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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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F° 58, 7. März 1835. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. große Zahl Bücherkäufer heute erst einmal blättert und nach den Abbildungen sieht, so sind nicht sie daran schuld, sondern sie sind von der allgemeinen Mode bereits verdorben, und wer einmal von der Vorliebe für das illustrierte Buch ergriffen ist, kommt immer wieder auf dieses bequeme Mittel zurück, das die Arbeit des Mit denkens erleichtert. Selbst in die wissenschaftliche Literatur drinqt dieser Zug zum Bild immer stärker ein. Es stellt sich bei den meisten derartigen illustrierten Büchern heraus, das; es kein Verlust wäre, wenn die Bilder fehlten, da sie nichts Neues sagen und nicht selten eine Spekulation auf den oberflächlichen Leser sind. Auch im Preis würde sich ihr Fehlen nur vorteilhaft bemerkbar machen. Es gibt jedoch — neuerdings in großem Umfang — Bücher, die ihren Sinn verloren hätten, wenn man sie der Abbildungen be raubte, weil sie dann nur noch aus dem Titel bestünden. Es sind die Bilderbücher für Erwachsene, die das Denken überflüssig machen und dem gemächlich Blätternden die Welt ins Heim bringen. Deutsch land oder fremde Erdteile oder Ausschnitte deutscher Landschaften sind in zahlreichen Bildern wiedergegeben. Tie Möglichkeiten sind da wirklich unerschöpflich, und von einzelnen Gegenden Deutschlands gibt es schon mindestens zehn derartige Bücher. Die Ausführung und Ausstattung der Bücher ist oft so gut, daß man sich an dieser Bildungsmöglichkeit freuen könnte, wenn — ja wenn sie nicht so viele Gefahren in sich schlösse. Einmal geht sowohl beim Schrift steller wie beim Leser der Sinn für die Neiseschilderung verloren. Wie selten sind bereits heute die dichterisch gesehenen Landschafts beschreibungen geworden! Die Photographie hat das Wort ver drängt. Der Leser wird zu einem Betrachter. Dabei geht keineswegs eine neue Kultur des Sehens mit diesem Bilderüberfluß parallel. Denn in illustrierten Zeitungen und wo man nur denken mag, trifft man heute auf Bilder, die man mit sinem Blick übersieht — das Schauen, das Genießen des Bildes ist kaum möglich, und diese Hast des Be trachters macht auch vor den bebilderten Büchern nicht halt. Aber daneben geht dem Bildersehcr auch der Sinn für das Wort, das ihm umständlich erscheint, verloren. Das Schrifttum wird vom Bilder buch verdrängt. So bedeutet die Verbildlichung zugleich eine Beein trächtigung der Dichtung, die allmählich an Boden verliert. Die Gefahr, die für den Menschen darin besteht, daß er in dem Vermögen geschwächt wird, auch einen abstrakten Stoff rein gedanklich ohne Hilfe des Bildes zu erfassen, sei nur am Rande erwähnt. Und nun die Frage: Sollen Bücher illustriert werden? Selbst verständlich sollen sie es. Das Buch muß dem Bedürfnis des heutigen Menschen nach dem Bild Rechnung tragen, um nicht zeitfremö zu werden. Aber es darf nicht in ihm aufgehen. Die Illustration als Selbstzweck, als Anreiz in der Anzeige (»mit 18 ganzseitigen Ab bildungen«) muß aufhören. Der Verleger muß gewissenhaft prüfen, gewissenhafter als bisher, ob das Buch die Illustration braucht und ob die Bilder wirklich ihren Zweck erfüllen und das Versammlungen und Veranstaltungen Reichsberufswettkampf. Prllfungstag für den Buchhandel: 18. März. (Börsenblatt Nr. 36.) 23.-25. März. Ehrentage der pfälzisch-saarländischen Dichtung. (Bör senblatt Nr. 46.) Berlin. 28. März. Hauptversammlung des Unterstützungs-Ver eins. (Börsenblatt Nr. 5V.) F r a n k f u r t a. M. 10. März. Jungbuchhändler-Treffen. (Börsen blatt Nr. 52.) — 13. März. Fachschaft der Angestellten: Dichterabend mit Georg Schmückte. (Börsenblatt Nr. 54.) Hamburg. 28. März. Gauversammlung Bund reichsdeutscher Buchhändler, Gau Hamburg. Karlsruhe. 9.—10. März. Wochenendtreffen der badisch-pfälzi schen Buchhändler. (Börsenblatt Nr. 38 u. 54.) Köln. 9. und 10. März. Wochcnendtreffen der westdeutschen Buch händler. (Börsenblatt Nr. 42.) Leipzig. 8. März. Fachschaft der Angestellten: Versammlung der Betriebsobmänner und Rechner. (Börsenblatt Nr. 54.) — 14. März. Fachschaft der Angestellten. Monatsversammlung. (Börsenblatt Nr. 56.) M tt n ch e n. 10. März. Außerord. Hauptversammlung des Bayerischen Buchhändler-Vereins. (Börsenblatt Nr. 32.) Fachschaft der Angestellten im Bund reichsdeutscher Buchhändler — Ortsgruppe Leipzig Da wegen baulicher Veränderuugen im Buchhändlerhaus der kleine Saal nicht benutzt werden kann, findet die Monatsversamm lung nicht am Mittwoch (wie im Mitteilungsblatt des Berufs- 182 Buch innerlich bereichern. Kann er diese Frage ehrlich be jahen, so soll er sich nicht scheuen, die mangelhaften Bilder auszu merzen. Der Verleger sollte hierbei immer einen Photofachmann zur Seite haben, der auch die technische Seite klärt und ein fehler haftes Bild nötigenfalls verbessert. Grundsatz: Besser nur sechs gute statt vierzig mittelmäßiger und nur lose mit dem Buch in Be ziehung stehender Abbildungen. Das unpersönliche Archivbild sollte nur im äußersten Fall benutzt werden, um nicht von der Bildaus stattung her einen fremden Ton in das Buch zu bringen. Denn die Bilder müssen mit dem Text des Buches wirklich zu einer Einheit werden. Aus diesem Grunde sollte auch, wenn es der Gegenstand des Buches erlaubt, mehr noch als bisher der Zeichner zur Illu stration herangezogen werden. Er gibt wirklich ein beseeltes Kunst werk, das die Gedanken des Buches fortspinnt und bereichert. Und zugleich wird damit die bildende Kunst wirksam unterstützt. Auch das Bilderbuch der Erwachsenen wollen wir nicht missen. Aber es darf nicht llberhandnehmen. Ein Verlag, der solche Werke wie am laufenden Band herausbringt, muß mit Recht als verant wortungslos bezeichnet werden. Es ist auch verlegerischer Leerlauf, wenn von verschiedener Seite immer wieder die gleichen Gegenden und Landschaften — oft mit denselben oder sehr ähnlichen Bildern! — ausgebeutet werden. Hier ist Spürsinn nötig, der Pionierarbeit leistet, der eine unbekannte Landschaft, ein neues Stoffgebiet entdeckt und ihnen im Buch Leben verleiht. Alles was über die Auswahl der Bilder gesagt wurde, gilt hier natürlich in verstärktem Maße. Beschränkung in der Anzahl der Bilder ist ebenso nötig. Hunderte von Bildern in einem Buch werden an einem Abend durchblättert, ohne daß dem Betrachter ein Unterschied zur illustrierten Zeitung zum Bewußtsein kommt. Aber das Buch soll mehr sein, soll ein Bleibendes geben, und das wird gerade aus einer beschränkten Anzahl deutlicher sprechen. Dreißig Bilder wird man öfter betrachten und wirklich anschauen als einige hundert. Und noch eines: zieht zu euren Bilderbüchern Dichter heran, Dichter der Landschaft, die ihr behandelt, Dichter, die den Stoff eures Buches aus eigenem Erleben kennen. Und laßt es nicht bei den ein oder zwei Seiten Einführung, die ein Mann mit prominentem Namen schreibt. Sondern stellt die Ver bindung her vom Bild zum Wort. Immer muß bei der Illustrierung von Büchern daran gedacht werden, daß es gilt, den Weg zum Wort zu weisen. Es liegt in der Zeit, daß eine gewisse Bequemlichkeit vorhanden ist, die das sinnfälligere und einfachere Mittel des Bildes der schriftlichen Dar stellung vorzieht. Tie Hast der Zeit verkürzt auch die Weile fiir das Wort und führt zum Bild. Aber der tiefe seelische Gehalt des Buches darf darüber nicht verlorengehen, und ihn zu bewahren muß die Richtschnur sein, die die Grenzen für die Illustration zieht. Gerd Eckert. gruppenamtes angezeigt), sondern am Donnerstag, dem 14. März, 20.15 Uhr, Dittrichring 17, Saal 1 (Erdg.) statt. Herr vr. Bockwitz vom Museum für Buch und Schrift hält uns einen Vortrag mit Lichtbildern über »Kaiser Maximilian und seine Bücher«. Es wird erwartet, daß die Mitglieder der Ortsgruppe ihr Interesse an diesem Thema durch zahlreichen Besuch bekunden. Gäste sind willkommen. * Ortsgruppe Magdeburg Fachlehrer Luer sprach über den Bucheinband. An Hand von Lichtbildern entwickelte der Redner den Werdegang des handgebun denen Buches in allen Einzelheiten. Es entstand ein überaus ein drucksvolles Bild davon, wie vielseitig diese handwerkliche Kunst ist, die berufen ist, dem Buch die ihm gebührende äußere Form zu geben. Reiche Anregungen für die praktische Berufsarbeit vermittelte der Vortrag »Stefan George und die Jugend« des Berufskameraden Greulich. Die Gedankenwelt des Dichters fand eine eingehende Würdigung, der sich eine lebhafte Aussprache anschloß. La. Beurlaubungen für Zwecke der Leibeserziehung Das am 15. Februar 1935 vou der Reichsregieruug erlassene »Gesetz über die Beurlaubung von Angestellten und Arbeitern für Zwecke der Leibeserziehung« (Neichsgesetzblatt I Nr. 16) trägt dein sozialen Charakter des neuen Reichs Rechnung. Bei der Bedeutung, die den Institutionen und Organisationen zur seelischen und körper lichen Ertüchtigung zukommt, erwies es sich schon seit längerer Zeit als ein nicht mehr zu umgehendes Bedürfnis, den sozial abhängigen Menschen vor beruflichem Schade» zu bewahren, wenn er im Inter-
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