Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1889
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- 1889-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1889
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110, 13. Mai 1889. Nichtamtlicher Teil. 2465 brauchen also nicht erst aufgeklotzt zu werden. Leider wird in dem erwähnten Blatt nicht angegeben, wie es sich mit dem Aus schließen verhält, welches den Hauptstein des Anstoßes bei den bisherigen Stanzmaschinen, wie bei den Setzmaschinen, bildet. Der Iiinotxxo — so heißt der Apparat der »Tribuns«, wird wie eine Schreibmaschine behandelt, und es bewirkt das Anschlägen einer Taste, daß der betreffende Buchstabe gegossen wird und sich au die vorhergehenden derart anreiht, daß diese schließlich eine zusammenhängende Zeile bilden. Wie? das ist aus der Beschreibung leider nicht klar zu ersehen. Der Apparat ist also eine Kombination der Gieß- und der Setzmaschine. Die Schrift wird jedesmal neu gegossen und nach beendetem Druck wieder ciugeschmolzeu. Man erspart also das langweilige und zeitraubende Ablegen. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich die Angaben des »Loiontiüe^morioan« bewahrheiten. Jedenfalls ist das Vorgehen der »Mibuns« im gewissen Sinne als eine That freudig zu begrüßen. Eine That ist es auch, daß die Buch- und Steindruckerei von N. Winckelmaun in Berlin (Hausvogteiplatz) sich zuerst in Europa zur Einführung des elektrischen Betriebes entschloß. Wir hatten soeben Gelegenheit, uns die musterhafte Anlage in Begleitung des Erbauers derselben, Ingenieur lkr. Salzmann von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft, anzusehen, und be richte» daher aus eigener Anschauung. Die erwähnte Druckerei liegt in einem großen Laden an einer sehr belebten Straßenecke. Zur Ausstellung einer Dampfmaschine war somit hier, von sonsti gen Bedenken abgesehen, kein Raum, während sich der Betrieb mittels Gasmaschine, des Geräusches wegen, von selbst verbot. So entschloß sich Herr Winckelmaun, von den vorteilhaften Aner bietungen der erwähnten Gesellschaft Gebrauch zu machen - und seine sämtlichen Maschinen mittels Stromes aus dem benachbarten, großartigen Elektrizitätswerk in der Markgrafeustraße zu betreiben. Er wird diesen Entschluß hoffentlich nicht zu bereuen habe». Die niedlichen Elektromotoren des Winckclmann'schen Geschäfts nchnien zusammen kaum den fünfzigsten Teil des Raumes einer entsprechend starken Dampfmaschine mit Kessel ein. Sie arbeiten absolut geräuschlos, verbreiten keine Hitze und bedürfen so gut wie keiner Wartung, da die Achsen sich in einem Oelbade drehe», welches nur alle zwei bis drei Monate erneuert zu werden braucht. Uni sie in Gang zu bringen oder abzustellen, bedarf es nur des Drehens einer Kurbel, eine Arbeit, die auch der be schränkteste Lehrling in wenigen Minuten erlernt. Der Uebergang vom Stillstand zur höchsten Geschwindigkeit von etwa 800 Um drehungen in der Minute, und umgekehrt, vollzieht sich in wenigen Sekunden. Die Elektromotoren treiben sämtliche Pressen sowie eine Farbenreib- und eine Stcinschleifmaschine. Die Herren Bnchdruckercibesitzer, die Berlin besuchen, sollten nicht versäumen, sich die Winckelmannsche Anlage, wie auch, wenn möglich, das überaus großartige Elektrizitätswerk in der Mark grafenstraße anzusehen. Sie werden über die schnellen Fortschritte der Elektrotechnik staunen und sich vielleicht auch zum elektrischen Betriebe bekehren. Wir kehren nach dieser Abschweifung zu den Stanzma schinen zurück. Eine solche von einem Belgier Namens En ge ben erfunden, von Maack in Köln-Ehrenfeld gebaute Maschine arbeitet, der »Papierzeitung« zufolge, seit kurzem in der Druckerei von W. Baeusch in Berlin. Sie erinnert in Bezug ans die Wirkung an die erwähnte New-Aorker, d. h. sie schafft gleich druckfertige Platten und nicht erst Matrizen. Leider ist aber der Erfinder auf den unglücklichen Gedanken geraten die Schrift mittels vertieft geschnittener stählerner Stempel in schrifthohe Holzplättchen oder Leisten zu stanzen. Unglücklich, weil eine in Holz ausgestanzte Schrift schwerlich je die nötige Schärfe be sitzen wird. Das beweisen die von dem erwähnten Blatte, wie von dem »Archiv für Buchdruckerkunst« mitgeteilten Proben. Höch stens dürfte die Maschine beim Druck von Adressen oder dergl. Verwendung finden, wo Regelmäßigkeit des Satzes und Schärfe der Schrift allenfalls zu entbehren sind. Die Engelen'sche Maschine hat ihre Kleinheit und geringes Gewicht von 15 Kg. für sich, so daß ein kleiner Tisch zu ihrer Aufstellung genügt. Sie kostet nur 350 Die Leistungsfähig keit wird auf 2—3000 Buchstaben in der Stunde angegeben, i Die Holzstäbe sollen eine Auflage von 25 000 Exemplaren aus- haltcn. Von Patenten aus Klasse 15 haben wir heute die Bron- zicrvorrichtung von Fr. Mole in Birmingham (Nr. 46632) und den Nnmerierstock von CH. Ellis in Memphis (Tennessee) (Nr. 46 712) zu erwähnen. Der Molesche Apparat zur Her stellung von Gold- oder Bronzedruck läßt sich leicht an allen Schnellpressen anbringen, bei denen die zu bedruckenden Bogen von einem Cylinder mitgenommen werden Er besteht aus einem Tuche, welches den Cylinder teilweise umfaßt, und einer Bronzc- büchse, die in einer Greifergrube ungeordnet ist. Durch die Bewegung der Presse bedeckt sich ver noch feuchte Druck des Bogens mit Brouzefarbe. Der Ellis'sche Numerierstock ist selbstthätig und besonders ür Tiegelpressen berechnet. Er versieht die Abzüge mit fort- aufenden Nummern oder von einander abweichenden Zeichen, so daß die Zahl der gedruckten Abzüge sich jeder Zeit feststellen läßt. Er wird wie ein Holzstock in die Druckform eingesetzt. In der »Papier-Zeitung« tritt R. Winkler der das Druckgewerbe schädigenden Unsitte der sogenannten Blanko- Vordrucke entgegen, das heißt der massenhaften Herstellung von Einfassungen und dergl., in die der »Trittmüller« hinterdrein Schrift hineindruckt, was ihn der Kosten der Anschaffung von Leisten, Ornamenten re. überhebt. Den Geschäften, welche sich um die Entwickelung eines geschmackvollen Accidenzsatzes be mühen und Eigenes zu liefern erstreben, werde dadurch der Mit bewerb ungemein erschwert. Auch »Freie Künste« beschäftigen sich mit der Frage d^s gestrichenen Papiers und zwar mehr vom Standpunkte des Steindrnckers. Sie verwerfen dessen Verwendung für illustrierte Zeitschriften und überhaupt bei großen, rasch zu druckenden Auf lagen, meinen aber, es sei besonders für den lithographischen Farbendruck ganz unentbehrlich. Es gebe kein anderes Papier die Farben so frisch und lebhaft wieder, wie gestrichenes Papier. Das »Journal für Buchdruckerkunst« bringt aus der Feder des Meisters Angerer über die Entstehung und Entwickelung der Hochätzkunst eine Abhandlung, auf welche wir die Auf merksamkeit der Verleger von illustrierten Werken hinlenken möchten. Am Schluffe heißt es: »Im Verein mit den neuen photographischen Uebertraguugs- niitteln ist die Hochätzkunst ein gesuchtes und nicht leicht entbehr liches Jllustrationsmittel geworden, nicht nur wegen der billigeren und schnelleren Beschaffung, sondern weil sich in manchen Fällen geradezu keine andere Reproduktionsart so gut eignet wie die Aetzkunst. Man denke an die Wiedergabe von Zeichnungen, von Stichen und Holzschnitten, photographischen Aufnahmen nach Ge mälden oder der Natur selbst, den photographischen Farben druck re. Mit keiner der anderen graphischen Vervielfältigungs arten wird man, vorausgesetzt, daß es sich um Buchdruck handelt, so schnell und so gut denselben Zweck erreichen, wie mit der Aetzkunst. Da allerdings, wo man ein Kunstwerk für sich als Schnitt wünscht, ist es etwas anderes, indem die chemische Reproduktion nur das wiedergeben kann, was vorliegt, — das Original in seiner eigenen Art und Weise. Hat die Original- zeichnnng Wärme und Empfindung, so wird auch die Reproduktion entsprechend günstig ausfallc». Von einer eintönigen Vorlage kann niemals eine wirkungsvolle Wiedergabe erwartet werden. Die genaueste und unveränderte Wiedergabe des Originals muß daher stets das Ideal der Hochätzkuust sein und bleiben.« Es liegt eine Reihe beachtenswerter Erfindungen aus dem Gebiete der Papiersabrikation vor. Zunächst das A. Selkirk in New-Aork unter Nr. 46 940 patentierte Verfahren zur Her stellung von Papierstoff. Der Erfinder setzt die Pflanzen flösse «der Wirkung einer Kochlauge aus, welche dem Kocher von oben
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