Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1945
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- 1945-02-03
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in diesem Fall nicht der Lcs^r für das Buch, sondern der Leihbuchhänd- ler hat den gesamten, ihm entstandenen Schaden dem Kriegsschädenamt zu melden. Auch in diesem Fall wirkt sich die Pfandhinterlegung positiv aus. Um sein Pfand zurückzuerhalten, muß der Leser in die Leihbücherei kommen und seinen Schaden unter Vorweisung des Fliegerscheins mel den. Der Leihbuchhändler läßt ihn den bekannten Vordruck über den Buchverlust ausfüllen und hat somit die notwendige Unterlage für seine Schadensmeldung. Wenn die Pfandeinbehaltung auch keine Mußbestim mung ist, so sollte doch jeder seinen Beruf ernstnehmende Leihbuch händler von dieser Möglichkeit, eine gewisse Sicherung für seinen Buch bestand zu schaffen. Gebrauch machen, aber, wie gesagt, nicht schematisch gegenüber allen Kunden. Elisabeth Lues Wissenswertes Gedenktag Der Dramatiker Ernst von Wildenbruch, dessen Geburtstag sich am 3. Februar zum hundertsten Male, jährt. ist auch in seinen Erzählungen unverkennbar: In „Schaffens-Hast“ dies ist ein von Wildenhruch für sich persönlich geprägtes Wort — stürmt er vorwärts, Szene wird an Szene gereiht, stark gegenständlich, bildhaft geradezu, wird sie dem Leser vorgefiihrt. Wildenbruchs Erzählungen sind vom Anfang der acht^ z.iger Jahre des 19. Jahrhunderts bis zum Schluß des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts entstanden. In seinen Novellen und Romanen zeigt sich Ernst von Wildenbruch einmal als Anwalt des Frauenschicksals und zum anderen als Sprecher der Kindes-Seele. Der Anwalt des Frauen schicksals kommt zu WoTte in den Erzählungen „Der Astronom". „Eifernde Liebe“, „Vice-Mama“, „Brunbild“, „Semiramis“ und „Der Tintenfisch“. Der Sprecher der Kindes-Seele trat gleich mit berechtigtem Erfolge 1884 in dem Buche ..Kindertränen“ auf. das die Erzählungen „Der Lctjte“ und „Die Landpartie“ enthielt. Eine ebenso berühmte wie schöne Erzählung „Das edle Blut“ erschien 1892, „Das Orakel“ kam 1897 und „Der Neid“ 1900 heraus. Und nicht nur Erzählungen für junge Menschen, Für aufnahmebereite werdende Geister hat Wildenbruch ge schrieben. Die Legende „Claudius Garten“, die Opfersinn mit germani scher Bereitschaft, das Leben einzusetjen, vereint, und „Der Meister von Tanagra“. eine Künstlergeschichte aus Alt-Hellas, die sozusagen einen praktischen Humanismus in edler Weise fördert. Mit seinen Dramen „Auf der hohen Schule“, „Quityows“ und „Heinrich und Heinrichs Ge schlecht“ errang Wildenbruch überwältigende Erfolge. Geburtstage Der Wiener Volksschriftstellcr J. Vincenz ist dieser Tage siebzig Jahre alt geworden. Vincenz ist in einer Wiener Vorstadt aufgewachsen. Dort hat er, erst als Schuhmacher, dann als Färbereiarbeiter jene Men schen kennen gelernt, deren urwüchsiger Schilderer in vielen wiene rischen Skizzen und Erzählungen, voll unverjährten Humors und echter Gemütstiefe er dann wurde. Carl Lange, seit zwanzig Jahren in den „Ostdeutschen Monats heften“ dem kulturellen Leben des deutschen Ostens ein eindringlicher Wegweiser und Fürsprecher, vollendete am 27. Januar in Oliva sein sechzigstes Lebensjahr. In dieser Monatsschrift gab Carl Lange Aufrisse geistespolitischer Strömungen und förderte den Sinn und das Wesen ost deutschen Menschentums, er vermittelte Darstellungen deutscher Dich ter in Vergangenheit und Gegenwart und war ein Freund der vorwärts strebenden jungen Künstler. Als feinsinniger Lyriker gab er Gedicht hände „Strom aus der Tiefe“, „Ruf aus der Stille“ und ein gehaltvolles „Harzbuch“ heraus. Todesfall Im Alter von dreiunddreißig Jahren ist der steiermärkische Schrift steller Sepp Keller tödlich verunglückt. Sepp Keller, der Soldat war, hat aus dem Grenzkampf seiner Heimat die ersten Anregungen für seine dichterischen Äußerungen erhalten. Aus dem Erlebnis dieses völkischen Grenztumkampfes ist sein erstes Buch „Zwischen Nacht und Tag“ ent standen. In dem zweiten Buch „Das ewige Leben“ ging er dann schon einen Schritt weiter; hier gestaltete er die zeitlos in der Tiefe wirkenden Lebenskräfte seines Volkes. In einem anderen Buch „Der alte und der neue Weg“ suchte er die Verbindung zwischen bäuerlicher Tradition und dem Zeitalter der Maschine. Goethe-Gesellschaft — Ortsvereinigung Leipzig Die Leipziger Goethe-Gesellschaft hält ihre nächste Mitgliederver sammlung., zu der Gäste herzlich willkommen sind, Sonntag, den 18. Fe bruar, 16 Uhr, im Schwurgerichtssaal des Landgerichts, Harkortstraße 9, I (gegenüber dem Reichsgericht) ah. Universitäts-Professor Dr. W. Catel speicht über die ,.Grundlagen des naturwissenschaftlichen Weltbildes der Gegenwart“. Denke daran! Besonders heute im E n d k a m p I für den deutschen Sieg geht Gemeinnutz vor Eigennutz! Deshalb gib auch D u Spinnstoffe aller Art und Ausriistungsgegenstände für die Wehrmacht zur nächsten Annahme* stelle des „V o I k s o p f e r s”. Akademische Nachrichten Personalnachrichten (Todesfälle, Ernennungen, Berufungen, Auszeich nungen) Berlin: Der Prof, für Musikwissenschaften und Direktor de* Musikabt. der Preu ßischen Staatsbibliothek, Georg Schünemann, 60jährig gestorben. — Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt der Dozent Dr. phil. habil. Hot st Eöhme. — Mit Vorlesungen und Übungen wurden betraut Frau Prof. Dr. Lotte Möller und Oberrcgierungsrat Friedr. H o f f m a n n. — Zu Dozenten wurden ernannt Dr.-lng. babil. Heinrich Langweiler und Dr. med. habil. Otto R o h 1 c d e r. Bonn: Zum Honorarprof. wurde ernannt der Leiter des Rheinischen Landesmuscutns in Trier, Prof. Dr. Wilhelm von Massow. Braunschweig: Prof. Dr. Eduard Flechsig, früherer Leiter des Braunschwei ger Herzog-Anton-Ulrich-Museums, 81 jährig gestorben. Breslau: Prof. Dr. Bernhard Heinrich D ü r k e n , Direktor des Erbbiologischen Instituts, 62jährig gestorben. Darmstadt: Einem feindlichen Terroiangriff fiel zum Opfer Prof. Dr. Paul B o m Dresden: Zum o. Prof, wurde ernannt und an die Univ. berufen apl. Prof. Dr, Adolf H e r t 1 e i n , München. Düsseldorf: Prof. Hans Schmitz-Wiedenbrüeck 37jährig einem Herz schlag erlegen. Frankfurt a. M.: Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt der Dozent Dr. phil. habil. Peter Brodersen. Graz: Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt der Oberassistent am Chemi- r sehen Institut Dozent Dr. phil. habil. Franz H ö 1 z 1. Greifswald: An die Univ. wurde berufen der Direktor der Chirurgischen Klinik der Univ. Graz, Prol. Dr. Hans von Seemen Halle: Zum ao. Prof, wurde ernannt S'taatsarchivdirektor Dozent Dr. Karl Hin- rieh». Jena: Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt der Dozent Dr. med. habil Ger hard Gaethgens. — Mit Vorlesungen wurde beauftragt Prof. Dr. io-. H. L i e r m a n r., Erlangen. Kiel: Zum Dozenten wurde ernennt Dr. med. habil. Willy M a a s s e n. Leipzig: Kustos i R. Dr. Dr. Johannes Richter, bekannter deut eher Vorge schichtler, 70jährig gestorben. — Das goldene Doktorjubiläum beg ng Geheimer Medizinalrat Prof. cm. Dr. med. Dr. med. vet. h. c. Erwin Payr. — Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt Dozent Dr. med. habil. Herbert A 1 b e r s. Linz: An die T.H. wurde berufen Baudirektor Prof. Adolf Schuhmacher. Hamburg. München: Es starben Prof. Dr. Josef Trumpp , bekannter Kinderarzt, und Prof. Dr. Hans Niklas, Ordinarius für Agrikulturchemie. Prag: Prof. Dr. Franz Samberger, bekannter Dermatolog, 73jährig gestorben Salzburg: Oberbergrat Dr.-lng. h. c. Karl Imhoff, Erbauer de6 Teue.-ntunnels, gestorben. Tübingen: Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt Dozent und Oberarzt der Chirurgischen Univ.-Klinik, Dr. med. habil. Heinz B r o m e i s , und zu Do zenten die Studienrätin Frl. Dr. phil. habil. Hildegard G a u g c r und Dr. phil. habil. Albert Dietrich. Wien: Prof. Dr. Wilhelm N e u m a n n , bekannter Wiener Internist, 67jährig ge storben. Würzburg: Zu Dozenten wurden ernannt der wissenschaftliche Assistent Dr. med. habil— Werner G r ü n i n g und Dr. phil. habil. K o h a u t. Personalnachrichten Ihren fünfundsiebzigsten Geburtstag feiern am 3. Februar Herr Paul Graß. Inhaber der Firma Ad. Haffcrburg's Buchh. vormals Bruhn’sche Sorth. (Braunschweig), jetjt in Schöppenstedt, Nordstraße 4, und am 8. Februar Herr Otto Seifert, Mitinhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Großenhain. Am 7. Februar begeht Herr Wilhelm Zander, Prokurist des Verlags Felix Meiner in Leipzig, seinen siebzigsten Geburtstag. Seit nahezu fünf undzwanzig Jahren ist er hier tätig, nachdem er schon vorher auf die Entwicklung des Verlags Alfred Töpelmann in Gießen maßgeblichen Ein fluß gehabt hatte. Ani 1. Februar konnte Herr Curt Eidarn den Tag der fünfund zwanzigjährigen Wiederkehr seines Eintrittes in den Verlag johann Am brosius Barth in Leipzig begehen. Am 9. Februar begeht der Lagerverwalter Herr Richard Meier sein fünfundzwanzig jähriges Dienstjubiläum im Hause Walter de Gruyter & Co. in Berlin. Todesfälle: Am 6. Januar verschied in Kirchheiin u. Teck nach langem, schwe rem, überaus tapfer ertragenem Leiden im Alter von fünfundsiehzig Jahren der Hauptinhaber der J. G. Cotta’schen Buchhandlung Nachfol ger in Stuttgart, Herr Robert Kröner. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat er durch Friedens- und schwere Kriegszeiten die Geschicke des Cotta Verlages bestimmt, der seiner großen Tradition entsprechend sich ent faltet hat und zu neuem Leben erweckt worden ist. Am 20. Dezember 1944 verschied unerwartet infolge Herzschlags im fünfundsechzigsten Lebensjahre Universitätsbuchhändler Herr Hermann Kiefer, Inhaber der Firma Karl Groos Nachf. in Heidelberg. Am 22. Dezember v. J. verstarb nach langer Krankheit im achtund sechzigsten Lebensjahre der Verlagsbuchhändler Herr Franz Rudolph Müller, Inhaber der medizinischen Buchhandlung und des Verlages Ru dolph Müller & Steinicke in München. Am 8. Januar fand in Leipzig die Beisetjung der im zweiundachtzig sten Lebensjahre verstorbenen Marie Niedner statt. Sie war seit 1892 an der damals jungen Deutschen Modenzeitung tätig und übernahm 1911 die Hauptschriftleitung. Es ist zum großen Teil ihr Verdienst, daß die ses weitverbreitete Frauenblatt seine Ziele einer deutschen Mode so klar und erfolgreich durchführen konnte. Audi als Herausgeberin vieler Handarbeitsbücher, die sie mit Weber, Hochfelden und v. Reden in hohen Auflagen veröffentlichte, und als Gestalterin der Ausstellungen im Rahmen des Verlages Otto Beyer in Leipzig ist sie weithin bekannt geworden. 18 Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 5. Sonnabend, den 3. Februar 1945
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