Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1915
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- 1915-01-16
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- 16.01.1915
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Redaktioneller Teil. .1/ 12, 1k. Januar 1915. Mine Mitteilungen. Schwedische KriegskonLcrbaudc. — Bon Herrn Pilos Bok- L Pappershandel in Stockholm geht uns die nachste hende Zuschrift zu. Zn Erwiderung Ihrer Notiz »Schwedische Kriegs- tonterbande« im Vbl. Nr. 2 betr. unsere Firma als Verbreiter für Schweden von Lucas' »Mo sxvollen keackecl William« teilen wir Ihnen hierdurch mit, daß wir die betreffende Broschüre nicht an schwedische Sortimenter verbreitet habe». Auf schriftliche Bestellung haben wir zwei Exemplare an eine Stockholmer Firma bar geliefert. Eine Zensur der Bestellungen unserer Kollegen müssen wir entschieden ablehnen. Betreffs unserer Vermittlung englischer und russischer Publi kationen beziehen wir uns auf die Direktion der Diskonto-Gesellschaft, Ehef-Kabinett, Berlin, den Deutsch-Russischen Verein zur Pflege und Förderung der gegenseitigen Handelsbeziehungen in Berlin, Herrn Georg Müller, Verlag, München, usw. Göteborg, 11. Jan. 1915. Pi los Bokhandel. Wir haben in unserer Notiz in Nr. 2 nicht mehr behauptet, als > was in dieser Zuschrift bestätigt wird, nämlich, daß die Firma Pilos! Bokhandel »Mo 8vvollen Iioalleä William« an das schwedische Sorti- ! ment ausliefere. Offenbar legt die Fa. Pilos Bokh. irrtümlicherweise I dem Worte ausliefern den Begriff des Alleinvertriebs für Schweden unter. Davon ist in der Notiz nicht die Rede gewesen. Wenn Herr j Pilo keinerlei »Zensur« bei Bestellungen aus dem Buchhandel an-, erkennt, so können wir ihm auf diesem Wege schon deswegen nicht fol- ^ gen, weil dann die Vermutung naheliegt, daß die Firma das Buch auf l Bestellung auch nach Deutschland liefert und damit Kollegen, die es, un-! bekannt mit seiner Tendenz, bestellen, ttugelegenheiten, wenn nicht ^ Schlimmeres, bereitet. Übrigens hat auch, wie uns ein schwedischer Kollege mitteilt, das Organ des schwedischen Sortimenter-Vereins »Lortimontaron« in seiner Nr. 1 des Jahrgangs 1915 gegen den Ver trieb des »L^vollen lleallell William« Stellung genommen. HK?MMnchr!Km. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Georg Foertsch, im Hause Curt Kabitzsch, Universitäts- Verlag in Würzburg, Gefreiter im 2. bayr. Feldartillerie-Ncgiment; Georg Panzer, im Hause Lang L Nasch in Colmar i. E-, Unteroffizier d. N. im Infanterie-Regiment Nr. 172; P a ul Ne s ch, im Hause Jul. Heinr. Ztmmermann in Leipzig, Gefreiter im Landwehr-Jnfauterie-Negiment Nr. 107, zurzeit schwer verwundet im Königlichen Lazarett in Dresden; Wilhelm Bischer, im Hause S. Fischer Verlag in Berlin, unter gleichzeitiger Beförderung zum Unteroffizier. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt Herr Robert Hierony mus, Inhaber der Nordischen Verlagsanstalt R. Hieronymus in Neumünster, Kriegsfreiwilliger, Offizier-Stellvertreter im 17. Feld- artillerie-Ncgimcnt, unter gleichzeitiger Beförderung zum Leutnant. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse hatte er bereits im Oktober v. I. er halten. Kriegsauszeichnungen. — Herr Karl Dieckmeyer, Pro kurist der Daheim-Expedition (Velhageu L Klasing) in Leipzig, Ober leutnant und Kompagnieführer im 10. bayr. Landwehr-Jnfanterie- Ncginicnt, wurde mit dem bayr. Militär-Verdienst-Ordcn mit Schwer tern ausgezeichnet. Herrn H e r m ann Knrtz, Inhaber der Firma H. Lindemanns Buchhandlung, H. Kurtz in Stuttgart, Leutnant d. N. im Feldartillerie- Negiment Nr. 29, wurde vom König von Württemberg der Fried richsorden 2. Klasse mit Schwertern verliehen. Herr Otto Zafar, im Hause Josef Zafar in Wien, Leutnant d. N., erhielt die Auszeichnung 8i§num Iaucki8. Gefallen: anfangs Januar im Osten Herr Otto Heinrich Traut wein, Kriegsfreiwilliger im Grenadier-Negt. Nr. 119. Ein Hcrzschuß machte seinem jungen Leben ein Ende. Herr Traut wein hat sich nach Absolvierung deö Gymnasiums im Hause Hermann Wildt, Kgl. Hofbuchhändler in Stuttgart, als lieber, treuer Mitarbeiter erwiesen. Verantwortlicher Rcdalleur: Emil Themas. — Verlag: Der VMlyIUllt. Die Abtrünnigen? <Vgl. Nr. 8.) Ich bin der festen Überzeugung, daß der Artikel des Herrn Eugen Diederichs - Jena von den Kollegen selbst nicht unwiderspro chen bleiben wird. Vielleicht gestatten Sie einem Nichtbuchhändler vorderhand ein Wort der Entgegnung. Daß die Herren Maeterlinck, Kipling, France, Bergson u. a. sich in tollsten Schmähungen der Deutschen ergangen haben, ist zwar nicht schön, immerhin aber bei Ausländern, die deutsches Wesen nicht voll erfaßt haben und Deutschland oberflächlich kennen, nicht unbegreiflich. Verständige bedürfen dabei der Mahnung der Ricarda Huch nicht: das Werk vom Schöpfer zu trennen, und wenn uns dieser nicht gefüllt, nicht auch sein Werk schlecht zu finden. Denn selbstver ständlich bleibt ein Werk genau so gut wie vorher, wenn auch sein Schöpfer noch so dummes Zeug über uns geschwätzt hat. Eine Zurückhaltung aber gegenüber diesen Deutschenfressern ist für die Zukunft entschieden eine natürliche, gesunde Maßregel. Wir sind diesen Herren oft würdelos nachgclaufen. Nun aber kommt ein deutscher Dichter, der in deutscher Sprache und nur in solcher dichtet, seine Hauptschätzuug — nach sei nem eigenen Bekenntnis — in Deutschland findet, und nennt uns Barbaren, Mordbrenner, Fälscher (belgische Aktenstücke!), während er kein Wort der Verurteilung der Scheußlichkeiten fremdländischer Kriegsführung findet, nicht einmal für die serbische Mörderbande, die er ganz zu vergessen scheint, über das »edle Volk der Serben« mit seiner großartigen Poesie und seinen sanitären Einrichtungen! Sollen wir auf diesen ungeheuerlichen Angriff eines Deutschen (denn das ist er doch trotz aller Betonung seiner »Schweizer Natio nalität«!) in »edler Objektivität« — wie Herr Diederichs verlangt — Spittclers Werke gemütlich weiter lesen, seine Taschen mit unserem Gelds füllen und so tun, als ob gar nichts geschehen wäre? Wen erfaßte nicht tiefes Schamgefühl vor diese m Deutschen, um so mehr da er ein begabter Dichter ist? Und sollte dies gar nicht zum Aus druck gebracht werden? Das deutsche Volk sicherlich, die Leser we nigstens, werden sich das nicht nehmen lassen. Ich gehe nicht auf den unsäglich falschen und schiefen Vergleich ein, den Herr Diederichs zwi schen »dem größten deutschen Dichter der Gegenwart« und — Goethe zieht. Nur eins: hat ein Goethe, der doch des »Epimenides Erwachen« schrieb, je seine Nation beschimpft wie Herr Spitteler? Georg Bötticher. Die Frage, wie wir Buchhändler uns zu gewissen ausländischen Schriftstellern verhalten sollten, wollte ich Ostermesse 1915 zur Sprache bringen. Der Artikel des Herrn Eugen Diederichs veranlaßt mich, heute schon ganz kurz dazu Stellung zu nehmen. Ich erkläre mich mit Herrn Diederichs ganz und gar nicht ein verstanden. Es handelt sich nicht darum, daß sich gewisse ausländische Schriftsteller »durch Mangel der Objektivität« aus zeichnen, daß sie zu »l a u« unserm Ringen gegenüber sind. Auch weise ich die Übertreibung zurück, daß, »wer jetzt nicht für uns i st, wird von der Volksstimmung in Acht und Bann getan«. Es handelt sich vielmehr darum, daß eine Anzahl ausländischer Schriftsteller und Künstler, darunter sogenannte Neutrale, in ge- m einster Weise unfern Kaiser, unser Heer und unser ganzes Volk beschimpft haben. Auf »gute Zensuren ausländischer Schrift steller zu warten« fällt uns gar nicht ein. Ebensowenig kann das »Beiseitestehen Goethes in den Freiheitskriegen« als Vergleich herangezogen werden. Mein Standpunkt als deutscher Sortimenter ist der, daß ich es als Ehrenpflicht betrachte, den Vertrieb von Werken der uns Deutsche beschimpfenden Schriftsteller und Künstler abzu lehnen. Auch suche ich meine Kunden unter Angabe obiger Gründe zu veranlassen, etwaige Bestellungen auf Werke dieser Leute rück gängig zu machen und lieber etwas anderes zu nehmen. Hoffentlich denken und handeln alle meine Sortiments- Kollegen ebenso, denn wir wollen nicht für Fußtritte noch unfern Feinden unser gutes Geld hinterherwcrfen. Herrn Diederichs ganzer Artikel atmet jenen unglückseligen Kosmo politismus, der uns Deutschen bisher nur Schaden, Hohn und Un dank gebracht hat. Sehr niedlich ist Herrn Diederichs Bemerkung, Spittelers Vortrag sei eine »innere schweizerische Ange le g e n h c i t«. Berlin, den 14. Januar 1915. Bernhard Staar. Verlag: Der Börse „verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« (ÄuchhänblerhauS). 64
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