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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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Nr. 17. -jährlich frei Geschäftsstelle oder 3ö Mark bei Doftüberweijung für'/, S. 17 Ät. stall IS M. Stellengesuche werden mit 10-Pf. pro ^ »innerhalb des Deutschen Reiches. «Nichtmitglieder im!» Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder H - Deutschen Reiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. ZZ des Dörsenvereins die viergejpaltene «petitzeile oder deren Z3ö Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung N Raum 15 <pf-,'/«S-13.50 M..'/26.2s NI..'/. 6.50 N7.-. für Nicht- Zuber Lmpzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder inZj Mitglieder 40 «Pf., 32 M..^60 M.. 100 N7. — Beilagen werden Ü Leipzig, Freitag den 22. Januar 1915. LmWMg 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Schweizerischer Buchhändler-Verein. In unseren Verein wurde ausgenommen: Herr Emil Pfenninger in Firma Emil Pfenntnger L Co. in Zürich. Seinen Austritt hat erklärt: Herr G. W. Hausknecht in Firma Werner Hausknecht L Co. in St. Gallen. Basel u. Bern, 18. Januar 1915. Namens des Vorstandes des Schweiz. Buchhändler-Vereins H. Ltchlenhahn, Präsident. O. Fehr, Schriftführer. Münchener Briefe. i. Wir schaffen's! -- Vom Weihnachtsgeschäft. — Kundenfänger. — Weniger Kriegslitcratur. — Etwas vom »Zwiebelfisch«. — Bange machen gilt nicht. — »Gaukelei«. — Vcrwundetcn-Lesestube. — Die leidige» Fremdwörter. Wer schon eine Hochtour gemacht hat, weiß, daß sich eine solche ganz leicht anläßt. Das beständige Aufwärtssteigen er müdet zwar etwas; man wird seine Ermüdung aber nicht gewahr durch den steten Wechsel der Landschaftsbilder: jetzt ein Blick ins Tal, dann wieder eine stille Wanderung über grünende Wiesen oder schattige Waldung. Je höher man aber steigt, umso spär licher wird dieser Wechsel, und wenn erst die Zirbelkiefer sich schutzsuchend immer mehr und mehr an den Boden schmiegt und schließlich auch sie verschwindet, wenn die Vegetationsgrenze überschritten ist, dann zeigt sich erst die Kraft und der Wille für den Weg zur Höhe. Auch die kärglichen Moospolster nehmen ab, und unser Fuß tritt nur noch auf Geröll und Stein. In launischen Schlangenwindungen verheißt uns der Weg stunden- und stunden lang das Ziel. Der letzte Schluck aus der Feldflasche ist schon längst getan; unser Wille ist der einzige Widerstand, den wir der unbarmherzigen Sonnenglut bieten können. Aber wir halten aus I Endlich, endlich sind wir auf der Höhe; ein freier, ein köstlicher Blick ins weite Land lohnt unsere Mühe. Wir haben uns selbst überwunden und sind daher Sieger geblieben. lind wir bleiben auch Sieger aus dem Wege, den Deutschland jetzt schreiten mutz. Die nächsten Monate werden zeigen, daß ein Wille uns alle beseelt. Wir werden uns gerade jetzt in vie lem überwinden müssen; aber wohin wir auch horchen, überall klingt die Zuversicht durch. Die Zähigkeit, unsere beste Kraft, läßt uns die kommenden schweren Monate überwinden. Wir stehen fest, einer für alle, alle für einen. Wir schaffen's! Wenn wir uns vergegenwärtigen, welch eine Stockung im August und September in Handel und Gewerbe eintrat, und die langsame, aber beständig steigende Wiederbelebung übersehen, wie ein Betrieb nach dem andern wieder eröffnet wurde, dann müssen wir gestehen, daß die wenigsten einen derartigen Reichtum in Deutschland vermutet haben. Wir haben es ja an Weihnachten gesehen. Die meisten Sortimente werden ein ganz gutes Weih nachtsgeschäft gemacht haben; durchgängig dürften minde stens zwei Drittel der vorjährigen Einnahmen zu ver zeichnen sein. Die Zahl der Käufer ist so ziemlich die selbe geblieben, obwohl die besten Kunden draußen im Felde stehen. Die Frauen sind bis jetzt noch nicht zum Buche erzogen worden. Große Werke, Lexika usw. wurden viel weni ger verlangt. Sonderbarer Weise haben gerade die Reichen, Ver mögenden sich in ihren Bllchcreinkäufen mehr Beschränkungen auferlegt, als der Mittelstand, der die frühere gesunde Kaufkraft zeigte. Natürlich hat auch der Einzelne in seinen Anschaffungen den ernsten Verhältnissen Rechnung getragen, was eben die Ge samteinnahme herabdrückte. Die Feldpostsendungen und die Liebesgaben der Wohlfahrtsausschüsse konnten, da die Gewichts grenze nur kleine Sendungen zuließ, keinen nennenswerten Aus gleich schaffen. Ein richtiges Buch des Jahres 1914 haben wir nicht gehabt. Rolland, Johann Christof, das sichere Aussicht gehabt hätte es zu werden, wurde vom Publikum zurückgewiesen, da ja leider der Autor sich den Schimpfereien der fremden Kläffer angeschlossen hat, ein Vorgang, der dem Leser des Buches, das dem deutschen Fleiß, dem deutschen Charakter und dem deutschen Gemüt so gerecht wird wie das Werk eines kerndeutschen Verfassers, un faßbar dünkt. Bloem, Das verlorene Vaterland, kam leider sehr spät heraus. Es wäre sonst so recht für unsere Zeit geeignet gewesen, da es mit kräftigen Strichen die Stimmung kennzeichnet, die im Elsaß zur Zeit der Übernahme durch die deutsche Verwal tung herrschte. Deutsch geworden sind die Reichsländer bis jetzt noch nicht; wen das Schicksal hinverschlagen hat, weiß, daß diese Stimmung zwar gemindert wurde, daß sie aber nicht ganz ver schwunden ist. Bezeichnend ist es doch schon, daß die Kinder der eingewanderten Deutschen weit eher französisch Parlierten, als die eingeborenen deutsch, trotz des deutschsprachigen Unterrichts. Schade, daß das Buch so spät herauskam! Es hat dem Buch händler, den sein Publikum als »Buchrat« aufsucht, keine Mög lichkeit gegeben, es so zu empfehlen, wie es das verdient. Denn zur Weihnachtszeit hat der rührige Sortimenter kaum Zeit zum Lesen des Börsenblattes. Die beste Ernte wird daher Wohl Herzog mit seinem neuen Roman: Das große Heimweh gehabt haben, in dem er den deutschen Gedanken in der Welt behandelt. Zwar werden nur Deutschland und Amerika in ihren politischen und sozialen Gegensätzen gezeigt, sie zeigen aber das deutsche Wesen in seiner Eigenart so trefflich, daß sie leicht einen Schluß auf den Einschlag der deutschen Kraft für die ganze Welt zu lassen. Eine derartige Stärkung für das Bewußtsein unserer Kraft stärkt auch das Bewußtsein unseres Rechts. Der Sortimen ter, der dies Buch empfiehlt, dient daher nicht nur seinem Kunden und sich, er dient auch dem Staat. Und es kann mit dem Be wußtsein empfohlen werden, daß der Kunde dafür dankbar ist. Unter den Jugendschristen zeichneten sich durch guten Absatz aus: Promber, Im Kampf ums Vaterland und das reizende Bilder- buch von Arpad Schmidhammec, Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Beide waren kurz vor Weihnachten vergriffen. Daß das Weihnachtsgeschäft sich im allgemeinen, nicht nur im Buchhandel, verhältnismäßig gut entwickelt hat, ist zum besten Teile Wohl dem Entschluß der großen Firmen zuzuschreiben, Reklame und Propaganda nicht ruhen zu lassen, sie vielmehr nur den veränderten Verhältnissen anzupassen. Mit dem Wachsen des Inseratenteils der Zeitungen, war auch ein Anwachsen des all- 85
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