X- 246, 22. Oktober 1981. Künftig erscheinende Bücher. Börsen«»,, f. d.Dtschn.Buchhandll. S8S7 ^rkm^ißucnur vvL«rir in Licnir vrr ivknemiinr ca. röo Seiten. Geh. ca. RM 5.20, geb. ca. R.M 6.70 Oer Gelehrte bekommt durch das, was er über die Naturvölker in der Literatur erfährt, einen Eindruck davon, wie ihr Denken, Glauben und Handeln von dem entsprechenden Denken, Glauben und Handeln des Zivilisierten verschieden ist; der Missionar empfindet im täglichen Um gang mit dem Lulturarmcn, wie das Menschenber; unter der dunklen Haut ganz das Gleiche ist wie unter der Hellen, wenn auch auf dem Gebiet des Intellekts sich Verschiedenheiten geltend machen. Für den Gelehrten ist der primitive interessantes Objekt. Dagegen dem Missionar tritt der Eingeborene als Partner gegenüber, ein Zwiespruch erfolgt und die Holge ist eine Hcrzens- Anteilnahme an dem Ergehen und an der Lage des Anderen. So kommt der Missionar dem 8arbigen menschlich nahe und hat deshalb den Wunsch, ihm in der Notlage, in der er sich befiindet, freunde zu gewinnen. Bei näherem Zusehen entpuppt sich die ganze vom Abendland ausgehende Zivi lisation als eine die Grundlagen primitiver Lultur so unterminierende und alle edlen, noch dem Ein geborenen verbliebenen Lräfte so zersetzende Macht, daß man ein tiefes Mitleid mit der hilflosen Lage des Negers angesichts der Sturmflut, die über ihn hercinbricht, empfindet und die Ahnung bekommt, -aß ein Rassenkampf entfesselt wird, der eine Äatastrophe von nicht vorstellbarem Ausmaß nach sich ziehen muß. Da gilt cs überall die Menschen guten Willens auf die Gefahr aufmerksam zu machen, damit der furchtbare Zusammenstoß durch gemeinsames Arbeiten verhindert werden möchte. Aber nicht nur darum geht es in diesem Buche, durch die Darstellung des Geisteslebens der primitiven die allgemein menschliche Anteilnahme für den Afrikaner im Leser zu wecken. Da das Thema heißt: Geistesleben afrikanischer Völker im Lichte des Evangeliums, so fragt cs: „was bedeutet die ganze geistige Einstellung des Afrikaners für den Überbringer des Evangeliums^" — ist der Eingeborene überhaupt imstande das Evangelium zu verstehen, es zu erfassen und als den Träger neuer Lebenskräfte in seinem Geisteszustand sich auswirken zu lassend Was ist von den Einwänden zu halten, die gegen das Hineinbringen des Evangeliums in die kulturarme Völker welt Afrikas erhoben werdend Vorliegendes Buch will mit der Beschäftigung dieser 8ragen er zielen, daß das Wesen der frohen Botschaft, die auch dem Afrikaner überbracht wird, klarer wird im Unterschied nicht nur von dem, was andere Religionen wie etwa der Islam für das Geistesleben des Negers zu bedeuten haben, sondern auch jeder anderen unevangelischen Verkündigung des Christentums gegenüber. ^ cn«. «iLHk« / / nimcnkn Börsenblatt f. Deutschen Bnchhan-el. S8. Jahrgang. 809