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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1939
- Strukturtyp
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- 1939-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1939
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- Deutsch
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besprechungsdienst wird meines Erachtens die Uniformität und auch die Oberflächlichkeit, die mitunter der Waschzettel mit sich brachte, verhütet. Jeder Buchbesprccher ist gezwungen, mit oder ohne Hilfe des Pressedienstes eine Buchbesprechung zu gestalten. Es steht ihm frei, die Plauderei des Verfassers, wie er zur Ab fassung dieses Buches kam, warum er es unter diesem oder jcnein Blickwinkel schrieb, direkt aus dem Pressedienst neben einer Buchbesprechung abzudrucken. Der buntschillernden Viel falt buchbesprecherischer Arbeit wird meines Erachtens durch diesen Buchbesprechungsdienst Tür und Tor weit geöffnet. Bessere Gestaltung der Buchbesprechungs veröffentlichung Der Buchbcsprechungstcil der Tageszeitungen darf in Zu kunft nicht so stiefmütterlich behandelt werden, wie dies bisher nur zu oft geschah. Während oft für ganz unbedeutende Dinge eine fette Überschrift als Lescrciz in der Zeitung gebracht wird, versäumt man dies bei Buchbesprechungen. Schon die langwei lige Überschrift »Buchbesprechung- ertötet in vielen das Inter esse. Es ist zn erwägen, ob nicht durch gelegentlichen oder dauernden Wechsel der Überschrift des Buchbesprechungstciles das Interesse der Leserschnft gesteigert werden kann: »Zwie sprache mit Büchern — Neues vom Büchcrtisch — Unser Bücher wurm berichtet -- Offener Brief an unsere Bücherfreunde — Bücher von Wert — Aktuelles von unserem Bücherbrett — Das neue Fachbuch-. Es ist ungemein wichtig, daß jeder Leser an einer bestimmten Stelle des Seitenspicgels einer Zeitung oder Zeitschrift »sein Buch- regelmäßig findet. Ob man dcui weniger geübten Leser die Buchbesprechung nicht durch den ihn vielleicht gar nicht interessierenden Anfang der Aufzählung von Verfasser, Titel, Verlag, Seitenzahl, For mat, Preis usw. verleidet? Ob wir in der Buchbesprechungs arbeit nicht anders anknüpfen sollten, entweder mit dem Titel des Buches oder mit einer lockenden Schlagzeile cinführen und zn Titel und Verfasser hinführen sollten? Die Vcrlagsangaben sollten alsdann zum Schluß erfolgen. Diesen Stil der Veröffent lichung sollten sich alle Buchwerbungs- beziehungsweise Buchbe- sprechungszeitschriftcn zu eigen machen, um das Lesen reizvoller zu gestalten. Wenn es der Raummangel nicht verbietet, wäre es ideal, die Buchbesprechung eines Frauenbuches in der Frauenbeilage, eines Jugendbuches in der Kinder- und Jugendbeilage, eines wirtschaftlichen Werkes ini Wirtschaftstcil usw. einer Zeitung erfolgen zu lassen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der entsprechende Leser kreis direkt von der zuständigen Buchbesprechung angcsprochcn wird. Hier kann der Verleger von sich aus durch Zuschrift und entsprechende Bitte an die Schriftleitung mancherlei zur günsti geren Veröffentlichung einer Buchbesprechung tun. Kameradschaftlich Hand in Hand Meine Ausführungen erheben keinen Anspruch aus Vor bildlichkeit und Vollständigkeit. Ich bin von dem Wunsche be seelt, der Buchbesprcchungsarbeit im Niveau, in der Tiefen wirkung wie auch in der praktischeren und rationelleren Ar beitsgestaltung neue Wege zu zeigen. Wenn Verleger und Buch besprecher kameradschaftlich Hand in Hand arbeiten, jeder auch die Kehrseite der Arbeit des anderen sieht und sich darauf cin- stcllt, so wird mancher unbefriedigende Fehlschlag in ein erfreu liches Ergebnis verwandelt werden. Aus dem italienischen Buchhandel Im Einvernehmen mit dem italienischen Verlegerverband und anderen Organisationen veranstaltete das »Wnistero äsll'Lckueariona kia/.ionale« (Ministerium für nationale Erziehung) in Florenz einen Kursus für A n g e st e l l t e des Buchhandels, an dem zwcinndfünfzig Gehilfen teilnahmen. Die Leitung hatte Professor Carlo Battisti von der Königl. Universität in Florenz. Im Nahmen dieser Veranstaltung sprach n. a. Paolo Cremonese, Mitdirektor des »llero su Lisneo«, über bnchhändlerisches Recht. Der Vortragende gab einen genauen Überblick über das Recht des Buchhandels und seine Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart. — Man hofft, daß der einmal cingeschlagene Weg schon in allernächster Zeit zu einer Weiterentwicklung auf dem Gebiete der beruflichen Fort bildung führen wird. Auf Vorschlag des IVlinistsro ckella Oultura Uopolare (Ministerium für Volksbildung) hat der Innenminister die vorübergehende Schliessung zweier Buchhandlungen in Nom verfügt. Beide Buchhandlungen hatten ausländische Werke in den Schau fenstern, die ans moralischen Gründen verboten waren. Unter der Überschrift »Bücher und Hotels« veröffentlicht das Oiornale ckella lüdrsria verschiedene Stimmen aus der italienischen Presse, die sich mit dieser Frage beschäftigen. So weist der in Ancona erscheinende »Oorriere ^ckriatico« auf eine der Hotelarchitektnr ge widmete Nummer der Zeitschrift Casabella hin und knüpft daran folgende Bemerkungen: An alles hat man gedacht, an die Zimmer einrichtung, an die Bäder, an die. Küche, ja sogar an die Fahr- Tatsächlich hat keiner der ausländischen Gäste oder sonst jemand, der seine Zeit totschlagen möchte, die Möglichkeit, sich mit einem Buch in einen dafür geschaffenen Raum zurückzuziehen. Nicht einmal die modernsten Häuser verfügen über ein Regal mit Büchern, die von uns zu den ausländischen Touristen sprechen könnten. Welche Schwermut verbreiten doch die vier oder fünf Ncklamezcitschriftcn, die ans den Tischen hernmliegen. Dabei sind Bücher so notwendig, und gerade in den Hotels ist deren Vorhandensein von eminenter Bedeutung. Ist es möglich, das; keiner der Architekten, Dekorateure und Hotelbesitzer an eine solche Notwendigkeit gedacht hat? Diese Meinung wird auch von der Zeitschrift Turismo (Novara) geteilt. Sie schreibt: Warum findet man nicht in allen Hotels eine auf den neuesten Stand gebrachte Bücherei? Sollen die Fremden, nachdem sie die landschaftliche Schönheit Italiens zur Genüge bewundert haben, wieder heimwärts reisen, ohne das; die Gelegenheit genutzt wurde, sie unseren Gedanken und damit der italienischen Literatur nahezubringen? Wir tun jedenfalls gut daran, nicht zu vergessen, Siegen erschlossen werden. Schließlich fände das italienische Buch auch Verbreitung im Anslande, denn die Lektüre unserer Bücher durch die Fremden würde vielfach auch deren Verbreitung zur Folge haben. Warum widmen nicht schon die großen Neisezeitschriften dem italieni schen Buch wenigstens eine Seite? Der Chefredakteur des Oiarrmle ckella lübreria ergreift dann selbst das Wort, indem er folgendermaßen fortfährt: In diesen eisernen Zeiten ist es doppelt erfreulich, feststellen zu können, daß sich auch die Tagespresse mit Eifer und Uneigennützigkeit in den Dienst des Buches stellt. Die Autoren der beiden erwähnten Artikel haben klar erkannt, worum es geht, und mit aller Deutlichkeit die Beseiti gung gewisser Mängel, die im Hotelwesen unseres Landes noch be stehen, gefordert. Wer im Hotel aus diesem oder jenem Grunde ein Buch oder eine Zeitschrift lesen möchte, wird vergeblich darnach Ausschau halten. Allenfalls findet er ein paar schmierige Hefte von Zeitschriften, die ans propagandistischen Gründen umsonst verteilt werden. Dabei müßte jede Hotelleitung in der Lage sein, jährlich wenigstens 1000 Lire für Bücher und Zeitschriften auszuwerfem Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich nunmehr maßgebende Persönlich keiten des Hotelgewerbes in Gemeinschaft mit den Neiseorganisationen Unter dem Vorsitz des Ministers für Volksbildung Alfieri des Buchhandels sowie der italienischen literarischen Pro duktion beschlossen, die mit der faschistischen Nassenpolitik und der Eliminierung des jüdischen Einflusses auf dem geistigen Gebiet in engstem Zusammenhang stehen. Der Minister für nationale Erziehung hat die Abschaffung aller Schulbücher angeordnet, deren Tcrte ganz oder auch nur zum Teil von jüdischen Autoren verfaßt sind. Diese Anordnung trat mit dem neuen Schuljahr, das am 16. Oktober 1938 begann, in Kraft. Einhundcrtvierzehn jüdische Autoren wurden davon betroffen. Im Oktober fand in Nom im Palazzo Antici - Mattci eine argentinische B n ch a u s st e l l u n g statt. Etwa 2000 Bücher argentinischer Schriftsteller wurden dort gezeigt. Die Ausstellung gab gute Gelegenheit, die Fortschritte des argentinischen Buchwesens zu studieren. 5
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