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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1935
- Strukturtyp
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- 1935-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1935
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x° SS, M. April 1S35. Redaktioneller Teil. ebenfalls in einer Notzeit unseres Volkes, den Beweis erbrachte, daß der Idealist, der zu handeln versteht, der bessere Buchhändler ist: Friedrich Perthes. Er hat den Satz aufgestellt, daß mit dem Aufhören der nationalen Selbständigkeit auch die Achtung für eigene Sprache und Literatur aufhöre, welchen Satz man in das Gegenteil umkchrcn kann, daß mit dem Versal! der Sprache und Literatur auch die nationale Selbständigkeit gefährdet sei. Sprache und Literatur erkannte er als das so herrlich bewährte, so stark befundene innere Bildungsmittel unseres Volkes, und er schon bezcichnete es als den eigentlichen Berus des deutschen Buch händlers, deren Einheit und Reinheit zu erhalten und zu fördern. Das Ganze nicht aus dem Auge zu verlieren, für wahre Volks bildung zu sorgen, nannte er die heilige Verpflichtung eines jeden Buchhändlers, der Ehre höher achtet als Geldgewinn, und warnte immer wieder, in den Dienst der Seichtigkeit und Oberflächlichkeit zu geraten. Auf der Bahn dieses Mannes, der damals zuerst den deutschen Buchhandelsstand einigte und von dem auch die Idee der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt ausging, schreiten wir heute nottvendig weiter. Wir sagen nicht mehr Bildungsmittel und Volksbildung, wie seine Zeit, denn wir erkennen, aus der großen Not heraus, in die Deutschland gestürzt ist, das Schrifttum als ein großes Mittel unserer Selbstbehaup tung und Sclbsterhaltung überhaupt. Wir sind gezwungen, aber auch gesegnet, nach einer tiefen Erniedrigung uns wieder zu finden, unsere Kräfte und unsere eigene Art. Sie waren nicht nur von außen gefährdet, sondern auch im Inneren bedroht. Jetzt gilt es, alle Kräfte der Nation zusammen zufassen und für die Zukunft und Ewigkeit der deutschen Art zu kämpfen, die nur durch unsere Schuld vergehen könnte. Ein deutsches Glaubensbekenntnis ablegen, wäre aber noch wenig. Wir haben es durch die Tat zu bewähren, jeder Stand an seinem Platz. Die Armee hat die Waffe wieder in die Hand genommen, bereit zur Verteidigung unserer Lebensrechtc. Der junge Buch händler muß und wird sich bewußt werden, daß es Waffen einer unbegrenzten und notwendigen Auf rüst un g s i n d, die er mit dem echten und guten Buche hcrstcllt und unter sein Volk verteilt. Denn das Schrifttum kann den Zustand einer inneren Wehrhaftigkeit in uns er zeugen. Das heißt, es kann uns zum Selbstbewußtsein und zur Treue gegen unsere Art erziehen, es kann die besten Kräfte in uns erwecken und stärken, welche uns Mut, Stolz und Sicherheit geben, es kann uns bereit und entschlossen machen, das Unsere zu behaupten und zu verteidigen und der Schicksalsaufgabe zu gehorchen, die Gott über unser Volk ver hängt. »So wie zur Ausrechterhaltung jeder menschlichen Gesell schaft gewisse Prinzipien vorhanden sein müssen-, sagt der Führer in seiner kulturpolitischen Rede auf dem Parteitag 1S33, »s o muß auch das kulturelle Bild eines Volkes ge formt werden nach seinen besten Bestandteilen und dank seiner Art einzig dazu geborenen Trägern der Kultur-. Unser Volk auf solche Weis« innerlich wieder erstarken zu hel fen, ist die letzte Erfüllung des buchhändlerischen Berufes. Sie ist ebenso schwer und verantwortlich als herrlich und beglückend. Sie wird nicht durch Theorie, sondern durch den ununterbrochenen Einsatz des wollenden Menschen erreicht. Zu einer solchen Arbeit zu ertüchtigen, soll — in Gemeinschaft mit den lebendigen Einrichtungen des Buchhandels und mit jenen Män nern, die im Praktischen Berufskampf für diese Ziele arbeiten — der Zweck einer Erziehung der jungen deutschen Buchhändler in unseren Schulen fein. Ein Ziel, dem zu dienen ich mit Über nahme meines Amtes feierlich gelobe. Zu den Anordnungen für Der Präsident der Reichspressekammer veröffentlicht folgende Bemerkungen zur »Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens« (s. Börsenblatt Nr. 87): In dem Aufsatz des Präsidenten der Reichspressekammer über »Die Presse im zweiten Jahr des Nationalsozialistischen Staates« (Völkischer Beobachter Nr. 3S vom 8. Februar 1835) ist die Vor arbeit für die zu erlassenden grundlegenden Bestimmungen er wähnt, die es für die Zukunft ausschlicßen, daß eine Zeitung irgendwelchen Sonderinteressen dient und nach Gesichtspunkten gestaltet wird, die einer wahren Volksgemeinschaft abträglich sind. Das Ergebnis dieser Arbeit liegt nunmehr in Gestalt der Anord nung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlags wesens vor. Sie dient der praktischen Durchsetzung der wesentlich sten nationalsozialistischen Grundsätze und Forderungen aus dem Gebiete des Pressewesens. Soweit nach Durchführung dieser An ordnung noch Erscheinungen bestehen sollten, die mit dem natio nalsozialistischen Denken über die Presse, wie cs in der Kund gebung vom 13. Dezember 1333 und in dem oben erwähnten Auf satz vom 8. Februar 1335 dargelegt worden ist, unvereinbar sind, werden sie durch ergänzende Bestimmungen zu dieser Anordnung ebenso entschlossen überwunden werden, wie die durch diese An ordnung beseitigten, in einer vergangenen Zeit entstandenen und für sic typischen Mißstände. Der Nationalsozialismus bejaht den kulturellen Charakter der prcssemäßigcn Betätigung, die deshalb auch in der Reichs kulturkammer zusammengesaßt ist, im Gegensatz zu einer Auffas sung, die die Presse als Gewerbe ansieht. Infolgedessen unterbin det er in der Presse alle jene Gesellschaftsformen und Konzernie rungen, die nach Aufbau, Zweck und Vergangenheit unter Miß achtung der hohen politisch-kulturellen Ausgabe der Presse die Zei tung lediglich als Mittel zu Erwerbszwecken herabzuwürdigen ge eignet sind. Indem er dieses Übel beseitigt, bewahrt er das deutsche Zeitungswesen -vor weiteren schweren inneren Auseinander setzungen, bejaht erneut die zukünftige Aufgabe der deutschen Presse in allen ihren Teilen und damit ihr Fortbestehen. Schon im Parteiprogramm ist als einer der Programm punkte, für deren Durchsührung »die Führer der Partei am 340 das Zeitungsverlagswesen 24. Februar 1320 versprachen, wenn nötig unter Einsatz des eigenen Lebens rücksichtslos einzutretcn-, nicdergclegt, daß deutsche Kultur nur von Deutschen gestaltet werden kann. Auch diese Überzeugung findet in der neuen Anordnung ihre Berücksich tigung. Nach nationalsozialistischer Weltanschauung ist der Staat Re präsentant und Garant der Volksgemeinschaft nach innen und außen. Seine Regierung vertritt unmittelbar die Gesamtheit des Volkes. Sie duldet nicht, daß der Gemeinschaft abträgliche Son derinteressen sich Geltung verschaffen und vertreten werden kön nen; da sie selbst mitten im Volk steht, lehnt sie Jnteressenmittler zwischen sich und den Volksgenossen oder einzelnen Berufen, Ständen, Konfessionen usw. ab. Damit unterbindet sie auch eine unter Gefährdung des Gesamt-Wohls Sonderinteresjen dienende Presse, die im früheren System eines der verderblichsten Kampf mittel zur Zerfleischung und Schwächung der Volksgemeinschaft war. Hiervon werden selbstverständlich jene Zeitschriften, die den besonderen sachlichen Aufgaben der im Volke bestehenden Gemein schaften aller Art dienen, nicht betroffen, sofern sie sich auf die Erörterung des Arbeitsgebietes ihrer Gemeinschaften beschränken und eine Vermischung mit den Aufgaben der Tagespresse peinlich vermeiden. Die nationalsozialistische Bewegung selbst ist in der Beseitigung von Zeitungen, die von besonderen Gemeinschaften herausgcgcben wurden, mit gutem Beispiel vorangegaugen, ob wohl die Verlage dieser Zeitungen lange nationalsozialistisch und ihre Schriftleiter alte Nationalsozialisten waren und ihre Arbeit im Blick auf die Gesamtheit leisteten (Einstellung z. B. der Tageszeitungen »Der Deutsche«, »Deutsche Zeitung», »Ostpreu ßische Zeitung«). Die Anordnung zur Wahrung der Unabhängig keit des Zeitungswesens beseitigt nunmehr allgemein den der Ge meinschaft abträglichen Dienst einer Zeitung für Sondcrinteresscn. Zur Durchsetzung aller dieser Grundsätze und zur Festlegung der höchsten Verantwortlichkeit mit Person und Vermögen in die ser kulturellen Arbeit der Presse schließt der Nationalsozialismus die Anonymität im Zeitungsverlagswesen aus. Wer mit reinem Herzen Volk und Reich durch seine pressemäßige Betätigung dienen will, tut das nicht anonym, sondern offen unter seinem
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