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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1922
- Strukturtyp
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- 1922-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1922
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- Deutsch
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V»r!evbl»u I. » Dpchn. «nchh-nd-l. Redaktioneller Teil. X 85, 10, April 1922. ten im Strome drin; aber die Mannschaft ist unzuverlässig, und einer nach dem andern verläßt um eignen Vorteils willen das Schiff; leider nicht zur Ehre des Sortiments, Der Verlag hat noch nicht den Mut gefunden, den Tatsachen so klar ins Auge zu schauen, wie Herr Lutz in einem der letzten Börsenblätter (Nr, 54) ausgeführt hat. Aus dieser Furcht heraus ergibt sich der Zwiespalt. Hier dem Zwang des Zahlenmllssens folgen zu müssen, und dort aus Angst vor dem Preise die »Rabatt spanne- möglichst gering haltend, um billig zu sein. Durch den Druck der Verhältnisse überwindet langsam der Verlag die Furcht und er sollte endlich den Mut haben, sich klar zu machen, die Mark steht 1 zu 20, das Buch 1 zu 12/15, die Umsätze im Buchhandel vielleicht l zu Iv bis zu 1 zu 15, Wie soll da Frieden kommen, wenn solche Dissonanzen den Grundton abgeben! Soll also in kommenden Wochen überhaupt etwas Aufbauendes geschaffen werden, so muß zuerst das Mißtrauen untereinander beseitigt und Platz geschasst werden für das alte bedingungslose Ver trauen, Es sei mir deshalb erlaubt, noch einmal einen Vorschlag zu machen, der vielleicht zum Ziele führen kann, wenn ernster Wille auf beiden Seiten vorhanden ist. Eine endgültige Lösung der Frage wird dies nicht sein, vielleicht aber der erste Schritt, der zum Frieden führt. Seit langem erstrebt das Sortiment die Zu sendung der Bücher -Porto und Emballage frei-. Es will die Ware so erhalten, wie der Verleger anzeigt, und nicht durch unbe rechenbare Spesen so verteuert haben, daß diese den Gewinn illusorisch machen. Wird ihm vom Verlag verwehrt, den Ver kaufspreis kaufmännisch sestzustellen auf Grund Einkaufspreis und Spesen, so muß der Verlag auch dazu übergehen, zum Netto preis, frei Sortiment, zu liefern. Hiergegen sträubt sich der Ver- lag und behauptet: -Durch solch eine Kalkulation wird das Buch zu Unrecht verteuert, weil hierbei von Porto und Emballage das Sortiment auch Rabatt erhält». Der Gedanke ist richtig und der Verleger hat recht, wenn er solch' eine Kalkulation unkaufmän- nisch nennt. Es muß also ein Weg geschaffen werden, der es er möglicht, einen einheitlichen Ladenpreis zu schaffen, in dem der Zuschlag für Porio und Emballage enthalten ist, welchen aber weder der Verlag noch das Sortiment, sondern letzten Endes der Käufer zu tragen hat. Dieser Weg ist folgender: Wir müßten dreierlei Preise schaffen: 1, den bibliographischen Preis, der für die Kataloge und sllr alle Anzeigen gilt, 2, den Buchhändlerzwischenpreis, 3, den Nettopreis. Ein Beispiel aus der Praxis: -Goethes Briefe- 60,— bibliographischer Preis, F 50,— Buchhändlerzwischenpreis, ,kk 30.— Nettopreis. Die Differenz zwischen -kk 50.— und -st 60.— ist die Spesenberechnung des Verlages für Porto und Heute küni Emballage, oder anders ausgerechnet: den Zuschlag, den jetzt das Sortiment nimmt, erhebt der Verlag, gewährt aber dafür dem Sortiment die Rabatt- Spanne, die zum Leben notwendig ist. Selbst verständlich können 20?S, die ich hier annehme, nicht für den Verlag maßgebend oder bindend sein. Hier muß jeder Verleger wissen, wieviel er aufschlagen muß. Die Hauptsache bleibt nur, daß die Rabattspanne unter keinen Umständen verringert wird. Die zweite Bedingung ist, daß die Umsatzsteuer selbstverständlich vom Sortiment abgewälzt werden muß, wie es das Gesetz erfor- dert, Aufgabe des Sortiments würde es dann sein, durch tätige Verwendung für den einzelnen Verlag sich die Rabatispanne zu erweitern. Eine Faktur würde also künftighin folgendermaßen aussehen: ^ 60.— 10 Goethe ./i 30, ./i 50.— 600.— 500.— 300.— 50.— 10 Schiller 24. 500.— 400.— 240.— 1100.— 900.— 900.— 540.— 200.— 200.— 740 — 200,— sind also als Spesen beim Verlage zu buchen, die nicht umsatzsteuerpflichttg, weil sie reine Auslagen für Porto und Emballage sind. Auch das Sortiment kann von seinem Gesamt umsatz einen Betrag absetzen, weil dieser ja nur Rückvergütung für Auslagen ist. Wir haben wieder einen einheitlichen Ladenpreis, das allen verhaßte Wort -Teuerungszuschlag» fällt fort; der Verlag dagegen mutz die gesetzliche Verpflich tung übernehmen, daß er 35^ (der wissenschaft liche), 40?S (der schönwtssenschaftliche Verlag) alsGrundrabattgebenwird. Auch der Autor wird voll ständig zufrieden sein, wenn er von dem Zwischenpreis seinen Rabatt empfängt, denn er muß einsehen, daß er ebensowenig wie das Sortiment von Porto und Emballage Honorar erhalten kann. Am Schlüsse noch einige Beispiele, wie die Ergebnisse nach alter und neuer Rechnung lauten, und die Bitte an alle Herren Kollegen, alle kleinlichen Bedenken fallen zu lassen und sich an das Dichterwort zu halten: Jetzt ist nicht Zeit zum Wühlen, Nicht Zeit für die Partei, Jetzt ist nur Zeit zum Fühlen, Daß einst das Höchste sei: Das Land, aus dessen Schoße Uns Geist und Kraft entstand, Das heilige, das große, Das deutsche Vaterland! ig tausmännisch 1 Goethe M. 50.—, M. 30.— netto Emballage u. Porto „ 10.— 1 Goethe 60 — 60.—, 30.— netto Brutto-Gewinn 20.— Emballage und Porto frei mit 40 L gerechnet Einkaufspreis . M. 30.— Porto u Verpckg. . „ 10.— M, «0 — Geivinn. . . . „ 10.— 20°/„ Zuschlag , „ IO- Brutto-Gewinn . „20 — Einstandspreis . . M. 40.— loco^Sort. Geschäftsspesen 25^ „ 10.— Geschäftsgewinn 20A, , 8.— Verkaufspreis . . Di. 58 — I^AUas ^M, 75 —. M. 50.— netto 1 Atlas 90.—, 75.—. 50.— netto Brutto-Gewinn M. 25.— Emballage und Pono frei Einkaufs^ M. 50.— M. 60 — und 20^, „15 — Einstandspreis . . M. 60.— loco Lager Spesen 25 A „ 15 — Reingewinn 20 „ 12.— Bruttogewinn. . M 30 — Ladenpreis . . . M, 87 — Zu bemerken ist erstens, daß bei „künftig" Sötzs, Mindestrabattspann- ist, also Umsatzsteuer abgcwiilzt wird. Heute Umsatz ,4k SW MO,- und 20°/, Zuschlag ^ VM OM,-, Gewinn 33 >6 7« von ,L SM OM — 187 000,- Zuschlag 2ü°/„ -- „L 100 008 — Brutto-Geivinn 207 000 — Von .« SMOM, Spesen 30°/, ISO 000,— Reingewinn,kt 117 000.— Künftig Umsatz KOVMO— (abzusctzen 207°), Gewinn von -kt SM OVO.— 887» — -7 100 888 — Bon SM OM,— Spesen 20°/„ -- „LIM 008.— Reingewinn -kt 90 000.— Hierbei ist zu bemerken, daß der Gewinn Wohl höher ange- i setzt werden kann, weil der schönwissenschastliche Verlag, der ja t?8
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