23«, 1. Oktober 1927. Künftig erscheinende Bücher. Börlenblatt f. d. »tlchn. Buchhandel. 8783 160 Handzeichnungen, 8 farbige Tafeln! Den ganzen Schrank voll Kleider und nichts anzuziehen (H'vch um halb vier Uhr sicht man händeringend vor dem ^ Kleiderschrank und schwankt hin und her. Ein Jumper- klrid zum Bridgelee— scheußlich, da« Schwarzseidene Ist zu groß, da« Braune nicht in Ordnung, da« Grüne zum Reinigen, da« Blau« nicht gebügelt. — „Ich habe eben einfach nichts anzuziehen I Ich muß mir wieder etwa« kaufen, aber ich habe kein Geld" — ist dann der Immer wicderkehrend« Refrain. Alle« Einteilung — auch die Klciderfrag«. Vielleicht ist d«r Anzug für di« Zeit zwischen vier und acht Uhr am schwierigsten. Doch bei ruhiger Überlegung gibt e« eigentlich nur zwei Möglich keiten: größerer oder kleinerer Tee — zu Hause oder au«wärt«. Da» seidene Komplet, da« seidene einfach« Plissöekleld, die neu« Wollseidenkombinatlo», da« fesche Kostüm und über allem der Pelzmantel oder der pelzbesetzte Mantel sind immer annehmbar. Der Hut hat mit dem Kleid zu harmonieren — und sei e« lediglich durch «in Band, «ine Tönung oder einen Rand. Don besonderer Wichtigkeit: di« Fußbekleidung. Im allgemeinen kann man die These aufstellen: zu seidigen Sachen Seiden- oder Lackschuh« — zu Woll- und Cheviotsachen Leder- und Strohgestechte. Zu einem duftigen seidenen Jumperkleidchen wird «in« Helle Strand sandal« mit Absatz oder ein aparter beigefarbiger Spangenschuh nicht« schaden — aber die Frau von Welt trägt ziemlich streng zum Kostüm «inen nicht zu Hellen Halbschuh, zum Nach mittagskleid einen etwa« ou«g«schnlttenen Spangen schuh und am Abend Pumpformat mit Spangen aus Seide oder Brokat. Regeln über Absätze sind nicht festzulegen. Am Vormittag ist der hohe Absatzschuh auf alle Fäll« nicht am Platz! Eine Frau, die von vier dt« acht Uhr — „richtig" ungezogen ist, braucht um die übrigen zwanzig Stun den kein« Angst mehr zu haben.... 27 Meine Bücher . . . ^ch befand mich einmal in einer traumhaften Bibliothek. Un- wahrscheinlichste Erstausgaben, herrliche Ledereinbände, Sub- skrtption«werke, fabelhafte Kupferstiche präsentierten sich in blen dender Rechenfolge, alphabetisch geordnete Tafeln erleichterten da« Herou«suchen und Betrachten gewünschter Bücher — kurz um: «in Idyll kulturellster Art — da« für seine Bewohner „Bände sprach". Ich beglückwünschte den Hausherrn. Er war stolz und be scheiden. Auf meine Frag- nach einzelnen Stücken gab er un deutlich oder scheinbar gelangwetlt Antwort. Da« wunderte mich. Schließlich konnte Ich nicht mehr an mich halten und platzte her aus: „Aber Sie müssen sich doch eigentlich erinnern, wo und Wann Sie den prächtigen Faust, den himmlischen Wedekind und den seltenen Shaw erstanden haben!" Und ganz gemächlich und mit größter Selbstverständlichkeit entgegnete der strahlende Besitzer: „Die Zusammenstellung der ganzen Bibliothek habe ich meinem Architekten überlasten, und der hat sie wunschgemäß ir- gendwo erstanden." Ich bekam sozusagen einen Schlag in« Ge sicht, von dem ich mich nur schwer erholen konnte. Liebste gnädige Frau — „bestellen" Sie sich kein« Bibliotheken, überlasten Sie diese Grotr«ke den .nouvsrui riebe,« — senen sind sie prädestiniert, Ihnen nicht. Lasten Sie sich nicht zu sehr bestimmen. Wählen Sie ln dem Ihnen eigenen Geschmack die jenigen Schriftsteller und Bücher, die Ihnen persönlich etwa« sogen, in denen Sie mit Freude blättern und immer wieder etwa« Erfreuliche« finden. Don Unruh bi« Goethe und von Hamsun bi« Mann, von Rilke zu Anet und von Dostojewski bi« Ver laine, oder wen Sie sonst mögen. Vor allem reden Sie sich nicht «In, daß Sie keine Zeit zum Bücherlesen haben — «ine Stunde der Sammlung findet sich immer. Man braucht noch etwa« andere« al« einen flüchtigen Blick in die Zeitung. Die auferstandene Dame Ist »hn« ein« gute Büchersamm lung nicht denkbar I 109 Jede will Dame fein! Inhalt ln roS reizend Illustrierten Kapiteln: Gestaltung der Dame / Dom äußeren Drum und Dran / Oie Wollust der Zunge / Über dem Tempo der Zeit / Oer Sport al« Mittel zum Zweck / Dom ersten und letzten Schritt der Dame Auf feinstem Velin-Hadernpapier Geh. Rm. 7.—, Schw. Fr. 8.75, in zartgrüne chinesische Rohseide gebunden Rm. iz.—, Schw. Fr. 16.25 Ausgabe im Oktober. Das schönste Weihnachtsgeschenk für jede Frau und jedes junge Mädchen. Jeder Herr wird entzückt sein, etwas so Charmantes schenken zu können. Sonderbedingungrn Bestellzettel! S Dreck L Co, Verlag, Stuttgart N74*