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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1944
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- 1944-10-21
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- 21.10.1944
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Geburtstage Eine besondere Ehrung bereitete die Stadt Lörrach ihrem Ehren bürger, Oberbaurat Prof. Dr. Max Laeuger in Karlsruhe, der durch seine Bauten, Gartenanlagen und Keramiken Weltruf hat, aus Anlaß seines achtzigsten Geburtstages am 30. September (siehe auch Bbl. Nr. 72). Dr. Hermann Burte würdigte in einer Feierstunde das Lebenswerk des hier geborenen Gelehrten, und Bürgermeister Boss übermittelte dem Achtzigjährigen die Glückwünsche der Stadt. Neben der Goethe-Medaille ist Oberbaurat Laeuger von dem Badischen Minister des Kultus und Unterrichts die Hans-Thoma-Medaille verliehen worden. Der Lyriker und Erzähler Dr. Heinz Schauwecker beging am 11. Ok tober seinen fünfzigsten Geburtstag. Schauwecker, der in Regensburg geboren wurde, lebt in Berching in der Oberpfalz als Arzt; er nimmt die besten Kräfte seiner Dichtung aus dem Volkstum seiner engeren Heimat, er weiß, das, was er hier hört und sieht, dichterisch zu erhöhen und zu ge stalten. Bekannt sind seine Erzählungen für die deutsche Jugend „Deut schenspiegel“, die Novellen „Die Meister“ und die Gedichtssammlungen „Deutsche Gedichte“ und „Deutscher Weg“. Todesfälle Der Erzähler Paul Berglar-Schröer ist als Opfer des anglo-aineri- kanischen Bombenterrors in Darmstadt gefallen. Paul Berglar-Schröer. der, aus westfälischem Geschlecht, am 26. Februar 1884 im Rheinland geboren wurde, kam als Journalist nach Darmstadt. Er fing verhältnis mäßig spät an, mit größeren Vcröffentlichunr.en hervorzutreten, aber schon sein erstes Buch „Der Heimathof“ (1926) war ein großer Erfolg, ln rascher Folge erschienen nun weitere Werke, die zeigten, daß Berglar- Sdiröers Erzählerkunst aus einer unmittelbar gestaltenden Naturkraft herauswächst, im echten Volkstum wurzelt und Heimatkunst in des Wortes schönster Bedeutung ist. Wie erst jetjt bekannt wird, ist der durch seine Rundfunkarbeit hervorgetretene Walther Beumelburg, der ältere Bruder des Schrift stellers Werner Beumelburg, am 26. August gestorben. Er ist beim Reiten einem Herzschlag erlegen. Am 4. Oktober d. J. wäre er fünfzig Jahre alt geworden. 1932 wurde Beumelburg Geschäftsführer des Draht losen Dienstes. Am 1. Mai 1933 berief ihn Reichsminister Dr. Goebbels zum Intendanten des Reichssenders Frankfurt und am 1. April 1934 zum Intendanten des Reichssenders Berlin. Im Juli 1933 war er Präsident der Nationalsozialistischen Rundfunkkammer und bei der Eröffnung der Reichskulturkammer Mitglied der Reichsrundfunkkammer geworden. Im Sommer 1937 schied er aus der Rundfunkgesellschaft aus und trat in den Verlag Gerhard Stalling (Oldenburg) ein, um die Leitung von dessen Berliner Zweigstelle zu übernehmen. Mit Beginn des Krieges wurde er wieder Soldat, trat als Hauptmann bei der Panzerwaffe ein. machte den Feldzug in Frankreich mit und war schließlich als Major zum Oberkommando der Wehrmacht kommandiert. Der fast siebzig Jahre alte Dichter Jakob Schaffner hat zusammen mit seiner Frau hei dem letzten Luftterror der überseeischen Luft gangster auf die alte Reichsstadt Straßburg am 25. September den Tod gefunden. Jakob Schaffner ist Anfangdieses Jahres von Berlin-Wilmers dorf in das Elsaß übergesiedelt. Dem Reichsland war er immer eng ver bunden, nicht nur durch sein Schaffen, auch landsmannschaftlich fühlte er sich zu der Südwesteckc des Reiches hingezogen. Er ist aus der Schweiz nach Deutschland gekommen und hat „vielleicht den wichtigsten Teil“ seines Lebens „unter den Deutschen verbracht“. Als ihm im November 1943 i n der Aula der alten Reichsuniversität Straßburg der Johann Peter Hebel-Preis überreicht wurde (1932 war ihm bereits die Goethe- Medaille verliehen worden),V, jb Jakob Schaffner noch einmal ein Be kenntnis zu Deutschland in einem Vortrag vom Wesen der deutschen Reichsidee. Er begann mit den Worten: „Über allem, was wir tun, steht das Reich.“ Dort, wo der Dichter dieses Bekenntnis zu Deutschland ab gelegt hat. ist er jetjt für dieses Deutschland gefallen. Produktionshaupfausschuß Druck Nach einer neuen Anordnung des Prodnktionsbeauffragten für Druck des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion im Deut schen Reichsanzeiger Nr- 225 vom 7. Oktober ist jetjt auch ein Produk tionshauptausschuß Drude errichtet worden. In seinen Händen liegt künftig die gesamte Druckerzeugung einschließlich der Druckformen herstellung und der Druckvorbereitung. Es wird seine Aufgabe sein, alle Aufträge auf die leistungsfähigsten Betriebe zu konzentrieren, eine Aufgabe, die nur durch die Hinwendung von den früher üblichen Uni- vcr6alhetriebcn zu den Spezialhetrieben möglich sein wird. Nach Bedarf können noch besondere Produktionsaus6chüssc errichtet werden. Für die bezirkliche Durchführung der Aufgaben werden Produktibnsbeauftragte der Bezirke ernannt, die im wesentlichen die Aufgaben der früheren Verteilungsstellen der Reichsstelle für Papier übernehmen. Beispielhaft für die Rationalisierung in der Druckindustrie ist eine gleichzeitig veröffentlichte Anordnung über den Druck von Lager-Vor drucken. Im Kriege haben Tausende von Druckereien die Herstellung von Formularen oder Vordrucken aufgenomnten. Ihr Druck wird jetjt genehmigungspflichtig-gemacht. Dabei ist die Absicht, die Herstellung spartenweise zu ordnen und sie auf wenige Betriebe zu konzentrieren, um deren Leistung ganz auszunutjen. Hand in Hand geht damit eine zentrale Auflragssteucrung bei amtlichen Vordrucken. Alle reichsein heitlichen Formulare werden künftig als Gesamtauflage von wenigen Betrieben im Rotationsdruck hergestellt. Durch diese Konzentration werden Werkstoffe und Arbeitskräfte gespart. 190 In einer weiteren Anordnung verbietet der Produktionsbeauftragte für Druck mit sofortiger Wirkung die Herstellung von Bildpostkarten einschließlich aller Vorbereitungsarbeiten mit Ausnahme der von der Prüfungsstelle zugelassenen Lieferungen für den Export. Bildpost karten, mit deren Herstellung bereits begonnen ist, können unter dem Vorbehalt des Widerrufs bis zum 30. November 1944 noch feitiggestellt werden. Errichtung eines gemeinsamen Produklionsaus- schusses Verlags- und Druckerei-Buchbinderei Im Bereich der Produktionsheauftragten für PapierverarfTeitung und für Druck des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion wird ein Produktionsausschuß Verlags- und Druckerei-Buchbinderei ge bildet. Der Leiter des Produktionsausschusses wird von den Produktions beauftragten für Papierverarbeitung und für Druck gemeinsam berufen und abberufen. Die Mitglieder des Produktionsausschusses werden von dem Leiter mit Zustimmung der Produktionsbeauftragten für Papierverarbeitung und für Druck berufen und abberufen. Der Leiter des Produktionsausschusses ist ermächtigt: 1. die Produktion zu regeln, 2. Betrieben Herstellungsanweisungen zu geben, 3. Maßnahmen auf dem Gebiet des Arbeitseinsatz zu treffen, 4. Betriebsprüfungen durchzuführen. Der Leiter wird bei der Durchführung dieser Aufgaben vom Pro duktionsausschuß unterstütjt. Die dem Leiter des Produktionsausschusses erteilte Ermächtigung gilt gegenüber allen Betrieben und Betriebsabteilungen der industriel len und handwerklichen Verlags- und Druckerei-Buchbinderei einschließ lich der öffentlichen und privaten Regiebetriebe. Die vorstehende, gekürzt wiedergegebene Anordnung ist im Deut schen Reichsanzeiger Nr. 229 vom 12. Oktober 1944 abgedruckt und am Tage nach der Veröffentlichung in Kraft getreten. Verjährungs- und Vorlegungsfrisfen verlängert Bisher war eine Verlängerung der gesetjlichen Verjährungsfristen nur auf dem umständlichen Weg der Klageerhebung möglich. Die Folgen des Luftkrieges haben die Zahl der Fälle stark vermehrt, in denen aus triftigem Grund eine Unterbrechung der gesetjlichen Ver jährung nachgesudft werden mußte. Gleiche Schwierigkeiten häufen 6idi bei der Innehaltung von sonstigen Fristen des öffentlichen oder privaten Rechts, so z. B. der Fristen, innerhalb deren Zins- und Rentenscheine sowie Dividenden- und andere Gewinnanteilscheine dem Aussteller zur Einlösung vorgelegt werden müssen. Vielfach ist es für Bomben geschädigte schwierig, über ihre Wertpapiere zu verfügen. Aus diesen Gründen hat der Reichsjustizminister in seiner 2. Kriegsmaßnahinen- Verordnung vom 27.9.1944 die gesetjlichen Verjährungsfristen sowie sonstige Fristen wie die genannten Kapitalverkehrsfristen vom 15. 10. 1944 bis Ende 7945 „gehemmt", d. h. alle diese Fristen verlängern si<h um diese 14V? Monate. Eine Forderung, die am 15. 10. 1944 noch ni.Jit verjährt war. kann also vor dem 31. 12. 1945 nicht verjähren. Personalnachrichten Am 22. Oktober vollendet Herr Paul Hartung, der Inhaber der Paul Hartung Yerlagsgesellschaft und der Paul Hartung K. G., Graphi scher Großbetrieb in Hamburg, seinen achtzigsten Geburtstag. Herr Hartung arbeitet jetjt in erstaunlicher geistiger und körperlicher Frische unermüdlich am Wiederaufbau seiner Betriebe. Seinen siebzigsten Geburtstag konnte am 8. August der Verlags buchhändler Herr Georg Leuze in Leipzig I\ 22 begehen, der seine Firma vor zweiundvierzig Jahren gründete und besonders das Erscheinen von Fachzeitschriften und Fachbüchern mit gutem Erfolg pflegt. Herr Lenze steht heute noch in geistiger und körperlicher Rüstigkeit an der Spitj«- seines Unternehmens. Herr Julius Biermann. Inhaber der im Jahre 1864 errichteten Firma E. Biermann Verlag in W uppcrtal-Barmen. z. Z. Bad Orb (Spessart), Kurhaus, der am 14. September d. J. seinen fiinfund«iehzigsten Geburts tag feiern konnte, ist am 23. Oktober fünfzig Jahre Mitglied des Börsen Vereins. Der Lagerverwalter Herr Rudolf Flemming im Verlage Friedr Vieweg & Solui in Braunschweig konnte am 3. Oktober in voller gei stiger und körperlicher Frische sein vierzigjähriges Dienstjubiläum be gehen. Am 24. Oktober ist Fräulein Frieda Grambach ununterbrochen vierzig Jahre in der Fachbuchhandlung für Medizin und Naturwissen schäften Hans Ferdinand Schulz in Freiburg i. Br. tätig. Trotj ihrer an gegriffenen Gesundheit schafft Fräulein Grambach noch immer un ermüdlich als bevollmächtigte Vertreterin des Betriebsführers. Herr Eberhardt Koppel war am 1. Oktober fünfundzwanzig Jahre Inhaber der Firma Gehr. Koppel in Oschersleben (Bode). Am gleichen Tage bestand die Firma siebzig Jahre. Herr Emil LiscJike, Prokurist der Buch- und Musikalienhandlung Walter G. Mühlau in Kiel, konnte am 1. Oktober auf eine fünfund zwanzigjährige Tätigkeit in dieser Firma zurückblicken. Herr Hugo Reihe kann am 22. Oktober den Tag der fünfundzjcan zigjährigen Wiederkehr seines Eintrittes in die Firma K. F. Koehlcr’s Antiquarium in Leipzig begehen. Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 76, Sonnabend, den 21. Oktober 1944
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