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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1933
- Strukturtyp
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- 1933-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1933
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- Deutsch
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>5 286, S. Dezember 1933. Redaktioneller Teil- Börseublatt f. d. Dtschn Buchhandel. Buch und Druck. Ausstellung vom 27. November bis k. Dezember in Franksurt a. M. Die Ausstellung »Buch und Druck- in Frankfurt a. M., die zur gleichen Zeit wie die »Zehn Tage deutsche Buchmesse« in Berlin lind anderen Städten stattgefunden hat, verdankte ihr Zustandekommen mehreren gleichzeitig ausgetretenen Ursachen. Einmal war cs natürlich das Bestreben des Vereins der Buch händler zu Franksurt a. M., auch hier eine Buchmesse vor Weih nachten abznhaltcn, dann kam hinzu, daß auch die Ortsgruppe Frankfurt des Deutschen Buchdrucker-Vereins die Absicht hatte, in gleicher Zeit eine Ausstellung neuzeitlicher Druckerzeugnisse zu veranstalten. Entscheidend für die Durchführung der bestehen den Absichten wurde schließlich der von dem Oberbürgermeister der Stadt Franksurt a. M. vr. Krebs durch den Leiter der Magistratsprcsscstclle zum Ausdruck gebrachte Wunsch, etwas zur Förderung und Belebung des Buchhandels und Buchdruckgcwcr- bes in unserer Stadt zu unternehmen. So haben sich denn die Buchhändler und Buchdrucker zu gemeinsamer Arbeit zusammen getan und mit Unterstützung der Stadt, des Kampfbundcs für deutsche Kultur, der Landesstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und des Arbeitcrverbandes des graphischen Gewer bes Kreis Franksurt a. M. in wenigen Tagen eine Ausstellung ausgebaut, die sich würdig in den Rahmen der übrigen Buch messen in Deutschland einreihte. Trotz der etwas späten Einladung hat sich eine stattliche Anzahl namhafter Verlage mit eigenen Ständen an der Vcrleger- ausstcllung, die rundherum um die große Verkaufsausstellung aufgcbaut wurde, beteiligt. Die Verkaufsausstellung war in zwölf Disziplinen eingekeilt und enthielt wohl alles Wesentliche aus dem empfehlenswerten deutschen Schrifttum unserer Zeit. Herr Kollege Laup recht (Neumann'sche Buchhandlung) hatte den Ausbau der Vcrlcgerständc und der Verkaufsausstellung über nommen und in mustergültiger Weise durchgeführt. Als Berater für die Auswahl der zur Ausstellung gelangten Bücher wirkte Herr Bibliothcksrat vr. Beer niit, der auch Ortsrcserent der Reichsstcllc zur Förderung des deutschen Schrifttums und ein großer Freund des Buchhandels ist. Für die Buchausstcllung und die damit verbundene Buch messe stand die eine der beiden großen Römerhallen zur Ver fügung, während die zweite Halle und ein daran anschließender kleinerer Ncbcnraum von den Buchdruckern für die Ausstellung ihrer Erzeugnisse belegt war. Die Buchdrucker zeigten in der Hauptsache Werbedrucksachen und Drucksachen für den merkanti len Gebrauch, die alle eine recht hohe Qualität aufwicsen. Als besonderen Anziehungspunkt hatten sic in einem kleinen Zwischen raum eine alte Druckpresse ausgestellt, die während der Ausstcl- lungszeiten in Betrieb war und Aussprüche unseres Führers Adolf Hitler druckte, die an Interessenten gleich abgegeben wurden. Die Eröffnung der Ausstellung gestaltete sich zu einer schlich ten, würdevollen Feier, zu der zahlreiche Vertreter der Behör den, der Partcistcllcn, der Bibliotheken, verschiedener Verbände »sw. geladen und erschienen waren. Im Aufträge des verhinder ten Oberbürgermeisters vr. Krebs, des Schirmherrn der Aus stellung, begrüßte Herr vr. Trenn crt, der Leiter der Ma- gistratspresscstclle, die Anwesenden und crösfnetc später dann auch die Ausstellung. Er wies in seiner Eröffnungsansprache be sonders auf die Bedeutung hin, die Frankfurt a. M. in früheren Jahrhunderten als »Weltstadt der Bücher« hatte und brachte den Wunsch der Stadt zun, Ausdruck, daß diese Ausstellung mit dazu beitragen möge, die für die Vaterstadt so wichtigen Gcwerbe- und Handelszweige dos Buchdrucks und Buchhandels zu fördern. Der Führer des Arbeitcrverbandes des graphischen Gewerbes Kreis Frankfurt a. M. Walter Jost sprach als Vertreter der Arbeiter und bat, bei dieser Gelegenheit auch der Volksgenossen zu gedenken, deren geschickte Hände die hier ausgestellten Lei stungen vollbracht haben und besonders auch derer, die, noch arbeitslos, daran verhindert sind, ihren schönen Beruf, an den, sie alle hängen, ausüben zu können. Als Vertreter des Buch- druckcrvereins wandte sich der Buchdrucker Hans Schäfer 954 sHauscr-Prcsse) in seinen Ausführungen vor allem gegen alle die Nichtkönner, Pfuscher und Schwarzprcsscn, die das ehrliche Druckgcwerbe schwer schädigen, und bat die Drucksachenverbrau cher, sich stets zu vergegenwärtigen, daß ein von ihnen für eine Arbeit schon vorher festgelegter zu niedriger Preis leicht verhin dert, daß sich der Schaffende auch mit der erforderlichen Liebe seinem Werke widmen kann. Für den Verein der Buchhändler zu Frankfurt sprach Herr Kollege Alt, der betonte, daß der Buch händler die ihm zugcsallenen großen Aufgaben im neuen Reich nur dann restlos wird erfüllen können, wenn er dabei bei allen Volksschichten und insbesondere bei allen maßgeblichen Stellen des Reichs, der Länder und der Behörden die für seine materielle Existenz erforderliche Hilfe findet, womit er auch deutlich aus die für den Buchhandel so lebenswichtige Frage der Wiederaussül- lung der Kulturctats anspielte. Herr Bibliotheksdircktvr vr. Kirchner beglückwünschte die Aussteller als Leiter der Lan- desstellc zur Förderung des deutschen Schrifttums, worauf dann noch Herr vr. Beer in längeren Aussührungen die Aufgaben und die Bedeutung der Ausstellung »Buch und Druck- klar und ein deutig umriß. Wie deutsche Wissenschaft und Dichtung ihr poli tisches Amt angetretcn hat, das weist diese Ausstellung aus. über ihr steht als unsichtbarer Leitspruch das schöne Wort des Rektors unserer Universität, Ernst Kricck, »Gebunden in Ziel und Auf gabe, frei in Weg und Weise« — mit diesen Worten schloß vr. Beer seine mit großem Beifall ausgenommene, interessante Rede. Schon am ersten Tage nach der Erösfnung besichtigte auch Herr Oberbürgermeister vr. Krebs die Ausstellung. Er ließ sich durch die Herren Alt, Lauprecht, Wangart und vr. Beer durch die Buchausstcllung führen und zeigte für die ausgestellten Bücher lebhaftes Interesse. Anläßlich der Ausstellung veranstaltete der Verein der Buch händler zu Frankfurt in der von der Stadt zur Verfügung ge stellten Geschlcchtcrstube im Römer einen Vortragsabend für Frauen, der sehr viel Anklang fand und von Frauen aus allen Bevölkerungskreisen stark besucht war. Der Verfasser dieses Be richtes, der diese Veranstaltung selbst leitete, brachte in seiner Eröfsnungsausprache zum Ausdruck, daß cs Aufgabe der Aus stellung ist, das Buch dem ganzen Volke nahezubringen und bat die anwesenden Frauen, dem Buchhandel dabei zu helfen, daß das ganze deutsche Volk dem Buche und das wertvolle Buch dem ganzen deutschen Volke zugeführt wird. Frau Emma Bruuner sprach über »Deutsche Frau — Deutsches Buch« und machte da bei sehr interessante Ausführungen über die Bedeutung und die Aufgaben des Buches im neuen Staat, insbesondere für die Frau. »Um ihrer selbst und um ihrer Kinder willen strebt die deutsche Frau zum Volkstum zurück, und hierin vermag ihr das Buch zum Helfer zu werden. Die Aufgabe heißt: gute Bücher bis in die letzte kleinste Hütte hineintragcn. Der Weg zur Volksgemein schaft führt auch über das deutsche Buch.« Im Anschluß an diese sehr bemerkenswerten Ausführungen von Frau Brunner, die alle Anwesenden stark fesselten, sprach Frau v. Holzhausen über »Deutsche Fraucnbüchcr«. An gut ausgewähltcn Proben aus einigen bekannten Frauenbüchern, die Frau v. Holzhausen sehr eindrucksvoll vorlas, zeigte sie, was die deutsche Frau von ihren Dichterinnen verlangt, nämlich: daß sic echt weiblich seien und echt deutsch und daß sic von innen heraus schassen, gelenkt von ihrem Herzen. Anschließend an diese beiden Vorträge las der hessische Heimatdichter Heinrich Philipp Tempel einige größere Abschnitte aus seinem kürzlich erschienenen großen Bauernroman »Heilige Erde- vor, die sehr starken Eindruck machten und mit herzlichem Beifall ausgenommen wurden. Der sehr schöne, ge haltvolle und anregende Abend fand mit einem Sieg Heil auf unseren Führer Adolf Hitler einen würdigen Abschluß. Für einen Nachmittag hatte der Buchhändlcrverein auch die Altstadtkindcr zu einer Märcheuvorlcsung zu sich eingcladcn. Das Frankfurter Volksblatt berichtete über diese recht sinnvolle Veranstaltung: »Da saßen sie im gotischen Märchensaale, den Anno 1464 Johann von Melcm im Steinernen Hause erbaute, an die dreihundert Buben und Mädels der Frankfurter Altstadt — rotbäckige Strampler mit Drchhälscn, aber auch recht, recht blasse, stille — und warteten der Märchentante Hannah Längen. Bald huschten
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