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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1922
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- 1922-01-16
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- 16.01.1922
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Redaltioneller Teil. X- 13, 16. Januar 1922. damit schon in früheren Jahren schlechte Erfahrungen gemacht worden sind. — Im L i ch t d r u ck g e w e r b e ist teilweise eine Verschlechterung in der Beschäftigung eingetreten, weil die Kund schaft offenbar abwartet, wie sich die Verhältnisse Wetter ent wickeln werden. Die Rohstoffversorgung hat sich gebessert. Die teilweise bis zu 100"/» gehende Steigerung der Papierpreise, die Lohnerhöhungen usw. zwangen zu einer Hinaufsetzung der Vcr- kaufspreise. Da mit dem neuen Jahr die Postgebühren erhöht worden find, wodurch insbesondere das Postkartengeschäft ungünstig beeinflußt wird, gestalten sich die Geschäftsaussichten nicht sehr erfreulich. Auch die Ausfuhr ist zurückgegangen. — Auch die Neue Bromsilber-Konvention, Neue Chromopostkarten-Konvention und die Ber einigung der Kunstpostkarten-Verleger melden übereinstimmend, daß die Aufträge aus dem Auslande nachge lassen haben. — Nach Mitteilung des Bundes der chemi- graphischen Anstalten und Kupferdruckereien Deutschlands ist in den letzten Tagen des Dezember eben falls ein Abflauen des Beschäftigungsgrades zu bemerken ge wesen. Rohstoffverteuerung und Lohnerhöhungen nötigten zu einer Neuregelung der Verkaufspreise unter entsprechenden Er höhungen. Reben den tarifmäßigen Lohnerhöhungen sind infolge des starken Mangels an Gehilfen ses befinden sich weder auf dem örtlichen noch auf dem zentralen Nachweis Arbeitskräfte) auch innerhalb der einzelnen Geschäfte durch private Vereinba rungen Lohnerhöhungen vorgenommen worden. — Bei den Spielkartensabriken hat die gute Beschäftigung auch im Dezember angehalten. Trotz erhöhten Gestehungskosten sind die Verkaufspreise im Dezember nicht geändert worden. Die Nach frage aus dem Ausland blieb lebhaft. — Bei den Betrieben der Kalenderblock-Konvention ist die Beschäftigung die gleiche geblieben. Die Papierversorgung war hier ganz be sonders unbefriedigend, da hauptsächlich holzschlisfhaltiges Pa pier verarbeitet wird und der Mangel an Holzschliff ganz beson ders in die Erscheinung trat. Der Aufschlag auf die Verkaufs preise ist von 10 bis 15?? auf 25^ erhöht worden. — Der Deutsche Verleger-Verein kann über eine weitere Bes serung der Beschäftigung berichten, weil das Buch verhältnis mäßig noch nicht so stark von der allgemeinen Verteuerung er griffen worden ist. Günstig wirkte die Ausstellung »Buch und Bild« in Berlin. — Nach dem Bericht des Deutschen Mu - sikalienverleger-Vereins sind wesentliche Änderun gen im Dezember nicht eingetreten. Eine neue allgemeine Preis erhöhung soll ab 1. Januar eintreten, und zwar sollen die Preise vom bisher Fünffachen des Friedenspreises auf das Sie benfache erhöht werden. E. Hager. Die ersten /^uszsden von ürlmmelslisusens?im- dlünekon. 64 8. 8". Uuneben 1921, Horst 8tobbe VerlaZ. bnckenpreis 40.—. Der Herr Verfasser bietet in dem angezeigten Werke eine klare und knappe Übersicht des (van Rudolf Kögel, den man nicht als das Bei spiel eines bibliographischen Kritikers rlihmcn kann, arg verwirrten) Problems der Urausgaben des »Grimmelshausen« und kommt zn einer Lösung, die, solange nicht Gegengrttn-de gewichtiger Art sie widerlegen können, als die endgültige anzusehen ist. Er gibt, nach Autopsie, leider ist das in diesem Zusammenhänge noch besonders zu betonen, aus führliche Beschreibungen der zu Grimmelshausens Lebzeiten erschienenen Ausgaben — und weitere als die bekannt gewordenen dürften wohl nicht mehr aufzufinden sein —, wertet, sich mit den Ergebnissen der bis herigen Grimmelshausen-Forschung auscinandcrsetzend (nur Eduard Grisebachs Zusammenstellung in der 2. Auflage des Weltliteratur-Kata logs scheint er übersehen zu haben), die äußeren und inneren Gründe, die das Verhältnis dieser Ausgaben zu einander bestimmen lassen, und gelangt durch seine Betrachtung des bibliographischen Tatbestandes zu einem Resultat, das auch für die Grimmelshausen-Bibliographie wichtig sein dürste, die die Gesellschaft der Bibliophilen als ihre neueste Ver öffentlichung vorbereitet. Die für bibliographische Untersuchungen nicht zu umgehenden, jedoch häufig unbeachtet bleibenden buchgewerblichen Vergleichungen sind zwar vorgenommcn worden, sie ließen sich aber noch weiter ausdchnen: auf Druckergewohuheiten, Druckschriften, Papier. Man braucht daun vielleicht weniger (Abschnitt 15, Seite 42 f.) auf zu- 64 fällige Entdeckungen zu hoffen oder kann ihnen mindestens entgegen- kommen. Ganz und gar auf die Arbeitshypothesen kann vorläufig die Bibliographie des Simplicissimus einstweilen zwar nicht verzichten. Daß von einer unbekannten, durchaus unwahrscheinlichen »Urausgabe« abgesehen wird, mehr noch, daß sie durch diese Untersuchung als eine überflüssige Annahme erwiesen wird, darf man wohl einen Vorzug nennen. Wohin sollte man in der Bibliographie geraten, wenn man überall, sobald cs nicht weitcrgehen will, nach der großen Unbekannten suchen würde. Die zwischen die, hier als I—II, IV—VI bezeichneten, Ausgaben eingereihtc Ausgabe III wird als Nachdruck gekennzeichnet, auch deshalb, weil ja Grimmelshausen selbst, ohne Nachdruck und Nach drucker näher zu bezeichnen, sich gegen einen Nachdruck des Simplieissi- mus gewendet hat. Hierzu sei eine die Schlußfolgerungen und Tat- bestandsdarlegungen der angezeigten Schrift nicht störende Vermutung erlaubt. Wenn man die Titelblätter der Ausgaben I/II und IV/VI be trachtet (die beigcgebenen Titelfacsimilia gestatten das ohne weiteres), kann man durch die Art des Titelsatzes auf die Vermutung kommen, von IV an beginne die Arbeit einer neuen Offizin. Merkwürdig bleibt der Nachdruck (III) nun jedenfalls, er ist, im allgemeinen, besser aus- gcstattet als seine Vorgänger, er ist sorgfältig sprachlich dnrchgearbeitet worden, er hat augenscheinlich Erfolg gehabt — Grimmelshausen legte ihn der Ausgabe IV zugrunde — und ist trotzdem nicht wiederholt wor den. Daß Grimmelshausen gerade zum Nachdruck als der ihm be quemsten Drnckvorlage gegriffen haben soll, ist immerhin unwahrschein lich. Der ungezogene Goethe-Vergleich, der sich noch erweitern ließe, ist nicht ganz zutreffend. Goethe, der ohnehin bei der Redaktion seiner Werke sorglos war, hielt die von ihm benutzten Nachdrucke für wortge treu, Grimmelshausen konnte aber unmöglich die sprachlichen Verände rungen übersehen, um so weniger, als er sic großenteils akzeptierte. Er hielt also ihre Annahme für nützlich und richtig. Hält man das da mit zusammen, daß die Ausgabe III, zwischen II und IV. zwischen einem Verlagswechsel stehend erscheinen kann, dann möchte man beinahe annehmcn, Grimmelshausen selbst habe, den alten Verleger anfgebcnd, die Ausgabe III und ihre den Absatz fördernde Bearbeitung veranlaßt, sich aber dann vom Verlage der Ausgabe III zurückgezogen, als mit oder gegen seinen Willen ein neuer Verlag gesunden war. Daher sein allgemeiner formeller Protest, er war nicht ganz unbeteiligt. Ohnehin lassen sich die urheberrechtlichen Verhältnisse des 17. Jahrhunderts nicht mit denen des 20. vergleichen. Gegen diese Annahme spräche auch nicht, daß III eilige, minderwertige Nachstiche benutzte. Die Originalplattcn, die nicht beim Verfasser lagen und unter den damaligen Vcrkehrsver- hältnissen nicht schnell hcranzuschaffen waren, können durch den üb lichen Plattenverkanf, oder noch einfacher, durch gütliche Vereinbarung bei Gelegenheit der nächsten Messe von dem alten Verlage dem neuen zugeführt worden sein. Das alles läßt sich nicht beweisen und braucht keineswegs zuzutreffen. Immerhin zeigt es, daß auch für die Einbe ziehung des verbesserten Nachdrucks Erklärungsversuche möglich sind, daß er eine durch irgendwelche geschäftliche Maßnahmen Grimmels hausens hervorgerufene Zwischenstufe sein kann. Hoffentlich findet die anregnngsreiche Schrift, die als erstes Heft einer von Georg Leidinger und Ernst Schnlte-Strathaus herauSgegcbe- nen Sammlung: E i n z e l s ch r i f t e n f li r Bücher- und Hand- s ch r i f t e n k n n d e veröffentlicht wurde, die Beachtung aller, die es angeht, insbesondere auch der Antiquare, die vielleicht noch das eine oder andere alte Simplicissimus-Exemplar aufstöbern. Mir, und ver mutlich anderen Sammlern auch, wären derartige Angebote zu einiger maßen erschwinglichen Preisen sehr erwünscht, nicht nur aus schnödem Sammeleifer. Erst aus einer möglichst ausgedehnten Excmplarver- gleichung, wie sie jetzt die präzisen Kollationen von Prof. I)r. Borcherdt gestatten, sind die von ihm gewonnenen Resultate zu bestätigen. Möge deshalb das deutsche Antiquariat, das schon so oft die bibliographische Forschung förderte, auch an diesem wichtigen bibliographischen Problem nicht vorübergehen. G. A. E. B o g e n g. KMne MWUMN. Die Berliner O.-M.-Abrechnung zwischen Berliner Verlag und Sortiment ist durch Beschluß der Außerordentlichen Hauptversamm lung der »Korporation der Berliner Buchhändler« vom 6. Januar 1922 aufgehoben worden. Zeitschristcn-Jttbiläum. — Das »Steuer-Archiv«, Zeit schrift für das gesamte Steuerwesen, hcrausgegeben von Ober-Steucr- Jnspcktor Karl Pohl, ist mit der soeben erschienenen Nummer 1 in den 25. Jahrgang eingetretcn. Die Zeitschrift, seit 1912 im Verlag der Haude K Spen er scheu Buchhandlung Max Paschke in Berlin erscheinend, hat sich im Laufe der Zeit zu einem F-achblatt für das gesamte Gebiet des Steuerwesens entwickelt. Es war ihr als ältester deutscher Fachzeitschrift für das Steucrwescn vergönnt, zu einem bescheidenen Teile mitzuwirken an der Lösung der zahlreichen Auf gaben, die der Steuerverwaltung, namentlich in den letzten Jahren,
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