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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1927
- Strukturtyp
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- 1927-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1927
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^ 112, 14. Mai 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Auch im Rahmen der speziell buchhandclsgcschichtlichen Entwicklung ist das Allgemeine etwas zu kurz genommen. Der bloß ltterargc- schtchtliche Gesichtspunkt reicht hier nicht ganz aus. Der Buchhandel ist ja zugleich wirtschaftlich-organisatorische Form und den allge nieinen Gesetzen sozialorganischer Entwicklung unterworfen. Schon wenn mau von der literarischen Nachwirkung der Neformationszeit spricht, sollte man nicht vergessen, daß das für einen Handelszweig doch nur volle Bederrtung als zugleich wirtschaftlich-organisatorisch hat, und daß damals in der Tat der Buchhandel als integrierender Bestandteil in das Volksganze eingesetzt wird und objektiv seine Auf gabe als solcher erhält. Man sollte weiter für die Darstellung dessen, was im 18. Jahrhundert zur Entfaltung kommt, über dem herkömmlichen literarischen Gesichtspunkt eben in einer bnchhandels- spezialgeschichtlicheu Darstellung nicht die organisatorische Seite ver gessen: die literarische Seite ist Angelegenheit der Literaturgeschichte, und die Buchhandelsgeschichte übernimmt sie, aber als Spezialdisziplin muß diese gerade dadurch fruchtbar sein, daß sie ihren spezielle» Ge sichtspunkt hinzubringt, und das ist hier der der wirtschaftlichen Zen tralisierung. Mag es mit der literarischen Entwicklung wie immer bestellt sein, muß hier gleichsam die Buchhandelsgcschichte sagen: wir kehren von unserm Spezialgebiet aus besonders diesen Gesichtspunkt hervor, weisen daraus hin, daß die wirtschaftliche Zentralisierung gleich sam wie ein lustlecrer Raum wirkt, der die literarische Produktion als Handelsware in sich saugt. Umgekehrt aber wird sie über spezielle» wirtschaftlich-literarischen Erscheinungen gerade die allgemeinsten nicht vergessen, und dazu gehört das Gesetz der Arbeitsteilung. Zum Bei spiel die Entstehung des reinen Verlags unter Nichtberllcksichtigung davon aus den Nachdrucksverhältnissen abzuleiten, genügt nicht. Neben solchen größeren Richtungen gibt es speziellere, kleinere Dinge, in denen, wie wir sagten, etwas zu kurz gesehen ist. Wir lieben es nicht, wen» kurzerhand von »Geschmacksentartung des Publikums« ge sprochen wird. Sie ist immer da und nicht da! Das ist nichts Pri märes! Es ist jederzeit ein großer latenter Schatz von Geschmack uird Uuschatz von Ungeschmack da. Jener ist immer heran zuholen, dieser hat einen eisernen Bestand, an dem nichts zu machen ist (woran man aber nicht glaube» soll, damit jener erhoben wird). Oder cs ist z. B. eine unrichtige Beleuchtung, wenn gesagt wird, die deutschen Landesfürsten seien kaum in der Lage gewesen, innerhalb des eigenen beschränkten Gebietes das Verlagsrecht zu schützen, geschweige denn Ansprüche der Untertanen in fremden Terri torien zur Geltung zu bringen; dies ist unhistorisch gesehen und dar gestellt. Man wird uns Nachsehen, wenn wir das Negative, soweit wir es zu sehen glauben, auch als bas Positive der Kritik ansehen. Als eine übersichtliche und wohlgegliederte Darstellung des gegebenen Stoffs bleibt damit die Dissertation insbesondere für den Buchhändler eine sehr interessante und nützliche Arbeit. Einige Überschriften der einzelnen Abschnitte werden das gewiß schon zeigen: Der Kundenkreis — Die buchhändlerische Ware — Der Lehrling — Der Gehilfe — Ter selbständige Buchhändler — Manuskriptbeurteilung — Titel- gebung und Reklame — Rezensionswesen — Buchhandel und Auf klärung. Besonders für den jüngeren Buchhändler ist die rein und anspruchslos geschriebene, mit den Quellenangaben versehene Arbeit, die für ihr Gebiet die Lektüre größerer Werke oder verstreuter Lite ratur erspart, sehr zu empfehlen. I. G. Meine Mitteilungen. Jubiläen. — Die Firma FrischVerlag E r n st Wilhartitz in Wien besteht heute 50 Jahre. Sie wurde am 14. Mai 1877 von Moriz Frisch gegründet und war der erste österreichische Verlag, der sich mit dem Vertrieb von Drucksortcn für Rechtsanwälte und Notare befaßte. Anläßlich der Einführung der Zivilprozeßordnung hatte der verstorbene Minister vr. Franz Klein gemeinsam mit Moriz Frisch diese Formularicn ausgearbeitet. Die angeschlossene Kunstdruckcrei, die im Jahre 1025 vom Verlag getrennt wurde, erreichte unter der Leitung des vr. Justinian Frisch wegen ihrer Qualitätsarbeiten einen hervorragenden Ruf. Seit Kriegsende hat der jetzige Alleininhaber Ernst Wilhartitz das Buch- und Zeitschristenverlagsgeschäft ausgebaut und besonders Luxus drucke gepflegt. In Buchhändlerkreisen dürste das in den nächsten Tagen erschei nende Werk: »Der Prozeßkampf im Fall Marek«, herausgegeben von Redakteur Hanns Margulies, mit den Platdoyers von Professor vr. Lehnhosf und vr. Hermann Kraszna, besonderes Interesse finden. » 50 Jahre bestand am 13. Mat die Sortimcntshandlung W. Mchner 1 in Zörbig. Sic wurde 1877 von W. Mehnert gegründet und ging im Jahre 1923 an Herrn Karl Mehnert, den jetzigen Besitzer, über. 612 Städtische Bcrnfsbuchhändlerfachschnle in Berlin SW 61, Warten- bnrgstraße 6. — Der Nr. 40 der Mitteilungen der Korporation der Berliner Buchhändler entnehmen wir: Bereits in Nr. 44 unserer »Mit teilungen« vom 12. April 1027 gaben wir bekannt, daß die im Buch handel und in den verwandten Industrien beschäftigten Lehrlinge vom 1. April 1927 ab in einer besonderen Fortbildungsschule unterrichtet werden, die in ihrem Lehrplan auf die Bedürfnisse des Buchhandels Rücksicht nimmt. Wir möchten bei dieser Gelegenheit darauf Hinweisen, daß seit dem 1. April 1927 auch die B u ch h a n d l u n g s l c h r l i n g e mit höherer Schulbildung, auch die mit dem Reifezeugnis für Obersekunda, welche bisher von dem Besuch einer Fortbildungsschule befreit waren, jetzt fortbildungsschulpslichtig sind, soweit sie nach dem 31. März 1911 geboren sind. Diese Lehrlinge werden in einem beson deren Kursus zusammengcsaßt, der sich nur aus die Dauer eines Jahres erstreckt, während die Lehrlinge, welche eine Gemeindcschule oder Mittel- chulc besucht haben, drei Jahre lang die Städtische Berussbuchhändler achschulc besuchen müssen, und zwar au zwei Tagen in der Woche neun Stunden Pslichtunterricht erteilt bekommen. Der Unterricht der Buchhändlerfachklasse für Ostern eingetretene Lehrlinge in diesem Halbjahre ist auf Mittwoch von 7,30 bis 12,30 Uhr und auf Sonnabend von 7,30 bis 11,30 Uhr festgesetzt. Außer diesem Pslichtunterricht finden aber, ebcnsalls in der Städti- chen Berufsbuchhändlerfachschule, Berlin SW 61, Wartenburgstr. 6, reiwillige Abendkurse auch für ältere Buch Hand lungsgehilfen und Angestellte statt. Besondere Beachtung verdient der Kursus in deutscher Literatur, der jeden Mitt woch, von 6 bis 9 Uhr abends, im Zimmer Nr. 6 der Städtischen Be rufsbuchhändlerfachschule abgehaltc» wird. Die Teilnehmergebühr für diesen Kursus beträgt nur Rm. 5.—. Außer dem vorgenannten Lite raturkursus sinken im Svmmersemester 1927 in der Städtischen Berufs buchhändlerfachschule noch folgende Abendkurse statt, die sicherlich auch für manchen Lehrling oder jüngeren Gehilfen von Interesse sind, zumal da die Kursushonorarc außerordentlich niedrig bemessen werden konnten. Deutsch und kaufmännischer Schriftverkehr: Mittwochs von 6 bis 9 Uhr, Schulgeld pro Kursus und Halbjahr: Rm. 4.50; Französisch für Anfänger: Montags von 6 bis 9 Uhr, Schulgeld pro Kursus und Halbjahr: Rm. 4.50; Englisch in 8 aufsteigenden Stusen bis zur vollen Beherrschung der Geschäfts- und Umgangssprache: Dienstags und Frei tags von 5,30 bis 7,20 oder Dienstags und Freitags von 7,30 bis 9,10, Schulgeld pro Kursus und Halbjahr: Rm. 0.—; englische Sonderklasse sür ältere Schüler mit Vorkenntntssen: Donnerstags von 8 bis 9 Uhr, Rm. 4.50; Esperanto für Anfänger: Montags und Freitags von 7,15 bis 9,10, Rm. 6.—; Buchführung (einfache, amerikanische und doppelte): Montags und Donnerstags von 0 bis 9 Uhr, Rm. 9.—; Reichskurz schrift sür Fortgeschrittene: Montags von 6 bis 9 Uhr, Rm. 4.50; Neichskurzschrift für Ansänger: Mittwochs von 6 bis 9 Uhr, Rm. 4.50; Maschinenschreiben sür Anfänger entweder Montags und Donnerstags von 5,30 bis 7,20 oder Montags und Donnerstags von 7,25 bis 9,10, oder Dienstags und Freitags von 5,30 bis 7,20 Uhr, oder Dienstags und Freitags von 7,25 bis 9,18 llhr, Rm. 9.—; Maschinenschreiben sür Fortgeschrittene: Mittwochs von 7,25 bis 9,10 Uhr, Rm. 4.50; Schön schrift: Montags 7,25 bis 9,10 llhr, Rm. 3.—; Plakat- und Zierschrtst für Kausleute entweder Dienstags von 7,25 bis 9,10 oder Mittwochs von 7,25 bis 9,10 Uhr, oder Freitags von 7,25 bis 9,10 Uhr, Rm. 3.—. Außer dem angeführten Schulgeld wird noch eine Einschreibgebühr von Rm. —.50 erhoben. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig — Kantate. — Aus Anlaß der Kantate-Veranstaltungen beehre ich mich, alle in Leipzig an wesenden deutschen Verleger und Sortimenter und sonstigen Inter essenten des Buchhandels, die au dem gegenwärtigen Stande und der Weiterentwicklung der buchhändlerischen Ausbildung Anteil nehmen, für die nächste Woche zum Besuche der Buchhändler-Lehranstalt einzu- ladcn. Es sollen nicht nur die Einrichtungen der Anstalt gezeigt, son dern insbesondere Gelegenheit geboten werden, dem Unterricht in allen Klassen der Lehrlings-Abteilung und der Fachkurse beizuwohnen: Unter richt findet täglich von früh Z47 Uhr bis mittags 12.35 Uhr und nach mittags von 2.30 Uhr bis 6 Uhr statt. Herren, die die Anstalt aus eigener Anschauung kennenlerncn wollen, werden gebeten, sich in meinem Amtszimmer einzufindcn. Selbstverständlich ist die Schul leitung bereit, auch nach der Kantatctagung für hiesige und auswärtige Buchhändler, die ihr Weg nach Leipzig führt, in den angegebenen Unter richtszeiten nach vorheriger kurzer Anmeldung die Anstalt jederzeit in gleicher Weise osfenzuhalten. Prof. vr. Frenzel. Hans Schomburgk-Vortragsreisc im Winterhalbjahr 1926/27. — Der Asrikasorscher Hans Schomburgk hat im Winterhalbjahr 1926/27 eine Vortragsreise gemacht, die sich über alle Provinzen des Deut schen Reiches erstreckte. Es wurden 160 deutsche Orte besucht und 185 Borträge gehalten mit einer Gesamtbesucherzahl von annähernd
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