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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1933
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- 1933-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1933
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.X- 269, 18. November 1833. Redaktioneller Teil. «örsenblalt s. d. Dtschn Buchtz-nd-l. Kammersänger Wilhelm Rode, Reichsdramaturg vr. Rainer Schlösser, Geschästsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins vr. Otto Leers, Direktor Heinz Hilpert. Für die Reichspressekammer: Zum Präsidenten: Verlagsdirektor Max Amann. Zu Mitgliedern des Präsidialrats: Reichspressechef der NSDAP, vr. Otto Dietrich, Verleger Willi Bischofs, Geheimrat Professor vr. Walther Heide, Ministerialrat vr. Jahncke. Für die Rcichsrundsunkkammer: Zum Präsidenten: Ministerialrat Horst Dreßler. Zu Mitgliedern des Präsidialrats: Direktor Eugen Hadamovsky, Intendant Walter Beumelburg, Intendant vr. Heinrich Glasmeier, Rechtsanwalt vr. Bernhard Knust. Für die Rcichssilmkammcr: Zum Präsidenten: Rechtsanwalt vr. Fritz Schcuermann. Zu Mitgliedern des Präsidialrats: Theodor Loos, Führer der Reichsfachschaft Film Karl Auen, Direktor vr. Franz Beelitz, Rechtsanwalt vr. Walter Plügge, Ministerialrat vr. Botho Mülert, Oberregierungsrat Arnold Raether. Möge der deutschen Kunst und Kultur aus der neugegründeteu Reichskulturkammer Segen und Förderung erwachsen. Wir dan ken dem Führer, daß er uns die Möglichkeit hierzu gab. Wir werden durch Fleiß, Hingabe und Bereitschaft diesen Dank am wirksamsten ab statten. Der kultur- schaffende Mensch in Deutschland hat hier den Weg zum neuen Staat gefunden. Möge er dabei die Beglückung erfahren, die uns alle erfüllt: Bahnbrecher, Formgeber und Ge st alter eines neuen Jahrhunderts zu sein. Und nun an die Arbeit und »Glück auf zum Meistersinger,--! Das deutsche Buch im Ausland. Englischer Brief von Gerhart Koehler. In einem Zeitraum von mehr als dreizehn Monaten war mir Gelegenheit gegeben, in der ausländischen Abteilung einer englischen Universitätsbuchhandlung als Volontär zu arbeiten. Die Erfah rungen, die ich über Absatzmöglichkeiten deutscher Bücher in England gemacht habe, sind — soweit sie rein buchhändlerisches In teresse hatten — in einem früheren Aufsatze an gleicher Stelle ss. Nr. 118) mitgetetlt worden. Besondere Aufmerksamkeit habe ich jedoch auf die Nachfrage nach dem »schöngeistigen« Buch gerichtet und noch schärfer habe ich das Interesse der Engländer an den Büchern beobachtet, die das kulturelle Leben des deutschen Volkes darftellen oder darstellen sollten. Im Folgenden wird klar werden, daß das vergangene Jahr für derartige Beobachtungen aus unmittelbarer Nähe von größter Bedeutung war. Aus diesen Erfahrungen ein zelner müssen wir versuchen, die Möglichkeiten nutzbringender Aus landsarbeit zu erkennen. Aus diesen beiden Gründen heraus fühle ich mich verpflichtet, mit größtmöglicher Offenheit über die gemachten Erfahrungen zu sprechen, da sie Helsen sollen am Aufbau einer Werbetätigkeit für das wahre deutsche Geistesgut, um somit vielleicht auch einmal das Mißtrauen, das man uns immer wieder cntgegenbringt, zu beseitigen. Was wurde an schöngeistiger deutscher Literatur in einer eng lischen Buchhandlung am Ende des vorigen Jahres geführt? Die Beantwortung dieser Krage mußte für jeden Besucher Englands in dieser Zeit ein Leichtes sein, handelte es sich doch nicht um eine Menge verschiedener Autorennamen, sondern lediglich um eine Un menge von Büchern eben der betreffenden Autoren. Man kann bei der Aufzählung derselben schwerlich einen Namen vergessen, sind es doch diejenigen, die im Laufe der verflossenen Jahre die säst einzige Werbearbeit ihrer Verleger genossen: Emil Ludwig Cohn, Lion Feuchtwanger, Heinrich und Thomas Mann, Remarque, Arthur Schnitzler und Kranz Wersel. Es soll hier nicht die Krage auf geworfen werden, ob von den aufgefllhrten Autoren der eine ober andere auch fernerhin als Schriftsteller Geltung behalten wird, son dern festgestellt werden soll lediglich, daß keiner von diesen, die dem Auslande als das moderne deutsche Schrifttum bekannt waren, Anspruch erheben kann, wahrer Vertreter desselben zu sein, selbst bei Zugeständnissen, die Thomas Mann gegenüber gerecht erschei nen. Wenn zwischen den Werken dieser Autoren hin und wieder ein Ganghofer oder Rosegger stand, so zeigte das Auszeichnungsdatum dieser Bücher, wie lange man sie schon aus Lager hatte. Wenn andererseits ab und zu ein Kunde bei seinem Buchhändler ein Werk eines Hermann Stehr oder Wilhelm von Scholz bestellte, so konnte sich der betreffende Buchhändler deshalb noch nicht entschließen, einige weitere Exemplare dieser Bücher für sein Lager zu bestellen, da die Werbung für diese Autoren überall vollkommen im Schatten der Reklame anderer Verlage stand. Mußte dieses so falsch über das deutsche Schrifttum unterrich tete Ausland nicht Kritik üben an der Verbrennung des größten 884 Teiles davon, besonders da es ja keine Ahnung hatte, daß wir in der Lage waren, alle diese scheinbaren Lücken auszufllllen. Es hatte tatsächlich keine Ahnung davon und wer die Verhältnisse kennt, wird Professor Gerhard Kittel <»Die Judenfrage«) recht geben, wenn er sagt, daß niemand in England etwas von Paul Ernst oder Ernst Wiechert wußte, während Werke von Emil Ludwig Cohn oder Lion Feuchtwanger in den Bibliotheken der meisten interessierten Leute standen. Damit ist keineswegs gesagt, daß alle ausländischen Leser an diese» Büchern Gefallen fanden. Unter diesen Umständen bot sich mir hier von Anfang an eine nicht ganz einfache Ausgabe. Der Unmöglichkeit radikaler Um stellung war ich mir bewußt und nur ein monatelanges, vorsichtiges Arbeiten konnte zum Ziel führen. Die Redlichkeit meiner Bestre bungen konnte wohl nicht angezweiselt werden, denn niemand konnte mir am Ende verdenken, wenn ich mich dem Empfehlen undeutschen Schrifttums entzog. Es war natürlich, daß es einem an der deut schen Literatur interessierten Kunden Spaß machen mußte, eine Unterhaltung mit einem Deutschen in dessen Muttersprache herbei- zufllhren, und ich selbst ging daraus gern ein, kam ich doch damit dem Kunden näher. Er wurde dadurch der Empfehlung eines wahr haft deutschen Dichters zugänglicher, von deren Werken ich schon in den ersten Wochen einige wenige hatte anschasfen lassen. Die Tat sache, daß ich innerhalb kurzer Zeit einige der eben erst angeschaff ten Werke verkauft hatte, veranlaßte den Leiter der ausländischen Abteilung dieser Firma zur Nachbestellung und nicht viel später fing er von sich selbst aus an, nach den Werken dieser Autoren Umschau zu halten. Unwesentlich war es, daß er zuerst natürlich vor sichtig begann und die Gangbarkeit dieser ihm neuen Schriftsteller an kleineren Nelhenbänden erprobte. Gerade diese kleinen Samm lungen halfen dabei, Interesse an größeren Werken der in ihnen vertretenen Autoren zu wecken. Ohne diese kleinen Sammlungen wäre es fast unmöglich gewesen, den Kunden zum Kauf eines grö ßeren Werkes zu bringen, denn ohne ein gewisses Interesse wird er sich nicht dazu entschließen, ein Buch im Werte von RM 4.— bis 8.— zu kaufen, hatten sich doch diese wahren Vertreter deutschen Schrift tums nur zum kleinsten Teil in den selbstvernichtenben Strudel der NM 2.85-Bllcher reißen lassen. Auch darf man nicht vergessen, daß die Anschaffung eines Werkes zu obigem Preise für den Engländer infolge des ungünstigen Währungsstandes eine beträchtliche Aus gabe bedeutet. Jedem verkauften Buche fügte ich eine selbstzusam- mengestellte Liste empfehlenswerter, moderner deutscher Literatur bei, die wohl auch hin und wieder einen Roman der langsam aus zuschaltenden Autoren enthielt, da das Ausfuhren des einen oder anderen bekannten Namens mehr zur Beachtung der gesamten Liste sühren mußte als eine Liste vollständig unbekannter Namen. Selbst wenn nun Bestellungen nicht in großen Mengen kamen — »was ja auch der Sortimenter im Inland nicht erwarten sollte, wenn er plötzlich an Stelle seiner Zweigs und Manns Hitlers.Mein Kamps', Hans Grimm und E. G. Kolbcnheyer stellt» lK. Rauch, Börsenblatt vom 10. August 1SSS) —, so hatte man doch die betreffenden Namen einmal gelesen und erinnerte sich ihrer beim späteren Betrachten ihrer Werke in den Auslagen.
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