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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1944
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- 1944-08-19
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- 19.08.1944
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Deutsche Literatur- und Kulturpreise Von Curi Streubel (Schluß zu Nr. 57) Wilhelm Raabe-Preis Anläßlich der Vollendung des achtzigsten Lebensjahres der aus Braunschweig gebürtigen großen deutschen Dichterin RicardaHu ch am 18. Juli hatte die Literarische Vereinigung Braunschweig zu einer Gedenkstunde für die Künstlerin eingeladen. In einer Ansprache hob Bürgermeister Dr. Mertens besonders das energische, zielbewußte Streben der Dichterin hervor, die sich auch durch schwere Schicksals schläge nicht von ihrem Ziel abbringen ließ. Er rezitierte hierzu die Worte Ricarda Huchs „Im Leben ist jeder Soldat, und wer die Waffen wegwirft, ist schuldig“. Troß dieses beinahe männlichen Lebensmottos verleugnete diese große Deutsche jedoch nie ihr tiefes Frauentum. Dr. Mertens gab bekannt, daß die Stadt Braunschweig dem berühmten „Kinde ihrer Stadt'* durch Gauleiter Lauterbacher die herzlichsten Glückwünsche zum achtzigsten Geburtstage übermittelt hatte. In dank barer Würdigung ihres Lebenswerkes wurde ihr der „Wilhelm Raabe- Preis“ verliehen. Dr. Mertens überreichte der Dichterin in ihrem Jenaer Heim die künstlerisch ausgeführte Urkunde und die Plakette zürn Wilhelm Raabe-Preis. Raimund-Preis der Stadt Wien ln einer schlichten Feier, zu der sich am 1. Juni zahlreiche Per sönlichkeiten aus dem Wiener Kulturleben im Roten Saal des Wiener Rathauses eingefunden hatten, empfing der Wiener Dichter Ernst Scheibeireiter aus den Händen des Bürgermeisters der Stadt Wien den ihm in Würdigung seines dichterischen Schaffens von Reichs leiter Baldur von Schirach verliehenen Raimund-Preis 1944. In seiner Ansprache zeichnete Bürgermeister Dipl.-Ing. Blaschke ein Bild des Preisträgers als eines Wieners nicht nur der Geburt, son dern auch seinem Wesen nach: grübelnd und forschend, aufgeschlossen den Dingen der Kunst und tro§ seiner reichen Begabungen auf allen Gebieten der Dichtung bescheiden und in sich gekehrt. Mit besonderer Hervorhebung gedachte der Bürgermeister auch der Bemühungen Scheibeireiters um das Kasperletheater als eines der bedeutendsten Bildungselemente der noch formbaren jugendlichen Seele und seiner Arbeiten im Bereiche des Films und des Hörspiels. Mit bewegten Worten dankte Scheibelreiter für die ihm zuteil geworde.ne Ehrung, in der er weniger eine Anerkennung für sein bis heriges Schaffen, als vielmehr einen Ansporn erblicke, auch weiterhin alle Kräfte und Fähigkeiten in den Dienst der deutschen Kunst zu stellen. An äußeren Anerkennungen hat es Scheibelreiter nie gefehlt. Außer dem Preis der Stadt Wien für Lyrik im Jahre 1926 erhielt er 1928 für sein Drama „Aufruhr im Dorf“ den Julius Reich-Preis, im folgenden Jahre den Dietrich Eckart-Preis .und 1934 für seine Ge dichtsammlung „Frohe Ernte“ den Staatspreis für Lyrik. Rheinischer Literatur preis In einer festlichen Veranstaltung am 6. Februar in der Aula der L^niversität Köln wurde durch Landeshauptmann Haake der Rheinische Literaturpreis 1943 verliehen, der Universitätsprofessor Dr. Ernst Bertram, Köln, zuerkannt wurde. Landeshauptmann Haake würdigte das Werk dieses Dichters, wo bei er darauf hinwies, daß es eine Fundgrube von tiefen, schönen Ge danken sei, die nicht niedergeschrieben wurden zum Ergötjen des ein zelnen, sondern zu seiner Bildung und Formung als dienendes Glied in der iVaticMi. Es umfasse nur einige wenige Gedicht- und Spruchbändc, aber es stehe im Zeichen eines großen nationalen Wollens. Ernst Bertrams Dichtung wachse auf dem Boden der Sorge um unser völ kisches Dasein und diene seiner Erhaltung. Erfüllt von dem Bewußt sein eines schicksalhaften Auftrages als Wächter und Künder, abhold der Gunst des Tages, zuchtvoll in Sprache und Haltung, sei des Dichters Kunst dem Volke geweiht, und ihm gelte in der Notzeit sein kämpfe rischer Einsaty. Der Landeshauptmann gab noch bekannt, daß der Rheinische Literaturpreis rückwirkend auf 10 000 RM erhöht worden ist. Riesen gebirgsv er ein — Dichter Preisausschreiben Um eine Bereicherung der Riesengebirgsdichtung von der sudeten deutschen Seite her zu erzielen, hat sich der Rissengebirgsverein, Lan desgruppe Sudetengau (Sitj Hohenclbe), zur Stiftung eines jährlich zu verteilenden Preises für diejenige Novelle oder Erzählung entschlossen, in der nach dem Urteil Berufener das Riesengehirge den packendsten, zutreffendsten und künstlerisch reifsten Ausdruck findet. Salzburg. Kulturpreis der Stadt Anläßlich der Salzburger Kulturtage der Hitler-Jugend verlieh Oberbürgermeister Giger im Einverständnis mit Gauleiter und Reichs statthalter Dr. Scheel am 31. Mai den Kulturpreis der Stadt Salzburg an Professor Dr. Eduard Paul T r a t z, den Schöpfer des Salz burger „Haus der Natur“. Dr. Tratj, ein gebürtiger Salzburger, ist der Gründer und Leiter des Museums für darstellende und angewandte Naturkunde. Das von ihm unter größten persönlichen Opfern aus einer privaten Sammlung geschaffene „Haus der Natur“ i^t ein Volksbil dungsinstitut im besten Sinne des Wortes. Seine Besonderheit liegt in einer neuartigen Darstellungsart, die es ermöglicht, wissenschaft liche Erkenntnisse auch dem Laien anschaulich und verständlich zu machen. Eine besondere Bereicherung erfuhr das „Haus der Natur“ durch die „Tibet-Schau“, die einen Teil der Forschungsergebnisse der ff-Tibetexpedition Dr. Schäfers enthält. Deutscher Scheffel-Bund — Förderungspreis Der Deutsche Scheffel-Bund im Reichswerk „Buch und Volk“ hat den Förderungspreis für die Jahre 1943 und 1944 an die elsässischen Dichter Oskar Wöhrle und Paul Bertololy verliehen. Da mit haben der Lyriker Wöhrle und der Erzähler Bertololy die ver diente Anerkennung gefunden. Die Überreichung der Verleihungs urkunden erfolgte durch den Bundesleiter Samwer in einer Feier stunde am 7. Mai im Bürgersaale des Karlsruher Rathauses. Der Bundesleiter hob hervor, wie beide Preisträger in ihrem dichterischen Schaffen einzig von der Liebe zum deutschen Land und Volk getragen seien, und sprach ihnen unter herzlichem Beifall seine Glückwünsche aus. Schlesivig■ Holsteinischer Kunstpreis Der Gauleiter und Oberpräsident Heinrich Lohse hat zum 1. Mai 1944, dem Nationalen Feiertag des deutschen Volkes, den Schleswig- Holsteinischen Kunstpreis für das Jahr 1943 verliehen. Die Preisträger sind: In der Abteilung „Schrifttum“ der Schriftsteller Robert Walter in Ahrensburg, Kreis Stormarn, in der Abteilung „Bil dende Kunst“ der Bildhauer Walter Rößler aus Kiel. Der Gau leiter hat den Preisträgern in einem herzlich gehaltenen Schreiben zu gleich mit«seinen persönlichen Glückwünschen die der Bevölkerung der Provinz Schleswig-Holstein zum Ausdruck gebracht. Schubert-Preis der Stadt Wien Reichsstatthalter, Reichsleiter Baldur von Schirach hat dem jungen Komponisten Ernst Ludwig Uray den Schubert-Preis der Stadt Wien für das Jahr 1944 in Anerkennung seines Schaffens verliehen. Im kleinen Festsaal des Wiener Rathauses überreichte Bürger meister Dipl.-Ing. Blaschke am 26. April dem auf einige Tage von der Ostfront beurlaubten Komponisten den Preis. Sendtenberg-Preis Der von der Verwaltung der Senckenbergischen Stiftung ausge- seljte Senckenberg-Preis wurde von der Universität Frankfurt a. M. zum zweiten Male verliehen. Preisträger sind die Professoren Dr. med. Karl Wetzler in Frankfurt a. M. und Dr. Rudolf Thauer in Danzig. Adalbert Stifter-Preis Unter Vorsitj von Staatsministcr ff-Obergruppenführer K. H. Frank hat das Preisgericht den Adalbert Stifter-Preis 1943 der Zeitschrift „Böhmen und Mähren“ wie folgt vergeben: Die vier Preise des Erzählerwettbewerbes beschloß das Preisgericht zusammenzulegen und zu vier gleichen Teilen von je RM 1250. ohne Rangunterschied zu vergeben. Die Erzählung „Sein Schatten“ von Franz Jantsch, Wien-Vösendorf, ist jedoch an erster Stelle zu neunen. Außer dieser Erzählung wurden die Einsendungen „Das Haus im Schatten“ von A. M. Hauska-Brichtmann - Brünn, di? Er zählung „Abschied und Heimkehr“ von Josef Schneider - Rei chenberg und die Tiererzählung „Der Geier“ von Karl-Alfred Langer-Reuth in Berlin preisgekrönt. Den 1. Gediditpreis erhielt WilhelmPleyer - Reichenberg für die Gedichte „Kohlenrevier“ und „Soldatengräber an der Rollbahn“, den 2. Gedichtpreis Josef Schneider - Reichenberg für das Ge dicht „Auf ein altes Bild von Prag“; mit dem 3. Preis wurde das Ge dicht „Der Korbflechter“ von Hans Leb- Klagenfurt ausgezeichnet und der 4. Preis wurde Alfred G ö r g 1 - Falkenau für das Gedicht „Böhmische Landschaft“ zuerkannt. Volkspreis der deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände für deutsche Diditung Der Vorsitjende des Deutschen Gemeindetages, Reichsleiter Ober bürgermeister Fiehler, hat im Einvernehmen mit Reichsleiter Rosen berg und mit Zustimmung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda den Volkspreis der deutschen Gemeinden und Gemeinde- verbände für deutsche Dichtung des Jahres 1943 an den in Rußland gefallenen Dichter Kleo Pleyer für sein Buch „Volk im Feld“ ^ind an die Schriftstellerin Eli W e n d t für ihr Buch „Die stolze Nymphe“ verliehen. Das Werk des gefallenen sudetendeutschen Dichters Kleo Pleyer „Volk im Feld“ ist das Kriegstagebuch des Dichters, ein stolzes Zeugnis des unbeugsamen Kämpfers, voll glühender Vaterlandsliebe und tiefer Menschlichkeit. Es ist das Vermächtnis eines in der deutschen Kultur mit allen Fasern verwurzelten Nationalsozialisten an das deutsche Volk. Der h eitere, liebenswürdige Roman der Münchener Schriftstellerin Eli Wendt „Die stolze Nymphe“ ist ein Bekenntnis zur Lebensfreude und Lebensbejahung. Börsenbl. i. d. Dt. Buchh. Nr. 65, Sonnabend, den 19. August 1944 151
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