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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1933
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- Deutsch
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Nach diesen Anfangsarbeiten in den eigenen Räumen versuchte ich dann auch langsam weiter nach außen hin zu wirken, und dabei sollte mir zuerst einmal der stark entwickelte Geschäftssinn der Eng länder zu Hilfe kommen. Ich wußte genau, daß die maßgeblichen Angestellten der übrigen Buchhandlungen in der Stadt mit beson derer Vorliebe die Auslagen der Konkurrenz prüften und jedes dort neu auftauchende Werk natürlich auch auf Lager haben wollten. So wurden also unsere Auslagen recht hänsig gewechselt und wohl jedes neu angeschaffte Buch war für wenige Tage im Fenster. Der Erfolg zeigte sich bald bei meinen Besuchen der anderen Buchhandlungen: man traute einem Deutschen über die Literatur seines Vaterlandes ein sicheres Urteil zu und war den Neuanschaffungen mit gleichem Schritt gefolgt. Dem Käufer wiederum mußten die neuen Namen, die nun in den drei wesentlichen Buchhandlungen der Stadt zu fast gleicher Zeit auftauchten, auffallen und er fing langsam von selbst an, uns um Vorschläge und Empfehlungen zur Anschaffung neuer Werke zu bitten. Wenn ich an dieser Stelle erwähne, daß in der betreffenden Universitätsstadt ungefähr 350 Studenten Deutsch stu dieren (wenn auch zum Teil nur unter dem umfassenderen Gebiete »Neuere Philologie«), so wird man die Möglichkeiten einer deutschen Kulturpropaganda erkennen können. Man möge dabei bedenken, daß diese jungen Menschen aus allen Teilen Großbritanniens kommen. Nach vollendetem Studium werden sie sich wieder über ganz Groß britannien verteilen; zum Teil werden sie dann auf Posten stehen, von wo aus ihr Urteil über das deutsche Kulturleben für größere Kreise Geltung bekommen wird. Wenn auch im Osten und Südosten Deutschlands einer solchen Arbeit zweifellos schnellere und wert vollere Erfolge winken mögen, so dürfen wir doch die Möglichkeiten, die sich im Westen bieten, nicht außer Acht lassen. Es finden sich sicher junge, verantwortungsbewußte Buchhändler, die durch Ge schäftsverbindungen ihrer Firma eine Volontärstellung finden wür den —, sei es auch nur im Austausch. Da auf eine Bezahlung in keinem Falle gerechnet werden darf, müßte sich von den maßgeben-' den Stellen her eine Möglichkeit finden lassen, diese Vermittler deutschen Kulturgutes zu unterstützen. Zu einem großen Teile gehören diese erwähnten Studenten den deutsch-englischen Gesellschaften an, die in allen Universitätsstädten bestehen. Hier wird fast alljährlich einmal in der Reihe der Vor träge ein Abend der modernen deutschen Literatur oder einem ihrer Teilgebiete gewidmet sein. Das Referat wird wohl meist von dem reichsdeutschen Lektor der Universität gehalten werden, der jedoch auch meist von den Universitätsgesellschaften, die einen solchen nicht haben, für derartige Vorträge gern eingeladen wird. Aus leicht er sichtlichen Gründen gebe ich im folgenden lediglich allgemeine Hin weise auf bestehende Möglichkeiten, ohne besondere Betonung der von mir selbst ausgenutzten. Der junge deutsche Buchhändler sollte sich bemühen, mit dem deutschen Lektor bekannt zu werden, von dem er erwarten darf, in jeder Weise unterstützt zu werden. Dieser Lek tor wird seinen Studenten die geeigneten literaturwissenschaftlichen Werke empfehlen, die von den Universitätsbuchhandlungen schon im voraus angeschafft wurden, da sie von den Lektoren laufend über die empfohlenen Bücher unterrichtet werden. In welch einseitiger Weise dabei in früheren Jahren gearbeitet worden ist, zeigt sich auch hier jedem Besucher noch heute in den meisten Buchhandlungen eng lischer Universitätsstädte. Daneben könnte sich der betreffende Lek tor auch bemühen, Einfluß auf die Kollegen seiner Fakultät aus zuüben. Hier jedoch ist ein großes Feingefühl notwendig, denn plumpe Uberzeugungsversuche führen nur zum Gegenteil. In sei nem Bekanntenkreis wird sich auch meist der Bibliothekar der deut schen Bibliothek befinden, unter günstigen Verhältnissen liegt dieses Amt sogar in seinen Händen. Bei verständnisvoller Zusammen arbeit zwischen Buchhändler und Lektor könnte hier über An schaffung der geeigneten Werke kultureller und politischer Art be raten werden. Daß hierbei nicht mit seichten Propagandaschriften gearbeitet werden darf, ist klar. Einer vornehmen und doch so be rechtigten Arbeit in dieser Richtung werden sich jedoch die anderen Kollegen nicht widersetzen. Im Gegenteil, ich bin fest überzeugt, daß in den Städten, denen kein reichsdeutscher Lektor zur Ver- X I^K i e p e n h e u e r fügung steht, einer der verantwortlichen Herren bereit ist, auf Vor-/^X schlüge des deutschen Buchhändlers einzugehen. Für den Privatkunden eignen sich in dieser Richtung kleinere, sorgfältig ausgewählte Schriften besser. Lassen Sie mich hier einige jüngst veröffentlichte Schriften beispielsweise herausgreifen: Die Zusammenstellung einiger Reden des Reichskanzlers unter dem Titel »Das junge Deutschland will Arbeit und Frieden«, von dichte rischer Seite »Die Antwort eines Deutschen an die Welt« von Rudolf G. Binding, von theologischer Seite Professor Gerhard Kittels Buch »Die Judenfrage«. Ich darf mir wohl erlauben, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, daß hier in England ein Buch auf unsere Arbeit lähmend eingewirkt hat, und zwar handelt es sich um Professor Ewald Banses Buch »Wehrwissenschaft«*). Was Professor Banse rein wehrwissenschaftlich schreibt, ist das, was jeder Deutsche wissen muß und was ihm immer wieder eingeschärst werden soll. Die Vorwürfe von englischer Seite in dieser Richtung sind leicht abzu weisen mit dem Hinweis auf die in dieser Beziehung in England selbst erschienenen Bücher. Aber einige Sätze, die im Vorwort zur ersten Auflage dieses Buches stehen, erschweren die Arbeit unge heuer. Man vergleiche damit Adolf Hitlers Reden, die in dem oben erwähnten Heft gesammelt sind und man wird den Schlag, den unsere Arbeit hier auf vorgeschobenem Posten erlitt, begreifen kön nen. Unsere Arbeit hat dabei nichts zu tun mit internationalen Verständigungsbestrebungen einer überwundenen Zeit, sondern sie gehört eher in den Abschnitt »Völkerpsychologie als Kampfmittel« von Professor Banses Buch (S. 21). Ich jedoch betrachte sie als Hilfsarbeit für die richtige und gerechte Stellungnahme des Aus länders gegenüber dem kulturellen und politischen Leben des deut schen Volkes. Die Notwendigkeit einer solchen Arbeit wird niemand bestreiten und ihre Förderung sollte allgemeine Unterstützung finden. Wöchentliche Übersicht !Ib«r gefchSftl. Einrichtungen und DerSnderungen. Zusammcngcstcllt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 8.—15. Nov. 1833. Vorhergehende Liste 1833, Nr. 283. (Zeichen-Erklärung s. Nr. 158.) stAllgemeiner Industrie-Verlag G. m. b. H., Berlin- X Lichterfelde, Kommandantenstr. 15. Fachzeitschriftenverlag u. Verlagsbuchh. Verlagsgebiete: Straßenbau, Asphalt, Teer, Dachpappe, Dachlacke, Öle, Kette, Seifen, Mineralöle, Lösungs mittel, Kunstdünger, Leim, Gelatine, Schlachtblutverarbettung, Steine, Mörtel, Beton. Gegr. 1888. G> m. b. H. s. 1982. <»^> 6 8 Lichterfelde 5788. — V Dresdner Bank. — d 3388.) Ge- schäftsf.: Krau Anna Knarre. Geschäfts!.: Verlagsdir. Kurt Knarre. Liefern direkt mit I/i Portoberechnnng. Direkte Liefe rung an Firmen, mit denen wir nicht in Rechnungsverkehr stehen, nur gegen Nachnahme. Auslieferung nur vom Verlagsort. Ausfenberg Verlagsgesellschaft m. b. H., Berlin- Wilmersdorf jetzt: Ravensberger Str. 17 s. jetzt: Hochmeister 3128. AB nch Handlung d. Evang. Vereins für Innere Mission R. Ecklin's Nächst, Frankfurt (Main) 1, jetzt: 1, Goethestr. 25. stBukowtecki, Felix, Neppen. Buch-, Papier-, Schreib«.- lt. Schulbuchh., Buchdr. u. Buchb. Gegr. 1/X. 1822. (»-s- 231. — V Kreissparkasse; Stadtsparkasse, Neppen. — Berlin 131188.) Unverlangte Sendungen verbeten. Leipziger Komm.: «. F. E. Fischer. stDausien, Bruno, Halle (Saale), Adols-Hitler-Rlng 8—18. Buchh., Mod. Antiquariat. Gegr. 11VIII. 1831. (»-» 32213.) Leipziger Komm.: re. Fleischer. stD letze l, Herbert, Liegnitz, Haynauer Str. 83. Buchhand lung u. Antiquariat. Gegr. 1/X. 1828. CM Breslau 32 271.) AntlquariatSkataloge in einfacher Anzahl direkt erbeten. Leip ziger Komm.: re. Fleischer. Xngelmann, Richard, BerlinNW 21. Verkehr über Leipzig / aufgegeben. K^ranz L Co., L., Leipzig C 1. Leipziger Komm, aufgegeben. stH u b e r t L C o. G. in. b. H., G ö t t 1 n g e n, Postfach 77. Weender- X str. 88. Buchdr. u. Verlag. Gegr. 1811. i»^- 3883. — V Städt. Sparkasse. — iM Hannover 28533.) Geschäftsf.: Karl Ruprecht. Leipziger Komm.: at. Fleischer. Verlag, Gustav, Berlin-Char- ottenburg 2, Kantstr. 18. (»>«> C 1 Steinplatz 8881.) Vollständige Auslieferung in Leipzig durch die Vag. Verlagsaus- lteferung G. m. b. H., Leipzig C 1, Johannlsgasse 8; in Groß- Berlin, -Charlottenburg 2, Kantstr. 18. Leipziger Komm.: a. Vag. AKlinkhardt L Biermann G. m. b. H., Berlin W 38, jetzt: W 58, Bamberger Str. 81. *) Anm.: Der vorliegende »Englische Brief», der am 1. Oktober bet der Schriftleitung eingtng, kann leider erst jetzt veröffentlicht «erden; inzwischen ist, wie wir schon mitteilten, das Buch aus außen politischen Gründen beschlagnahmt worden. <D. Schr.) 88S
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