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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1933
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- Deutsch
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Ar 289, 18. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhanöel. Mitteilungen der Geschäftsstelle. Brtr.: Iugendschristen-Prüsungsausschüsse. Die Reichslcitung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes hat den Börsenverein benachrichtigt, daß die alten Jugendschriften- Prüfungsausschüsse (V. D. Pr.) kein Recht haben, Freistücke zur Beurteilung zu verlangen. Werden dennoch solche Forderungen erhoben, so seien sie privater Art. Die Reichsleitung des N.S.L.B. stellt eine grundsätzliche Bekanntgabe in Aussicht. Betr.: Zahlungsverkehr mit Rumänien. Allen an rumänische Wiederverkäufe! oder Privatpersonen liefernden Firmen kann von der Auslandabteilung eine Auskunft der Devisen-Abteilung der Reichsbank, Berlin, betrefscnd Zah lungsmöglichkeiten aus Rumänien auf Anforderung übersandt werden. Leipzig, den 17. November 1933. Dr. Hetz. Feierliche Eröffnung der Reichskulturkammer. Am 15. November fand in Berlin die Eröffnung der Reichskulturkammer in feierlichem Rahmen statt. Die festliche Stim mung, die den geschmückten Saal der Philharmonie erfüllte, wurde noch gesteigert, als der Führ er, von dessen Anwesenheit vor her nichts bekannt war, den Saal betrat, von den Versammelten mit erhobener Hand begrüßt. Die Feier wurde eingeleitet durch die Ouvertüre aus Egmont von Ludwig van Beethoven, vorgetragen vom Philharmonischen Orchester unter Leitung des General musikdirektors Furtwängler. Dann sprach der Schauspieler Friedrich Kayßler Schillers: „lieber das Erhabene". — Kammersänger Schlusnus sang mit prachtvoller Stimme zwei Lieder und ließ sich durch den begeisterten Beifall, den er damit fand, zu einer Dreingabe bewegen. Er sang als drittes Lied „Die Zuneigung" von Richard Strauß, dem inzwischen von Reichsminister vr. Goebbels zum Präsidenten der Reichsmusikkammer gewählten Komponisten, der daraufhin das Podium betrat, um das von ihm komponierte „Festliche Präludium" zu dirigieren. Dann ergriff Reichsminister llr. Goebbels das Wort zu seiner bedeutsamen Rede: „Deutsche Kultur vor neuem Anfang", die hier im Wortlaut wiedergegeben ist. Über den Teil der Rede, der den deutschen Buchhandel als Vermittler des geistigen Gutes der Nation in besonderem Maße angeht, wird bei anderer Gelegenheit und in anderem Zusammenhang zu sprechen sein. Besonders bemerkenswert ist — und das sei deshalb auch hier schon hervorgehoben —, daß auch bei dieser Gelegenheit von der Führung des neuen Staates erneut darauf hingewiesen wurde, daß künstlerisches Schaffen nichts zu tun habe mit bloßer Gesinnungstüchtigkeit, wenn dem Schaffenden künst lerische Fähigkeiten mangelten. Daß aber auf der anderen Seite jeder, der diese künstlerischen Fähigkeiten besitze, ein Recht auf Beachtung und Förderung nur dann habe, wenn er sich in seinem Schaffen dem Volkstum, in das er schicksalsmäßig hineingeboren ist, verbunden fühle, und wenn er sich zu der Verpflichtung bekenne, die Aufgabe zu erfüllen, die sein Volk ihm stellt. Or. Goebbels verkündete am Schluß seiner Rede die Ernennungen der Präsidenten und Präsidialräte der verschiedenen Kammern (s. S. 883/84). Die Feier klang aus in dem Chor „Wachet auf!" aus Wagners Meistersingern, gesungen vom Bruno Kittelschen Chor unter der persönlichen Leitung Bruno Kittels. Rede des Herrn Reichsminifters vr. Goebbels: »Mein Führer, meine Damen und Herren! Die Revolution, die wir gemacht haben, ist eine totale. Sie hat alle Gebiete des öffentlichen Lebens erfaßt und von Grund aus umgestaltet. Sie hat die Beziehungen der Menschen untereinander, die Beziehungen der Menschen zum Staat und zu den Fragen des Daseins vollkommen geändert und neu geformt. Es war in der Tat der Durchbruch einer jungen Weltanschauung, die 14 Jahre lang in der Opposition um die Macht gekämpft hatte, um dann unter ihrer Zuhilfenahme dem deutschen Volk e i n neues Staatsgefühl zu geben. Das, was sich seit dem 30. Januar dieses Jahres abgespielt hat, ist nur der sichtbare Ausdruck dieses revolutionären Prozesses. Hier aber hat die Revolution an sich nicht begonnen. Sie ist damit nur zu Ende geführt worden. Es handelte sich um den Daseinskampf eines Volkes, das nach seinen alten Lebensformen und überwundenen Anschauungen sonst reif gewesen wäre für den Zusammenbruch. Revolutionen haben ihre eigene Gesetzlichkeit und auch ihre eigene Dynamik. Wenn sie eine bestimmte Phase ihrer Entwicklung überschritten haben, entziehen sie sich der Macht der Menschen und gehorchen nur noch dem Gesetz, nach dem sie angetreten sind. Es liegt im Wesen jeder echten Revolution, daß sie auf das Ganze geht und keine Kompromisse kennt. Entweder hat sie die Absicht, bis zum letzten Ziele durchzustoßen, dann wird sie von Dauer und Bestand sein, oder aber sie begnügt sich mit halben Erfolgen, dann wäre es besser, sie würde überhaupt nicht gemacht. Neue Grundlage des nationalen Daseins. Es ist dabei ganz unerheblich, welcher Mittel sie sich bedient, um an die Verantwortung zu kommen. Ausschlaggebend ist nur, ob sie in der Tat eine Umwälzung großen Stiles mit sich bringt 880 und damit den Völkern eine neue Grundlage ihres nationalen Daseins gibt. Es ist nicht Aufgabe der Revo lution, eine Wissenschaft ihrer neuen Erkenntnisse sestzulegen; das bleibt späterer evolutionärer Entwicklung Vorbehalten. Ihr liegt es lediglich ob, einen Fundamentalsatz zum Durchbruch zu bringen; der allerdings muß dann so allumsasscnd sein, daß er das gesamte menschliche Dasein in seinen Schatten stellt. Es gibt Revolutionen von oben, und es gibt Revolutionen von unten. Die von oben sind meistens nur von kurzer Lebensdauer; denn es ist schwer, wenn nicht unmöglich, von oben her einem Volk eine neue Gesetzlichkeit aufzuzwingen. Revolutionen von unten tra gen diese Gesetzlichkeit schon in sich. Sie werden vom Volk gewollt, getragen und durchgesetzt und zu Ende geführt. Das Volk selbst ist nicht nur Gestalter der Revolution, sondern auch der ihr innewoh nenden Gesetzlichkeit. Es handelt sich dann in der Entscheidung nur noch darum, diese Gesetzlichkeit auf den eroberten Staat zu über tragen, um den historischen Werdeprozeß der Revolution zu vollenden. Revolutionen beschränken sich niemals auf das rein poli tische Gebiet; sie greifen von da über auf alle anderen Bezirke menschlichen Zusammenlebens. Wirtschaft und Kultur, Wissenschaft und Kun st bleiben davon nicht ver schont. Es ist Politik in einem höheren Sinne, als wir ihn ge meinhin verstehen. Darauf läßt sich keineswegs das Wort an wenden, daß sie den Charakter verderbe. Der schöpferische Mensch in der Vorhut. Auch der schöpferischeMensch, und gerade er wird in den Strudel des revolutionären Geschehens mit hineingezogen. Nur dann ist er seiner Zeit und ihren Aufgaben gewachsen, wenn er sich nicht damit begnügt, die Revolution passiv an sich Vorbeigehen zu lassen, sondern vielmehr, wenn er aktiv in sie eingreist, sie bewußt bejaht, ihren Rhythmus
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