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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1931
- Strukturtyp
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- 1931-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1931
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- Deutsch
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X- 246, 22. Oktober 1931. Redaktioneller Teil. Bürs«nblatt f. d. Dtschn BuchhaaLel. Hierzu bestimmt § 261a Abs: 3 Satz 4: Fallen Verbindlich keiten unter mehrere Posten, so ist bei dem Posten, unter dem sic ausgewiesen werden, die Mitzugehörigkcit zu den anderen Posten zu vermerken, soweit dies zur klaren und übersichtlichen Rechnungslegung erforderlich ist. § 261b bestimmt: Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wech sel- und Scheckbürgschasten sowie aus Garantieoerträgen sind, auch soweit ihnen gleichwertige Nückgriffsforderungen gegen überstehen, in voller Höhe in der Bilanz zu vermerken. VI. Posten, die der Nechnungsabgrenzung dienen. Hier ist dann der Reingewinn des Jahres am Schlüsse der Bilanz ungeteilt und vom vorjährigen Gewinnvortrag geson dert auszuweisen. (§ 261a Abs. 2.) Schema der Gewinn- und Berluftrechnung. A u if w e. n d u n g e n: 1. Löhne und Gehälter; 2. soziale Abgaben; 3. Abschreibungen auf Anlagen; 4. andere Abschreibungen; 5. Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen übersteigen; 6. Besitzsteuern der Gesellschaft; 7. alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, bei Handelsbetrieben mit Ausnahme der Aufwendungen für die bezogenen Waren. 8. Reingewinn, ungeteilt und gesondert vom vorjährigen Gewinn oder Verlustvortrag. Erträge: 1. Der Betrag, der sich nach Abzug der Aufwendungen sür Roh-, Hilss- und Betriebsstoffe, bei Handelsbetriebe» nach Abzug der Aufwendungen für die bezogenen Waren, sowie nach Abzug der unter L bis S gesondert auszuweisenden Erträge ergibt; 2. Erträge ans Beteiligungen; 8. Zinsen, soweit sie die Auswandszinsen übersteigen, und sonstige tkapitalerträgc; 4. außerordentliche Erträge; 5. außerordentliche Zuwendungen; V. Rcinoerlust, ungeteilt und gesondert rom vorjährigen Gewinn- öder Berlustvortrag. Diese Publizitätsvorschriften über die Rechnungslegung treten erst nach näherer Bestimmung der Regierung in Kraft; Übergangsbestimmungen werden dazu noch erlassen werden. Geschäftsbericht und Jahresabschluß sind der gesetzlichen Pflichtrevision durch einen oder mehrere sachverständige Bilanz prüfer zu unterziehen, welche Funktion von öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfern erfüllt werden soll. Buchhändlerfreizeit Stolberg a. Harz. (4. Sommerfreizeit des Sächs.-Thür. Buchhändlerverbandes vom 9.—16. August 1931.) Es war zu begrüßen, daß in diesem Jahre auch einem Ver treter des aktivistischen Jungbuchhandels, Herrn Gerhard Schönfelder, Gelegenheit gegeben wurde, im Nahmen einer Freizeit zu den jungen Berussgenossen zu sprechen. Sein erstes Thema hieß: »B i l d u n g s w e g e und Berufsaussichten des jungen Buchhändlers«. Schönfelder sprach zunächst über die Notlage, in der sich heute jede Berufsarbeit von der wirt schaftlichen und von der geistigen Seite her befindet. Mit der Ände rung der wirtschaftlichen und geistigen Grundlagen und Umwelt haben sich auch die Ausgaben des Buchhandels und damit die Bc- rufsbildungsaufgaben gewandelt. Die neuen Aufgaben fordern beste Kraftentfaltung, Kraftgcstaltung und Kraftausnutzung. Unter diesen Gesichtspunkten besteht heute die Forderung nach Verbreiterung und Vertiefung der sachlichen Grundlagen der buchhändlerischen Be rufsausbildung und nach einer viel stärkeren Heranziehung des ganzen Menschen zur Berufsarbeit. Schönfelder führte diese Forde rungen nach der wirtschaftlichen Seite (Betriebswirtschaftslehre, Werbung, Bücher- und Käuferkunde), nach der gesellschaftlichen (Zu sammenarbeit mit anderen Berufskreisen, gesellschaftliche Fähig keiten) und nach der geistigen Seite (Konzentration der Fähigkeiten, Erweiterung des Blickfeldes, Persönlichkeitsbildung) genauer aus. Er gab alsdann einen Überblick über die Bildungswege und Bil dungsmittel (vor dem Berufe und im Berufe), unterstrich die Be deutung der Erwachsenenbildungsarbeit und betonte besonders die Fragen der Selbstbildung. Im Schlußabschnitt über die Berufs aussichten legte er allen Nachdruck auf das innere Verhältnis zu Beruf und Arbeit. Er schloß mit dem Appell, heute in einer Zeit des Pessimismus die entscheidenden Lebenskräfte, die aus diesen Beziehungen erwachsen, nicht verkümmern zu lassen. In seinem zweiten Vortrag sprach Gerhard Schönfelder über »Die Frau als Leserin und Käuferin«. In lebendiger Form, unterstützt durch zahlreiche statistische Zeichnungen, behandelte hier Schönfelder ein Gebiet, dem bisher vielfach noch nicht die nötige Beachtung geschenkt wurde. Wenn man weiß, ein wie großer Teil des Volkseinkommens durch die Hände der Frau wieder der Wirt schaft zugeführt wird, wird ohne weiteres auch die Bedeutung der Frau als Käuferin für den Buchhändler klar. Schönfclder stellt nach einem kurzen historischen Überblick an die Spitze die Frage: »Welche Ansatzpunkte für die Berührung mit dem Buche sind heute für die Frau gegeben und wo liegen sie?« Er entwarf ein Bild von der Gliederung der Frauenwelt nach Alter, Familienstand, Be rufstätigkeit uud Soziallage und zeigte dabei, wie heute die Frau als Ehefrau, als Mutter, als Erzieherin und als Berufstätige weit gehend in einer starken Spannung zwischen den beiden Lebensord nungen Familie und Beruf steht. Das alles ergibt, daß die Welt der Frau in der gesellschaftlichen Wirklichkeit unserer Zeit viel stärker gegliedert und verteilt ist als die Welt des Mannes. Be sonders in der sehr lebhaften Aussprache wurden dann die Ansatz punkte für die praktische Bucharbeit herausgearbeitet. Von großer Bedeutung sind dabei auch, wie Schönfelder weiterhin ausführte, die Fragen der Frauenbildung. Am Nachmittag gab der Referent an Hand des Buches von Walter Hofmann »Die Lektüre der Frau« ergänzend eine kurze Einführung in die in der Richtung unseres Themas liegende leserkundlichc Arbeit der Volksbücherei und damit eine Reihe von Beispielen für die von der öffentlichen Bildungs bücherei erfaßten praktischen Leseinteressen der Frau in der Groß stadt. Der Vortrag gab wichtiges Material für Werbung und Kundenbehandlung. Diesen Untersuchungen über die passive Bedeutung der Frau für den Buchhandel folgte eine Aussprache über die aktive »Frau im Buchhandel«, die Buchhändlerin. Diesen Stoff behandelte in einer Arbeitsgemeinschaft Friedrich N c i n e ck e, der auch dieser Freizeit ein treulich berateuder Führer und ein fröhlicher, liebevoll sorgender Vater war. Er wies auf eine Reihe von besonderen Auf gaben hin, die die Frau im Buchhandel hat. Ein großer Teil der weiblichen Kundschaft legt Wert darauf, von einer Buchhändlerin bedient und beraten zu werden, vor allem, wenn es sich um aus gesprochene Frauenbücher, Modezcitschriften usw. handelt. Ferner liegt das Gebiet der Kinderbücher seiner Natur nach — was das Verständnis dafür angeht wie auch den Umgang mit den Käufern — einer Frau näher als einem Manne. Die frauliche Eigenart und das Verhältnis der Frau zum Mann im Beruf wurden eingehend und lebhaft besprochen. Daß Ritterlichkeit der Gehilfen ihrer Kol legin gegenüber notwendig ist, wurde namentlich den Jüngeren ans Herz gelegt, aber auch den Frauen, ihre männlichen Untergebenen menschlich zu behandeln. Auch die Buchhändlerin setzt sich in der Laufbahn ein Ziel, sie ist schon heute eine notwendige Ergänzung des männlichen Kollegen. Eine weitere Arbeitsgemeinschaft Fried rich Neincckes befaßte sich mit der »V er k a u f s t e ch n i k im Sortimen t«. Die Vielfalt von Einzelzügen, die zu einem guten Verkäufer gehören, wurde umfassend herausgestcllt: Sauberkeit, Höflichkeit, Eingehen auf die Wünsche des Käufers, Fingerspitzen gefühl, wie weit man bei der Beratung des Kunden gehen darf, ohne daß er das Gefühl des geistig Unterlegenen hat, was hemmend auf seine Kaufentschlüsse wirkt, umfassende Literaturkenntnis, fein fühlige Geschicklichkeit, bei passender Gelegenheit auch ein Buch zu verkaufen, das man los sein möchte, geduldige Bereitwilligkeit bei unentschlossenen Käufern, taktvolle Festigkeit gegenüber leider häu fig vorkommenöen Querulanten usw. Alle diese einzelnen Punkte wurden ausführlich durchgesprochen, es wurden Verhaltungsmaß regeln erwähnt, die sich bei den einzelnen Fällen bewährt haben, — kurz: es wurden Fingerzeige auf einem Gebiete gegeben, das für den jungen Buchhändler mit zu den schwierigsten, aber auch wich tigsten gehört. Im Anschluß hieran erweiterte Herr Weyhe -Salz wedel das Gesagte nach verschiedenen Richtungen, und die Vorfüh rung praktischer Fälle gab jedem Teilnehmer Gelegenheit, sein Ver halten in schwierigen Fällen auszuprobieren und zu korrigieren. Ganz nebenher wurde hierbei festgestellt, daß cs auch unter Buch händlern ganz ausgezeichnete mimische Talente gibt, die z. B. einen Kunden vom Querulantentyp oder das Kind als Kunden herrlich und stilecht wiederzugcben vermögen. 935
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