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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 75. 29. März 1922. 1906), seine Schrift ,Urheberrecht und Zeitungsinhalt' (Abhandlungen zum schweizerischen Recht, Bern, Stämpfli L Cie., 1996) und zahl reiche Aufsätze, Berichte, die u. a. in dieser Zeit schrift (Gewerblicher Rechtsschutz) und im .Börsenblatt' er schienen sind; nicht zu reden von zahllosen Aufsätzen und Be richten aus seiner Feder, die namenlos im ,Droit ä'^utour' veröffent licht wurden. Alle diese Arbeiten weisen die gleichen Vorzüge aus: voll kommene Beherrschung des Stoffes, peinliche Gewissenhaftigkeit in seinen Angaben, eingehende rechtliche und sachliche Durcharbeitung sowie eine klare, angenehme Darstellung. Seine umfassende Kenntnis des Rechts aller Länder — Röthlisberger ist heute unstreitig der erste lebende Meister der Rechtsvergleichung auf urheberrechtlichem Gebiete — bewahrt ihn vor Lehrhaftigkeit und der Neigung zu begrifflichen Kunststücken. Dank seiner geschichtlichen und volkswirtschaftlichen Schu lung erfaßt er alle rechtlichen Einrichtungen als lebendige Organismen. Mit dem gesunden Sinn des Praktikers gelangt er zu den Auslegungen, die dem Bedürfnis des Lebens am besten entsprechen.« Dann bespricht Prof. Osterrieth ausführlich zwei neuere Veröffent lichungen Prof. Röthlisbergers, und zwar einen Aussatz in der Fest gabe für Eugen Huber (Bern 1919, Ferd. Wyß) über das Thema: »Die Wahrung der Rechte an Geistesgütcrn bei Abtretung von Staats gebieten«, auf dessen Bedeutung näher eingcgangen wird, und ferner noch eine zweite in der Festgabe für Philipp Lotmar (Bern, Ferd. Wyß, 1920) über den »journalistischen Arbeitsvertrag«. Diese ausführlichen Besprechungen schließen mit den Worten: »So sehen wir auch hier ein bezeichnendes Beispiel der Röthlis- bcrgerschen Schaffensmeise: eine auf Grund sorgsamster Vorarbeiten gewonnene Sachkenntnis, ein feines Verständnis für das praktische Bedürfnis und eine warme Anteilnahme an der Sache; eine mit strenger Gerechtigkeitsliebe gepaarte milde, ausgleichende Lebensauf fassung und eine bei aller Selbständigkeit der eigenen Auffassung streng geübte Selbstzucht, die die Person immer hinter die Sache stellt. Mit diesen Eigenschaften und dank einem ihm wohl aus allen Ländern entgegcugebrachten Vertrauen in seine strenge Unparteilich keit wird Röthlisberger sich seiner verantwortungsvollen Aufgabe sicher zum Wohlc der Sache entledigen.« Gestorben: am 24. März im 72. Lebensjahre Herr Gustav Emil Schu mann inLeipzig, der bis zu seiner vor 3!4 Fahren erfolgten Erkrankung der Firma Philipp Reclam jun. in Leipzig fast 46 Fahre lang mit großer Treue wertvolle Dienste geleistet hat; f e r ne r: am 25. März nach schwerer Krankheit im Alter von 67 Fahren Herr Gustav Hornung in Unna, der die dort 1872 ge gründete Firma G. Hornung 1882 übernommen und kräftig aus gebaut hat. Der Verstorbene betrieb außer Buch-, Kunst-, Mnsi- kalieu- und Schreibwarenhaudcl noch Buchdruckcrei und Geschäfts bücherfabrik und hat die beiden letztgenannten Zweige ganz be sonders erfreulich entwickelt. Ulrich Thieme f. — Professor Dr. Ulrich Thieme, der be kannte Leipziger Kunsthistoriker und Gründer des großen allge meinen Lexikons der bildenden Künstler, des »Thieme - Becke r«, ist am 25. März gestorben. Er war ein Schüler von Anton Springer und hat unter Bode in der Direktion der Berliner Museen gearbeitet. Mit Prof. Graul-Leipzig gab er in den neunziger Jahren die »Zeitschrift für bil dende Kunst« heraus. Er begann dann mit Dr. Felix Becker die Vor arbeiten für die Wiederaufnahme des in den fünfziger Jahren begon nenen Meycrschen Künstlerlexikons, dessen erster Band unter dem Titel: »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler« 1907 erschienen ist und das Lebenswcrk des Verstorbenen darstellt, von dem er 13 Bände noch selbst bearbeitet hat, bis ihn 1920 schwere Krankheit zwang, von der Leitung des Unternehmens zurückzutreteu, das er trotzdem bis au sein Lebensende mit lebhaftem Interesse verfolgt hat. Von seinen sonstigen Schriften seien genannt: H. L. Schäufeleins malerische Tätigkeit (1893), Katalog der Galerie Alfred Thieme (1900), Katalog der Sammlung Julius Otto Gottschald (1901). Alexander Naumann f. — In G i e ß e n ist am 16. März der emeritierte ordentliche Professor der Chemie an der dortigen Uni versität Geh. Hofrat Dr. Alexander Nau m a u n im hohen Alter von 84 Jahren gestorben. Er hat viele Abhandlungen in Liebigs Annalen und den Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft ver öffentlicht. Von seinen sonstigen Schriften seien genannt: Grundriß der Thermochemie (1869), Uber Molekülverbindungen nach festen Verhält nissen (1872), Die Toctorpromotionen der Chemiker (1876), Die Grund- lchren der Chemie (1879), Die Heizungsfrage mit besonderer Rücksicht auf Wassergaserzeugung und Wassergasheiznng (1881), Lehrbuch und Handbuch der Thermochemie (1882), Technisch-thermochemische Berech nungen zur Heizung, insbesondere mit gasförmigen Brennstoffen (1693), - Die Chemikerprüfung als vielumstrittene Zeitfrage (1897), Zur Jahr hundertfeier des Geburtstags Justus Liebigs am 12. Mai 1903 (1903). Sprechfaul. Jur Papierfrage Es gibt wohl kaum einen Artikel, der im gleichen Maße im Preise gestiegen ist wie das Papier. Selbst die Butter ist »nur« etwa 40mal so teuer wie vor dem Kriege — auf dem Lande und in kleineren Städten ist dieser Aufschlag sicher noch nicht einmal erreicht —, das Papier dagegen kostet jetzt schon annähernd 50mal so viel wie im Frieden. Sicher ist es die allerhöchste Zeit, daß sich alle am graphischen Gewerbe beteiligten Verbände zu einer Einheitsfront zu s a m m e n s ch l i e ß e n zum gemeinsamen Abwehrkampfe gegen die Papierfabriken. Verlangt werden muß vor allem eine ganz bedeutende Herabsetzung des Ausfuhrkontiugcnts. Tie Papierfabriken sind durch die hohen Auslandpreisc — eine Folge unserer schlechten Valuta — verwöhnt und haben gar kein Interesse mehr au Lieferungen für das Inland. Hier i st vor allem der Hebel au zu setzen. Es kommt wirklich nicht darauf an, ob wir zur »Hebung« unserer Valuta für einige hundert Millionen Mark mehr Papier ausführen oder nicht, solange wir gezwungen sind, wöchentlich für Milliarden Mark mehr Papiergeld auszugebcn. Die Mark läuft uns doch davon! Viel wichtiger ist, daß das deutsche Volk seine Bücher, Zeitschriften und Zeitungen zu einem einigermaßen vernünftigen Preise kaufen kann! Dies läßt sich sicher erreichen, wenn wir gemeinsam Vorgehen. Da die Regierung auf einfache Proteste nicht reagiert, sind die gröbsten Mittel erforderlich. Ter Anschluß des gesamten deutschen Buch- und Zcitschriften-Verlags an den nötigenfalls vom Verein deutscher Zeitungsverleger vorgesehenen »Gencral-Abwehr- streik« ist dringend erforderlich. Auf zur Tat! Der Worte sind genug gewechselt! Ein Verleger. Wenn wir auch diesen Aufruf zur Notwehr gegen die Steigerung der Papierpreise als berechtigt anzucrkennen nicht austchen, so möchten wir doch darauf Hinweisen, daß die Forderung eines Ausfuhrverbots für Papier nicht ohne Einschränkung erhoben werden sollte. Wie der Buchhandel seine Valutaeinnahmen mit dazu benutzt, um die Jnland- preise niedrig zu halten, so müßten sich auch bei den Papierfabriken die Mehreinnahmen aus Auslandverkäufen zu einer entsprechenden Verbilligung der Jnlandproduktion benutzen lassen. Geschieht das aber, dann hätten die Papierverbraucher im Inland ein nicht unbeträchtliches Interesse daran, daß die Paptcrausfuhr nicht gedrosselt, sondern nach Möglichkeit gefördert würde. Auch schon, weil die Papierherstelluug zum Teil nur mit Auslanddevisen zu beschaffende ausländische Rohstoffe verarbeiten muß, wird man ihr die Ausfuhr nicht völlig sperren dürfen. Die Papicrfabrikauten werden ein Recht, ebenfalls in den Genuß von Valutaeiunahmeu gelangen zu können, um so mehr dann für sich in Anspruch nehmen, wenn die Erzeugnisse der Papier ver arbeitenden Gewerbe in steigendem Umfange ausgeführt werden. Sollte gar dabei, wie cs z. B. für den Buchhandel bei Aufhebung der Aus- fnhrkontrolle eintreten könnte, die Gefahr entstehen, daß das ver arbeitete Papier zu Schleuderpreisen ins Ausland gebracht würde, jo könnte man den Papierfabriken sogar eine gewisse Berechtigung dafür nicht absprcchen, daß sic durch Erhöhung ihrer Jnlandprcise einer solchen Verschleuderung vorzubeugen suchten. Gerade im Hinblick auf die mit der Ausfuhr zusammenhängenden vielfältigen Fragen muß ein verständ nisvolles Zusammenarbeiten zwischen Papiererzeugung und Papierver arbeitung dringend erwünscht erscheinen. Die Papierverarbeiter im Inland können dabei zu einer gesunden Marktgestaltung noch dadurch beitragen, daß sic nicht, wie es zum Teil im vorigen Jahre geschehen ist, durch Zurückhaltung der Aufträge und nachherigc Angstkäufe Un ruhe und Unsicherheit Hervorrufen. Je mehr planvolles Wirtschafte» und je mehr Verständnis die Papierverbraucher dabei aber den Be dürfnissen der Papiererzeuguug gegeniiber erkennen lassen, desto mehr werden sich die Papier fabrikanten auchzn Ent gegenkommen ihren Inlandabnehmern gegenüber bereit finden lassen müssen, und solches Entgegenkommen wird in der Tat, wie der obige Einsender ausführt, am ehesten crlangl werden können, wenn sich alle am graphischen Gewerbe beteiligten Ver bände zu einer Einheitsfront zusammenschließen. Red. 400
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