.V 13, 18, Januar 1915, Fertige Bücher, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 307 Leonhard Franks Die Räuberbande (D dessen dritte Auflage soeben erscheint, wurde als „der beste deutsche Roman des letzen Jahres ausgezeichnet durch den Fontanepreis Georg Müller Verlag München Die Bedeutung des Romans ergibt sich am besten aus den nachfolgenden neuesten Kritikauszügen: Doktor Paul Schlenther im „Berliner Tageblatt": „, , . S. Fischer, der Verleger Ibsens und Laupkmanns, hat diesen Roman des Fontane-Preises gewürdigt. Auch S. Fischer mochte sich an seine Jugendzeit erinnert fühlen, als dicht um ihn herum der Naturalismus ins Kraut schoß Wäre das Wort nicht so mißverstanden und mißbraucht worden, so könnte man Leonhard Franks ersten Roman naturalistisch nennen; ich für mein armes Teil nenne ihn so, weil der Dichter die Welt nicht anders zeigen will, als seine gebändigte Leidenschaft sie sieht, weil er durch eine scheinbare Kunstlosigkeit künstlerisch wird, durch eine scheinbare Kompofitionslosigkeit der kurzen, harten, konstatierenden, bildhaften Hauptsätze Stil gewinnt, weil sich Gesehenes, äußerlich und innerlich Erlebtes rücksichtslos, leider nicht immer streng zur Sache gehörig verdichtet. . . . Die Ver logenheit einer antinaturalistischen Kunst ist nie treffender gsbrandmarkt worden, ... So genau, so sicher, so meisterhaft er die Stadt mit ihren Winkeln und Gäßchen, ihren Gestalten und ihrem Gesindel schildert, auch darin zeigt sich der künstlerische Naturalist, daß im Einzelbild das Gesamtbild liegt." Richard A. Bermann in „Die Zeit", Wien: „Dieser Roman riecht nach dem wirklichsten Leben; dieser Roman ist phantastisch. Es ist gut, wenn man das von einem modernen Buch so in einem Atem sagen kann. Da hat ein junger, starker Mensch augenscheinlich die Geschichte seiner Jugend geschrieben. Fest und realistisch steht jedes Detail auf der Erde — und darüber in den Wolken jagen sich bedeutsam projizierte Spiegelungen des wirk lichen Geschehens, Träume eines Künstlers über eines Künstlers Leben. ... Es ist ein ernsthaftes Buch, in dem viel Heiteres vorkommt. Es steht neben den besten Arbeiten des prächtigen Wieners Otto Stoessl, und es ist etwas von der Art unserer deutschen Romantiker darin; Eichendorffs . . ." Joachim Benn in der „Frankfurter Zeitung": „. . . Mit einer zangenhaften Schärfe wird jeder Smneseindruck festgehalten, ob er sich aufs Land schaftliche, auf ein Gesicht, auf ein Interieur bezieht; Würzburg steht lebendig im Buche da. Manch mal hellt ein einziger der seltenen, aber immer treffenden bildhaften Vergleiche ganze innere Zusammen hänge auf, die das Thema des Buches sorlführen." Das Buch hat wenige Tage gefehlt, da die Nachfrage eine über Erwarten starke war. Es kann auch jetzt nur mäßig in Kommission geliefert werden. Dafür aber gewähre ich noch einmal den Vorzugsrabatt, wenn auf dem beiliegenden Zettel bis l. Februar 1915 bestellt 40°jo und 7j6, Einband netto (Ladenpreis geheftet M. 4.—, gebunden M. 5.50) 43*