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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1933
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- Deutsch
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?ersonalnackrickten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. In Karlsruhe starb im 75. Jahre Prof. l)r. Otto A in m a n n, Lehrer für Eisenbahnwesen an der Technischen Hochschule; im Watzmann- gebiet am 16. August im 48. Jahre Pros. I)r. Gotthelf Berg- st r ä ß c r, Ordinarius für semitische Sprachen an der Universität München; in Frankfurt a. M. am 28. Juli im Alter von 59 Jahren Prof. vr. Gustav E m b d e n, Ordinarius der chemischcu Physio logie; in Breslau im 63. Jahre der Otologe Prof. vr. Victor Hinsberg; am 21. August in Cochem im Alter von 77 Jahren der Dichter Joseph von Laufs; in Frankfurt a. M. am 16. August im Alter von 75 Jahren die Romanschriftstellerin Leonie M e y e r h o f - H i l d e ck ; in Stuttgart im Alter von 89 Jahren der Geograph Prof. l)r. Konrad M iller ; in Inns bruck im Alter von 76 Jahren der Botaniker I)r. Otto Stapf. Spreclrsaal Der schöngeistige Verlag und die Lage. Zwei Punkte sind es, die ich mir gestatten möchte im Anschluss an die Ausführungen des Herrn l)r. Adolf Spemann im Börsenblatt Nr. 170 näher zu beleuchten: Einen, den er in Abschnitt 21 berührt, nämlich die Nabattfrage, und einen, den ich vermisse: die Frage der Notwendigkeit des ausgedehnten Vertreterwesens. Beide berühren sich eng. Was die Trennung der Nabattsätze anbelangt, so ist es unr eine gerechte Forderung, das; dem sofort Bezahlenden bessere Bedin gungen eingeräumt werden als dem, der auf Ziel kauft. Sei es höherer Rabatt oder Barskonto. Der Verlag macht es umgekehrt: Er stattet Reise- und sonstige Zielaufträgc mit durchschnittlich 40°/o, Barbestellungen und vielfach Novitätenbestcllungen nach dem Ver- langzettcl aber nur mit 35°/» aus. Dabei sind die Neiseaufträge mit Spesen und Provision belastet. Bei der Benachteiligung der Barbe- stellungen liegt augenscheinlich die Auffassung zugrunde, es handle sich ja nur um Besorgungen, für die eine Provision genüge, zumal ja auch noch der Kommissionär daran verdiene. Der beim Vertreter Bestellende dagegen ist der Freund der Firma, während er doch in Wahrheit oft nur sehr gegen gefaßte bessere Vorsätze der Überredungs kunst des Reisenden erliegt. In hohem Maße riskiert er — aber oft nur das Geld des Verlegers. Folge: Unverkäufliche Vorräte, Um tauschversuche, Zahlungszielüberfchreitungen, Jlliguidität usw. Wie viel richtiger wäre es, den Sortimenter durch Gewährung höheren Barrabbatts, so wie es früher war, zu solider Geschäftsgebarung zu veranlassen, wodurch beiden Teilen mehr genutzt wäre als durch große aber gefährliche Zielabschlüsse. Was nun den allzusehr ausgedehnten Vertretervertrieb anbe langt, so dient dieser als Folge der Ubererzeugung der Erzielung eines ungesunden Uberabsatzes. Schwindet die Erzeugung, dann wird selbst verständlich auch der Vertrieb eingeschränkt, oder durch die oben an gedeutete solidere Methode ersetzt werden. Das heißt, w e n n dieser Wunschtraum in Erfüllung geht. Bisher hat jedenfalls der Neisever- trieb das Fortwursteln trotz wahrscheinlich oft vorhandener besserer Erkenntnis erleichtert, wenn auch letzten Endes nicht zum Segen der Beteiligten. Pflicht des Sortimenters soll es sein, im Rahmen seiner Zahlungskraft zu disponieren. Unter den obwaltenden Umständen wird ihm, tut er diese seine Pflicht, der Vorwurf des Versagens ge macht und der Vertreter bemüht sich, meist mit Erfolg und unter Hin weis auf die großen Abschlüsse, die die Konkurrenz gemacht hat, den Absatz zu steigern. Folgen: Siehe oben! Es ist unbedingt zu wün schen, daß das Vertreterwesen auf das notwendige Maß eingeschränkt wird, um Verlag und Sortiment Spesen, Zeit- und Geldverlust zu ersparen. Nur solche Firmen sollten reisen lassen, bei denen unbe dingt M u st e r v o r l a g e allein zum richtigen Einkauf und Verkauf gehört. Jetzt ist es doch so, daß möglichst alle reisen lassen, oder einem Vertreter ihre Artikel mitgeben. Die Arbeit ist sehr zeitrau bend und auch unergiebig. Um die Kaufkraft des Sortiments mög lichst stark für sich auszunutzen und andern zuvorzukommcn, wird die Tour schon im August angetreten, lange bevor die Dinge richtig reif sind: Umschläge, Einbandentwürfe, Leerbände, maschinenschriftliche Publikationspläne treten an Stelle der Muster, und der Sortimenter ist darauf angewiesen, ans Namen und Ruf von Autor und Verlag und die Suade des Reisenden zu vertrauen. Oft ist er der -Herein- gefallene und muß sich dann noch Hohn und Vorwurf gefallen lassen, er hätte eben vorsichtiger cinkaufen müssen. Er muß aber doch ver dienen und so muß er bestrebt sein, die Reiseangebote auszunutzcn und auf solche windige »Muster« hin zu kaufen. Diese Art des Ver triebs führt zu vielen Fehlschlügcn und gleicht der Methode jenes Schweizerkäsreisenden ans der Anekdote, dessen Mustergepäck das leichteste war, denn es bestand nur ans einem Heftchen, in dem die Löcher im Käs ausgezeichnet waren. Das waren seine Qualitäts- Sortierungen. — Ähnlich handelt heute der Buchhandel. Bei der Masse der Erscheinungen kaust und verkauft er nach der Ausstattung oder anderen äußerlichen Merkmalen, ohne die wirkliche Qualität zu kennen. Der Verlag ist besser dran; er kennt das Manuskript, also das Wesentliche, der Sortimenter sieht nur das Äußere, also Neben sächliche, um erst nach Empfang festzustellen, was er für einen Fisch gefangen hat. Das ist die Schattenseite des NovitütenwcsenS, haupt sächlich aber auch der beliebtesten Vertriebsort. Sollte cs keine an dere Möglichkeit, wenn man schon den Bedingt-Verkehr in der frühe ren Form nicht anfleben lassen will, geben, um dem Sortimenter Erscheinungen, die ihn interessieren, vorzuführen, etwa die un verbindliche Ansichtssendung, mit der Verpflichtung, nicht innerhalb 14 Tagen Zurückgesandtes bar zu bezahlen? Köln. Fritz Lehmann. Die Ausführungen des Herrn vr. Spemann enthalten neben viel Nichtigem eine große Anzahl Gedanken, die vom Sortiment nicht ge teilt werden können. Unmöglich vor allem sind die unter Ab schnitt 26 gemachten Ausführungen über den Warenhaus-Buchhandel. Seit Jahren stand ich als nächster Nachbar von Warenhäusern hier am Orte fast allein im Kampfe gegen diese Schädlinge. Ich habe ständig nicht nur in hiesigen, sondern auch in auswärtigen Waren Häusern beobachtet und beobachten lassen. Ich gebe zu, daß die Lite ratur des Verlages Engelhorn einen nennenswerten Absatz in den Warenhäusern wohl nicht hat. Ich wünschte aber, Herr Spemann hätte sehen können, wie vor Weihnachten in den Warenhäusern Ju- gendschrkften lind billige schöne Literatur in einer Art und in Mengen verkauft wurden, wie das etwa am Sonnabendnachmittag mit Auf schnitt in einer gut gehenden Schlachterei geschieht. Ansehen, hin reichen zum Verkäufer, Bon ausschreiben ging am laufenden Band. Durch Zufall stellte ich auf einem Auftragzettel eines Jugend schriftenverlages, der von mir einen Auftrag von etwa 200 Mark erhalten hatte, fest, daß er an ein benachbartes mittleres Warenhaus für 2000 Mark verkauft hatte!! Es gehen hier dem regulären Buchhandel Verdienste verloren, die nicht hoch genug eingeschätzt werden können. Jeder mittlere Sorti menter ist heute auf das Weihnachtsgeschäft und auf das Jugend schriftengeschäft angewiesen. Die Hoffnung vieler Kollegen ist in jedem Jahre der Dezember. Wenn man den Warenhäusern die Buchabtci- lungen läßt, ist das unverantwortlich und für jeden denkenden Men schen unfaßbar. Die Warenhäuser, denen man eine ganze Anzahl Artikel genommen hat, werden sich mit Nachdruck aus den Ausbau ihrer Buchabteilungen legen, um den Ausfall auszugleichen. Der Sortimenter zahlt ihnen so das, was eine weitsichtige und kluge Staatsleitung dem Mittelstand gerettet hat. Das darf nicht sein und das wird nicht sein!! Braun schweig. K a r l P f a n k u ch. Inhaltsverzeichnis Mitteilungen der Geschäftsstelle des B.-V. betr. Adolf-Hitler- Spende der deutschen Wirtschaft. S. 651; betr. Verlängerung der Anzeigefrist nach dem Volksverratsgesetz. 2. 651; Angabe der Jahreszahl im Copyright-Vermerk. S. 651 / Fachverein »Die deutschen Leihbüchereien E. V.« betr. Regelung der Zeitschriften - frage. S. 651. Artikel: Erwiderung auf den Artikel des Herrn A. Weidemann, Berlin. Von F. Nemnich. S. 651. Neue Ordnung — auch im schöngeistigen Verlag. Von K. Ranch. 2. 652. »Der deutsche Buchhandlungsgehilfe«. S. 656. Fiir die b u ch h ä n d l e r i s ch e F a ch b i b l i o t h e k. L. 656. Kleine Mitteilungen S. 657: Ausverkauf Ausgleichsver fahren / Anschlnßvorträge / Luftschutz-Ausstellung / I)r. Stumm- voll Direktor der Hochschnlbibliothek in Angora / Verdiente Ab fuhr / 116. Liste der Schund- nnd Schmutzschriften / Verbotene Druckschrift. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n 2. 658: Todesnachrichten ans Wissen schaft. Literatur und Kunst. Sprechsaal S. 658: Der schöngeistige Verlag und die Lage. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langen buch er. — Verlag: Der Börscnveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. HedrichNachf. Sämtl. in Leipzig. — -Inschrift b. Schristleibung u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2g lDuchhändlerhauSs, Postschließsach 274/7V. 658
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