Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1925

gen und neue Unternehmungen 130 000 Mk., Rücklage siir Alters- nnterstützungen und Ruhegehälter, Hausunterstlltznngskasse 88 000 Mk., laufende Schulden 270 476 Mk. In der Gewinn- und Verlust rechnung stehen dem Gesamtertrag von 853 666 Mk. die General unkosten mit 373 483 Mk. und die Abschreibungen mit 68 429 Mk. gegenüber. Libreria Calpe in Madrid. - Eine der ersten Stellen im spani schen VcrlagSbuchhandel, wenn nicht die erste, nimmt ohne Zweifel die Libreria Calpe in Madrid ein. Sic richtet neuerdings ein voll ständiges Auslieferungslager bei Franz Wagner G. in. b. H. in Leip zig ein svgl. den Jllustr. Teil des Bbl. vom 30. November, S. 6 u. 7), von wo auch der Katalog des Hauses Calpe zu beziehen ist. Dieser enthält eine vorzügliche Zusammenstellung neuerer und älterer spani scher Literatur und ist für Käufer und Verkäufer ein gutes Nach- schlagebuch, wie man es über spanische Literatur bis heute nicht ge habt hat. Die auf der letzten Herbstmesse ausgestellten Veröffent lichungen des Madrider Verlegers entsprechen den vom deutschen Buchhandel gestellten Anforderungen, sie zeichnen sich durch elegante und solide Ausstattung aus und heben sich in angenehmer Weise von verschiedenen anderen spanischen Ausgaben heraus. Neuerdings hat Calpe mit der seit Jahren bestehenden Verlagssirma Hijos de I. Cspasa in B a r c e l o n a ein Sozietätsverhältnis abgeschlossen, das am 1. Januar 1926 in Kraft tritt. Die letztgenannte Firma ist Ver-, leger der »vneiolopeckia llnivsrsal Ilustrocka«, von welchem Werke be reits 50 Bände erschienen sind. Die vorzügliche Einrichtung und Leistungsfähigkeit der Calpeschen Druckerei hat dem Barcelonenser Ver leger eine Verschmelzung beider Verlage nahegelcgt. Dem deutschen Buchhandel steht Calpe durchaus freundlich gegenüber, es liegt ihm daran, deutsche Neuerscheinungen in mustergültigen spani schen Ausgaben aus den Markt zu bringen. Noch vor kurzem hat Spengler dies beim Erscheinen der spanischen Ausgabe seines »Untergang des Abendlandes« bestätigt, welches Werk neben anderen Übersetzungen ebenfalls bei Calpe erschienen ist. Vorstandswahl im Verein Berliner Presse. In seiner Haupt versammlung wählte der »Verein Berliner Presse« den bisherigen Vorstand wieder. Es bleiben also Erster Vorsitzender: Chefredakteur Dr. Kurt Metger, seine Vertreter: Georg Bernhard und Reichs tagspräsident Löbe, Schatzmeister: Bruno Buchwald und 0r. P i n- u e r. Schriftführer: Ministerialrat E g b r i n g und vr. Max Os- k>o r n. Beisitzer: Heinrich Neumann und Carl Bulcke. VettehrslMrWen. Berliner amtliche Devisenkurs«. am 2b November 1935 am zo November 1SSS «enitur« Bil-ttur« Heldkur« Artettur« Holland 10» «ulo. 168.59 169,01 168,64 169,06 B ucao« Alle» <Pav.-Pes.>! Peso 1.788 1,742 1,788 1.742 Belgien . . 10» Frc«. 19.<0 19.04 19.00 19,04 Norwegen . . 10» Kr. 85,89 85.61 85,89 85.61 Dänemark . . 1IM Kr. 104 42 104.68 104.87 104.68 Schweden IN» Kr. 112.2! 112.49 112,21 112.49 Helstngfor« . . 10,55 10,59 10,55 10,59 Italien . . . 100 Lire 16.9! 16.95 16,91 16,95 Lvnov« i L 20,824 30.374 20,824 20,374 New Port i r 4.195 4.305 4.195 4.205 Pari« . . . INN ssrc«. «6.25 16 29 16,82 16.:, 6 Schweiz INN Frc«. 80.85 81.05 80.86 81,06 Madrid . . 10» Peseta» 59.45 59.59 59.4 8 59.62 Lissabon 100 ESculo 31.475 21,525 31.275 21.825 Japan... I Pr» 1,826 1,880 1.808 1.812 Rio de Janeiro 1 Htilrei« 0.591 0,593 0.592 0.594 : W^n .... Ion Schl». 59.17 59.31 59.18 59.82 Plag .... wo Kr. 12.415 12.455 12.42 12.46 Jugoslawien. . 100 Dinar 7.415 7.485 7.425 7.445 Budapest woooo Kr. 5,875 5.895 5.877 5.897 Bulgarien . . wo Leva 3.015 3,055 3.045 3.055 Konftnnrinopei . 1 türk. ^ 2.27 3.28 3,265 3,275 Warschau . . . 10U Zloty 51.62 51,88 — — i Riga ilX) Lat« — — Reval ... Sstn. M. 1.116 1.122 Alhen ... 100 Druchrn. 5.49 5.51 Kanowib . - wo Zlary 50.62 5,1.88 Danzig . . . 10» Said. 80.5" 80.7 9 Pose» 100 Zloty 51.62 51.88 «,'WNl, ' ' lon Ata« 41.895 41.605 . Beschlagnahmte Druckschrift. Durch Beschluss des Amtsgerichts Berlin-Mitte vom 14. 11. 1925 — Tgb.-Nr. 125 O 4983/25 — ist die Beschlagnahme der Nummer 9 der Zeitung: »Die schwarze Fahne«, verantwortlicher Redakteur und Verleger Ernst Friedrich zu Berlin, und deren Beiblatt Nummer 16 »F r e i e I u g e n d«, ver antwortlicher Redakteur Heinz Jakoby zu Berlin, gemäß § 23 Ziss. 3 des Reichspretzgesetzes in Verbindung mit 88 94—98 der St.-P.-O. angeordnet, weil in diesen Blättern zur Begehung des Verbre chens des Hochverrats aufgefordert wird. 4400 I. 1. 25. Berlin, 23. November 1925. Der Polizeipräsident, Abt. I Pressepolizci. sDeutsches Fahnüungsblatt Nr. 8045 vom 26. November 1925.) PersülialnMriMeu. Jubiläum. Am 1. Dezember feiert Herr Dr. d. c. Arthur Georgi sein 25jähriges Jubiläum als Inhaber des Verlags Paul Parey lnBerlin. Herr vr. Georgi wurde am 26. Mai 1865 als Sohn des Ober bürgermeisters vr. Georgi in Leipzig geboren. Nachdem er das Gym nasium mit dem Zeugnis der Reise verlassen hatte, erlernte er in Leipzig, Koblenz und Stuttgart den Buchhandel und erweiterte seine Kenntnisse aus längeren Auslandreise» nach Frankreich, England und Nordamerika. Zunächst war er daraus neun Jahre als Verleger medi zinischer und naturwissenschaftlicher Werke in Leipzig läng, bis er auf die letztwillig an ihn ergangene Bitte des am 31. März 1900 ver storbenen vr. püli. ü. o. Paul Parey am 1. Dezember 1900 die Parcysche Verlagsbuchhandlung erwarb. Als im Lause der Jahre das Unternehmen unter seiner Leitung imnier mehr an Bedeutung und Ausdehnung gewann, wurde am 10. November 1911 sein jüngerer Bruder Herr Rudolf Georgi als Teilhaber in die Firma aus genommen. Der Verlag ist heute der umfassendste Sonderverlag siir das Gesamtgebiet der Landwirtschaftswissenschaft im weitesten Sinne. Neben wichtigen rein landwirtschaftlichen Veröffentlichungen sind bei Paul Parey in den letzten 25 Jahren bedeutende Werke ans den Gebieten der Veterinärmedizin, der Kulturtechnik, des Landmaschlnenwesens, des Gartenbaues, der Forstwirtschaft und Jagd erschienen und haben immer wieder neue Auslagen ersahren. Bon den Fachzeitungen, Zeit schriften und Fachkalendern seien hier nur erwähnt die »Deutsche Land wirtschaftliche Presse« mit der Beilage »Land und Frau«, die »Land- wirtschaftlichen Jahrbücher«, die »Tageszeitung für Brauerei«, die »Landmaschine«, das »Forstwissenschaftliche Zentralbiatt«, die »Gartenwelt«, Mentzel und v. Lengerkes landwirtschajtlicher Hilfs- nnd Schreibkalcnder«, der »Landmaschinenkalender«, der »Deutsche Gartenkalender«, der »Landfrauenkalender«, der »Wild- und Hund- Kalender« und »Pareys Jagd-Abreißkalender«. Der Verlag gibt ferner fast alle Publikationen des preußischen Landwirtschaftsministeriuw.s. sowie anderer amtlicher und industrieller Unternehmungen und Ge sellschaften heraus. Von den landwirtschaftlchien Büchern des Verlags Paul Parey haben wohl die Bände der Thaer-Bibliothek, die tu über 2 Millionen Exemplaren abgesetzt sind, die weiteste Verbreitung ge sunden. Der Gesamtverlagskatalog verzeichnet über 5000 Werke, die gegenwärtige Verlagsproduktion beträgt jährlich über 200 größere und kleinere Veröffentlichungen. Die großen Verdienste, die sich Herr Arthur Georgi durch seine Verlagstätigkeil um die Wissenschaft erwor ben hat, wurden anläßlich seines 60. Geburtstages, den er im Früh jahr dieses Jahres feiern konnte, durch die Ernennung zum Ehren doktor der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und zum Ehre» bllrger der Tierärztlichen Hochschule in Hannover anerkannt. Die »Deutsche Landwirtschaftliche Presse«, die von ihm seit Beginn seiner Tätigkeit im Verlag Paul Parey stets besondere Förderung ersahren hat, erscheint zum Jubiläum in einer schön ausgestatteten Festnummer, in der »Die Zukunstsaufgaben der Deutschen Landwirtschaft« von zahlreichen Mitarbeitern der Zeitschrift behandelt werden. Wen» Herr vr. Arthur Georgi in der Einleitung zu dieser Festschrift sagt, daß den Männern warmer Dank gebührt, die zum Besten unserer Landwirtschaft dieses Thema von allen den vielen in Betracht kommenden Seiten beleuch tet haben, so möchten wir das dahin ergänzen, daß Herrn vr. Arthur Georgi sowohl von seinen Mitarbeitern als auch vom gesamten Buch handel Dankbarkeit dafür geschuldet wird, daß er in seinem ausgedehn ten Buch- und Zeitschriftenverlag die Möglichkeit zu solchen nützlichen Veröffentlichungen bietet. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß Herr vr. Arthur Georgi sich den allgemeine» Berufsinteressen unseres Stan des tatkräftig gewidmet hat. Er wurde wiederholt zu Ämtern in Ber liner Vereinigungen gewählt, im Börsenverein hat er viele Jahre im Verwaltungsansschuß des Deutschen Buchhändlerhauses gewirkt, dessen Vorsitz er auch von 1898 bis 1899 geführt hat. Außerdem ist Herr vr. Arthur Georgi im Wahlausschuß, im außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Verkanssordnung und im Verwaltungsrat der Dem- schen Bücherei, dem er noch heute angehört, tätig gewesen.