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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1921
- Strukturtyp
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- 1921-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1921
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- Deutsch
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Delderselllger Erfüllungsort Leipzig. - Rationierung de» VSrsenblaltraume«, sowicpreissieigerungen, auch ohne besondere Mitteilung im Einzelsall jederzeit Vorbehalten. sLMWs'LWWWÄMWWWlLmr-W Nr. 259 (R. 198>. Leipzig. Sonnabend den 5. November 1921. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung Infolge der gesetzlichen Wiedereinführung bzw. irr Höhung der sozialen Reichsabgabe für buch- händlerische Erzeugnisse muß die Außenhandelsneben stelle für das Buchgewerbe die bei ihr nach dem 10. Novbr. ein gehenden Duplikatfakturen für die den Firmen zu treuen Hän den überlassenen Kreuzbandformulare mit der Reichsabgade be lasten. Leipzig, den 2. November I92l. Der Reichsbevollmächtigte der Autzenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe Otto Sei ke. Bekanntmachung. Die Firma Voll und Pickardt in Berlin überwies uns 300.- mit dem Anträge, den Namen des verstorbene» Mitbesitzers der Firma, Herrn vr. Felix Pickardt, als immerwähren de s M i t g l i e d in den Listen unseres Vereins zu führen. Wir danken herzlichst für diese Zuwendung. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Or. Gcorg Paetel. MaxPaschke. Max Schotte. Rein holdBor stell. WilhelmLobeck. Oberschlesien. Die lange bang erwartete Entscheidung ist gefallen. Und das in einem Sinne, wie man es eine Zeillang schon nicht mehr zu fürchten für nötig gehalten hatte. Nicht nur die beiden Kreise an der südlichen Grenze, bei denen das Abstimmungsergebnis den polnischen Ansprüchen wenigstens eine gewisse Berechtigung ge geben zu haben schien, sind Polen zugeschlagen worden, sondern auch Gebiete, die sich nun und nimmer als polnisch bezeichnen las sen, und zwar gerade auf Grund der Ergebnisse der Abstimmung. Vor allem sind auch rein deutsche Stadtgebiete so aus dem Ver band der deutschen Heimat herausgerissen worden. Das derstsche Volk und die deutsche Volkswirtschaft beklagen die schweren Ver luste und trariern mit den deutschen Brüdern, dse trotz alles Ge redes von Selbstbestimmnngsrecht hier, wie in den oft gescholte nen Zeiten des Mittelalters, aus einem Staatsverband in einen anderen gezwungen werden. Auch der Buchhandel kann dabei nicht beiseite stehen, auch er fühlt sich schwer getroffen. Und viel leicht sind die Rückwirkungen der Entscheidung auf die besonde ren buchhändlerischen Interessen schwerer wiegender Natur als für manche anderen Berufs- und Wirtschaftszweige. Die deutschen Buchhändler in den abgetretenen Gebieten ver lieren mit einem Schlage die hauptsächlichsten Grundlagen ihres bisherigen Geschäfts. Sie müssen damit rechnen, daß unter Pol nischer Herrschaft nichts mehr zu ihrem Schutze, wohl aber alles zu ihrem Schaden getan werden wird. Nach dem Charakter der polnischen Regierung ist gar nicht daran zu zweifeln, daß sofort rücksichtslose Poloiüsierungsbestrebungen einsetzen werden, daß vor allem die deutsche Schule vollkommen in eine polnische ver wandelt werden wird. Eine weitere Folge wird sein, daß eine bedenkliche Abwanderung deutscher Elemente einsetzt. Es wird sich dabei hauptsächlich um die gebildeten, literarisch interessier ten Schichten handeln. Damit verliert der deutsche Buchhandel den größten Teil seiner bisherigen Käuferschaft und den Absatz markt, voir dem er allein leben zu können hoffen darf. Dieser Stoß wird um so schwerer empfunden werden, als über die betroffenen Gebiete eben erst wieder der polnische Aufstand hinweggerast ist, der das gesamte oberschlesische Wirtschaftsleben schwer erschüttert hat. Die beweglichen Klagen, die damals auch aus Buchhändler kreisen erhoben werden mußten, sind gewiß noch nicht vergessen. Und wenn schon die letzte Kantateversammlung mit Wehmut die Berichte aus den anderen abgetretenen und besetzten Gebieten an zuhören hatte, so wird sich den Klagen nun auch noch das ver lorene Oberschlesien anzuschließen haben. Wenn aber auch die Verluste und Schädigungen so überaus ernstlich sind, wenn der oberschlesische Buchhandel einer schweren Zukunft entgegensehen muß, so darf doch das andere nicht über sehen werden, daß wie in allen abgetretenen Gebieten, so auch dort unten in Oberschlesien gerade dem Buchhandel eine hohe Aufgabe in dem Znkunftskampf des Deutschtums um sein Dasein zufällt. Der deutsche Buchhändler verwahrt und verwaltet mit dem deutschen Buch gerade die wirksamste Waffe für diesen Kampf, und von seinem Idealismus wird viel für das Durchhalten und für den Erfolg in diesem Ringen abhängen. Der deutsche Buch handel kann dabei auf Vorbilder zurllckblicken, die in der Geschichte des Deutschtums einen Ehrenplatz einnehmen. Denken wir nur etwa an einen Palm, der in den Zeiten der Not am Anfang des vorigen Jahrhunderts zu einem Symbol für den Widerstand deutschen Geistes gegen fremde Tyrannei geworden ist »nd als heldenhafter Bekenner für sein deutsches Volk und die deutsche Sache selbst zu sterben wußte. Dabei wird aber der deutsche Buchhändler in den abgetrete nen Gebieten selbst unbedingt auf die Unterstützung seiner Be rufsgenossen im Reich rechnen müssen. Die abgesprengten Brü der sind, auf sich allein angewiesen, nicht stark genug, um ihre Aufgabe durchzuführen. Sie müssen getragen und gestützt sein von dem Bewußtsein, daß hinter ihnen die Millionen der Heimat stehen, die sie nicht vergessen und nicht verlassen wollen. Sie müs sen sich als Pioniere und Vorposten fühlen. Daß sich der Buch handel dieser Pflicht bewußt ist, und daß er den Brüdern draußen Treue um Treue zu beweisen gedenkt, ist ans der Kantateversamm lung I92t durch den Mund des Ersten Vorstehers des Börsenver eins bekannt worden. Es kann auch kein Zweifel bestehen, daß diesem Bekenntnis die Tat folgt und daß, wie cs auch in der Bekanntmachung des Börsenvereinsvorstandes in Nr. 122 des Börsenblattes zum Beispiel schon zum Ausdruck gebracht wurde, die Bernfsgcnossen im Reich trotz ihrer eigenen Nöte auch zu Opfern zum Besten der kämpfenden Brüder bereit sein werden. Wie der Börsenverein zur deutschen Sache in Oberschlesien steht, hat er auch schon bei der Sammlung zum Besten der dor tigen Volksbüchereien bewiesen. Wenn sich der Reichsbuchhandel in diesem Sinne für die Vor posten außerhalb der Grenzen einsetzt, dient er dabei auch seinen eigenen Interessen. Denn die Erhaltung des Deutschtums in den »»erlösten Gebieten bedeutet auch Erhaltung des bisherigen Um- 613
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