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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1944
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- 1944-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1944
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Kundgebung der Buchsiadi Leipzig zu Ehren Guienbergs Leipzig bleibt die Zentrale des deutschen Buches Der Oberbürgermeister der Buch- und Reichsmessestadt Leipzig hatte auch in diesem Jahre die Schaffenden des Leip ziger Buchgewerbes zusammen mit den Angehörigen des Leipziger Buchhandels für Sonntag, den 25. Juni, zur dies jährigen Kundgebung zu Ehren Johannes Gutenbergs in die mit leuchtenden Sommerblumen geschmückte „Drei Linden- Oper 44 eingeladen. Neben zahlreichen Vertretern von Partei, Staat, Wehrmacht und Wirtschaft waren die Männer und Frauen des Buchhandels und des graphischen Gewerbes zu dieser Feierstunde erschienen. Zur großen Freude der Leip ziger Buchhändler waren Ministerialdirektor Haegert von der Abteilung Schrifttum des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda sowie der Stabsleiter der deutschen Presse und Leiter des Deutschen Buchhandels, Hauptdienstleiter Wilhelm B a u r , anwesend. * Ansprache des Oberbürgermeisters Freyberg Von dem Geist Johannes Gutenbergs, der troß des Ver nichtungswillens unserer Feinde in der Buchstadt Leipzig noch lebt, und von der Zuversicht, dem stolzen und sieges bewußten „Dennoch 44 künden die Worte des Oberbürger meisters n-Gruppenführer Alfred Freyberg. Der Geist der Stadt könnte niemals zerstört werden. Die Kultur barbarei unserer Feinde sei vor der Geschichte bereits ge richtet. Daß die Buchstadt Leipzig wieder zu neuer Städte herrlichkeit erblühen möge, sei das hohe Ziel, an dem mit allen Kräften gearbeitet würde. Der Gruß des Oberbürgermeisters galt vor allem dem Redner der Kundgebung, Staatssekretär ff-Brigadeführer Dr. Werner Naumann vom Reichsministeriuni für Volksaufklärung und Propaganda. Bei seinem Besuch könne sich der Staatssekretär von der opferwilligen Haltung der Einwohner der Stadt Leipzig, die weiterhin ihren freudigen kulturellen Einsaßwillen bekunde, überzeugen. Ehrung der Gefallenen und des verstorbenen Dr. Carl Ernst Poeschel Der Oberbürgermeister gedachte der Gefallenen der Buchstadt Leipzig, deren Opfertod kein bitteres „Umsonst" dulde. Besonders zu erwähnen ist hier der Betriebsführer der Offizin Haag-Drugulin, Major E r n s t Hermann Kellner. Beine weitere Ehrung galt einem Meister der Schwarzen Kunst, dem kürzlich verstorbenen Dr. Carl Ernst Poeschel. der 1940 als erster Träger den Leip ziger Gutenbergring erhielt. An seinem Grab in Scheidegg im Allgäu legten zur gleichen Stunde Vertreter der Stadt Leipzig, der Wirtschaftsgruppe Druck und des Graphischen Bundes Kränze nieder. Zum Zeichen des Mitgedenkens er hoben sich alle Anwesenden unter den Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden 44 . * Die Rede des Staatssekretärs Dr. Werner Nauniam. Staatssekretär Dr. Naumann überbrachte einleitend die Grüße von Reichsminister Dr. Goebbels und die Anerken nung des Ministers für die beispielhafte Haltung der Leip ziger Buchschaffenden. Er betonte sodann, daß es dem Feind nicht gelungen ist, durch die sinnlose Zerstörung unerseß- lieher kultureller Werte das Weltzentrum des Buchschaffens auszuschallen. Leipzigs kulturelle Bedeutung bestehe nicht in den angesammelten Gütern, Lagern und Materialien. „Das wahre Leipzig, das sich seinen PI aß in der Welt er oberte und auch erhalten wird 4 ', so sagte Dr. Naumann, „ma nifestiert sich im deutschen Erfindergeist, in einer ewig schöpferischen Initiative, in dem faustischen Drängen und den handwerklichen Erfahrungen und Überlieferungen seiner Bürger. Diese Tugenden und Werte sind keinem Terrorangriff zum Opfer gefallen. Der Geist der Buch Stadt Leipzig lebt! Er wird weiterleben als ein unzerstörbarer Besiß des gesamten deutschen Volkes und wird weiterleben für ein Europa, das sich einst formen wird nach dem Sieg der deutschen Waffen. 44 Die Mission des deutschen Buches — Leipzig bleibt die Stadt des deutschen Buches. Mit der hohen Mission, die dem deutschen Schrifttum. Buchgewerbe und Buchhandel in diesem Kriege übertragen sei, befaßte sich Dr. Naumann eingehend. Er schilderte das innige Verhältnis, das der Deutsche immer zu seinem Buch gehabt habe und das in den Stunden besonders eng sei, in denen der Wert aller Äußerlichkeiten des Lebens fraglich wird und das Grundsäßliche und Ewige wieder in den Vor dergrund rückt. Solche Stunden erleben heute Millionen deutscher Männer und Frauen an der Front und in der Hei mat. In der Mission des deutschen Buches, dessen Herzschlag Leipzig gewesen sei und auch immer bleiben werde, lägen Trost und Stärke in härtester Zeit, die Kräfte der Seele, des Charakters und des Gemütes. Der Staatssekretär erklärte, daß deshalb von seiten des Reichsministeriums für Volksauf klärung und Propaganda alles getan werde, um die in Leip zig entstandenen Verluste auszugleichen und um hier selbst oder in anderen Städten die deutsche Buchproduktion auf rechtzuerhalten. Es werde dem Feind auch nicht gelingen, diese Entwicklung durch weitere Terrorangriffe entscheidend zu verhindern. Wenn jeßt der Krieg eine Dezentralisierung der buchtechnischen Betriebe notwendig gemacht habe, so habe mancher Leipziger nur schweren Herzens seine Buchstadt verlassen. Die Männer des deutschen Buches dienten aber am besten der Tradition dieser Stadt, wenn sie, ganz gleich ’wo, für eine ungehinderte Fortseßung der deutschen Buch- produktion sorgten. Was Leipzig gerade in der leßten Zeit für das deutsche Schrifttum geleistet habe, sei unvergessen. „Ich stehe deshalb auch nicht an 44 , sagte Dr. Naumann, „schon heute zu erklären, daß diese Stadt am Ende des Krieges wieder die Zentrale des Buch- Schaffens werden wir d' 4 (lebhafter Beifall) und fügte hinzu: „Mehr noch als früher werden wir später die Konzen tration des Könnens und Schaffens durchzuführen haben so, wie sie Leipzig für das Buchgewerbe bereits vorbildlich gelöst und durchgeführt hatte. Leipzig wird daher, wenn wir die deutschen Städte wieder aufbauen, auch wieder das werden und bleiben, was es war: die Stadt des deutschen Buches! Dieses wird in kurzer Zeit zu verwirklichen möglich sein. Dem Volk, das diese Aufrüstung, den Westwall und den Atlantikwall aus dem Boden stampfte, wird erst recht der Aufbau seiner Städte gelingen, wenn ihm Natur schäße und Rohstoffe wieder einmal für friedliche Zwecke zur Verfügung stehen. 44 Dr. Naumann schloß diesen Teil seiner Rede mit der Feststellung, daß die Leistungen des deutschen Schrifttums einen erhabenen Beitrag zur Erhal tung und Förderung der Kriegsmoral unseres Volkes dar stellen. ln seinen weiteren Ausführungen gab Staatssekretär Naumann ein eindrucksvolles Bild von der militärischen Ge samtlage. Er betonte, daß dieser Krieg kompromißlos aus- getragen werden müsse. Die geistigen Kräfte aber, die uns zu unserem Aufstieg seit 1933 befähigten wie zu den großen Aufbauwerken unserer sechs Friedensjahre und uns die Kraft gaben, uns in fast fünf Kriegsjahren erfolgreich zu verteidigen, seien auch die beste Garantie für unseren Sieg. „Mit uns' 4 , so schloß Dr. Naumann unter langanhalten dem Beifall seine packende Rede, „ist das Recht und die ge schichtliche Wahrheit, und deshalb wird auch uns allein der Sieg gehören. Wir sind Schwert und S c h i 1 cj
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