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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1927
- Strukturtyp
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- 1927-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1927
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- Deutsch
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Rechnungsvordruck in Quart, ältere Fraktur, Druck in dunkelblauer Farbe auf leicht hellblauem, leinenähnlichcm Papier — eine Rechnung über eine gleichzeitige Lieferung auf einem Vordruck in Oktav, Block schrift, Druck in dunkelgrüner Farbe aus weißem Papier — und dazu einen Begleitbrief ln Quart, Schwabacher Schrift, Druck in hellgrüner Farbe auf satiniertem weihen Papier — in einem bast- sarbenen Umschlag mit schwarzem Aufdruck. Wie dieser Kunde über den Geschmack bzw. das Stilgefühl dieses Geschäfts urteilen mußte, überlasse ich allen, sich selbst auszumalen. Hingewiesen sei ausdrücklich auch darauf, daß eine Gestaltung der Rechnungsköpfe und der anderen Vordrucke entsprechend der der Briefköpfe durchaus möglich und an gebracht ist. Notwendige Änderungen und Verbesserungen müssen natürlich durchgeführt werden, zu möglichster Beständigkeit ist aber unbedingt zu raten. Auf eine Ersparnismöglichkeit, deren Nichtbeachtung heute als Fehler angesehen werden mutz, kann im Rahmen dieses Aufsatzes nur ganz kurz hingewiesen werden, die Verwendung von Karteien statt gebundener Bücher für die verschiedensten Zwecke. Ausführ licheres hat u. a. Vers, in den Börsenblattaussätzen vom 8. August und 24. Dezember 1925 und neuerdings Horst Kliemann in seiner Schrift »Die Kartei in Verlag und Sortiment« (Schriften zur Buch werbung, Heft 6) mitgeteilt. Hier sei nur aus einen Punkt hinge wiesen. Es ist unbedingt daraus zu achten, daß nicht für jede neue Kartei ein besonderes Format gewählt wird. Zwei, höchstens drei Größen sind meistens genug und verbilligen die Anfertigung und die Kartetmöbel (Kästen und Gestelle) nicht unwesentlich. Falsch ist es insbesondere auch, von der Größe eines aus dem eigenen oder des Druckers Papicrlager zufällig vorhandenen Karton auszugehen, vielmehr empfiehlt sich der Anschluß an die Normsvrmate des Normenausschusses der deutschen Industrie (Din). In Betracht kommen hier in erster Linie die Größen ^ 6 10^: 14,8 ein (neue Postkarte) und 5 14,8: 21 ein, in gegebenen Fällen auch noch ^7 7,4:10,5 cm und ^ 4 21: 29,7 ein (il 4 besser jedoch gesalzt als Klappkarte zu brauchen). Die Verwendung nur dieser Größen wird mit deren fortschreitender Verbreitung spürbare Verbilligungen ermöglichen. Eine Änderung, die sich bei vorhandener anderer Einrichtung zwar schwer durchführen läßt, die bei der Möglichkeit dazu aber unbedingt eingefllhrt werden sollte, ist die, die Konten (Verlcger- und Kundenkonten) so auszubewahren, daß die einzelnen Blätter in den Kästen stehen und nicht liegen. Voraussetzung dazu ist, daß die Konten natürlich Blattkontcn und nicht zu groß sind, also z. B. Größe 5. Die Übersicht ist bei einer derartigen Einrichtung besser, das Herausnehmen und Wiedereinordnen wesentlich einfacher; schwere Stapel zu wälzen gibt es nicht mehr; alles wickelt sich in den ent sprechenden Karteikästen und -gestellen einfacher, schneller und ruhiger ab. Der Gebrauch des Stehpultes, früher allgemein verbreitet, scheint wesentlich abgenommen zu haben. Und doch bietet gerade im Laden das Arbeiten am Stehpult schätzbare Vorteile gegenüber dem am Schreibtisch. Der am Stehpult Arbeitende hat es nicht nötig, bei jedem Eintreten eines Kunden erst aufzustehen und seine Kleidung in Ordnung zu zupfen bzw. gleiten zu lassen; das jedes malige Wegrücken des Stuhles fällt weg. Bei entsprechender Stel lung dieses Pultes im Laden oder an der Grenze von Laden und Hinterranm ist für den Bedienenden und den Künden das Aufnehmen von Anschriften usw., für den Kunden das Einträgen von Widmun gen wesentlich angenehmer als am Schreibtisch. Ein Gestell bzw. Fächer unter der Platte dieses Pultes für die notwendigen Vor drucke leistet gute Dienste. Die der Kundschaft zugewandte Seite kann zur Schaustellung von Bücherreihen verwandt werden. Selbst verständlich gehört zu jedem solchen Stehpult ein entsprechend großer Hocker oder Drehschemel. Zu welchen Zeiten des Tages dessen Be nutzung angezeigt ist und wann nicht, ergibt sich ganz von selbst. Sind Raum und die nötigen Mittel vorhanden, so können dem ein zelnen im Verkauf Arbeitendeil wohl auch Stehpult und Schreib tisch zur Verfügung gestellt werden, was dann besonders ange nehm ist. Auch ein Teil der durch Hin- und Hcrlaufen verursachten Zeit- verluste ist unnötig und wird sich überall bei entsprechender Or ganisation vermeiden lassen. Hier ist es die noch nicht erfolgte Ände rung des Wand-Fcrnsprechapparates in einen auf dem Schreibtisch aufgestellten, dort ist es die ungünstige Entfernung der am meiste» gebrauchten Teile des Biicherlagcrs von der Stelle, an der sich am vorteilhaftesten die Bedienung vollzieht (Licht, Ungestörtsein): an anderer Stelle wieder anderes. Hier hilft jedem nur eigenes Über legen, den Geschäftsablauf so einfach wie nur möglich zu gestalten. Bei der Wahl des Ortes der Aufstellung des Fernsprechers ist auch daran zu denken, daß in dem einen oder anderen Kalle einem Kunden die Benutzung nicht gut verwehrt werden kann. Er muß 1182 also an einer auch der Kundschaft leicht zugänglichen Stelle angebracht sein. Und wenn schon einmal ein Nichtkäuser den Apparat benutzen will (gegen Zahlung der Gebühr), so schadet das schließlich auch nichts, sieht er doch bei der Gelegenheit, daß der Buchhändler auch ein um gänglicher Mensch und die Buchhandlung keine Mäusefalle ist, daß er bei passender Gelegenheit sich auch zum Kauf in den Laden wagen darf. Auf der anderen Seite muß aber auch darauf Micksicht genom men werden, insbesondere wenn wie in der Regel nur ein Fern sprecher zur Verfügung steht, daß vom Geschäft auch Gespräche ge führt werden müssen, die unberufener Zuhörer besser entbehren. Auch die Kataloge, wie der Hinrichs, das Deutsche Bücher verzeichnis usw. sind am besten an einer Stelle ausgestellt, zu der der Bedienende einen Kunden mitnehmen kann. Es ist für einen eine Auskunft verlangenden Kunden ein unangenehmes Gefühl, wenn ihm zunächst nur als Antwort zuteil wirb, daß erst nachgeschlagen werden müsse und er sich einen Augenblick gedulden möchte. Dem im Hinter grund Verschwindenden sieht der Kunde mit gemischten Gefühlen nach und wird bald ungeduldig. Wie anders stellt sich der Kunde ein, wenn er beim Nachschlagen zusehen kann. In der Regel wird er zu nächst schon über den Umfang der Kataloge staunen, sein Verständnis dafür, daß der Buchhändler nicht alles im Kops haben kann, wachsen. Manchmal wird er selbst über das Gewünschte auch noch nähere Aus kunft geben, ohne »verhört« zu werden. V e r l a g s k a t a l o g e, die sich in irgendeiner Beziehung aus zeichnen, sei es, daß sie ein vollständiges Verzeichnis aller Erschei nungen bilden, sei es, daß sie die vergriffenen Werke mit aufsllhren, oder daß sie alle älteren Auflagen der Werke mit enthalten, müssen aufbewahrt werden und dürscn erst vernichtet werden, wenn sie durch neuere, alle Angaben des früheren mit enthaltende ersetzt werden können. Alle kleineren Verzeichnisse ebenfalls zu sammeln, würde zu weit führen und einen zu großen Apparat ergeben und mutz not gedrungen unterbleiben. In diesem Zusammenhang sei auch auf die F a ch b i b l i o t h e k des Sortiments hingcwiesen, die die wichtigsten buchhändlerischen Ge samt- und Einzellehrbücher enthalten muß, zu denen allgemeine biographische, enzyklopädische und andere Nachschlagewerke hinzu kommen. Erweiterungen verschiedenster Art ergeben sich aus der je weiligen Geschäftsrichtung. Die Ausgaben für derartige Anschaf fungen lohnen sich stets, ist doch die Berufsfortbildung aller Mit arbeiter für das Geschäft von unmittelbarem großen Wert. In einem besonderen Fall wurde schon weiter oben auf die Vor teile der Verwendung von Gummistempeln hingewiesen. Diese verdienen eine weit ausgedehntere Verwendung, als im allgemeinen üblich für Vermerke auf Briefen, Rechnungen, vorgedruckten Bestell karten zu Werbedrucksachen usw. (Erfüllungsort, Eigentumsvorbehalt, aussallen sollende Hinweise jeder Art). Verschiedene Farben der Griffe erleichtern die Unterscheidung; ein Stempelgestell erleichtert die Übersicht über die vorhandenen Stempel. Von der früheren Sitte des Einklebens von kleinen Schild chen mit Firmennamen und -Anschrift ist man heute mehr und mehr abgekommen. Bei einem Teil der Bücher sicher zu Recht; ob aber bei dem anderen Teil der ästhetische Gewinn den Verlust an Werbewirkung aufwiegt? Wer sich nicht zur Verwendung derartiger Firmenschildchen entschließen kann, versäume dann aber wenigstens nicht, seinen Firmennamen auf einem beigelegten Blatt — anch als Lesezeichen gestaltet auf festerem Papier — in jedem Werk vor Augen zu führen. Ist dieses Blatt in irgendeiner Weise wertvoll oder nütz lich, so wird es der Besitzer im Buche liegen lassen. Das beabsichtigte Vor-die-Augen-sühren des Firmennamens ist dann aber erreicht. Wie eingangs betont, sollte in diesem Aussatz nur auf einige Ver besserungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Bet der Beurteilung dieser Zeilen, die einer langjährigen Sortimentspraxis ihr Entstehen verdanken, ist besonders auch daran zu denken, daß das, was für den einen Selbstverständlichkeiten sind, es längst noch nicht für den anderen zu sein brauchen. Jeder muß eben die Folgerungen aus Vor stehendem in der seinen besonderen Verhältnissen angepaßten Weise ziehen. Berlin. Karl Schumann. Kleine Mitteilungen. Jubiläen. — Die Appun's Buch- und Musikalien handlung A. Neudecker in Bunzlau kann heute auf 100 Jahre erfolgreichen Wirkens zurückblicken. Carl Friedrich Appun kam im Jahre 1814 von Glogan nach Bunzlau und gründete am 1. Oktober 1827 unter der Firma Appun's Buchhandlung ein Sorti ment, dem er zwei Jahre nach der Gründung einen Verlag an gliederte. Das erste Verlagswerk erschien am 3. Oktober 1829; eS
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