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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1933
- Strukturtyp
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- 1933-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1933
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- Deutsch
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VMmbMM-wNlMmVMulM Nr. 288 (N. 148). Leipzig, Sonnabend den 9. Dezember 1933. 180. Jahrgang. Redaktioneller TA Vekanntmachlilig Entgegen unseren wiederholten Bekanntmachungen im Börsenblatt ist fesiznstellen, daß die geflissentlich gegen die buchhänd lerische Vcrkaufsordnung verstoßende Firma Modernes Antiquariat Inh. Ernst Fritsch's Witwe in Katharein-Troppau noch immer von den Verlegern zu buchhändlerischen Bedingungen beliefert ivird. Die Firma besitzt nur Konzession zum Betriebe von Antiquariat, verkauft aber fortgesetzt preisgeschlltzte Bücher unter den vorgeschriebenen Ladenpreisen. Sie schädigt dadurch den Sortimentsbuchhandel in der Tschechoslowakei empfindlich. Wir geben hierdurch erneut das ordnungswidrige Verhalten der Firma bekannt und weisen auf die sich aus Z 5 Zisf. S der Börsenvcreins-Satzung für alle Mitglieder ergebende Pflicht hin. Leipzig, den 7. Dezember 1933. Oer Sesamtvorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Or. Fri> Zur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. G. Men z. sDic internationale Währungslagc. — Konjunkturberichte. — Volkseinkommcnscntivicklung. — Stcucrrcsorm. — Buchgewerbe und Buchhandcl.s Die internationale Währungslagc steht immer noch im Zeichen des Kampfes um den Dollar. Rooscvclts Ziel ist, die inneramerikanische Preislage von 1926 wieder hcrzustellen. Um die dazu erforderliche Entwertung des Dollars zu erreichen, hat er im letzten Monat zu dem Mittel gegriffen, Gold im offenen Markt anzukaufcn, zunächst in USA. selbst und, als das nicht half, in, Ausland, in erster Linie in Frankreich. Paris meldete beträchtliche Goldvcrluste, die aber nicht nur auf Rechnung der amcrikanischcn Regierung, sondern auch aus die privater Gold- Hamsterer gegangen sein dürften. Sie sind für den Stand des Franken nicht ohne Bedenken. Der Dollar ist auch entsprechend gefallen. Aber die Preissteigerung will sich nicht cinstellcn. Roosc- oclt vergißt, daß nicht Gcldexpcrimente, sondern nur die Wieder kehr wirklichen Vertrauens und vernünftige innere Reformen jenen Wirlschaftsaufschwung erwarten lassen, der sich in der Bes serung der Preisverhältnisse bekundet. Der offenbare Miß erfolg läßt die Widerstände im Lande wachsen. Rücktritte im Kreis der bisherigen Berater und Mitarbeiter des Präsidenten sind der äußere Ausdruck dafür. Vorläufig zeigt Rooscvelt aber keine Nachgiebigkeit. Die nächsten Woche» müssen eine Entschei dung bringen. Zwar die Schuldentcrmine Mitte des Monats tvcrdcn ohne Wirkung vorübergehen. Die Verhandlungen mit England, die richtunggebend hätten werden können, sind ge scheitert. Aber Rooscvelt kann keine Konsequenzen ziehen. Wich tiger ist, daß im Januar der Kongreß wieder Zusammentritt. Wird Rooscvelt ihm die Verantwortung zuschieben? Was wird aus den fälligen Konversionen? Ohne Stabilisierung sind sie kaum denkbar. Rooscvelt hat sich aber eben erst den Mann an seine Seite geholt, der als der Hauptgcgncr jeder Stabilisierung im bisherigen Sinne und als der Hauptverfechter des Gedankens des -Gummidollar» gilt, d. h. eines Jnderdollar mit angeblich rich Oldcnbourg, Erster Vorsteher. glcichzuhaltender Kaufkraft. Von dem Ausgang dieses Streites hängt aber zu einem gewissen Grad natürlich auch das Schicksal anderer Währungen ab. Für Deutschland bedeutet selbstverständlich diese Lage auch weiterhin eine Erschwerung aller Aussuhrmöglichkeiten. Man darf das indessen doch nicht überschätzen. Mit Recht hat sich Schacht vor der Industrie- und Handelskammer in Wuppertal- Elberfeld eben erst wieder gerade im Interesse einer gesunden Ausfuhr gegen den in der Öffentlichkeit vielfach erörterten Plan ausgesprochen, die Marl etwa mit dem Pfund zu verbinden. Ganz abgesehen davon, daß Deutschland niemals eine Währungspoli tik treiben kann, die praktisch von der Bank von England ge macht würde, hat Schacht sehr richtig vor allein unterstrichen, daß nur von der Währung her die Umgestaltung der Wirtschaft überhaupt nicht gelingen könnte. Solange das Pfund selbst nicht stabilisiert ist, kann unter allen Umständen von einem Anschluß keine Rede sein. Mit einer schwankenden Währung würden Kräfte mobilisiert, die man nachträglich nicht mehr zu beschwören ver möchte. Vorläufig kann nur mit dem Scripsvcrfahren versucht werden, der Ausfuhr, so gut cs geht, aufzuhelfcn. Darüber sind am ü. Dezember eben wieder Verhandlungen ausgenommen wor den, da ja das bisherige Moratorium Ende des Monats abläust. Die Dcckungsbeständc der Rcichsbank haben sich aber noch nicht so geändert, daß etwas anderes als die Verlängerung der Ab machungen in Frage kommen könnte. Wir stimmen der »Kölnischen Bolkszcituug« zu: »Die zukünftige Regelung wird davon auszu- gehcn haben, daß Kapitalüberlragungen überhaupt nicht statt finden können und daß Zinszahlungen bestenfalls im bisherigen Umfange, d. h. zur Hälfte in bar und zur anderen Hälfte in Scrips, erfolgen, dürfen. Gute Kenner der Materie glauben sogar, daß Deutschland nicht einmal den gegenwärtigen Stand weiter zugestchcn könne, denn in Zukunft dürften sich die russischen Zah lungen, die in den letzten sechs Monaten eine große Rolle spiel ten, verkleinern. Außerdem halten die Ausfuhrerschwernisse an. Überdies bleibt zu berücksichtigen, daß das deutsche Konjunktur- baromctcr im Steigen begriffen ist und die Auffüllung der Roh- stofflagcr erhebliche Summen verlangt. Deutschland hat zu wieder holten Malen zu erkennen gegeben, daß cs größten Wert darauf 9S1
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