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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1933
- Strukturtyp
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- 1933-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1933
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X- 188, 26. August 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. liegende Schrift faßt das Wesentlichste aus den Feststellungen und Forderungen des genannten Werkes zusammen unter Hervorhebung der volksbiologischen Auswirkungen. Hartnacke wendet sich mit überzeugenden Gründen gegen die herrschende Uberschulung; die Überproduktion von Studierten, die Jahre hindurch das Heer der Arbeitslosen vergrößern und infolge sehr später Heiratsmvglichkcit zur Zunahme des Geburtenrückgangs gerade der Akademikerschichte beitragen; gegen die ungeheure Verschwendung an Volksvermögen durch langjährige Ausbildung wenig oder mittelmäßig Begabter; gegen die Übertreibungen der höheren Mädchenbildung und des Frauenstudiums, deren volksbiologische Wirkungen vorwiegend negativ sind. Tie Besserungsvorschläge Hartnackes, die auf ver besserte Fortbildung im Beruf und Einschränkung der Vorbildung, auf Begabtenauslese, Minderbegabtenausmerze und entsprechende Gestaltung des Schulwesens Hinzielen, geben Grundlagen für eine erfolgreiche Bekämpfung der großen Bildungsnot unseres Volkes und den volksaufartenden Umbau des Schulwesens — eine Aufgabe, die der nationalsozialistische Staat bereits in Angriff genommen hat. Tie Schrift Hartnackes ist wichtig für alle für die Erziehung des Volkes Verantwortlichen, vor allem Eltern, Schulmänner und Politiker. Hans F. K. Günther: Platon als Hüter des Lebens. Pla tons Zucht- und Erziehungsgedanken und deren Bedeutung für die Gegenwart. I. F. Lehmanns Verlag, München 1928. 71 S. Geh. NM 2.15, geb. NM. 3.20. Günther zeigt in dem Büchlein, wie der große griechische Philo soph und Grundleger des Idealismus die Bedeutung der Erbanlage für Erziehung und Staat richtig erkannt hat und wie seine auf die Erkenntnis von der erblichen Ungleichheit der Menschen gegründeten Gedanken über den Staat und die ihn gestaltenden Kräfte aktuellste Gegenwartsbedeutung besitzen. Aufzucht Hochwertiger nach dem Zicl- bild leiblicher und seelischer Vollkommenheit und Führung des Staa tes durch eine nach diesem Zielbild gesiebte Auslesegruppe sind Grundlagen unseres neuen Volksstaates, die den Gedanken Platons entsprechen. E. Baur: Der Untergang der Kulturvölker im Lichte der Biolo gie. 2. Auflage. I. F. Lehmanns Verlag, München 1932. NM 1.—. Professor Baur behandelt in dem aus zwei Vorträgen hervor- gegangencn Aufsatz Grundprobleme der Beziehungen zwischen Kultur und volksbiologischen Vorgängen: Wirkung der Nassenmischung, der Auslese durch unterschiedliche Fortpflanzung verschiedener Nassen sowie Hoch- und Minderwertiger und der durch die Wirtschaftsform her- vorgerufencn gesellschaftlichen Schichtung auf An- und Abstieg der Kulturen. Unter Berücksichtigung der Lage unseres Volkes werden rassenhygienische Maßnahmen des Staates und der Gesellschaft er örtert. Die Schrift ist jedem zu empfehlen, der sich mit Fragen der Kulturcntwicklung beschäftigt. Fr. Lenz: Ter Ausgleich der Familienlasten ^ Das kommende Geschlecht. Bd. 6, H. 3. Ferd. Tümmlers Verlagsbuchhand lung, Berlin 1932. 34 S. NM 2.—. Eine wirksame wirtschaftliche Maßnahme zur Förderung der Kinderzahl hochwertiger Familien ist der Ausgleich der Familien lasten. Umstritten ist die Frage nach der praktischen Durchführung dieses Ausgleichs. Lenz setzt sich in der Schrift mit bisherigen Vor schlägen auseinander und entwirft selbst eine bevölkerungspolitisch begründete Staffelung der Einkommensteuer unter Berücksichtigung der Kinderzahl und des Einkommens der Familie. Tie Schrift hat für jeden Volksgenossen unmittelbare Bedeutung, denn es ist un zweifelhaft, daß der bereits beschrittcne Weg des Steuerausgleichs zugunsten erbgesunder, kinderreicher Familien zu weiteren Maßnah men führen wird, die jeden betreffen. E. Rüdin: Psychiatrische Indikation zur Sterilisierung ^ Das kommende Geschlecht, Bd. 5, H. 3. Ferd. Tümmlers Verlags buchhandlung, Berlin 1929. 31 S. NM 2.—. Professor vr. Ernst Nüöin, Direktor der Deutschen Forschungs anstalt für Psychiatrie in München und Führer der Deutschen Ge sellschaft für Nassenhygiene, legt in der Schrift an Hand der grund legenden Forschungen seines Instituts auf dem Gebiet der Vererbung von Geisteskrankheiten die Grundlagen der Sterilisierung Geistes kranker und sonstiger erblich Minderwertiger dar. Es wird die Ver breitung und Vererbungsweise der Minderwertigkeiten mitgeteilt, deren Fortpflanzung durch Sterilisierung verhütet werden muß. Im Anhang werden mehrere Anträge zur gesetzlichen Regelung der Ste rilisierung mitgeteilt. Die neue Negierung hat auch hier den ent scheidenden Schritt getan und das Sterilisierungsgesetz geschaffen. Gerade in diesem Zusammenhang hat die Schrift Niidins flir die Aufklärung der Öffentlichkeit besondere Bedeutung. 648 O. Kankcleit: Unfruchtbarmachung aus rassenhygienischcn und sozialen Gründen. I. F. Lehmanns Verlag, München 1929. 112 S. NM 4.90, geb. NM 0.30. Diese Schrift des auf diesem Gebiet mehrfach hervorgetretenen Hamburger Nervenarztes stellt ein kleines Handbuch dar, das den Stand des Wissens und das, was zu tun ist und was in verschiedenen Ländern schon getan ist, behandelt. Durch seine objektive Darstellung des Materials ist es der beste Wegbereiter für den Durchbruch der Erkenntnis notwendigen Handelns auf diesem für das Volkswohl ent scheidenden Gebiete. Eindringlich geht der erbgesundheitliche Not stand unseres Volkes hervor aus den Statistiken über erbliche Be lastung und die Unkosten, die diese dem Staat und der Gesellschaft verursachen. Eheverbote, Asylierung und Unfruchtbarmachung werden als Maßnahmen zur Verhütung der Fortpflanzung Minderwertiger erörtert. Der Stand der Unfruchtbarmachung in verschiedenen Län dern wird geschildert. Die Forderungen des Verfassers bezüglich der Sterilisierung entsprechen weitgehend den Bestimmungen des jüngst erlassenen Sterilisierungsgesetzcs. Das Buch ist für die Aufklärung der Öffentlichkeit wärmstens zu empfehlen. E. Zacharias: Nassenforderungen deutscher Arzte für Deutsch lands Zukunft. Vortrag. »Ethik«, Sonderheft Nr. 8, 1932. 27 S. Der Dresdner Frauenarzt macht in dem Vortrag Angaben über Geburtenrückgang, Landflucht, unterschiedliche Fortpflanzung der einzelnen Volksschichten, Spätehe, und fordert: Schutz der Familie, rassenhygienische Aufklärung, Gesundheitszeugnis, Verhütung der Nassen-Mischehe, Ausgleich der Familienlasten zur Förderung erb tüchtiger, kinderreicher Familien, Sterilisierung Minderwertiger, Förderung der Landsiedlung. Angeschlossen sind die Diskussions- bemerkungen eines Juristen (Oberlandesgerichtsrat Günther), Schul mannes (Volksbildungsminister Hartnacke), Pfarrers (Wendelin), Nassenhygienikers (Prof. Staemmler) und einer Mutter (Frau vr. Weißwange). Der Vortrag gibt anregende Hinweise auf Pro bleme und Notwendigkeiten. I) r. Gütt: Reform des öffentlichen Gesundheitswesens in Preußen unter bevölkerungspolitischem Gesichtspunkt. (Ztschr. f. Medizinalbeamte, Jg. 45, 1932, 4. S. 152—158.) Der Verfasser legt dar, daß die erbgesundheitliche Entartung unseres Volkes einer einheitlichen Sanierung im ganzen Reich be darf, womit die Forderung nach einer einheitlichen Organisierung des Gesundheitswesens und des damit betrauten Medizinalbeamten tnms verbunden ist. Er wendet sich gegen Dezentralisationsbestre bungen, da solche eine gleichgerichtete rassenhygienische Tätigkeit unterbinden. Der Verfasser unterstützt daher die Vorschläge, die der Preußische Medizinal-Beamtenverein in der Zeitschrift für Medi zinalbeamte vom März 1932 für die Vereinheitlichung des öffent lichen Gesundheitswesens gemacht hat. Die Ausführungen von Medi zinalrat I)r. Glitt, der jetzt im Ncichsinnenministerium die Neuord nung des Gesundheitswesens durchführt und grundlegend an der Schaffung des Sterilisierungsgesetzes mitgewirkt hat, unterstreiche» den Führergedanken, der sich inzwischen auch auf diesem Gebiet zum Wohle des Volkes durchgesetzt hat. Blickfang? Wer in den letzten Jahren die Schaufensterauslagen aufmerksam betrachtet hat, konnte neben der Bevorzugung abstrakter Formen, Linien und Flächen (in Anlehnung an die Gebrauchsgraphik) eine Entwicklung zu einem Fenstertyp feststellen, bei dem der Aufbau um irgendeinen Blickfang gruppiert war. Auch im Buchhandel werden feit einiger Zeit immer mehr Schaufenster dieser Art gestellt. Mancher wird sich gewundert haben, daß trotz Stutzigwerdens des Publikums manchmal wenig geschäftlicher Erfolg zu verspüren war. Es dürfte deshalb von Nutzen sein, einmal über das Wesen des Blickfangs und die Grenzen seiner Wirkungsmöglichkeit nachzudenken. Der Blickfang im Schaufenster hat die Aufgabe, den Blick des Vorübergehenden abznfangen, ihn auf das Fenster zu lenken. Doch damit ist wenig gewonnen. Erwünscht ist, durch den Blickfang den Passanten an das Fenster heranzuziehcn und zum Betrachten der dort ausgestellten Ware zu veranlassen. Dazu ist nötig, daß der Blickfang eine Einheit mit dem übrigen Fenster dar stellt. Nicht, daß er sich nun äußerlich in den Aufbau einstigen sollte, dann wäre es ja kein Blickfang mehr, der sich ja gerade von der übrigen Dekoration abheben soll. Aber inhaltlich muß der Blick fang Bezug haben zur Idee der Ausstellung und damit zur Ware. Ein wirklicher Blickfang muß so sein, daß das einmal gefesselte Auge nun bei näherem bewußten Hinsehen auch wirklich etwas Inter essantes und Wichtiges zu sehen bekommt. Nichts ist verfehlter, als wenn die Aufmerksamkeit eines Passanten erregt wird, damit aber der ganze Akt beendet ist.
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