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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1927
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- 1927-10-01
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- 01.10.1927
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X 230, 1. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. t bei Friedrich Cohen in Bonn. Diese Namen sagen allein, welch gediegene Ausbildung er genossen hatte. Ter bisherigen Tradition des Geschäftes folgend, pflegte Hosfmann als Spezialgebiet Rechts und Staatswissenschaften. Er baute das Sortiment weiter aus und gliederte ein Antiquariat und im Laufe der Jahre auch einen Ver lag an. Nachdem er das Geschäft 15 Jahre geleitet hatte, mutzte er es am 1. Januar 1906 aus Gesundheitsrücksichten an Herrn Conrad Haber aus Berlin, den jetzigen Inhaber, verkaufen. Den Verlag behielt er jedoch und führte diesen unter seinem Namen fort. Das Geschäft befindet sich seit 1877 im Hause Mohrenstraße 6. Nur wäh rend des Neubaues des Gebäudes im Jahre 1907—08 befanden sich die Geschäftsräume einige Häuser weiter in der Mohrenstraße 9. Neben dem Sortiment betreibt Herr Haber unter der Firma Conrad Haber's Verlag ein kleines Verlagsunternehmen, das sich in der Hauptsache ebenfalls auf juristische, zum Teil kaufmännische Literatur beschränkt. Zur Orientierung über neueres juristisches Schrifttum gibt die Firma eine periodisch erscheinende Schrift »Haber's Fach literaturberichte« heraus. Am heutigen Tage können somit zwei in der Juristenwelt hoch angesehene und bekannte Firmen auf ein halbes Jahrhundert erfolg gekrönter, verdienstvoller Tätigkeit zurllckblicken. * Die Buch-, Musik- und Lehrmittelhandlung und Leihbibliothek Karl Danehl in Allen stein wurde am 1. Oktober 1877 von Arthur Harisch ins Leben gerufen. — Im Jahre 1820 war der Vater des Gründers, Carl Heinrich Harisch, von Leipzig nach Ost preußen gekommen, wo er nach und nach 8 Buchdruckereicn und 6 Zeitungen gründete. 1844 entstand die letzte seiner Unter nehmungen, eine Buchdruckcrei in der damals kleinen Kreisstadt AUenstcin, deren Leitung sein Sohn Arthur Harisch übernahm. Dieser gliederte 1877, als Allcnstcin ein Gymnasium einrichtctc, eine Buch handlung an. Am 1. April 1878 kam der erste Gehilfe aus Leipzig, den 1881 Fritz Langen aus Schweidnitz ablöste, der der Handlung dann 18 Jahre lang Vorstand. Unter seiner Leitung war von 1893—96 Herr Karl Danehl als zweiter Gehilfe tätig, der später das Ge schäft zu seiner heutigen Größe bringen sollte. Karl Danehl ist ein Sproß des Niedersachsenlandes. Nach Beendigung seiner Lehrzeit bei Gebr. Köppel in Oscherslebcn zog er nach dem deutschen Osten, später war er noch in Prag, Graudcnz, Gnesen und Posen tätig. 1902 ging an ihn der Ruf Ernst Harischs, der seinem Vetter Arthur Harisch 1897 das Geschäft abgekauft hatte, zur Übernahme der Ge schäftsführung. Mit diesem Jahre wurde Karl Danehl bodenständig in Ostpreußen, wurde Mlcnsteiner Bürger, der als Stadtverordneter und in ehrenamtlichen Stellungen einen nicht geringen Anteil am öffentlichen Leben und an dem Aufstieg Allensteins zum wirtschaft lichen und geistigen Hauptplatz Südostpreußens haben sollte. Durch Kaufvertrag ging 1904 die Buchhandlung in seinen Besitz über und wurde von da ab unter dem Namen des Inhabers geführt. Im März des gleichen Jahres wurde sie in neue Geschäftsräume in die Hauptverkebrsstraße verlegt, wo sie sich heute noch befindet. Herr Danehl gliederte der Buchbandlnng eine Kunsthandlung an, doch mußte diese wie auch der Lesezirkel im Krieg aufgegeben werden. Heute gehört die Buchhandlung Karl Danehl zu den angesehensten der Provinz. Nicht vergessen sei der Hinweis auf die mehr als zwanzigjährige eifrige Tätigkeit des Herrn Danehl im Vorstand des Kreisvercins Ost- und Westpreußischer Buchhändler, dessen Schrift führer er augenblicklich ist. * Die Akademische Buchhandlung (Richard Stcttnerj Inh.: Alfred Krüger in Tharandt i. Sa. wurde heute vor SO Jabren mit Genehmigung des Kgl. Sächs. Finanzministeriums in dessen Eigenschaft als oberste Verwaltungsbehörde des gesamten Forstwesens und der Forstakademie in Sachsen vom Besitzer der alten Bergbau-Buchhandlung Craz L Gerlach in Freiberg Eduard Stettncr und seinem Bruder Richard eröffnet. Später übernahm Richard Stettncr das Geschäft allein. Begünstigt durch großes Wissen und Können, das ihn zum Freunde vieler Professoren und anderer Per sönlichkeiten machte, baute er cs weiter ans. Das Geschäft entwickelte sich so, daß cs bald als erste Fachbuchhandlung für Forst- und Land wirtschaft, Jagd- und Fischcreiwcsen und verwandte Gebiete in Sach sen galt. Richard Stettncr starb im März 1915, von da ab wurde das Geschäft für die Erben der Firma Craz L Gerlach in Freiberg durch den ictügen Inhaber bis Kriegsende weitcrgeführt. 1918 ging es in den Besitz von Walter Laux, der es bis 1926 innchatte. In diesen Jahren hatte die Firma einen gewissen Rückgang zu verzeichnen. Im Mai 1026 erwarb sie Herr Alfred Krüger, der in zäher Arbeit, unterstützt durch reiche Kenntnisse und Erfahrung, mit Erfolg im Begriff ist, die Firma wieder auf die alte Höhe zu bringen. -2 Der von dem Dänen Axel Juncker gegründete Axel Juncker Verlag G. m. b. H. in Berlin feiert am 1. Oktober 1927 das 26. Jahr seines Bestehens. Verfolgt man die Entwicklung des lite rarischen Schassens im letzten Vierteljahrhundcrt, so muß man sest- stellen, daß der Axel Juncker Verlag mit Wegbahner der besten Autoren gewesen ist. Mit sicherem Instinkt hat er als erster die Werke von jungen Dichtern herausgebracht, die heute zu den besten und be kanntesten unserer Literatur zählen: Rainer Maria Rilke, Franz Werfel, Else Lasker-Schüler, Anton Wildgans, Max Brod, Ncn6 Schickele, Max Dauthenöey, Johannes Schlaf. Nordische Schrift steller wie Laurids Bruun, Jacobsen, Rasmussen, Kierkegaard, Gustav Wied und Karin Michaelis führte er nach Deutschland, wo sie begeisterte Aufnahme fanden. Er zählte zu den ersten Verlagen, die die europäische Geltung von Anatole France vertraten; Künstler von so schwer fachlicher Eigenart wie etwa Frans Masereel hat er dem Publikum »ahezubringcn sich bemüht. Von den Vcrlagsmerken der jüngeren Zeit seien die bekannten Orplid-Bücher, von letzten Ver öffentlichungen: Prinzhorn »Bildnerei der Gefangenen«, »Lassallcs letzte Tage« und »Briefe des Mediceerkreises« genannt. — Herr Axel Juncker, der 1920 die Herren vr. Herbert Ephraim und Peter List als Mitinhaber ausgenommen hatte, schied 1922 aus und kehrte nach Dänemark zurück. 1923 verwandelte sich der Verlag in eine G. m. b. H., zu deren Geschäftsführern Herr Peter List und Frau Rahel Berdach bestellt wurden, während Herr Fritz Jendryssek Handlungs vollmacht und 1924 Prokura erhielt. Herr vr. Ephraim schied am 31. Dezember 1923 und Frau Berdach 1926 aus der Firma aus, sodaß Herr Peter List heute alleiniger Geschäftsführer ist. Herr List hatte nach Besuch des Realgymnasiums in München, Paris und Berlin Nationalökonomie studiert und sich gleichzeitig den bildenden Künsten gewidmet. Durch den Krieg und seine Verwundung im Felde wurden seine Pläne unterbrochen, und so trat er, innerer Nei gung folgend, in den Axel Juncker Verlag ein. Unter seiner Leitung wurden im Verlag mehrere Ausstellungen veranstaltet, von denen die letzte, »Maler, die keine Maler sind«, besonderes Aussehen erregte. * Die bekannte Antiquariatsfirma Probsthain L Co. in London wurde am 1. Oktober 1902 von Herrn Arthur Probsthain gegründet. Herr Probsthain stammt aus Eilenburg, wo sein Vater Beamter war. Schon von Jugend an zog es ihn zu den Büchern und zu orientalischen Sprachstudien, die er in Paris sortsetzte. Das Ge schäft spezialisierte sich von vornherein auf Orientalin und erlangte bald große Bedeutung. Trotz Unterbrechung im Kriege gelang es Herrn Probsthain in kurzer Zeit den alten Ruf soweit wiederherzu stellen, daß die englische Zeitschrift Ibs Spkero schon Anfang 1926 schrieb, daß Herr Probsthain der bedeutendste Spezialist für orien talische Literatur nicht nur Londons oder in Europa, sondern in der ganzen Welt sei. Zu seinen zahlreichen Kunden zählte auch der be deutende Ostasicnkenner vr. G. E. Morrison, Times-Korresponöent in Peking, dessen hauptsächlich von Herrn Probsthain zusammen getragene Bibliothek für 30 000 b nach Japan verkauft wurde. Der oben zitierte Artikel in »vbs Spkers« erwähnt als besondere» Schatz des Hauses Probsthain eine chinesisch geschriebene Geschichte des Reiches der Mitte, die 170 dicke Bände füllt und die historischen Ereignisse seit dem Jahre 1000 vor Christi Geburt verzeichnet. » Die Firma Hermann Steinmetz in Elberfeld ist heute ebenfalls 25 Jahre alt. Sie wurde in Barmen von Herrn Hermann Steinmetz, der also am gleichen Tage 25 Jahre selbständig ist, ge gründet. In Barmen hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn alle vorherigen Versuche, dort ein katholisches Sor timent zu errichten, mußten nach einiger Zeit wieder ausgegebc» werden. Am 1. November 1908 wurde in Elberfeld eine Filiale errichtet, und 9 Jahre später verlegte Herr Steinmetz die Leitung dorthin. Da die Entwicklung dieses Geschäfts seine ganze Tätigkeit und Kraft erforderte, ging am 1. April 1920 das Barmer Geschäft in andere Hände über. Bei dem Aufbau und der Führung der Elber- felder Handlung, die heute in bestem Ansehen steht, hat Frau Stein metz mit unermüdlicher Schaffensfreude ihrem Gatten treu zur Seite gestanden. Leider war es ihr nicht vergönnt, den Tag des 25jäh- rigcn Bestehens der Firma zu erleben, im Mai d. I. machte der Tob ihrem arbeitsfrohen Leben ein Ende. Statt ihrer ist nunmehr der älteste Sohn des Jubilars mit tätig. * Die Firma Clara Küster, Buchhandlung für Reise und Ver kehr in Dresden - N., wurde am 1. Oktober 1902 von dem Buch händler Amadeus Küster gegründet. Nach dem frühzeitigen Tode des allgemein geschätzten Gründers im Jahre 1905 führte dessen Witwe, Clara Küster, das Geschäft, bis am 1. April 1916 der jetzige Inhaber Herr Ewald Seidel die Firma übernahm. 1184
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