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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1932
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- Deutsch
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^ 250, 25. Oktober 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel,. Wir verdanken es wieder der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, daß der Leipziger Aufenthalt planmäßig dnrchgesü-hrt werden konnte. Herr Oderstudiendirektor Prof. vr. Frenze! hatte in liedenswiirdigster Weise diese Tage vorbereitet. Unser Dank gilt ferner den Firmen und Anstalten, welche nns Besichtigungen ermöglichten und ihren Mit arbeitern, die sie durch Bortrag und Führung sruchtdar gestalteten. Unsere Reise führte uns weiter nach Weimar. Eine Wanderung durch das schöne Thüringerland und der Besn-ch lder Wartburg be schlossen die Fahrt, die über Kassel heimwärts führte. N. Heer, Studien rat. Uber Lieferungsbedingungen und Umfaß. — Unter dieser Über schrift beschäftigt sich l'de kublikker anck Vook8ell6r vom 7. Oktober in seinem Leitartikel mit der kürzlich im Börsenblatt veröffentlich ten Artikelsolge »Der Umsatz der reichsdcutschen Sortimentsbuch handlungen«. Er bringt dabei einen von ihm am 1. Juli ver öffentlichten Aufsatz in Erinnerung, in dem u. a. gesagt wurde: »Der Schlüssel der ganzen Lage liegt bei einem größeren und schnelleren Umsatz und nicht unbedingt in einer Verbesserung der Lieferungs bedingungen« und bemerkt dazu, daß in Deutschland der den Sorti mentern vom Verlag gewährte Rabatt beträchtlich höher ist als in England, daß der deutsche Buchhandel die drückende Last der heu tigen Geschäftslage sehr stark empfindet und daß in Deutschland die Bibliotheken für die Versorgung der Öffentlichkeit mit Lesestoff nicht die Rolle wie in England spielen — da die Bücher dort nicht an nähernd in dem starken Maße geliehen werden wie in England. Rach der Wiedergabe einiger Zahlen aus dem oben genannten Artikel schreibt l'de ?ubli«ker nnck Bookseller:» Wir brauchen uns nicht zu wunderu, daß der deutsche Buchhandel im ganzen schwer unter der augenblicklichen Wirtschaftslage leidet und es drängt sich uns der Schluß auf, daß angesichts des hohen Rabattes, der dort üb lich ist, eine befriedigende Lösung der schwierigen Frage nicht zu erwarten sein dürfte. Jedenfalls können die Nabattverhältnisse nicht als siir die Entwicklung der Branche gesund und günstig be zeichnet werden. . . . Wir kennen keine ähnlichen (statistischen) Zahlen über den Prokopf-Buchabsatz in England, mit denen die entsprechen den deutschen Ziffern verglichen werden könnten, und wir wollen ganz gewiß keine Umsatzsteuer eingeführt wissen, damit wir solche Zahlen erhalten, es scheint uns jedoch klar, daß der Handel von der Seite höherer Rabattsätze her keine Aufwärtsentwicklung zu er hoffen hat. In diesem Zusammenhänge ist es vielleicht gut daran zu erinuern, daß unter den Argumenten, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts von den Gegnern des Preisschutzes für Bücher vorge bracht wurden, auch die Behauptung war, daß der Preisschutz zur Übersetzung des Einzelhandels mit Firmen und zu minder guter Bedienung des Publikums führen werde. Wir wissen, wie es dann gekommen ist: Der Preisschutz fiel und es begann eine traurige Pe riode für den Buchhandel, die erst durch Wiedereinführung des Schutzes durch das llel Book ^Zreement beendet werden konnte! Wird sich die Geschichte wiederholen?« Tagung der Zeitungsverleger in Berlin. - Am 12. Oktober hielt der Verein Deutscher Z e i t u n g s v e r l e g e r seine diesjährige Hauptversammlung in Berlin ab. Eigentlich sollte diese Hauptversammlung in der Goethestadt Frankfurt a. M. stattfiudcn. Die Zuspitzung der Wirtschaftslage gebot aber die Abhaltung einer- rein geschäftlichen Tagung in der Reichshauptstadt. Nach den ein gehenden Ausführungen des Vorsitzenden, Kommerzienrat I)r. K r u m b h a a r-Liegnitz, ist mit einer Besserung des Zeitungsge schäfts vorab nicht zu rechnen. Zu Anfang des Jahres 1932 senkten etwa 1700 Zeitungen ihre Bezugspreise um durchschnittlich ION. Der mengenmäßige Rückgang der Anzeigen betrug im Berichtsjahre etwa 30 bis 50N. Wenn auch die Zeilenpreise beim größten Teil der deutschen Zeitungen intakt geblieben sind, so mußte den Inse renten durch Erleichterung von Seitenabschlüssen, durch Krisen rabatte u. dgl. auf andere Weise entgegeugekommeu werden. Einer Steigerung der Bezieherzahl steht immer noch die wachsende Ar beitslosigkeit und die Senkung des Volkseinkommens im Wege. Auf Veranlassung des Neichskommissars für Preisprüfuug beschäftigte sich der Neichswirtschaftsrat mit der Frage, ob die Notwendigkeit und die praktische Möglichkeit einer Senkung der Anzeigenpreise ge geben sei. Der Neichswirtschaftsrat ist auf Grund seiner Unter suchungen zu dem Ergebnis gekommen, daß gesetzliche oder behörd liche Eingriffe nicht geboten erscheinen, daß vielmehr der Verhand lungsweg zwischen den Interessenten zu empfehlen sei. Der Reichs wirtschaftsrat hält es aber u. a. für notwendig, »in die Preisge barung der Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften eine größere Klarheit und Durchsichtigkeit hineinzubringen, um es den Inseren ten zu ermöglichen, sich ohne Schwierigkeiten über die Höhe der Kosten siir ihre Insertion zu unterrichten.« — Die nächste Haupt versammlung wird in München stattfinden. — Der Hauptver sammlung der Zeitungsverleger folgte die Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes für das Deutsche Zeitungsgewerbe. V. Schriftsteller und Buchhändler. - In der kürzlich erschienenen Lebensgeschichte von Max Halbe: »Scholle und Schicksal«, die besonders dem Buchhändler viel Interessantes zu sagen hat, be findet sich der folgende kleine Abschnitt, der uns besonders angeht: »Auch junge Buchhändler gab es in diesem Kreise, die eigent lich aus dem studentischen Nahmen hcrausfielen, aber ebenfalls gern gescheit waren. Es herrschte wirklich keine Engherzigkeit. Unter dieser buchhändlerischen Jugend waltete eine besonders geistige Auf nahmefreudigkeit, die sie mir schnell nahebrachte. Ihr Jnteressen- kreis war ein so ganz anderer, als ich ihn sonst bisher angetroffen hatte. Er hatte mit dem Buch als Ware zu tun, war also kaufmän nisch betont, aber die geistige Grundlage, die doch entscheidend mit spielte, verlieh ihm Niveau und hob den Stand weit über das bloß Merkantile hinaus, sofern er nämlich seine Pflicht ernst nahm. Dies war freilich Voraussetzung; daß sie erfüllt wurde, spricht für de» fortschrittlichen Geist, der diese jungen Buchhändler unseres Hei delberger Kreises beseelte. Ich verlebte gerade mit ihnen sehr ge nußreiche Stunden und knüpfte ein paar Verbindungen an, die von langer Tauer sein sollten. Sicher war ja auch Heidelberg ein be sonders günstiger Boden für junge aufstrebende Buchhändler. Es gab eine stattliche Anzahl von großen und vornehmen Buchhand lungen, teilweise auch mit Verlagsangliederung, die alle von den Professoren und Studenten zehrten und im geistigen Dunstkreis der mater vortrefflich gediehen.« Der Rückgang des Papicrvcrbrauchs in Österreich. — Einem kürzlich erschienenen Bericht des Österreichischen Instituts für Kon- iunkturforschung ist zu entnehmen, daß der Papierverbrauch pro Kopf der Bevölkerung in Österreich im Jahre 1920 18,5 KZ betragen hat, im Jahre 1931 nur mehr 10,5 KZ. Die bisherigen Feststellungen für 1932 lassen voraussehen, daß die Verbrauchsziffer in diesem Jahre noch eine weitere Verringerung erfahren wird. vr. F. W. Wohlfahrtsbriefmarken 1942 für die Deutsche Nothilfe. Im Rahmen des großen Hilfswerks der deutschen amtlichen und freien Wohlfahrtspflege zur Bekämpfung der Winternot findet vom 1. November 1932 bis 28. Februar 1933 der Vertrieb von fünf neuen Wohlfahrtsbriefmarken der Neichspost für die Deutsche Nothilfe statt. Die Wohlfahrtsbriefmarken werden außer au den Pvstschalteru auch außerpostalisch durch die örtlichen Stellen der Wohlfahrtspflege verkauft werden. 80 Prozent des außerpostalisch erzielten Erlöses verbleiben zur Verfügung der örtlichen Wohl- fahrtseinrichtungen. 10 Prozent fließen in einen Landcsfvnds, der Restbetrag und der Ertrag des Postverkaufs wird dem Ausgleichs- sonds der Reichsgeschäftsstclle der Deutschen Nothilfe zugeführt und durch den Neichsarbeitsausschuß der Deutschen Nothilfe, in dem auch die S p i tz e n v e r b ä n d e der Wirtschaft vertreten sind, uuterverteilt. Zur Ausgabe gelangen folgende Wohlfahrtsbriefmarken: eine 4-Pf.-Marke (Wartburg), Verkaufspreis 6 Npf. (Drucksachen, 2 Marken für Ttadtbriefe), eine 6-Pf.-Marke (Schloß Stolzenfels), Verkaufspreis 10 Npf. (Fernpostkarten), eine 12-Pf.-Marke (Burg Nürnberg)), Verkaufspreis 15 Rpf. (Fern- eiue 25-Pf.-Marke (Schloß Lichteustein), Verkaufspreis 35 Npf. (Ausländsbriefe), eine 40-Ps.-Marke (Schloß Marburg), Verkaufspreis 80 Npf. (Päck chen, Eilbotcngebühr). Ferner werden M a r k e n h c f t ch e n zum Preise von 2.— NM ausgegeben, die je fünf Marken zu 4 und 6 Pf. und acht Marken zu 12 Pf. enthalten. Bereits am 1. Oktober d. I. ist anläßlich des 85. Geburtstages des Herrn Reichspräsidenten die Wohlfahrts- post karte mit einem Bild des Herrn Reichspräsidenten auf der Vorderseite neben dem Raum für die Anschrift und einer einge druckten 6-Pf. - Wohlfahrtsbriefmarke mit der Abbildung des Tannenberg-Denkmals ausgegebeu worden. Der Verkaufspreis der Karte beträgt 10 Npf. Von den vorjährigen Wohlfahrtsbriefmarken sind insgesamt annähernd 12 Millionen Stück verkauft worden. Ihr Ertrag zur Linderung der Not belief sich auf rund 610 000 NM. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich alle Firmen, die dazu in der Lage sind, entschließen könnten, ihre Geschäfts post einige Tage lang mit Wohlfahrtsbriefmarken zu frankieren. Bei der geringen Höhe des Wohlfahrtsaufschlages 779
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