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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1932
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- 1932-10-25
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- 25.10.1932
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X- 250, 25. Oktober 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschu Buchhandel. einzelnen Punkten zu revidieren. Von einem solchen höchst glücklichen Fund, der neues Licht auf die bisher wenig ausgestellten Anfänge des Buchdrucks der Stadt Basel wirft, kann im folgenden berichtet werden. Ein Nubrikatorvermerk aus dem Fahre 1-16-1, den Fritz Finken- staedt*) in einem Exemplar des Jost. Nider, Braeeeptorium ckivinae leum (Basel.: Berthold Nuppel. Hain 11782) entdeckte, gab ihm Ge legenheit, die zahlreichen ungelösten Probleme der Einführung des Buchdrucks in Basel einer gründlichen und ergebnisreichen Durchsicht zu unterziehen. Um das Neue, das Finkenstaedt bringt, richtig wür digen zu können, ist es erforderlich, in ganz kurzen Worten das bis her Ermittelte wicderzugeben**). Das früheste Datum, das mit Basel in Verbindung gebracht werden konnte, war eine Nubrikatornotiz aus dem Jahre 1468 in dem Pariser Exemplar des Gregorius, Kloralia in lob (Hain 7926). Die große gothische Type dieses Druckes (118 mm — Haebler 1), die unverkennbar in Anlehnung an die 48zeilige Bibcltype von Fust und Schösser geschaffen worden ist, wird noch in zwei weiteren Drucken verwendet, von denen aber keiner seinen Hersteller nennt. In etwas kleinerem Maß (112 mm — Haebler 2) findet sich die Type dann in dem undatierten Repertorium Vocabulorum des Eonradus de Mure (Hain 11642), das als Drnckcr Bertoldus und als Druckort Basel nennt. Da in Baseler Urkunden (zuerst 25. Juni 1473. Regesten Nr. 14) ein Drucker Berthold Nuppel austritt, wurden ihm die Drucke in beiden Typen zugeschrieben, obgleich der sichere Beweis, daß die Drucke der Type 1 — 118 mm gleichfalls von Nuppel herrühren, noch nicht erbracht war. Vor seinem Auftreten in Basel scheint Nuppel in Mainz tätig gewesen zu sein. Bechtolff von Hanauwe, der 1455 in Gutenbcrgs Prozeß als Zeuge austritt, wird seit langem mit dem Baseler Berthold Nuppel identifiziert, und der Mainzer Stil seiner Typen unterstützt diese Vermutung. Nur der beträchtlich zeitliche Abstand zwischen der Tätigkeit in Mainz (1455) und ihrer Wiederaufnahme in Basel (1468) war nicht befriedigend zu erklären. Hier zeigt sich nun die Bedeutung des neugefundencn Datums. Nach der zweifellos echten Nubrikator notiz war Niders Praeceptorium bereits am 20. Oktober 1464 vollendet. Das Praeceptorium ist aber ein Druck in der Type 112 (Haebler 2), also in der Type, die man bisher allein mit Sicherheit Nuppel zuschreiben konnte. Der Beginn seiner Tätigkeit läßt sich somit bis in das Jahr 1464 zurückverlegen, und gleichzeitig wird die Zeit spanne zwischen dem Wirken in Mainz und dem in Basel zu einem Drittel überbrückt. Auch das Verhältnis der beiden Typen 118 und 112 zueinander stellt sich jetzt ganz anders dar. Type 142 wird von der zweiten an die erste Stelle verwiesen, sie kann schon aus zeitlichen Gründen un möglich ein Neuguß von Type 118 in kleinerem Maß sein. Von dieser Erwägung ausgehend hat Finkenstaedt die Type 118 einer genauen Prüfung unterworfen und kommt zu dem Ergebnis, daß es sich nicht, wie man bisher annahm, um identische, nur im Maß unterscheidbare, sondern um gänzlich verschiedene Typen handelt. Die Methode, mit der dieses Resultat gewonnen wurde, ist neu und originell, wenn auch über ihre Anwendbarkeit auf Frühdrucke noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Einer Anregung des Leiters der Bremer Presse vr. Wiegand folgend, ließ Finkenstaedt 15fache photographische Ver größerungen beider Typen anfertigen und konnte nun kleine Ab weichungen in den Formen erkennen, die seiner Ansicht nach nur den Schluß zulassen, daß es sich um verschiedene Stempelschnitte handeln muß. Dennoch bleibt die Ähnlichkeit der beiden Typen überraschend, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die eine der anderen zum Vorbild gedient hat. Wie steht es nun mit dem Datum 1468, das das Pariser Exemplar des Gregorius in Type 118 aufweist? Schon früher ist die Echtheit dieses Eintrags von einzelnen Forschern angezweifelt wor den, und Finkenstaedt erklärt ihn unter Berufung auf eine noch nicht veröffentlichte Arbeit von Ernst Schulz als Fälschung. Man darf auf den Nachweis dieser Fälschung gespannt sein, obgleich er an den von Finkenstaedt gewonnenen Resultaten wenig oder nichts ändert. Wenn der Autor allerdings zum Schluß seiner höchst interessanten und anregenden Studie die Behauptung aufstellt, durch seineu Fund gewinne auch die Entstehung des Huppschen Wsssls Zpeeiale in Basel, und zwar durch Nuppel an Wahrscheinlichkeit, so kann ich diese Behaup tung nicht unwidersprochen lassen. Die Type des Ms83le 8peei3le stellt sich als ein unvollendeter Probeguß der kleinen Psaltertype des Fust-Schöffer Psalteriums von 1457 dar. Auf Grund der Type muß man annehmen, daß der Druck in Mainz entstanden ist. Die Ver- *) Ein Druck Berthold Nuppels mit Nubrizierungsdatum 1464. In: Beiträge zur Forschung. Studien aus dem Antiquariat Jacques Nosenthal. Neue Folge IV. 1932. S. 7—33 m. 1 Tafel. (Uber den inzwischen leider verstorbenen Verfasser s. Börsenblatt Nr. 120, S. 432.) **) Vcrgl. meine Ausführungen in Milkau, Hanöb. ö. Biblio thekswissenschaft I. 1931. S- 385 f. und S- 359 f. 776 brcitung der erhaltenen Exemplare in der Schweiz rührt von der Be stimmung des Missale für das Bistum Konstanz her, ihr Vertrieb scheint von Basel aus vor sich gegangen zu sein, da die Einbände nach der Stempelverzierung in Basel hergestellt sind. Doch haben schon Hupp und neuerdings E. PH. Goldschmidt darauf hingewicscn, daß aus dem Einband nicht auf den Druckort geschlossen werden darf, da die Versendung der Bücher in der Regel ungebunden in Fässern vor sich ging. Außerdem handelt cs sich um einen liturgischen Druck, und gerade diese Gruppe von Drucken ist in unzähligen Fällen in Orten außerhalb der Diözese in Auftrag gegeben worden. Der neue Band des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke wird zahlreiche Beispiele von Brevieren bringen, die in Straßburg, in Speyer oder in Nürnberg für irgendeine Diözese gedruckt worden sind, ohne daß auch nur eines der erhaltenen Exemplare am Truckort oder in seiner Nähe aufgefun- dcn wurde. Sie befinden sich, soweit sic nicht durch Ankauf in eine große öffentliche oder private Sammlung übergegangcn sind, sämtlich in Orten der Diözese, für die sie bestimmt waren. Bei dem um strittenen und sehr verwickelten Fragenkomplex des W88316 feciale muß ich mich hier auf diese Andeutungen beschränken, aber für mich besteht kein Zweifel, daß sehr vieles für seine Entstehung in Mainz vor dem Jahre 1457 spricht. Die Tatsache, daß Berthold Nuppel nicht, wie man früher annahm, erst seit 1468, sondern bereits 1464 gedruckt hat, ist daher meiner Ansicht nach für dieses Problem ohne Bedeutung. Neue Literatur zum amerikanischen Buch- und Schriftwesen. Besprochen von Ludwig Schüz (Chicago). Landorn, R 3 I p k, anck k. H. 6Isrlc. ^ Bibliograph ok Nie Banckom Hou86, 1931. 8" 14, 171 Leiten. 500 numerierte Um es vorauszusagen: die Bibliographie der Werke des unge mein fruchtbaren amerikanischen Dramatikers O'Neill würde nicht aus dem üblichen Nahmen fallen, wenn uns im 2. Teil des vor liegenden Buches der Schriftsteller uicht auch erstmalig als Lyriker entgcgenträte. Die Autoren haben es unternommen — als Tribut für den Dichter —, durch Veröffentlichung der frühen bisher un gedruckten Gedichte sein seitheriges Schaffen vollkommen biblio graphisch abgerundet wicderzugeben. Im übrigen ist im 1. Teil die Reihenfolge der Titelbeschreibungen genau und sorgfältig einge- haltcn. Der chronologischen Folge der Werke des Dramatikers, der 1912 erstmalig hervortrat, folgen Anthologien und Periodica, in denen er mit Beiträgen vertreten ist, ferner Werke, die irgendwie Bezug auf den Dichter nehmen und zum Schluß einige seiner un veröffentlichten Stücke. Die bcigegcbencn buch'llustratiiven Abbildun gen ergänzen vorteilhaft Text und Zusammenstellung. IVl c IVl u r t r i e, I) ougla 8 6. Ibe beginning8 ok printing in Mali. >Vitb a bibliograpby. (1849—1860.) Odieago, lobn Lalkoun Olub, 1931. 8° 91 Leiten. 160 Bxemplare. Halbleinen S 6.—. McMurtrie hat in nimmermüdem Eifer diesmal einen besonders interessanten Beilrag feiner typographischen Forschungen auf den Markt gebracht: die Einführung der Druckkunst in Utah, dem Mor monenstaate, der mit seiner Gründung 1847 zu einer der merk würdigsten kulturhistorischen Erscheinungen der neueren Zeit ge worden ist. Kurz sei bemerkt, daß sich die vertriebene Mormonen- sckte in jenem Jahr im damaligen westlichen Territorium Utah niederließ und bis zum heutigen Tage die geistige Führung des jetzigen Staates Utah in Händen behalten hat. Uber das damalige geistliche Oberhaupt dieser »Heiligen der jüngsten Tage« und Staats präsidenten Brigham Doung ist in der letzten Zeit manche Literatur erschienen. Er war es, der in den Jahren, in denen er u. a. das Dogma der Polygamie verkündete, auch die Drucker presse iu seinem Staate einführte und selbst in Salt Lake City eine Offizin eröffncte. 1850 gab sein Verlag die erste wöchentliche Zeitung, die »Dekret I§ew8« heraus. Der Druck beschränkte sich in diesen Jahren nur auf offizielle und kirchliche Pamphlete und Bel.nmtmachungen: andere Drucke sind erst später nachweisbar. McMurtrie hat ein gehende Studien an Ort und Stelle getrieben und vermittelt uns u. a. eine Bibliographie von 42 Titeln (1849—1860). die durch 13 Illustrationen belebt werden. Der lokn Oalboun Club sorgte wie immer für eine bibliophile Ausstattung. Ooocib ne, Bertram 6ro8venor. Book l)ecoration3. >Vitb M3nx illu8tration8. kle^vVorlc, Orolier Olub, 1931. 4° 77 Leiten. 400 Bxemplare. llalbpergament. K 15.—. Diese schöne künstlerische Publikation, eingeleitet durch Jngalls Kimball, gilt dem Gedächtnis des 1924 verstorbenen Buch-
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