Künslig erschetnendc Büchei. VSrsenblaU s. d. Dischn. Buchhundkl. 12027 .X- 200, 7. Novcmdci. 1021. Deutsche Verlags-Anstalt / Stuttgart, Berlin, Leipzig In Kurzem erscheint der zweite Band von Albert von Hofmann Politische Geschichte der Deutschen Etwa 45 Bogen - In Halbleinen gebunden M 80.- Zür die Schweiz Fr. 15.- Als ein Buch nationaler Selbsterkenntnis und vaterländischen Trostes ist der erste Band bezeichnet worden. Der zweite Band armer denselben Geist und wird aus den Leser im gleichen Sinne wirken. Er fuhrt uns durch die Zeit vom Ende des IX. bis zur Mitte des XIII. Jahrhunderts - die hohe Zeit des Mittelalters, des deutschen Kaisertums. Eine allgemeine Einleitung schildert die kulturellen Grundlagen, das ganze Weltbild des deutschen Mittelalters. Die mächtigen, in sich einheitlichen genialen Herrschernaturen, wie z. B. Otto der Große, Friedrich Barbarossa, sind mit intuitiver, fortreißender Liebe dargeftellt, wobei aber ihre menschlichen Mängel oder politischen Fehler nicht verschwiegen und beschönigt, sondern, was die geschichtliche Wahr heit fordert, in ihnen die Ursachen späteren Mißgeschicks und Unheils nachgewiesen werden. Die große Kulturaufgabe der Deutschen dem slawischen Osten gegenüber, die in Heinrich dem Löwen einen ihrer stärksten Vorkämpfer gefunden hat, wird in HofmannS Darstellung nach ihrer ganzen Bedeutung und ihren imposanten Leistungen gewürdigt. Hier spielt die Tragik der deutschen Ge schichte herein, gleich in den Jahrhunderten des späteren Mittelalters und der neueren Zeit, um in der unmittelbaren Gegenwart sich in voller, niederschmetternder Gewalt auszuwirken. Der vor läufig letzte Akt dieser Tragödie, der Verlust Oberschlesiens, war ja, als der Verfasser den zweiten Band seiner Geschichte vollendete, noch nicht Tatsache geworden; aber auf vieles von dem übrigen Unheil, das heute über nnS hereingebrochen ist, weist A. von Hofmann als späte Frucht alter politischer Schwächen und Sünden hin, die das Bild unserer Geschichte trüben. Er nimmt sich das Reckt des echten Historikers, von der Vergangenheit auf die Gegenwart den Blick zu lenken, die eine in der andern sich spiegeln zu lassen; und in ebenso überraschenden wie einleuchtenden Analogien verknüpft er oftmals beide. Wer diesen zweiten Band von HofmannS deutscher Geschichte gelesen hat, wird den vom ersten Band empfangenen Eindruck nur verstärkt empfinden, daß wir in ihr zugleich ein wissenschaftlich bedeutendes Werk und ein echtes Haus- und Volksbuch empfangen. Mir liefen: gegen bar mit u. 11/IO / Einbände der Freiexemplare M IO. - no.