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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1932
- Strukturtyp
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- 1932-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1932
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- Deutsch
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VcklMMMwDeMlMVjMaM Nk. 252 <R. 117). Leipzig, Donnerstag den 27, Oktober 1932, VS. Jahrgang. Redaktioneller TA Die Organisation des Buchhandels in Norwegen und Schweden. Bon Stanley NnWin, Generaldirektor der Firmen George Allen sc llnwin Ltd, und Williams sc Norgate Ltd, (Schluß zu Nr, 250,) Die Organisation des schwedischenGuchhan- dels nahm im Jahre 1843 mit der Gründung der ersten Ver- lcgervereinigung ihren Anfang, Eine Konkurrenzorganisation wurde im Jahre 1887 ins Leben gerufen, aber im Jahre 1912 vereinigten sich die beiden zu dem gegenwärtigen »Svenska Bok- förläggareforeningen«. Bis 1893 waren die schwedischen Buch händler nicht organisiert. Den beiden Bereinigungen verdankt der' Buchhandel zwei wichtige Einrichtungen: 1, Die Festlegung der Verkehrsordnung, welche die Bezie hungen zwischen Sortimentern und Verlegern regelt (1912), 2. Die Gründung einer Kreditversicherunasqesellschaft auf Gegenseitigkeit (1913). Die Sicherheiten, welche die Verleger von den neu hinzutre tenden Buchhändlern verlangten, die »bedingt« beziehen wollten, erwiesen sich oft als beschwerlich; auch war es sür den Verleger nicht immer möglich, genaue Auskunft über die finanzielle Lage des Bürgen zu erhalten. Die Kreditversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit, die im Jahre 1913 gegründet und infolge er littener Verluste im Jahre 1926 neu aufgebaut wurde, soll die Nachteile des bisherigen Systems durch eine Selbstversicherung der schwedischen Buchhändler vermeiden. Im Falle des Bankrotts erhält der Verleger von der Gesellschaft 50 Prozent seiner Außenstände plus seinem Anteil an der verwerteten Masse. Wenn z, B, die Verwertung der Aktiven eine Dividende von 6 sü pro Pfund Sterling ergibt, so erhält der Verleger alles in allem 16 sb Pro Pfund, d, h, vier Fünftel seiner Forderung, Die Versicherungsprämie des Buchhändlers variiert zwischen 50 bis 600 Kronen (RM 38,— bis 448,—) pro Jahr je nach Um satz. Die Versicherung ist jetzt obligatorisch, denn sobald jemand eine Buchhandlung eröffnet und die Vergünstigung der Bedingt lieferung genießen will, muß er sich versichern. Die Gesellschaft wird von einem Fünferkomitee geleitet; zwei Komiteemitglie der müssen der Verlegevvereinigung angehören. Begreif licherweise besteht das Komitee darauf, daß Neuhinzutretende eine ausreichende berufliche Vorbildung und genügendes Geschäfts kapital Nachweisen können oder aber — wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden — entsprechende Garantien zu bieten ver mögen, Die Gesellschaft hat während der letzten Jahre beträcht liche Verluste gedeckt und erfüllt zweifellos eine nützliche Funktion. Um den vuchhändlerischen Beruf aus einem möglichst hohen Stand zu erhalten, wird die Schwedische Buchhandelsschule von beiden Bereinigungen simrnziell unterstützt. Beurteilt man di« Rabattfrage nach der gedruckten Liste der Buchhändlevvereinigung, so scheint es, als ob die schwedischen Verleger ähnlich wie die englischen verschiedene Rabattspannen anwenden. Die Rabatte scheinen großzügiger als in Norwegen zu sein, aber andererseits gewähren die Sortimenter den staatlich unterstützten Bibliotheken 20 Prozent und den Staatsschulen 12)4 Prozent Ermäßigung, Außerdem haben die schwedischen Buchhändler mit der Tatsache zu rechnen, daß mindestens einer der führenden Schulbuchverleger die Grundschulen (folkskoler) direkt mit 16?l Prozent Rabatt beliefert. Vergleicht man die Be dingungen in Norivegen und Schweden, so' kann man nur fest stellen, daß erhöhte Rabatte auch erhöhte Schwierigkeiten mit sich bringen, einerlei ob die erwarteten erhöhten Gewinne sich ver wirklichen oder nicht. Als ein Zeichen für die Ähnlichkeit der in den verschiedenen Ländern wirksamen Strömungen ist es interessant zu erfahren, daß die schwedischen Verleger- und Sortimentevvereinigungen in den Jahren 1893, 1911, 1922 und auch in späteren Jahren zu- sammenkamen, um gemeinsame lebenswichtige Fragen zu dis kutieren, In Schweden (wie auch anderswo) war das Problem der Restbestände ein ständiger Stein des Anstoßes, Im Jahre 1880 waren Auktionsverkäufe eingeführt worden, doch den Buch händlern widerstrebte diese Methode, sie stellten 1893 den Antrag, daß Bücher erst fünf Jahre nach Erscheinen verauktioniert wer den dürften; ferner machten sie zur Bedingung, daß Auktionen nicht im Dezember und in Kurorten nicht im Sommer statt finden dürften, um Weihnachts- und Sommergeschäft nicht zu stören. Unter der jetzt geltenden Verkehrsordnung wird der Laden preis aller Bücher drei Jahre lang aufrechterhalten. Es gab eine Zeit, da sich einige Sortimenter weigerten, Bücher aus Rest auslagen zu verkaufen. Das Publikum erhielt dadurch nicht mit Unrecht den wenig wünschenswerten Eindruck, daß man billige Bücher überall, nur nicht in den Buchhandlungen kaufen könne. Das führte dazu, daß die Sortimenter sich mit voller Zustim mung der Verleger dazu entschlossen, diesen Zweig des Buch handels wieder selbst in die Hand zu nehmen. Heute veröffent lichen die schwedischen Verleger besondere Kataloge ihrer Rest- bestände, die durch die Sortimenter verteilt werden. Die Preis herabsetzungen sind manchmal nur während eines Monats gültig pnd dem Publikum wird dadurch klargemacht, daß es sofort zugreifen muß, um von den billigen Preisen zu profitieren. Eine interessante Entwicklung, welche ebenfalls aus dem Jahre 1922 datiert, war die -Verbindung des Buchhandels mit der Bolksbildungsbewegung, deren Organisationen wie z, B. die Arbeiterbildungsvereinigung als Bücherkäufer sowohl von Verleger- als Sortimenterversinigung anerkannt wurden. Der artige Vereine haben Anspruch auf einen Rabatt von 20 Pro zent auf Barkäufe, spesenfreie Zusendung und Umtaufchrecht innerhalb dreier Monate und können ihren Bedarf bei jedem be liebigen Mitglied einer der beiden Vereinigungen decken. Leider hat diese neue Bewegung die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllt. Ebenso wie Norwegen, die Niederlande und andere Länder hat Schweden eine Paketaustauschstelle und Bestellanstalt, die nach dem deutschen Vorbild aufgebaut ist. Sie gehört aber nicht hem Gesamtbuchhandel, sondern wird von einer G, m, b, H. unter dem Namen Seelig L Co, geführt, deren Anteile fast völlig in den Händen der schwedischen Provinzbuchhändler sind, für welche die Firma natürlich hauptsächlich in Frage kommt. Die Gebührensätze sind sehr niedrig; die Firma Seelig L Co, bedient neben ihren schwedischen Kunden auch eine Anzahl aus ländischer Firmen. Die schwedischen Provinzverleger unterhalten bei dieser Firma ein Lager, so daß alle Bestellungen auf schwe dische Bücher prompt ausgesührt werden können, einerlei ob der Verlag in Stockholm oder anderswo seinen Sitz hat. Sowohl die schwedische Berlegervereinigung als auch der schwedische Buchhändlerverein haben ihre eigene Wochenzeit- 781
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