ein neuer Erzähler von seltener Eigenart ist im Rheinland erstanden. Er kommt nicht von den Büchern her, er ist vielmehr ein völlig unlite rarischer Mensch, nämlich ein junger Bauer, der in Raversbeuren auf dem Hunsrück die Scholle baut, und sein Name, 2llbert Lauer, deckt sich mit seinem Tagewerk. Den Sommer über kennt er nur seine Felder und denkt nicht ans Schreiben, aber in der Stille und Ruhe der Wintermonate drängt es ihn, das, was er an Schicksalen und Mächten erlebt hat, nieder zuschreiben. Dabei erlebt er die Natur und sein Dorf aus so unmittel barer Nähe, wie es eben nur ein Bauer kann. Die Faust, die sonst den Pflug führt, ergreift wohl noch etwas ungelenk die Feder, hat aber den kraftvollen Zug eines Jeremias Gotthelf. So bilden die mächtigen Wälder, die Berge, die Felder den farbigen Hintergrund seines erstenRomans „OasLsici unserer L/rre"*, während Leben und Schicksale der Menschen sich durch den Umkreis des ländlichen Jahres bewegen, bei Saat und Mahd und Ernte, bei Hochzeiten, Kind taufen oder dörflichen Märkten und Festen. Zuweilen aber steigert sich ihr Dasein zu dramatischer Höhe, wenn in Bauernunruhen und Sepa ratistenkämpfen ihr Blut erhitzt wird. Wir sehen in diesem Erstlingswerk eine große Verheißung und sind gewiß, daß die Leser ergriffen derHandlung desRomans folgen, mit tiefer Freude an dieser echten ungekünstelten Sprache eines wirklichen Volkserzählers. Angesichts dieser außergewöhnlichen und gerade für unsere Zeit symbolhaften Erscheinung hat sich der Herr Reichsminister Or. R. Walther Darre entschlossen, dem Buch ein Geleitwort zu geben. »Erscheint Ende September. 267 Seiten. Geh. Z.ZO, Leinen 5.20 Paul List Verlag Leipzig