Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1923
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- 1923-09-01
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Zola, Daudet, Bourget, Loti, Maupassant, Kipling, Wallace, Ouida, Tolstoi, Gorki, Orzesko, Pontoppidan, Amalie Skram, Charlotte Lcffler e tutti quavti. Nun traten auch neue deutsche Größen auf den Plan. Tein alten schwäbischen Landsmann Friedrich Bischer gesellten sich Max Cyth, Isolde Kurz, Ludwig Finckh, Richard zur Megede, Joses Ponten, Rudolf Presbcr, August Speick, Adolf Lchmitthenner, Auguste Supper, Anna Waser, Grethe Auer, Ernst Zahn. Aber während in anderen Zweigen des Verlagsbuchhandels die Erkenntnis, welches Werk über den Geschmack des Tages hinaus seinen Wert behalten wird, verhältnismäßig leicht ist, gilt für 'die Belletristik das Prophezeien über den Ewigkeitsstcmpel als sehr schwer. Wir wissen von vielen Werken, di« von ihren Zeitgenossen unbeachtet gelassen, nach dem Tode der Verfasser eine fröhliche Urständ feierten und in ihrem Tauer wert erkannt wurden; von vielen, die Jahrzehnte vielleicht ihren Zeit genossen für Meisterwerke galten, daß sie, oft noch zu Lebzeiten der Berühmten, von einer respektlosen neuen Generation verworfen wur den. Es muß offen ausgesprochen werden: In der Belletristik gibt es eine Mode — wenn sie auch nicht ganz so schnell wechselt wie die in der Damcnkleidung. Für die Mode des Tages, d. h. für den je weiligen Geschmack des Publikums hat mancher eine feine Nase. Den tiefen, bleibenden Wert einer literarischen Schöpfung, mag sie auch den Zeitgenossen nicht Zusagen, erkennen nur wenige. Da helfen 5cm Verleger seine kaufmännische» und organisatorischen Fähigkeiten nicht. Was Boileau vom Dichter sagt: si 80n aslre en naissant ne I'a korins poöts — auch der Verleger muß unter einem glücklichen Ster» ge boren sein. Aus dieser Erkenntnis heraus mag der Deutschen Verlags-Anstalt die Anglicderung jüngerer Verlagssirmen, die mit glücklichem Griff eine Reihe von Dichtern um sich zu sammeln verstanden und sie von unbe achteten Anfängen zu An.sehcn und Bedeutung im -dentscheiu Schrift tum geführt hatten, wünschenswert erschienen sein. Und die kritischen Zeitverhältnisse kamen diesen Wünschen entgehe». So gelang es der Deutschen Verlags-Anstalt, die angesehene Firma Egon Fleische! K Co., mit der ihr zugleich ein so wertvolles Verlagsorgan wie das -Lite rarische Echo« zufiel, und die zielbewußt geleitete Firma Schuster K, Loeffler, sich anzugliedern und damit ihrem Unternehmen eine Fülle und Abrundung zu heben, wie sie sonst nur aus eigener Entwicklung zu entstehen pflegt. Diese glückliche Konstellation ergab sich aus den maßvollen, jede einseitige Modcströmnng vermeidenden Zielen, die jene Firmen konsegucnt verfolgt hatten, und aus dem Umstand, daß die hervorragenden belletristischen Autoren der Deutschen Ver lags-Anstalt den Antoren jener Firmen' wesensverwandt, zum Teil stammverwandt waren. Pflegten sie doch auch in erster Linie deutsch empfindende, ihrer Heimat treue und in ihrem Boden fest wurzelnde Dichter. So traten zu den schwäbischen, schweizer und rheinischen Poeten der Deutschen Verlags-Anstalt schwäbische, schweizer, rheinische, aber auch hessische, sächsische, westfälische, ostpreußischc, bay rische, holsteinifche, tiroler und österreichische aus jenen Verlagen, wie Helene Böhlau, Waldemar Bonscls, Cäsar Flaischlcn, Georg Her mann, Detlev o. Liliencron, Emil Lucka, Börries Freiherr von Münch hausen, Malwida v. Meysenbug, Franz Nabl, Georg v. Ompteda, Peter Hille, Wilhelm v. Polcnz, Wilhelm Schmidtbonn, Clara Viebig und viele andere. Eine besonders wertvolle Bereicherung aber erfuhr der Verlag durch die Musiklitcratnr, die von der Firma Schuster L Loeffler als Spezialität gepflegt war. Es stellte sich den Prachtbänden der »Klas siker der Kunst« die stattliche Reihe der »Klassiker der Musik« an die Seite, und die aus-gezeichnete Zeitschrift »Die Musik«, die vierzehn Jahre -die Freude aller Musikliebhäber gewesen war, aber während des -Krieges ihr Erscheinen hatte einstellen müssen, konnte wieder auferstehen und unter der alten bewährten Leitung ihren 15. Jahrgang beginnen mit einem Aufsatz des berühmten Beethoven-Biographen Paul Bekker, der nun auch den Autorenkreis der Deutschen Verlags-Anstalt ziert. Das »Literarische Echo« aber, das mit dem nächsten Jahrgang seinen Namen ändert und unter dem Titel »Die Literatur« ein Pendant zu der Zeitschrift »Die Musil« bilden wird, hofft mit dem hundert jährigen Jubiläum der Deutschen Verlags-Anstalt fein fünfzigjähriges Bestehen in einer Zeit feiern zu können, da unser Vaterland wieder groß und stark ist und sich seine politische un-d wirtschaftliche Freiheit voll zurückerobert hat. Mitzuarbeiten an dem Wiederaufbau Deutsch lands ist die selbstverständliche schöne Pflicht der Jubilarin, die fünf- uiidsiebzig Jahre hindnrch so viel geleistet hat für die Weltgeltung -deut schen Geisteslebens. Umrechnungskurse für die Berechnung der Ausfuhrabgabc in Gold. Gültig für die Zeit vom 1 bis 7. September 1923. — 160 ägyptische Piaster 19,77 100 amerikanische Dollar 420,72 100 argentinische Pesos (Papier) 143,91 100 argentinische Pesos (Gold) ' 327,06 100 belgische Franken 19,13 100 brasilianische Milreis (Papier) 39,26 100 chilenische Pesos (Gold) 149,90 100 chilenische Pesos (Papier) 53,96 100 dänische Kronen 73,91 100 deutsche Papiermark 0,00008 100 deutschösterreichische Kronen 0,0059 1 englisches Pfund Sterling 19,15 100 engl. Schilling 95,75 100 englische Pcnee 7,98 100 estländische Mark 1,28 100 finnische Mark 11,64 100 französische Franken 23,71 100 griechische Drachmen 7,67 100 holländische Gulden 165,12 100 japanische Den 205,03 100 italienische Lire 18,16 100 jugoslawische Dinar 4,40 100 lettische Rubel 1,71 100 Lit 37,10 109 mexikanische Dollar . 200,72 100 norwegische Kronen 68,09 100 ostindische Rupien 129,39 100 polnische Mark 0,0017 100 portugiesische EskudoS 18,80 100 rumänische Lei 1,92 100 schwedische Kronen 111,67 100 Schweizer Franken 73,W 100 spanische Peseten 60,07 100 tschechische Kronen 12,36 100 türkische Piaster 2,29 100 ungarische Kronen 0,022 100 nrugnaysche Pesos (Gold) 331,58 Das Goldzollausgeld für die Zeit vom 1. bis 7. Sep tember 1923 beträgt 129 019 900 Prozent. Der Name Tirol in der Heimat Andreas Hofers verboten. Wie Tiroler Blätter melden, hat der Präsekt von Trient am 7. August ein Dekret erlassen, in dem es heißt: »Außer der amtlichen Bezeichnung pioviueia cki Drento und der Negionalbezcichnung Veneria Driclentina ist für diese Provinz keine andere Bezeichnung zugclassen. Als subregionale Bezeichnungen werden nur gestattet ^Ito XckiZe für den nördlichen Teil der Provinz Trient und Drentino, wie man sagt, für den südlichen Teil. Provisorisch und toleranzhalber ist der Ge brauch der Ausdrücke »Oberetsch« und »Etschland« gestattet. Jede andere Bezeichnung ist verboten und besonders die wie Südtirol, Deutsch-Südtirol, Tirol, Tiroler, Südtiroler oder andere gleichwertige oder ähnliche. Übertretungen vorliegenden Dekrets werden nach Art. 434 des Gesetzbuches geahndet. Drucksachen, Manifeste, Zeitungen, Anschriften und Aufschriften, Kundmachungen, iIlustrierte Karten nsw., auf denen sich verbotene Bezeichnun gen befinden, werden von den Funktionären und Agenten der Gerichts polizei beschlagnahmt. Die Tiroler Blätter, die in ihrem Titel de» Tiroler Namen tragen, wurden in eigenen Erlassen angewiesen, ihren Titel zu ändern. Der Verein der Buchhändler des HandeIsta m m e r- bezirks Bozen teilt uns dieses Negierungsdekrct mit und schreibt noch dazu: »In der Durchführungsbestimmung zu -diesem Dekret heißt es: daß dasselbe strengstens zur Ausführung zu gelangen hat. Sämtliche Buchhandlungen Südtirols muhten die von diesen: Dekrete betroffenen Druckschriften, Werke und Bilder aus ihren Schaufenstern und Geschäftslokalen entfernen. Von diesem Verbot wird selbstver ständlich eine ganze Reihe von in Deutschland und Österreich crschiene- nenen Werken betroffen, so z. B. Grieben: Südtirol, Baedeker: Tirol nsw. Es bedeutet dieses Verbot nicht nur eine schwere Schädigung des Buchhandels, sondern selbstverständlich auch des Frem-denvcrkehrs. Doch ist bei der derzeitigen politischen Richtung der Negierung an keine Mil derung oder Abänderung dieses Verbotes zu denken. Es erscheint da- 1223 /
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