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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1935
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- Deutsch
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x° 70, 23. März 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Grundzüge und Aufgaben der Buchwerbung Zur Errichtung der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbuug Der Stellvertretende Präsident der Reichsschrifttumskammer vr. Heinz Wisinann, unter dessen Leitung die an der Spitze dieser Nummer angekündigte »Reichsarbeitsgemein schaft für Deutsche Buch Werbung« stehen wird, macht in einem in der »Schriftenreihe der Zeitschrift: Die Deutsche Volkswirtschaft« (Heft l: Wirtschaft und Werbung. Berlin, Haude L Spener) erschienenen Aufsatz grundsätzliche Ausfüh rungen über »Grundzügc und Aufgaben der Buchwerbung«. Darin «eist er aus die Schwierigkeiten der Buchwerbung hin, denn das Buch sei ein Einzelwesen, das einzeln gewertet und gewürdigt werden soll, wogegen es die Werbung sonst mit Waren- gattungcn zu tun hat. Deshalb hat es zwar seinen guten Sinn, auf das Buch als Begriff hinzuweisen, zu wirklicher Durch schlagskraft gelangt die Werbung für das Buch jedoch erst dort, wo bestimmte dichterische oder schriftstellerische Leistung empfoh len wird. »Propaganda für das Buch ist nur dann von dauernder und erfolgreicher Wirkung, wenn sie mehr als Propaganda, wenn sic Führung und Beratung ist«. Um die Pro paganda für das Buch auch auf diejenigen auszudehnen, die ihm bisher fcrnstandcn, ist der Stil wie der Umfang und die Inten sität der Werbung den psychologischen Bedingungen und den kulturpolitischen Forderungen der Gegenwart anzupassen. Zusammenfassung der Kräfte bezeichnet der Verfasser als Gebot der Stunde, um dann sortzufahren: »Die letzte Buchwoche hat als Einzelaktion großen Stils ge zeigt, was sich durch eine solche Zusammenfassung der Kräfte bei richtigem Einsatz leisten läßt. Sie hat freilich zugleich gelehrt, daß die geballte Kraft organisierten Jneinanderwirkens sich nicht ans wenige Tage beschränken darf, sondern dauernd am Werke bleiben muß, um den Einzelaktionen ihre eigentliche Stoßkraft zu geben. Das ist der Grund, weshalb vor wenigen Tagen unter dem Namen Reichsarbeitsgcmeinschaft für Deutsche Buchwerbung eine Organisation geschaffen wurde, innerhalb deren alle an der Wer bung beteiligten Dienststellen und Persönlichkeiten sich zusam- mengcfunden haben. Den Kern dieser Organisation bilden: die Reichsschrifttumskammer, die Reichsschrifttumsstelle beim Reichsministcrium für Bolks- ausklärung und Propaganda, die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, der Werbcrat der deutschen Wirtschaft, der Reichsausschuß für volkswirtschaftliche Aufklärung, der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler, der Bund Reichsdeutscher Buchhändler, der Reichsverband Deutscher Schriftsteller und die Reichsfachschaft deutscher Werbefachleute. Ferner werden, wie das bereits in der Buchwoche geschehen ist, die Schrifttumsreferenten sämtlicher Amtsstellen und großen Organisationen zur Mitwirkung ausgesordert werden. Das Ziel ist: Bei Wahrung der vollen Selbständigkeit aller beteiligten Persönlichkeiten, Dienststellen und Organisationen, die in den einzelnen Bereichen mit der Schristtumswerbung Beauftragten und für diese Werbung Verantwortlichen in einen so engen Kon takt miteinander zu bringen, daß im einzelnen eine gegenseitige Befruchtung, Ergänzung und Unterstützung und im ganzen ein planmäßiges Jneinanderarbeiten erreicht wird. Nur auf diese Weise kann die Propaganda für das Buch bis zu dem höchst er reichbaren Grad der Intensität gesteigert und können, was nicht weniger wichtig ist, die Grundlinien des neuen Stiles, in dem, wie eingangs ausgeführt, die Werbung für das Buch betrieben werden muß, erarbeitet werden. Denn erst der Zusammenschluß der Kräfte schasst die dazu nötigen Voraussetzungen einerseits in organisatorischer, andererseits in Psychologischer Beziehung. In organisatorischer Beziehung, weil die Mitarbeit aller an der Schrifttumswerbung interessierten Verbände die einzelnen Pro pagandamaßnahmen bis an den letzten Volksgenossen trägt, in psychologischer Beziehung, weil die Erfahrungen führender Werbefachleute ebenso wie die Mitarbeit der dazu berufenen lite rarischen Beratungsstellen gesichert ist. Ich möchte nicht mißverstanden werden: Wovon ich spreche, sind geschaffene Voraussetzungen und bereitlicgcnde Mög lichkeiten. Es wiegt keiner der Beteiligten sich in dem Glau ben, daß die Organisation allein genügt. Wie überall, so ist auch hier die Organisation nur das Mittel. Die Wirkung, der Erfolg muß durch Arbeit und Leistung errungen werden. Und so können wir einstweilen nur dies versprechen, daß die neue Arbeitsgemein schaft mit dem festen und unbeirrbaren Willen zu dieser Leistung ans Werk gehen wird«. „Stimme der Westmark" Zu den Ehrentagen der pfälzisch-saarländischen Dichtung vom 23.-25. März 1935 Wer die Pfalz und das Saar gebiet in ihrer Eigenart begreifen will, der muß ihre Geschichte kennen, diese Geschichte von Blut und Tränen, darin die heitere sonnige Vorderpfalz, das Land und die Ebene am Rhein ebenso oft verwüstet wurden wie der gebirgige waldreiche Westrich mit seinen Schlössern und Burgen, oder das harte arbeitsreiche Land an d e r S a a r, das in diesen Tagen noch einmal und hoffentlich für immer aus fremder Versuchung und ungerechtem Druck erlöst worden ist. Grenzland — W e st m a r k s ch i ck s a l ist das immer wiederkehrcnde Los «dieses Landes, aber gerade auch darum die Ursache für soviel lebendiges, waches und kampfbereites Menschentum, das mit einem starren unbeugsamen Trotz oder mit einem hell befreienden Lachen alle Not und allen finsteren Unmut besiegt. Weun irgendwo, so wurde darum auch hier das Leid zum schöpferischen Antrieb und zur wahren Kraftquelle echten, sich selbst behauptenden Volkstums; pfälzische und saarländische Dichtung wurzelt im Erlebnis dieser Not und dieses Schicksals und ist gerade darum deutsch und volks tümlich zugleich wie das Lied und die Mundart unserer Heimat, wie Erde, Rebe, Baum, Wolke und Rauch; sie ist Ausdruck unserer Freude und unserer Trauer, Stimme des Blutes und der Sehnsucht, Stimme der Westmark. Aus einer der bewegtesten und leidenschaftlich flammenden Zeit spannen der deutschen Geschichte klingen die Namen zweier Kämpfer zu uns herüber, die in der Pfalz und in der Nähe der Saargrenze, 238 auf der Ebernburg bei Kreuznach und auf dem Nanstein bei Land stuhl ihre Herberge der Gerechtigkeit und den ersten Wachtturm in der Westmark errichtet hatten: Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten, dessen Briefe und Flugschriften als Zeug nisse eines erwachenden deutschen Geistes nach dem Mittelalter ins Land gingen. Zuvor schon hatten in den Zeiten der frühen deutschen christlichen Dichtung und des Minnesangs Otfried vonWcißen- burg seine »Evangelien-Harmonie« und Friedrichvon Hausen seine innigen Liebeslieder ans dem Geist dieser Landschaft geschrieben, während Volker von Alzey, also aus dem benachbarten rhein- hessischen Gebiet, nur als Gestalt der Sage, aber dennoch als ein Vertreter heldisch männlicher Kunst durch das Nibelungenlied schreitet. In der großen H e i d e l b e r g e r L i e d e r h a n d s ch r i f t sind die Sänger und Künder jener Zeit versammelt und auch im W a l t h a r i l i e d, das ebenfalls in dieser Gegend, am Wasigenstein, in den pfälzischen Ausläufern des Wasgau spielt, lebt etwas vom Geist der Westmark und ihrem kriegerischen Schicksal. Der Dreißigjährige Krieg und die Franzoseneinfälle des 17. Jahrhunderts sind für die Pfalz von besonders einschneidender Be deutung. Aus der Sprachverwirrung und Sprachverirrung jener Tage tauchen die Porträts des pfälzischen Dichters Julius Wil helm Zinkgref und des Satirikers Johann Michael Moscherosch (»Wunderschöne und wahrhaftige Geschichte Philan ders von Sittewald«) auf, die in der Literaturgeschichte mit Grün-
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