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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1929
- Strukturtyp
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- 1929-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1929
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- Deutsch
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44 97, 27, April 1929, Kantate- MW!»! 0770 5 Aus der Einleitung: In diesem Lande wohnen die Menschen, die mit uns die gleich« Sprache reden, die wir verstehen, die mit uns fühlen können, bei denen es uns wohl ist. Wir nennen sie unser Volk. Und beide zusammen, Land und Leute, bilden erst das Vaterland. Ein solche» braucht jeder Mensch, wenn er gedeihen, und wenn « ihm wohl sein soll. Braucht doch auch die Pflanze ihren Nährboden, au« dem fl« Kraft und Saft zieht; die eine diesen, die andere jenen. Was für ein herrlicher Baum ist unsere deutsche Eiche! Gewaltig breitet sie ihre Aste aus und trotzt jahrhundertelang der Gewalt der Stürme und der Strenge des Winters. Aber pflanzt eine Eiche in den herrlichen Boden und die warmen Lüfte UnteritalienS — sie wird verkümmern; es fehlt ihr das Vaterland. Oder umgekehrt: nehmt eine Palme aus einem heißen Lande und ver pflanzt sie in unsere deutsche Erde — sie wird auch verkümmern: es fehlt ihr der vaterländische Boden. Genau so bedarf auch der Mensch einen vaterländischen Boden, in dem allein er gedeihen kann: das eine Volk diesen, das andere jenen. Die alten Griechen erzählen von einem gewaltigen Helden, dem Herakles; der habe einst mit einem Riesen Antäus gekämpft und ihn nicht überwinden können; denn so oft dieser den Boden berührt habe, habe er neue Kraft bekommen. So habe er ihn zuletzt frei in die Lust heben müssen, dann sei er seiner mächtig geworden. So ist'» mit uns allen, mit dem Einzelnen wie mit dem ganzen Volke: wenn wir festgewurzelt sind in unse rem Vaterland«, dann kann UN« niemand überwinden; denn das ist der Boden, aus dem wir immer wieder neue Kraft saugen. Um uns selbst und unser Schicksal zu verstehen, muffen wir und unsere Kinder vor allem die deutsche Geschichte kennen. Es war ein Grundfehler unserer Vorkriegsbildung, daß wir fremde Geschichte vor die deutsche stellten. Mit Weltgeschichte fängt man nicht an; man muß mit ihr aufhören. Das Kind und das Volk muffen erst die Reife dazu haben, Zusammenhänge zu begreifen. Dies Buch gibt in ein facher, flüssiger Form Grundzüge und Grundtatsachen deutscher Geschichte von Anfang bis heute mit solcher Anschaulichkeit und Eindringlichkeit, daß sie haften. Es wird in Zukunft keinen Deutschen im Volk mehr geben dürfen, dem diese Dinge nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Denn Geschichte ist da, um aus ihr zu lernen, um unsere Zukunft zu ge stalten. In der Geschichte gibt es unumstößliche Gesetze, die sich aufdrän gen, Geschichte ist Erkenntnis und Erfahrung für das ergriffene Gemüt, Wegweisung und Führung. Schnizer hat «S verstanden, diese Gesetze sichtbar zu machen. (Bildtafel: Dil 23 Bildtafeln 4 Kartenskizzen Viele Textbilder 512 Seiten Großoktav zrur ^ 7 57 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 45 ^ fürs dellischeNolß Holzfreies Papier Sorgfältiger Druck Künstlerischer Einband Ganzleinen u. Schutzkarton 12.50 RM. danr Aus dem Schlußwort: So stehen wir heute an einer Weltcnwende. Behält der alte Geist di« Oberhand, so versinkt das deutsche Volk und mit ihm die Menschheit in Barbarei und Elend. Erfüllt sich aber die Hoffnung aus eine innere Erneuerung, dann ist auch ein Wie- deraussteigen unsere» Volke« im Äußeren und ein friedliches Zusammenleben und -arbeiten mit andern Völkern möglich. Di« Völker sind heute durch den Weltverkehr so miteinander verflochten, daß man nicht eines schädigen kann, ohne die andern auch mit zu schädigen; und wird e i n Volk innerlich neu, so muß das auch den andern Völkern zugut kommen. Und trotz unserer jetzigen Erkrankung und Ohnmacht wer den wir Deutsche auch noch ein Wort mitzusprechen haben, wenn die Welt neu wer den soll. Wir sind doch immer diejenigen gewesen, die der Welt die großen Gedanken gegeben haben; und^unS sind die großen Gedanken nicht bloße Worte gewesen wie den Franzosen, sondern wir haben sie ernst genommen. Unser großer Schiller hat gesagt: „Wenn anders die Weltgeschichte einen Sinn hat, so muß dem, der den Geist bildet und beherrscht, zuletzt auch die Herrschaft werden. Die andern Völker waren dann die Blume, die abfällt, während die goldene Frucht übrigbleibt. Während der Brite nach Schätzen und der Franke nach Glanz lüstern späht, ist dem Deutschen das Höchste bestimmt: er verkehrt mit dem Geist der Welten. — Jedes Volk hat seinen Tag in der Geschichte; doch der Tag des Deutschen ist die Ernte der ganzen Zeit." Und viel leicht haben wir darum zunächst arm werden müssen an äußeren Machtmitteln, da- mit wir um so mehr-lernen obzusiegen mit den Waffen de« Geistes. Der Historikervon Fach merkt es, wie erfolgreich S. sich bemüht hat, sich überall auf die besten Untersuchungen und Darstellungen zu stüt zen, und daß er auch vielfach über Kenntnis der Quellen verfügt. Nir gends aber hat er einfach Urteile anderer übernommen. Vielmehr hat er sich überall zu eigenen Anschauungen durchgerungen, und das verleiht sei nem Buch seinen ausgesprochenen Stil und seine Eigenart. Sein« Ur teile sind maßvoll und vernünftig und in weitaus den meisten Fällen gut begründet. Weitere große Vorzüge des Werkes beruhen darauf, daß sein Verfas ser einen ausgesprochenen Sinn für das Wesentliche und Interessante hat. Es ist eine der schwierigsten Aufgaben des Geschichtsschreibers, aus einem unermeßlichen Stoff auszuwählen. Dafür gibt es keine Re geln. Nur ein echter Historiker-Instinkt kann ihn da leiten. Uber den aber verfügt Schnizer. Und mit dem Sinn für das Wesentliche verbindet er den für alles Große. ,!»!«!!!!!>!!»!!>!!!!!»»»!!!!!!!!!!»!
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