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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1931
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- 1931-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1931
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- Deutsch
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X- 246, 22. Oktober 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Verzeichnisse von ^.mericana, Lirst Lckitions, Kare Looks, LvZIisk Literature usw., die bekannten G o o L s p e e d fchen Sachkataloge, die bibliophilen Verzeichnisse vieler namhafter Altbuchhändler wie Wells, Da über L P i n e, Schulte, Allen, G o t h a m, Gold, A r g o s y, Lauriat Co., Al di ne Book Co. u. a. m. können als fachmännisch gut bearbeitet, jedoch meist nicht als überdurchschnittlich angesehen werden. Die Kataloge wenden sich insgesamt an die amerikanische Sammlerwelt sowie an einheimische Bibliotheken und Institute (ein europäischer Absatz kommt ja bei den gegenwärtigen Verhältnissen so gut wie gar nicht in Frage), wie denn auch verschiedene Katalogvorreden zu regerem nationalen Sammeleifer anzuspornen suchen. Die Preise sind namentlich bei den Sammelkatalogen mehr oder weniger auf die allgemeine Geld knappheit abgestellt. Einige Firmen gewähren sogar als Kauf anreiz auf die schon mäßigen Preise einen Sommerrabatt von 10 bis 25 Prozent bei Barzahlung. Von weiteren Spezialkatalogen, die sich über das Mittelmaß herausheben, seien diesmal nur genannt: Katalog 70 von G. E. Stechert L Co. (New Pork), der Listory ok Lranee bringt und nach kontinentalem Muster gediegen bearbeitet ist, Ernest Daw - son's (Los Angeles) Verzeichnis 76, das u. a. eine kleine Reihe preiswerter Inkunabeln deutscher und italienischer Pressen enthält, ferner der Katalog 10 von Thorburn L Abbott (Ottawa), der dem Gebiet »Lanacliava« gewidmet ist und wertvolle Neisewerke A Aussprache über Werbemittel In seinem Beitrag vom 1. Oktober 1931 (Bbl. Nr. 228) hatte H. Bickhardt, Berlin, schon darauf hin gewiesen, daß Preisschilder ins Schaufenster gehören. Wir haben uns auf Wunsch einiger Kreisvereine schon vor Jahren um die Einführung von einheitlichen Preis zetteln in Form von Lesezeichen bemüht. Der beste Ausweg ist bis jetzt Selbsthilfe geblieben. Saubere, dem Stil des Fensters angcpaßte Preisschilder sollten in jedem Sortiment vorrätig sein bzw. hergestellt wer den können. Der Wichtigkeit wegen bringen wir noch einen zusammenfassenden Bericht, aus dem wir nur die Abschnitte über die in der Zeitschrift für Handels wissenschaft und Handelspraxis u. a. Zeitschriften aus führlich behandelten Versuche E. Lysinskis und über die Stellung des Auslandes zum Preisschild aus Raum mangel weglassen müssen. Man sage in pessimistischer Anwandlung nicht, daß zahlungskräftige Kunden da durch nicht geschaffen werden. Aber erleichtern sollte man auf alle Fälle den Entschluß zum Kaufen. W e rb e st e l l e. Preise ins Schaufenster. Im Buchhandel macht sich noch vielfach ein Widerstand gegen Preisauszeichnungen im Schaufenster bemerkbar. Während die meisten Ladengeschäfte schon seit langem ganz allgemein zur sicht baren Preisauszeichnung ihrer Waren geschritten sind, fällt es auf, wie selten man ein mit Preisen versehenes Schaufenster einer Buch handlung findet. Zum Teil beruht das wohl aus Gedankenlosig keit, zum Teil aber auch auf grundsätzlicher Gegnerschaft. Ist diese berechtigt? Viele Sortimenter vertreten die Ansicht, daß Bücher im Schau fenster nur dann mit Preisen ausgezeichnet werden sollten, wenn es sich um antiquarische oder eben ganz besonders billige Werke han delt. Alle anderen Preise schrecken den Beschauer nur ab — so meinen die Vertreter dieser Ansicht — und wirken einem Kaufent schluß entgegen. Bei der Untersuchung der Stichhaltigkeit dieser Behauptung ist schon auf eine eigenartige Inkonsequenz hinzuweisen. In Prospekten, Katalogen, schriftlichen Angeboten bedeutet das Vorhandensein des Preises eine Selbstverständlichkeit. Ans dem Schaufenster dagegen wird der Preis als störend verbannt. Warum soll der Preis hier kauffördernd, dort abschreckend wirken? Was dem einen sein Prospekt, ist dem anderen sein Schaufenster! Es ist nun aber in der Tat der Fall denkbar, daß ein Vorübergehender den Preis eines ausgestellten Buches unterschätzt, den Buchladen betritt und das Buch halb gezwungen kaust — entweder, weil es ihm nicht angenehm ist, ohne zu kaufen wieder fortzugehen, oder weil der Verkäufer ihm das Buch in so angenehmem Licht zeigt, daß der höhere Preis demgegenüber nicht ins Gewicht fällt. Der Sortimenter weiß, daß solche Fälle nicht häufig sind und der Werbe- sachmann wird hinzufügen, daß solche Zwangskäufe in sehr vielen Fällen zu einer starken Hemmung bei künftigen möglichen Kauf entschlüssen führen. Im allgemeinen kann aber behauptet werden, daß der Preis im Schaufenster stets eine kauffördernde Wirkung ansübt, auch dann, wenn es sich um verhältnismäßig hohe Preise handelt. Heute mehr denn je beginnt die Überlegung, ob eine Sache angeschafft werden soll oder nicht, mit der Betrachtung des Preises. Fehlt er, so wird sie gar nicht erst angestellt. Sehr tref fend hat das einmal Werner Diebold in einem Artikel »Reklame der Reklame« ausgedrückt, indem er, vom Käufer aus, »Sach- reklame«, d. h. sachliche Reklame verlangt und sie auch als die er folgreichste bezeichnet: Ich stehe halb verführt vor dem bekannten Schaufenster mit dem neuen Neisepaletot m i t Preisangabe, denn erst mit dem Preise wird »Das Ding an sich« für mich zur Sache. Preis plus Qualität zur Vision gebracht — das ist echteste Sachreklamc. — So sehr sich auch sonst Waren anderer Art und Bücher unterscheiden, auf diesem Gebiet gilt für sie das gleiche. Und gerade bei der heutigen wirtschaftlichen Lage bedeutet es einen Verzicht auf eine wesentliche Wirkung des Schaufensters, wenn man es unterläßt, die Bücher mit deutlichen Preisauszeichnungen zu ver sehen. Unsicherheit des Käufers mit Bezug auf den Preis bedeutet heute eine der stärksten Hemmungen des Kaufentschlusses. Der Ent schluß, nach dem Preise zu fragen, bedeutet oft ebensoviel, wie sich zum Kauf zu entschließen. Hier und da hört man auch immer noch den Einwand, Preise im Schaufenster seien nicht »vornehm«. Nun, soweit mit dieser »Vor nehmheit« die ästhetische Wirkung der Auslage gemeint ist, so ist sie sehr wohl zu erhalten, wenn man geschmackvolle, klare, aber unauf dringliche Preisschilder verwendet. Meint man aber, eine so »vor nehme« Kundschaft zu haben, daß sic etwas so Gemeines wie die Preisangabe stört, so dürfte cs wohl nur sehr vereinzelte Sorti mente geben, die mit einer solchen Käuferschicht gesegnet sind. Be rechtigt ist diese Einstellung jedenfalls nicht, denn das Buch ist kein Luxusgegenstand und so wenig ein Preis im Katalog und Pro spekt das Buch erniedrigt, so wenig tut er es auch in der Auslage. Betrachtet man all die Gründe, die für eine deutliche Preis auszeichnung der Bücher sprechen, so muß man die Forderung erheben, möglichst alle Bücherauslagen mit Preisen zu versehen. Der Sortimenter stempelt seine Ware zum Luxusgegenstand, wenn er auf die heute allgemein übliche Preisauszeichnung verzichtet. Ein Verzicht, der zweifellos nicht zur Hebung des Buchabsatzes beiträgt. A. H. Werbung im Kino. Von Walter Möller i. Fa. Wilhelm Möller, Oranienburg. Mit der Aufstellung der Themen im Bvrsenblatte Nummer 182: Werbung im Kino, Auswertung von Buchbesprechungen in Rund funk und Presse zeigen Werbestelle und Börsenblatt-Redaktion schon, daß sie nicht nur die negative Seite der genannten Einrichtungen sehen, wie so mancher Sortiments- oder Verlagskollege, mit dem ich ans Vortrags- oder Geschäftsreisen zusammenkam. Wer kennt nicht die Klagelieder: »Das Kino zieht den Leuten das Geld aus der Tasche, das sie sonst noch für Bücher übrig hatten« oder »der Rundfunk läßt ja niemandem mehr Zeit und Muße, ein Buch zu lesen oder Hausmusik zu treiben«. Mögen sie auch bis zu einem gewissen Grade Berechtigung haben, so sollen es sich Verlag und Sortiment um so mehr an gelegen sein lassen, den andererseits auch propagandistischen Cha rakter des Rundfunks und des Films für die Verbreitung des Buches auszuwerten. Heute soll nur von der Werbung im Kino die Rede sein. Wenn schon der Dichter sagt, daß die Nachwelt dem Mimen keine Kränze flicht, ihre und die von ihm nachgcschaffenen Gestalten rasch vergißt, so gilt dies noch viel mehr vom Film, bei dem ja.— auch beim Tonfilm — der Eindruck und die unmittelbare Wirkung der Persönlichkeit nicht oder doch nur teilweise zur Geltung 937
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