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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1944
- Strukturtyp
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- 1944-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1944
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Am 9. August jährte sich zum fünfundzuanzigsten Male der Todes tag des großen Kämpfers für naturwissenschaftliche Erkenntnis, für Rassenkunde und eine schöpferische Zusammenschau aller Lebensvor gänge Ernst Hnecket. Am 16. Februar 1834 in Potsdam gehören, studierte Hacckel Medizin in Berlin und war Assistent bei Rudolf Virchow. Bereits mit achtundzwanzig Jahren wurde dem ebenso geni alen wie von unbändigem Fleiß erfüllten Wissenschaftler die Professur für Zoologie an der Universität Jena übertragen. Hacckel besaß die ausgeprägte Fähigkeit, sein großes Gelehrtentum nach seinem eigenen Wort auszumünzen: „Wissenschaft ist nicht Selbstzweck einer bevor rechtigten Gelehrtenkaste, sondern Volksaufklärung 44 . So trat er mit zahlreichen volkstümlichen Büchern an die Öffentlichkeit. Sein be kanntestes Buch „Wclträtsel“ erreichte eine Auflage von über vier hunderttausend Exemplaren und erlebte fünfundzwanzig Übersetzungen; „die Wclträtsel 44 wurden in Japan sogar als Schullesebuch eingeführt. Audi seine „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Die Millionenzahl der Schriften und Werke Ernst Haeckels verbreiteten in der ganzen Welt das strahlende Licht, das er in heißer Liebe zu seinem Volk, seinem Vaterlande und seiner Wissenschaft entzündet hatte. Geburtstage Ihren sechzigsten Geburtstag feierte am 13. August die Dichterin Jo van Ammers-Küller, deren Werke in weit über eine halbe Million Exemplaren in d r Welt zum Feil in sechzehn Sprachen' ver breitet sind. Am 27. August vollendet der als Journalist und Verlagsleiter des Holsteinischen Courier« in Neumünster lebende Sdiriftsteller Ferdi nand Zacchi sein sechzigstes Lebensjahr. Todesfälle Wie aus Bergen gemeldet wird, ist am 21. Juli der bekannte Eis- meerdichtcr Lars Hansen im Alter von fünfundsiebzig Jahren gestorben. Hansen ist in seiner Jugend als Matrose auf Walfisch- und Robben fängern im EL meer gefahren. Er hat dabei mehr erlebt, als durch schnittlich ein Eismeerfischer erleben kann — und sie erleben viel er hat das Erlebnis auch innerlich verarbeitet, und so ist er unversehens zu einem Dichter geworden. Er ist der erste Dichter des Eismeers in seinen ganz arktischen Regionen. Sein erstes Buch schrieb Hansen, als er schon siebenundfünfzig Jahre alt war. Dann aber ging er an das neue, ihn bis dahin ungewohnte dichterische Werk mit der Kraft und der Entschlossenheit, die ihn auch als Seemann ausgezeichnet hatte. Viele der Bücher Lars Hansens sind in fremde Sprachen, insbesondere aber ins Deutsche übertragen worden. In Marburg (Lahn) verstarb im Alter von nur zweiundvierzig Jahren Professor Max Kommereil. Nicht nur die Germanistik verliert mit ihm einen ihrer hervorragendsten Vertreter, auch das deutsche Schrifttum wird um einen tiefen Denker und Künstler der sprachlichen Form ärmer. Als Student kam Kommercll zu Stefan George, der auf die Entwicklung * *Ies jungen Sprachwissenschaftlers großen Einfluß nahm. In Kommereils bedeutsamen Klassikeranalysen fand er später seinen Niederschlag. 1941 erschien Korntnerells tiefgründiges Werk „Geist und Buchstabe der Dichtung“. Sein letjtcs Buch, „Gedanken über Gedichte“, zeigt ihn wiederum als Meister der geistigen Durchleuchtung und sprach lichen Ausdeutung wesentlicher Dichtung. Auch als Übcrsctjer hat Koni- rnerell Bedeutsames geleistet. ln Wiesengrund- bei Pilsen starb nach längerem Leiden der be kannte Heimatforscher Bürgerschuldirektor Franz Andress im Alter von fünfundsiebzig Jahren. Er ist einer der eifrigsten sudetendcut- schen Heimatkundler gewesen, von dessen Fachkenntnis und unermüd licher Arbeit zahlreiche Veröffentlichungen Zeugnis ahlegen. Franz Andress hat sich auch als ständiger Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften sowie als Gründer des Museums in Wiesengrund einen Namen gemacht. Der junge Darmstädter Schriftsteller Hans Landmann, der schon vor Jahren mit stark beachteten Gedicht- und Novellenbänden an die Öffentlichkeit trat, starb im Süden den Heldentod. Landmann war lange Jahre Schriftleiter an der „Hessischen Landeszeitung“. Helene von Nostitz-Wallwitj ist im Alt-r von Sechsundsechzig Jahren gestorben, ln ihrem Buch „Aus dem alten Europa, Menschen und Städte“ hat sie ein fesselndes Bild jener Zeit gegeben. Auch ihrer Heimatstadt Berlin hat sie ein literarisches Denkmal gesetzt mit dein 1938 erschienenen Buch. „Berlin, Erinnerung und Gegenwart 44 , das die Traditionswerte früherer Zeit festhält. Auch die Xtinosphäre „Pots dam“, seine historische und architektonische Bedeutung, hat in ihr eine kenntnisreiche und liebevolle Chronistin gefunden. Ein ähnliches Werk hat sie „Dresden“ gewidmet. Ein biographisches Werk über ihren Onkel, den Generalfeldmarschall v. Hindenhurg, brachte dem Leser diese Gestalt nahe. Mit „Rodi.n, in Gesprächen und Briefen“ legte sie ein Bekenntnis zu dessen überragender Kunst ab. Die westfälische Dichterin Anna Toelle-HonekamJ> ist in Neuhaus im Alter von achtundvierzig Jahren gestorben. Zahlreiche Gedichte und Prosawerke gaben Zeugnis von ihrer Liebe zur westfälischen Heimat. Der westfälische Komponist Robert Buthcnfranz vertonte einen Liederzyklus der Dichterin. Akademische Nachrichten Personalnachrichten (Todesfälle, Ernennungen, Berufungen, Auszeich nungen ) Berlin: Zum a. o. Prof, wurde ernannt der Dozent und Studienrat Dr. med. Dr, phil. habil. Ludwig E n g 1 e r t. — Die freiwerdende Professur für Psychologie nimmt vertretungsweise wahr der Dozent Dr. med. habil. Bernd L u e k e n. — Zu Dozenten wurden ernannt die wissenschaftlichen Assistenten Dr. phil. Dr. med. habil. Wolfram Kurth, Dr. phil. habil. Wilhelm Menke und Dr. phil. habil. Edmund Wachten. — Dem o. Prof. em. Dr. Eugen Fischer wurde der Adle:schi!d des Deutschen Reiches mit der Widmung ..Dem Begründer der menschlichen Erbforschung" verliehen. Braunschweig: Die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft wurde verliehen an den Museumsdirektor a. D. Prof. Dr. Eduard Flechsig. Brünn: Die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft wurde verliehen an den o. Prof, i R. Dr. techn. Josef Dell. Clausthal-Zellerfeld: Prof. Dr.-Ing. M. Paschke, Rektor der Bergakademie, • st mit der vertretungsweisen Leitung des Eisenhütteninstituts der T H. Berlin beauftragt. Darmstadt: Von dem Amt als Prorektor wurde auf eigenen Wunsch entbunden Prof. Dr.-Ing. Hübner, an seine Stelle wurde beruien Prof. Klöppel. Dresden: Zum a.o. Prof, wurde ernannt der Dozent Dr. phil. habil. Michael Hesch. Freiburg i. Br.: Zu außerplanmäßigen Prof, wurden ernannt die Dozenten Dr. med. habil. Hans Hanke und Dr. ohil. habil. Ernst Plötze Zum Dozenten wurde ernannt der wissenschaftliche Assistent Dr. med. habil. Otto R i e c k e r. Graz: Die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft wurde verliehen an den Direktor des Kunsthistorischen Instituts der Univ.. Prof. Dr. Hermann Egger Greifswald: Auf eigenen Antrag wurde in den Ruhestand versetzt der o. Prof. Dr Kurt Goroncy. Halle: Zum außerplanmäßigen P.of. wurde ernannt der Dozent Dr. iur. habil. Han; R a u p a c h und zum Dozenten der Dr. sc. nat. habil. Kurt B e v e r. Heidelberg: Zum a.o. Prof, wurde ernannt der Dozent D.r. phil. habil. Fritz Mai t i n i , zum außerplanmäßigen Prof, der Dozent Dr. med. habil. Hans Muss- g n u g und zu Dozenten der Dr. med. habil. Josef Becker und Dr. phil. habil. Hans Richter vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Jena: Zu Dozenten wurden ernannt Dr. phil. habil. Alfred M e t t e r Dr. rer. nat. habil. Heinz Panzer und de - wissenschaftliche Assistent Dr. med. habil. Felix M ü g g e. — Mit der Wahrnehmung der Vertretung des zur Wehrmacht ein- berufenen Prof. Dr. Bengtson wurde betraut der Bibliotheksrat Dozent Dr. Viktor Burr, Tübingen. Innsbruck: Zum Dozenten wurde ernannt der wissenschaftliche'Assistent Dr. med. habil. Walter M ä r k. Karlsruhe: Mit Vorlesungen und Übungen wurde beauftragt der Dozent der T.H. Berlin Dr.-Ing. habil. Waiter Schmidt. Köln: Auf eigenen Antrag wurde von den amtlichen Verpflichtungen entbunden der o. Prof. Dr. phil. Johannes Ziekursch. Königsberg: Auf eigenen Antrag soheidet ans dem Hochschuldienst aus der o. Prof. Dr. Willy T h e i 1 e r. — Zum Dozenten wurde ernannt der Assessor Dr. iur. habil. Dr. rer. pol. Wolfram Müller-Freien fei s. Leipzig: Der Direktor der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt, Prof. Dr. Gustav Fingerling, 68jährig gestorben. — Auf eigenen Antrag wurde von den amtlichen Verpflichtungen entbunden der a.o. Prof. Dr. Wilhelm W ijr t h. Leoben: Zum o. Prof, wurde ernannt Dr.-Ing. Erich Schwarz v o n Berg- k a m p f und zum Honorarprof. Dr.-Ing. Fritz R a p a t z. Münster: Zum Dozenten wurde ernannt der Oberarzt an der Lupusheilstätte Horn heide Dr. med. habil. Wilhelm K a 1 k o f f. Prag: Zum Professor der Kunstgewerbeschulen wurde ernannt der akademische Bild hauer und Lehrer an der Kunstgewerbeschule Franz R o t t c r. — Zum Do zenten wurde ernannt der Stadienrat Dr. phil. habil. Franz Beranek. Rostock: Mit Vorlesungen und Übungen wurde beauftragt der Oberlandwirtschaftsrat Otto Z u t a v e r n. Tübingen: Zu Dozenten wurden ernannt Dr. phil. habil. Christian R e m p i s und Dr. phil. habil. Karl Strohecker. Wien: Prof Dr. Lothar Groß, Stellvertreter des Direktors des Reichsarchivs, 57jährig gestorben. — Zu o. Prof, wurden ernannt der Oberregierungsrat im Reichsamt für Landesaufnahme Dr. phil. Karl Ledersteger und Prof. Dr. thcol. Albert Mitterer. Brixen. — An die Univ. wurde berufen Prof. Dr. Felix Machatschki. München. — Zu Dozenten wurden ernannt Dr. phil. habil. Johann Breitenbach, Dr. med. habil. Robert Pfleger und Dr. phil. habil. Helmuth Zapfe. — Die Goethe-Medaille für Kunst und Wissen schaft wurde verliehen an den Archivwissenschaftler Sektionschef i. R. Dr. Oskar M i t i s. Verschiedenes Belgrad: Prof. Dr. Tichomir Djordjewitsch, verdient um die Hebung und Wiederbelebung alter serbischer und balkanischer Volkstumsbräuche und Sitten sowie uni die Kenntnis südslawischer Märchen und Sagen. 76jährig gestorben. Halle/Saale: Das Institut für Wirtschaftsforschung und Wirt schaftspraxis im Gau Halle-Merseburg wurde feierlich eröffnet. Litzmannstadt: Das neue Pathologische Institut für die Stadt und den gesamten Reg.-Bez. wurde seiner Bestimmung übergeben. V erkehrsnachrichien Telegrammzustellung durch Fernsprecher Telegramme an Empfänger, die gleichzeitig Fernsprechteilnehmer sind, können erheblich beschleunigt werden, wenn der Absender in der Anschrift die Fernsprechnummer des Empfängers angibt. Solche Tele gramme werden dem Empfänger fernmündlich übermittelt, während die übliche schriftliche Xusfertigung durch den Briefträger bestellt wird. Von dieser Einrichtung sollte in viel größerem Umfange Gebrauch gemacht werden, denn das Telegramm wird dadurch nicht nur kürzer, sondern auch billiger, weil außer der Fernsprechnummer nur der Name des Empfängers u.ud der Bestimmungsort erforderlich sind, also Straße, Wohnungshezeichnung usw. wegfallen können. Eine Fernsprechanschriit hätte z. B. zu lauten: 71 11 16 — Krüger Berlin. Personalnachricht Arn 20. Juli konnte Herr Arthur Märtj, Leiter der Filiale Breslau der Firma Ernst Globig in Berlin, sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum und gleichzeitig «Iie fünfzigste Wiederkehr des Tages, an dem er bei der Finna Globig eiugetreten ist, feiern. Haupt Schriftleiter: I)r. Hellmuth Lmjf nbuf her, Schömber);. — Stellvertr. d. Haupts«4iriftleilers: Georg v. Kom in erstidt, Leipzig — Verantw. Anzeigen leiter: Waller Herfurth. Leipzig - Verlag: Verlag des Börsenverein« der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Ans.hrifl der Sihriftleitung und Expedition: Leipzig G l. Poslsibließfa<4i 271/75. Druik: Brandstetter. Leipzig C 1, Dresdner Straße 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. II gültig' 158 Börsenbl. 1. d. Dt. Buchh. Nr. 66. Mittwoch, den 23-August 1914
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