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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1925
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- 1925-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1925
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>s» 290, 1. Dezember 1925. Redaktioneller Teil. v-rstu-latt s. ». Mich». «u4tz»n»rl. 19249 Am 1. Dczbr. feiert ferner die Firma RöpkeLCo. in Bremen ihre 25jähriges Jubiläum. Sie wurde am 1. Dezember 190V von Herrn Wilhelm Röpke gegründet. Schon im Jahre 19V4 trat Wilhelm Röpke wieder aus, und Herr Kurt Anders, der am 6. November d. I. leider verschieden ist, übernahm die Leitung der Firma, welche von da an Röpke L Co. firmiert. Anders verstand es, aus der kleinen Firma einen umfangreichen Betrieb mit mehreren Filialen zu machen. Im Jahre 1920 trat Herr Hans Wrensch als Teilhaber ein. Infolge Ar beitsüberlastung zog sich Anders im Jahre 1921 nach freundlichem Übereinkommen in ftztn Geschäft an der Meterstraße zurück, und Herr Ewald Lehmann trat gleichzeitig an seine Stelle. Unter der Lei tung der Herren Wrensch und Lehmann, der jetzigen Besitzer der Firma, wurde noch eine Export-Abteilung ungegliedert, die sich nach kurzer Zeit so stark entwickelte, daß eine räumliche Trennung erfolgen mußte. Die Geschäftsräume wurden einer gründlichen Erneuerung unterzogen und nach Entwürfen von Worpsweder Künstlern auch äußerlich umgestaltct. Durch tatkräftige, zielbcwußte Arbeit wurden die geschäftlichen Verbindungen stark erweitert, sodaß die Firma heute beim Publikum und in Vcrlegerkreisen hohes Ansehen genießt. Die Gemeinschast kultureller Buchhändler zu Berlin veranstaltete am 6. November einen Abend, an dem Herr PaulLippa über »Aus hebung der Ladenpreise« sprach. Er empfahl die Aufhebung, weil hier durch eine größere Beweglichkeit des Sortiments und damit ein ge steigerter Bücherverkauf erzielt werden würde. Eine lebhafte Dis kussion schloß sich an die sehr interessanten Ausführungen des Refe renten, die jedoch nicht unwidersprochen blieben. So wandten sich gegen die Aushebung der Ladenpreise Herr vr. Dietze vom Börsen verein und Herr Verlagsbuchhändler Arts, der sich vom kulturellen Standpunkt gegen die Aufhebung aussprach, da er den Zeitpunkt für ungünstig hielt. Die Gemeinschaft kultureller Buchhändler will bis Weihnachten der gesteigerten Berufstätigkeit ihrer Mitglieder wegen mit ihrer Arbeit aussetzen, doch sogleich nach dem Fest mit einem Ge- sellschastsabend ihr neues Jahr beginnen. Nähere Einzelheiten hier über werden noch bekanntgegeben. H. II. Beendete Geschästsaussicht. — In dem Geschäftsaussichtsverfahren über das Vermögen der Firma Habicht'sche Buchhandlung Bonn — Inhaber Kaufmann FritzPriesterin Bonn — ist, nach dem der in dem Bergleichstermin vom 17. Juli 1925 angenommene Zwangsvergletch durch rechtskräftigen Beschluß vom 18. Juli 1925 bestätigt ist, die Geschästsaussicht beendet. Bonn, den 21. November 1925. Amtsgericht, Abteilung 18. Vcrsteigerongskalender. — 30. November—7. Dezember: G. T h c o d. Bom L Z o o n, Am sterdam. Bibliothek Brrreau soziale Adviezen. 4. Dezember: S. Martin Fraenkel, Berlin. Auktion 53: Theator, Sammlung Priewc. 818 Nrn. 4. u. 5. Dezember: Bücherstube Hans Götz, Hamburg. Auktion 9: Eine pommerschc Schloßbibliothck, eine Bücherei in Hand-Einbänden. 777 Nrn. 5. Dezember: S. Martin Fraenkel, Berlin: Versteigerung 54: Deutsche Literatur. 636 Nrn. 7. Dezember: Emil Hirsch, München. Versteigerung 15: Sammlung Otto Martin u. a. Graphik des 19. Jahrh., Illu strierte Werke, Folgen und Einzelblätter. 714 Nrn. 8. u. 9. Dezember: Oswald Weigel, Leipzig. Auktion N. F. 139: Literatur des Mittelalters und der vorklassischcn Zeit. 10. u. 11. Dezember: Oswald Weigel, Leipzig. Auktion N. F. 140: Deutsche Literatur des 18. Jahrh. und der Neuzeit. 11. Dezember: S. Martin Fraenkel, Berlin. Versteigerung 55: Autographen. 12. Dezember: S. Martin Fraenkel, Berlin. Versteigerung 56: Billige Bücher für Sammler. 12.—19. Dezember: Van Stockums A n t i q u a r i a a t, Haag. Mehrere Bibliotheken. 3019 Nrn. 14. Dezember: Paul Graupe, Berlin. Auktion 57: Inkunabeln mit Holzschnitten, Holzschnittbücher des 16. Jahrh., Drucke von Aldus, Stephanus, Plantin, Elzevir u. a. 591 Nrn. 14. —16. Dezember: Math. Lempertz' Antiquariat, Köln. Versteigerung 235: Bibliophile Bücher-Sammlung des Herrn Bernhard Gandz-Köln. 1322 Nrn. 15. Dezember: Paul Graupe, Berlin. Auktion 58: Illustrierte französische Bücher des 18. und 19. Jahrh. 295 Nrn. 16. Dezember: Paul Graupe, Berlin. Auktion 59: Das alte Berlin. Berliner Ansichten. Januar 1926: S. Martin Fraenkel, Berlin. Versteigerung 57: Bibliothek Moritz Heimann. Februar 1926: Paul Graupe, Berlin. Auktion 60: Eine be kannte Sammlung von Luxus- und Pressendrucken. März 1926: Paul Graupe, Berlin. Auktion 61: Bibliothek Egon Zerner. Rundfunk und Buch. — In der »Bayerischen Radio- Zeitung« veröffentlicht Herr vr. Fritz Gerathewohl über diese wichtige Frage folgende Ausführungen: Während die Deutschen vor dem Kriege unter den Kulturvölkern der Erde zweifellos das lesefreudigste waren und die höchste Buch produktion wie den besten Buchabsatz auswiesen, ist der Buchhandel gegenwärtig, in den Zeiten der schweren wirtschaftlichen Depression, wohl das Gewerbe, das am meisten unter dem Rückgang der Kaufkraft unseres Volkes zu leiden hat. Der Hauptgrund hierfür mag in der Tatsache liegen, daß die meisten Bücherkänfcr in Deutschland sich von jeher aus den Kreisen des Mittelstandes rekrutieren und diese Kreise heute die Sparpslicht am empfindlichsten verspürenl Mögen somit viele nach ihrem heutigen Einkommen einfach nicht in der Lage sein, sich anderes zu kaufen, als was unbedingt zum Lebensunterhalt not wendig ist, so sind doch auch zur Genüge solche vorhanden, die, an sich nicht ohne Interesse am Lesen, wohl in der Lage und auch ge willt wären, sich hier und da ein Buch zu kaufen, wenn sie in rechter Weise darauf verwiesen und bei der Auswahl ihrer Lektüre unter stützt würden. Auf diese besonders, darüber hinaus aber auf alle einigermaßen kulturbewußten Deutschen muß sich in diesen Jahren eine Propaganda des deutschen Buches erstrecken, die geeignet ist, das Buchwesen, nicht im Interesse eines einzelnen Standes, sondern des ganzen Volkes, zu fördern und gesund zu erhalten. Bei dieser Werbearbeit für das deutsche Buch als eines wesentlichen Teiles unserer Kultur kann und darf der Rundfunk nicht fehlen, und zwar sowohl im Hinblick auf eine direkte wie auf eine indirekte Förderung des Buchwesens. Eine direkte Einwirkung in unser»: Betracht erreicht der Rund funk auf seine Hörer einmal — die Deutsche Stunde in Bayern gab anläßlich der Münchner Buchwoche hierfür ein erfreuliches Beispiel —, wenn er von Zeit zu Zeit hierzu berufene Männer über die Be deutung des Buches und ähnliche Themen allgemeineren Inhalts in seinen Sender sprechen läßt, und zum andern, wenn er in regel mäßiger Reihenfolge Buch stunden abhält, in denen Fachleute die Erscheinungen des Büchermarktes kritisch beleuchten und gegebenen falls — mit Angabe des Verlags, in dem sie herauskamen! — emp fehlen. Wertvoller noch als die direkte Bnchpropaganda des Rundfunks scheint uns die indirekte zu sein. Wir sehen sie begründet in der geschickten Auswahl von Rezitationsstoffen und in Vortrügen aller Art. Nur mit wenigen Vortragsstosfen nämlich wird der Rundfunk zu erreichen suchen, seinen Hörern eine das betreffende Thema er schöpfende Darstellung zu geben; in den meisten Fällen wird er sich freiwillig oder gezwungen damit begnügen, charakteristische Bei spiele, Ausschnitte oder Überblicke zu geben, die geeignet sind, den an einem Stoffe interessierten Hörer anzuregen, sich über die Veranstaltung hinaus selbständig mit der Sache weiter zu befassen. Wie ein Redner, der über bildende Kunst oder etwa über ein Drama re feriert, mit seinem Vortrag erreichen will, daß möglichst viele seiner Hörer danach die ihnen in Museen und Galerien zugänglichen Kunst- schätze misslichen und betrachten oder das Theater ihrer Stadt besuchen, in dem das betreffende Drama anfgefllhrt wird, so hat einer, der andere Stoffe vorträgt — z. B. der Rezitator oder Literarhistoriker —, weder die Absicht, noch dem Sinn des Rundfunks nach die Möglichkeit, das Buch zu ersetzen, sondern im Gegenteil das Ziel, seine Hörer dem Buche zuzufllhren! Wenn dieser Tatsache die Behauptung cntgegengestcllt wird, daß dem Rundfunk-Hörer bei der Fülle des ihm Gebotenen kaum noch Zeit zu ernsthafter Lektüre bliebe, so ist zu erwidern, daß es so wenig Zweck wie Wirkung des Rundfunks ist, allen seinen Teil nehmern sein ganzes Programm zu unterbreiten. Da sich erfahrungs gemäß jeder Hörer aus der großen Vortragsfolge seines Senders je weils seine eigene, kleine, von seinen Interessen bedingte zusammen stellt, bleibt ihm genügend Zeit, den Anregungen nachzngebcn, die er von einzelnen Vorträgen empfing!
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