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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1927
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- 1927-10-01
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- 01.10.1927
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1823 nach freundschaftlichem Übereinkommen wieder aus. Auch der junge Brönner war wie feine Vorgänger stets eifrig bemüht, feine Unternehmungen weiter auszubauen und auf der Höhe zu erhalten. Drucktechnische Verbesserungen fanden bald Eingang in seinem Betriebe. Auf die Ausstattung feiner Verlags-werke legte er besonderen Wert. Moritz Veit, der spätere Vorsteher des Börsen« re ins, sagte von ihm, er habe den graugelben Haus rock, in dem unsere Literatur damals bequem und gemütlich ein herging, mit einem edleren Gewände vertauscht, das sich vor dem Auslande sehen lassen könne. 1827 nahm Brönner feinen Schwa ger Schmerber -als Teilhaber auf, doch trennten sich beide noch im gleichen Jahre. Der erftere übernahm Druckerei und Verlag unter der alten Firma, Schmerber verblieb das Sortiment unter der Bezeichnung: Brönnerschc Buch- und Landkartenh-andlung bis 1832. Von diesem Tage an firmierte die Handlung unter dem Namen seines Besitzers Siegmund Schmerber. Nach feinem 1840 erfolgten Ableben übernahm 1841 Heinrich Keller das Ge schäft, das von 1854 au seinen Namen trägt. Unter Keller ent wickelte sich wiederum ein bedeutender Verlag, der Ende 1920 in den Besitz der Frankfurter Verlagsanstalt A.-G. überging. Brönner nahm 1856 seinen Schwiegersohn W. C. Winter als Teilhaber »auf, der nach dem im folgenden Jahre erfolgten Ab leben feines Schwiegervaters Friedrich Wilhelm Breidenstein als Prokuristen und 1862 als Teilhaber aufnachm. Der 1. Januar 1864 brachte wiederum eine Trennung. Winter übernahm den Verlag und firmierte unter feinem Namen. Nach feinem Tode 1882 kamen die theologischen Bestände an die Schriftennieder lage des Evangelischen Vereins zu Frankfurt a. M., den übrigen Verlag erwarb Benno Schwabe in Basel. Breidenstein behielt die Druckerei mit der bisherigen Firmenbezeichnung. Die Firma Brönner hatte nach dieser Trennung keine Verlagstätigkeit mehr und betrieb reine Lohndrückern. Nach dem Ende 1887 erfolgten Ableben F. W. Breidensteins übernahm dessen Neffe, der jetzige Inhaber Herr Friedrich Wilhelm Breiden stein, den Betrieb. Sein Bestreben, die Druckerei mit den neuesten tech nischen Hilfsmitteln leistungsfähig zu erhalten, ist ihm bis zum heutigen Tage voll und ganz gelungen. Sein Unternehmen hat in der Fachwelt einen guten, geachteten Namen. In jüngster Zeit hat die Firma auch wieder die Verlagstätigkeit ausgenommen. Ein burfchenschastlicher Verlag, seit 1922 auch die Verlagsbuch handlung von H. Bechhold bilden den Grundstock des jetzigen Verlages. Mit der 200-Jahrfeier blickt auch Herr Friedrich Wilhelm Breidenstein auf eine 40jährige erfolgreiche Tätigkeit an der Spitze seines Unternehmens zurück. 4 Söhne stehen ihm jetzt unterstützend zur Seite. E. S. Die Buchhändler-Sterbekaffe. Mein Artikel im Börsenblatt Nr. 184 vom 9. August d. I. ist von einigen Mitgliedern des Börsenvereins gelesen worden. Mir selbst ein Wunder, aber Zuschriften einzelner Kollegen geben mir die Gewißheit. Einige derselben sind voller Zuversicht und Hoffnung, und andere rufen laut: »Dränge, dränge! Es mutz geschehen!«, fo-daß ich noch einmal versuchen will, den Mitgliedern des Börsenvereins an nackten Zahlen den Wert einer St-erbe- kasfe vor Augen zu führen. Ich stehe auf dem Standpunkt: Die -Gelder, die für Lebens versicherungen gezahlt werden, find Spargroschen, und die Spar groschen sollten wir uns selber aufbewahren und nicht Aktio nären fremder Lebensversicherungen in den Schoß werfen. Könn ten wir einmal feststellen, schon wieviel Mitglieder des Börsen- vereins nach dem Kriege neue Lebensversicherungen ausgenom men haben und welche Prämiensumme -gezahlt und was dafür seitens der Lebensversicherung geleistet wird, -so würde man staunen, wie wenig der Börsenverein fordern wird und was er zu bieten vermag, wenn — die Einigkeit zustande kommt. Per sönlich verwerfe ich jeden Versuch, den Mitgliedern eines Ver eins wirtschaftliche Vorteile auf Kosten eines anderen Handels zweiges zu verschaffen, dagegen sollte aber jeder Verein danach 1178 trachten, »sozial« für feine Mitglieder so günstig zu wirken >vie nur möglich. Die kleinen Vereine scheiden selbstverständlich aus. Doch zur Sterbekasse: 1000 Mark sind etwas, aber nicht so viel, daß -sie reizen, 5000 Mark dagegen find eine Summe, die heute -für jeden etwas bedeutet. Sicher sind 100 Mark für viele von uns eine Summe, aber — ein gesunder Sparsinn ist stets die Triebfeder alles Guten gewesen. Nehme doch der, der die 100 Mark im Dezember nicht auf einmal zahlen kann, eine Zigarrenkiste, klebe sie rund herum fest zu, mache oben einen Schlitz und werfe jeden Sonntag 2 Mark hinein. Diese geringe Summe von 2 Mark kann und muß jeder für Frau und Kind erübrigen können, sonst — man verzeih' mir das harte Wort — istdie Selbständigkeit nicht existenzberechtigt, zumal wenn diese Ersparnis sich so über alle Maßen günstig auswirkt. — Dank der Freund lichkeit der Geschäftsstelle des Börsenvereins habe ich die Zahlen der Mitglieder und der Gestorbenen der Jahre 1890—1913 er halten. Hier das Ergebnis: Jahr Mitgl.-Anz. Todesfälle Prämie gez. Sterbegeld Res.-Fon-ds 1890 2366 34 236 600 170 000 66 600 1891 2420 35 242 000 175 000 67 WO 1892 2494 37 249 400 185 000 64 4W 1893 2543 46 254 300 230 000 24 300 1894 2575 43 257 500 215 000 42 500 1895 2646 43 264 600 215 000 49 600 1896 2698 51 269 800 255 000 14 800 1897 2726 43 272 600 215 000 57 6W 1898 2773 47 277 300 235 000 42 300 1899 2821 50 282 100 250 000 32 IW 1900 2858 52 285 800 260 000 25 8W 1901 2886 39 288 600 195 000 93 600 1902 2959 55 295 900 275 000 20 900 1903 3021 47 302 100 235 000 67 100 1904 3129 46 312 900 230 000 82 900 1905 3257 51 325 700 255 000 70 700 1906 3291 54 329 100 270 000 59 100 1907 3361 47 336 100 235 000 101 100 1908 3396 53 339 600 265 000 74 600 1909 3398 67 339 800 335 000 4 800 1910 3411 61 341 100 305 000 36 100 1911 3488 49 348 800 245 WO 103 8W 1912 3538 47 353 800 235 000 118 800 1913 3552 60 355 200 300 WO 55 200 7 160 700 5 785 000 1 375 700 In Worten ausgedrückt: In den 24 Jahren vor dem Kriege hätte der Börsenverein an 1157 Mitglieder bei einer Einnahme von 7 160 700 Mark 5 785 000 Mark ausgezahlt. Der Reserve fonds wäre 1 375 700 gewesen. Dieser Reservefonds hätte bei 5?L auf Zinseszins gerechnet sich auf 2 378 304 Mark erhöht. Man denke nicht an die Inflation, die vielleicht -alles vernichtet hätte, sondern denke vielmehr daran, was bei Ausbruch -des -Krieges der Börsenverein hätte leisten, wieviel Not er hätte lin dern und wie vielen Mitgliedern er den Wegzug ins Feld hätte erleichtern können durch Unterstützung der Frauen. Gerade bei Kriegsausbruch würde sich die Kasse glänzend bewährt haben, und wir hätten alle den vollen Wert so recht erkannt. Und die Spesen? Sie sind sehr gering, selbst wenn fi-e mit 10 000 Mark jährlich eingesetzt würden, würden sie nennenswerten Einfluß nicht ausüben. Ich erwähne absichtlich die Mehreinnahmen, die durch Eintrittsgelder kommen würden, nicht und übergehe alle die Einzelheiten, die natürlich im Anfang unausbleiblich sind. Die -Krisenjahre muß man fast suchen: Das Jahr 1896 mit 51 Todesfällen würde an dem guten Stand der Kasse nicht ge rüttelt haben, und das Jahr 1909, ein wirkliches Krisenjahr mit ungewöhnlich vielen Sterbefällen, bringt immer noch einen Überschuß von 4800 Mark, hätte also auch nicht die geringste Be sorgnis in materieller Hinsicht zu bringen brauchen. Nun wirb doch keiner behaupten wollen, -daß 24 Jahre nicht eine Spanne Zeit find, die uns Gewißheit gibt, daß der Börsenverein ziemlich-
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