Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1917
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- 1917-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-04
- Tag1917-04-16
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Redaktioneller Ui. April 1917. .4/ .87. iProturift oer Ka. Franz Vahlen),Linkstr. 16. — An die gleiche Adresse sind schriftliche Gesuche um kostenlose Überlassung einer Hörerkarte bis 21. April zu richten. Es wäre zu wünschen, daß recht viele Ber liner Handlungen ihren Angestellten Gelegenheit geben würden, sich mit einem Thema näher vertraut zu machen, das auch für den Buch handel ständig an Bedeutung gewinnt und sorgfältiges Studium schon deswegen verlangt, weil die Eigenheit unserer Ware auch auf die Wahl und Art der Reklame nicht ohne Einfluß ist. Der Anfang der Vor lesungen ist auf Donnerstag, den 3. Mai, festgesetzt morden. PeriMUMchiiHM. vvjähriges Bcrufsjubiläum. — Ein im Buchhandel und auch außerhalb desselben hochgeachteter Mann, Herr Robert Voigt- lünder in Leipzig, blickt am 16. April auf 50 Jahre eines er folgreichen Berufslebens zurück. Robert Voigtländer, der Sproß einer alten aus dem Vogtland nach Sachsen eingewandertcn Familie, ist 1849 in Kreuznach als ältester Sohn des Buchhändlers und Buchdruckers Robert Fürchtegott Leberecht Voigtländer geboren, steht also jetzt im 68. Lebensjahre. Nach Er langung einer gediegenen Gtzmnasialschulbildnng trat Voigtländer am 16. April 1867 im väterlichen Geschäft in die Lehre, die er 1868—1870 in der Creutz'schen Buchhandlung in Magdeburg vollendete. Er verblieb bei dieser Firma noch als Gehilfe, bis der Krieg ihn aus seiner Bahn herausriß. Als Einjährig-Freiwilliger im Kaiser Franz-Garde-Gre- nadier-Negiment machte er den Krieg mit und trat nach dessen Be endigung als Gehilfe in die Springer'sche Buchhandlung (Max Winckel- mann) in Berlin ein. Um sich im Druckfach umzusehen, machte Voigt- länüer 1872 einen sechsmonatigen Lehrkursus als Volontär bei Breit- lopf L Härtel in Leipzig durch und kehrte, nachdem er noch von Fe bruar bis Dezember 1873 eine Stellung bei Wilhelm Roth in Wies baden bekleidet hatte, ins väterliche Geschäft zurück. Hier trat er am l. Januar 1874 als Prokurist ein und wurde 1876 Teilhaber. Ein Jahr nach dem am 27. September 1887 erfolgten Tode seines Vaters siedelte Robert Voigtländer mit dem Buchverlag nach Leipzig über, wo er ein reiches Feld der Betätigung sowohl im eigenen Ver lag wie auch im Dienste für die Allgemeinheit finden sollte. In einer Schrift, die der Jubilar als Beitrag zur Geschichte seiner Familie herausgegeben hat, spricht er davon, daß sein Geschlecht ans reinen, freien Germanen hervorgegangen sei, was sich auch im Äußern, dem Wuchs, Haar und den Augen sowie in den hervortreten den Charakterzügen: zäher Arbeitsamkeit und Rechtlichkeit kundtue. Die sen Vorbildern entspricht auch das Wesen des Jubilars, dessen Anteil nahme allem, was unser Volkstum betrifft, zugewandt ist. Durch und durch deutsch in seiner Art, ist er u. a. auch einer der eifrigsten Kämpfer für die Erhaltung und Ausbreitung unserer deutschen Schrift. Auch sein Verlag trägt das Gepräge seines Besitzers. Unberührt von der Mode und doch nie auf alten Bahnen wandelnd, hat sich Voigt länder von keiner Bewegung ins Schlepptau nehmen lassen, sondern ist als ein ganz Eigener auf vielen Gebieten bahnbrechend vorange gangen. Trotz der Mannigfaltigkeit der Werke ist die Gesamtrichtung des Verlags doch insofern ziemlich einheitlich, als er allen Bil dung s b e st r e b u n g e n dienen will. Mit Schulbüchern und Er ziehungsschriften beginnend, schloß er dem Verlage Kunsterziehung, Künstler-Steinzeichnungen, Werke für die allgemeine Bildung und eine wissenschaftliche Gruppe an. Hervorzuheben sind besonders die Lebensbilder aus der Tierwelt, die die europäische Fauna in Licht bildern darstellen mit hervorragenden Texten von Meerwarth, Löns und andern, denen die bekannten Werke von Schillings folgten, der die afrikanische Tierwelt mit Blitzlicht auf die photographische Platte bannte und die Resultate seiner Forschungen in den Werken: »Mit Blitzlicht und Büchse« und »Der Zauber des Elelescho« im Voigt- länderschen Verlage veröffentlichte. Um den häuslichen Bildschmuck zu heben, gab Voigtländer Qriginalsteinzeichnungcn heraus, die, von den Künstlern selbst auf den Stein gezeichnet und unter ihrer Aufsicht gedruckt, wirkliche Kunstwerke darstellen und in ihrer Farben freudig- keit und sauberen Ausführung bei billigem Preis großen Anklang ge funden haben. Noch auf eine andere Sammlung sei hier hingewiesen, weil sie so recht Voigtländers Streben nach Verbreitung tieferer Bil dung erkennen läßt: ans die seinen Name» tragenden »Quellen bücher«. Für jedermann bestimmt, sollen sie einerseits dem ge bildeten Laien wertvolle Kenntnisse auf Gebieten vermitteln, in denen er nicht genau orientiert ist, andererseits aber dem Fachmann zur Ver tiefung seines Wissens dienen. Man sollte annehmen, daß die Schaffung eines solchen, ganz auf eigenen Ideen aufgebauten Verlages die volle Arbeitskraft eines Mannes erfordern müsse: Voigtländer hat indes immer noch Zeit gefunden, sich der Allgemeinheit seines Standes zu widmen. Nach dem er schon 1884—85 im Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine gesessen hatte, finden wir ihn kurz nach seiner Ubersieöe- 3»--. Ram«L»ee«ann. Sämtlich in Le.prtg. Adresse »er lung nach Leipzig, im Jahre 1889, als Vorsitzenden des Ausschusses für das Börsenblatt tätig, welches Amt er sechs Jahre, bis 1895, be kleidet hat. In seine Amtsperiode fiel die Ilmgestaltung des Börsen blattes, für die ein außerordentlicher Ausschuß gebildet war, in dein Voigtläuder ebenfalls den Vorsitz übernahm. Mit großem Eifer hat er sich diesen Geschäften gewidmet, und manches von dem, was uns heute so geläufig ist, (täglicher redaktioneller Teil, mehrspaltiger Satz der An zeigen, Bestellzettel usw.), ist unter seiner Führung und Mitwirkung entstanden. Daneben war er von 1891—94 Mitglied des Verwaltungs ausschusses. Die eigentliche Domäne Voigtländers ist jedoch das Urheber recht, und es war daher nur natürlich, daß man sich auf seine be währte Kraft stützte, als es galt, eine Verlagsordnung für den Deut schen Buchhandel zu schaffen. Dem zu diesem Zwecke errichteten Aus schuß gehörte er als Schriftführer an, ebenso dem außerordentlichen Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht, in dem er von 1893 bis 1915 tätig war, zuerst als Schriftführer, in den letzten 5 Jahren als Vor sitzender. Außerdem wirkte er noch im Vereinsausschuß und in der Kommission für die Kunstbibliographie. Damit aber erschöpfte sich Voigtländers Vereinstätigkeit im Buchhandel noch nicht. Wäh rend der Ausübung der oben genannten Ämter wirkte er noch im Verein der Buchhändler zu Leipzig, in dessen Vor stand er mit einer Unterbrechung von vier Jahren, von 1894- 1908, Sitz und Stimme gehabt hat, von 1905—1908 als Erster Vor steher, um dann bis 1912 in den Hauptausschuß cinzutreten, in dem er 1912 den Vorsitz führte. Auch im Deutschen Vcrlegerverein hat er von 1898—1900 ein Vorstandsamt bekleidet. Das Bild unseres Jubi lars wäre jedoch nicht vollständig, wenn mir nicht auch seiner schrift stellerischen Tätigkeit, besonders der auf urheberrechtlichem Gebiet, gedächten, auf dem er als Autorität gilt. Sowohl seine Schrift »Der Verlagsvertrag«, wie sein ursprünglich allein, iu 2. Auflage in Ge meinschaft mit vr. Theodor Fuchs heransgegebener Kommentar: »Die Gesetze betr. das Urheberrecht und das Verlagsrecht an Werken der Literatur und Tonkunst vom 19. Juni 1901, sachlich erläutert«, gel ten nicht nur im Buchhandel als maßgebend, sondern werden auch von den Gerichten häufig bei den Urteilen herangezogen. Ihnen verdankt er auch seine Berufung durch das Reichsjustizamt als Sachverständiger zur Vorbereitung der Gesetze über Urheber- und Verlagsrecht 1901, sowie seine vom Neichsamt des Innern veranlaßte Hinzuziehung zur Vorberatung des Gesetzes über das Urheberrecht an Werken der bil denden Kunst und der Photographie (1907). Schon seit 1894 als Sach verständiger beim Amts- und Landgericht Leipzig tätig, hat er aua) m diesem Wirkungskreis dem Buchhandel und dem Recht wertvolle Dienste geleistet. Es ist natürlich ausgeschlossen, auf so engem Raum ein ebensvolles Bild des allzeit tätigen und hilfsbereiten Mannes zu zeichnen, der heute mit Stolz und Befriedigung auf ein hal bes Jahrhundert redlichen Wirkens und Strebens, aber auch des wohlverdienten Erfolges zurückblickeu kann. Wohl aber wird auch diese flüchtige Skizzierung erkennen lassen, daß hier eilt reiches Leben sich nach den verschiedensten Richtungen ausge wirkt und seine Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat. Viele Berufsgenossen, Mitstrebende und -streiter werden iym heute glückmünschend die Hand reichen, und auch die Redaktion dieses Blat tes möchte nicht fehlen, sondern mit ihren Glüctwüufchen zu gleich dem Danke Ausdruck geben für die vielseitigen Anregungen, die sie von dem Jubilar in amtlicher und nichtamtlicher Eigenschaft in reichem Maße empfangen hat. Möge es dem verehrten Manne ver gönnt sein, noch lange zu wirken und sich des Erfolges semer Aweit zu freuen! ^ SpreWal. ^ Feldbuchhandlungen. «Vgl. Nr. Sk.) Von beteiligter Leite erhalte ich die Mitteilung, daß die erwähnte große Feldbuchhandlung in einer Stadt Nordfrankreichs durchaus be müht sei, deutsche Pionierarbeit auch unter der französischen Bevölke rung zu verrichten. Nach genauer Statistik, die allmonatlich in der gleichen Woche ausgenommen werde, habe diese Feldbuchhandlung schon im Mai 1916 an 634 Franzosen in einer Woche 55 Bücher, 2503 Zei tungen und 225 Zeitschriften geliefert. Das sind ganz erfreuliche Zif fern, die aber an der angegebenen Tatsache nichts ändern. Es wird vielmehr bestätigt, daß an die einheimische Bevölkerung in erster Linie Zeitungen und Zeitschriften, sicherlich meist illustrierte Wochenschriften, geliefert werden, und die wenigen Bücher werden sich, da nur Lager vorrat geliefert wird, im wesentlichen aus den bekannten Ausgaben zu- sammensetzen. Deutsche Pionierarbeit ist dieser Verkehr wohl kaum zu nennen, unsere Pioniere arbeiten gründlicher. W. Ruprecht. , crein der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BucichLndlerhaus. kiedaktion un» Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« lPttchkiündlcrßaus).
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