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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1935
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- Deutsch
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2038 sbk 88, 26. April 193S. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Ein sachkundiges Urteil: Ärztezeitung Dresden Nr. 8 vom IS. 4. SS, S. 104 EnlwikklunMkschichte der naturwissenschaftlichen Weltanschamina. Von Erich Schneider. 2. Ausl. 34k S. Verlag Justus Dörner, Leipzig. 1S3S. Ganzl. RM 8.4V. Die erste Auflage des Werkes war bereits nach etwa 8 Monaten völlig vergriffen. Gewiß ein Beweis dafür, daß es zeitgemäß und anregend war! Aber der literarisch hochstehende und reichbegabte Verfasser hat die zweite Ausgabe er staunlich rasch und glücklich erweitert und verbessert, indem er zu den mehr anorganischen Zweigen der Naturwissenschaften noch einige Kapitel über Abstammung und Vererbungslehre hinzu gefügt hat. In 27 stattlichen Kapiteln behandelt der Verfasser die Entwicklungsgeschichte der naturwissenschaftlichen Weltanschauung von der griechischen Naturphilosophie bis zur neuesten Vererbungslehre und Atonizertrümnierung und zum »Wellikel« von Eddington, Heisen berg, Schrödinger und Prinz de Broglie. Um es gleich vorweg zu nehmen: An dem prachtvollen Werke ist vor allem der eigentlich philosophische Teil hervorzuheben, denn selten wird der metaphysisch-philosophische Teil derartiger Werke so stark und geschickt in den Vordergrund gerückt. Insofern ist das Buch mehr als viele andere entsprechende Werke geeignet, dem denkenden Leser und Studierenden einen klarenundeinwandsreienttber- bllck über den derzeitigen Stand der philosophischen und rein natur- ivissenschastlichen Forschung und Auseinandersetzung zu geben. Die einzelnen Philosophen, als Hauptvertreter der Naturphilosophie, weiden ungemein klar, geschickt, charakteristisch und anschaulich — meist mit ihren eigenen Worten — dort angeführt, wo sie richtungweisend waren oder wenigstens hätten richtung weisend sein können. Wir erkennen, daß die großen Denker und Forscher etwas ewig Gültiges in ihren Lehren und Ansichten hatten, das darum niemals vergessen werden sollte, weil es uns deutlich zeigt, wie gewaltig sie de» mühseligen Gang der weiteren Forschung hätten abkürzen können, wenn man sorgfältiger auf sie geachtet hätte. Nehmen wir nur «in Beispiel: Im Grunde hat Kepler mit seinen drei Planetengesetzen das Gesetz von der Gravitation gelehrt, weil sie sa im Grunde die Hauptstützpunkte des Newtonschen Gravitations- gesetzes waren. Newton hat sie nur noch durch Zusammenziehung vereinfacht. Kepler hätte auch unzweiselhaft die gleiche Folgerung ge zogen — aber der allgewaltige Sensenmann nahm dem Genius die Feder aus der müden, durch Hunger und Strapazen entkräfteten Hand. Im einzelnen ragt des Verfassers Geistigkeit und Un abhängigkeit des Urteils von Einstein wohltuend hervor. Besonders an der Stelle, wo der »gekrümmte» Raum behandelt wird, zeigt sich die wissenschaftliche Vorsicht des Autors gegen über Einstein: Er weist hin auf die unleugbare Tatsache, daß annoch die genaueste Beobachtung der Sonnenfinsternisse Einsteins Voraus sagen von der berühmten 1,7 Bogcnsekundenablcnkung nicht bestätigt hat; daß der Raum nicht als »gekrümmt» bewiesen ist; daß mithin die neuesten Ergebnisse der Astronomie Einsteins Lehre von der Endlichkeit des Weltalls nicht stützen! Die Richtigkeit dieser Nach weise und Hinweise liegt für jeden ernsthaften Naturphtlosophen und Naturwisscnschafter auf der Hand! Die Lehren der Parmenides, Herakleitos, Goethe, Kant und Schopenhauer werden geradezu meisterlich beleuchtet und als ewige Richtlinien in den Vorder grund gestellt. Ganz erstaunlich meisterlich erscheint der Teil des Werkes, der sich besonders mit den neuesten Forschungs geschehnissen aus dem Gebiete der Vererbung und Abstammung be schäftigt. Hier hat der Leser, der wenig Zelt und wenig Anleitung hat, eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich rasch und gründlich in die heut so überaus wichtigen, für Weltanschauung und Politik richtungweisenden Wissensgebiete zu versenken und sich ein rich- tlgesUrtellzu verschaffen. Roch aus einen fesselnden Um stand möchte ich Hinweisen: Der umfassend gebildete und literarisch hochstehende Verfasser nennt uns allerlei be zeichnende Dinge aus dem Leben der meisten großen Denker und Forscher: So z. B., daß so viele Naturforscher freiwillig ihrem Leben ein Ende gemacht haben, wie die Physiker Boltzmann, Drude und Ehrenfest; daß die meisten großen Philosophen unverehelicht ge blieben sind und ihre Lehren nicht durch Söhne, sondern durch kon geniale Schüler vererbt haben. Er zeigt uns die geradezu überwelt liche Geistigkeit Goethes, der, wie es der Verfasser in den meisten Kapitelüberschriften glücklich beweist, fast sämtliche neuzeitlichen Forschungsergebnisse der organischen und anorganischen Natur wissenschaften klar erkannt oder dumpf geahnt hat. Das aus gezeichnete Werk verdient weite Verbreitung und wärmste Empfehlung. gez.t Sanltätsrat De. Alfred Seeliger. Ich bitte zu verlangen! 4 ln l^iölte kler gemeldeten ^ortzetrung veurele verrannt: Mäeirriri ecx^iroi 0PWL I.L7IXL /tusp>c»8 lttsiiiui, s/tfticrxe 8/röii^e cvii/e i-/e8cicui.u8 ii k>KOI.O6I coioii I-III.0cSK/z>>N)U8 ö^8cOUK O.8.8. ^inrelprei8 KK1 3.50, in cier 5uk8ldption L.60 31-X». 1935. Oar l^elt rtelit su<4> gern rur r/rtematir^en V^ertrung rursmmen mit fasrilcel I: „§uper orstione Dominica" (2.50, in cler 5ul>- rlcription 1.80) rur Verfügung. Klein neuer Prospekt „10 tunkte rur ki^liart-^urgslre" gikt ^urkunlt üt-er Einteilung «^er ^urgake, klitarkeiter urvv. uncl ist vortrekllict, geeignet, llire V^erkung ru unterrtütren. kki.ix memkir vLkl.^6 Wünschen Sie der am 18. Mai erscheinenden Kantatenummer des Börsenblattes eine Beilage beifügen zu lassen, so senden Sie bitte so gleich ein vollständiges Muster ein. Wegen Beilagegebühr bitte Preisliste verlangen Erforderliche Auflage mindestens S700 Geschäftsstelle des B ö rsen v erei n s derDeutschenBuchhändlerzuLeipzig Abt. Expedition (Anzeigenverwaltung) des Börsenblattes
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