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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1931
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- 1931-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1931
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W 140, L0. Juni 1981. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Verleger und Buchbinder und fährt dann fort: »Wahrscheinlich ist die geringe Beachtung der Normalsormate darauf znriickzuführen, daß die Spränge von einem Format zum andern als zu grob emp funden werden. Bekanntlich ist jedes Normalformat die Verdoppe lung des vorausgehenden kleineren und die Halbierung des folgenden gröberen. Es sind zwar fiir Blicher Nebenreihcn v, 6, I) zngelassen, aber diese vermehren die Auswahl in einer Weise, das; die Wirk samkeit der Normung aufgehoben wird. Der Jury der Buchkunst- stiftung kann es nicht zum Vorwurf gemacht werden, das; sie bei der Auswahl der 50 Blicher auf das Normalformat nicht geachtet und dessen Jnnehaltnng nicht besonders bewertet hat. Ihre müh same Arbeit mußte auf viele andere Umstände Rücksicht nehmen, sie sollte ja auch das ,schöne' Buch heraussnchen, und mit der Schönheit an sich hat das Format nur bedingungsweise zu tun. Aber es hat beinahe den Anschein, als ob der Normenausschuß für das Graphische Gewerbe mit etwas mehr Nachdruck sich des Buchformats annehmen könnte. Die für all die viele Kleinarbeit des Buchdruckers auf gestellten Normen haben sich in kurzer Zeit schon' in reichem Maße durchsetzen können - sollte das nicht auch beim Buche möglich sein? Dem ist entgegenzuhalten, daß, abgesehen von den wirtschaftlichen Gesichtspunkten, eben nach Ansicht zahlreicher Verleger die Normung Formate geschaffen hat, die den geläufigen Anforderungen an das gute Aussehen eines Buches nicht entsprechen. Ob daran die ge forderte größere Einwirkung der Normsreunde viel ändern kann, muß gerade im Hinblick auf die oben mitgeteilte Feststellung fraglich erscheinen. Zur Wirtschaftslage im deutschen Papiergewcrbe. — Nach den Ermittlungen des Instituts für Konjunkturforschung in Berlin hat sich in der deutschen Papierwirtschaft die Verschlechterung der Kon junkturlage fortgesetzt. In den ersten drei Monaten des Jahres 1931 war die Erzeugung von Papier und Pappe um 12 Prozent ge ringer als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Seit Beginn des Jahres 1931 haben die Preise für alle wichtigen Papiersorten (Zeitungsdruck- und sonstige Druckpapiere, Packpapier und Schreib papier) weiter nachgegeben. Die Großhandels-Indexziffer für Papierstoffe und Papier (1913 — 100), die von 136,8 im Oktober 1930 auf 126,0 im Dezember 1930 zurückgegangen war, sank im April 1931 auf 118,5. Die Papiereinsuhr war im ersten Vierteljahr 1931 um rund 30 Prozent geringer als in der gleichen Zeit des Vor jahres. Die Ausf ll h r von Papier und Pappe stieg zwar in den Vergleichszeiträumcn um 10 Prozent, blieb aber damit um 10 Prozent gegenüber 1029 zurück. Die Erzeugung von Zcitungsdruckpapier ist seit der Jahreswende zurückgegangen. I). Prinzipalsklage wegen Tarifbruchs. Der Deutsche Buch drucker-Verein hat den Verband der Deutschen Buch drucker beim Berliner Arbeitsgericht verklagt. Die Klage ist hauptsächlich wegen des wilden Streiks der Buchdrucker in Königs berg i. Pr. erfolgt, der fast vier Wochen dauerte und der wohl rund 200 000 NM an Schaden den Arbeitgebern verursachte. Die Klage ist auch auf die Person des Verbandsgauvorsitzenden für Ostpreußen ausgedehnt worden. Es ist zunächst ein Teilbetrag des Schadens in Höhe von 0100 NM cingeklagt worden. Die Klage gegen den Gauvor- steher stützt sich auf 8 826 BGB. (unerlaubte Handlung). Die Klage richtet sich ferner auch gegen das Vorgehen des Verbandes hinsichtlich des Abbaues der übertariflichen Entlohnung. Es soll in Zukunft verhindert werdet,, daß der Buchdruckerverband den Tarifvertrag sabotiert. Ein am 6. Juni stattgefundener Gütetermin verlief natür lich erfolglos. Für den 2. Juli ist Kammertermin beim Arbeitsgericht angesetzt worden. v. Die Soncino-Gesellschaft der Freunde des jüdischen Buches hielt vom 24.-26. Mai ihre 6. Jahresversammlung in Frankfurt a. M. ab, zum ersten Male seit ihrem Bestehen außerhalb Berlins. Die Tagung begann mit einem Ausflug nach Worms und einer Führung durch das alte Frankfurt, beide vou Vorträge»! begleitet. Am Abeud des 26. Mai vereinte ein Festessen die von auswärts erschienenen Mitglieder der »Soncino-Gesellschaft« und zahlreiche Frankfurter Freunde des jüdischen Buches mit ihren Damen zu festlich-frohem Male in den Räumen der Frankfurt-Loge. Während des Festessens wurden elf wertvolle Festgaben, die von Mitgliedern der »Soncino-Gesellschaft« gestiftet waren, verteilt. Von diesen Fest gaben sind besonders hervorzuheben: Zwei Flugblätter zum »Klever Getstrcit«, gestiftet von Prof. Vr. A. Freimann und Rechtsanwalt A. Horovitz, Frankfurt a. M. Eine Reproduktion der nahezu in allen Exemplaren von Josef Albos Jkkarim (Soncino 1485) fehlenden Blätter, die die römische Zensur vernichtet hatte. Stifter: Julius Werner, Frankfurt a. M. Zwei Ansichten der Frankfurter Judengasse mit Erläuterungen von Julius Hülsen. Gestiftet von Edwin Baer, Ludwig Baer, Ernst Blau, Julius Homburger, Ludwig Nies, Siegfried Noscn- berg, Frankfurt a. M. Wiedergabe des Titels der im Jahre 1800 erschienenen ersten Machsor-Ausgabe Wolf Heidenheims und Abdruck eines auf eine widerrechtliche Ausgabe des Machsors bezüglichen Bann fluchs (Cherem). Gestiftet von der Buchdruckerei M. Lehr berger L Co., Frankfurt a. M. Bartholomaeus Kaiser, ein deutsch-hebräisches Flugblatt um 1515. Gestiftet von Heinrich Eisemann, Frankfurt a. M. Des Moses Meimonides Morgengebet, bevor er seine Krallten besucht. Gestiftet von Bennigson, Eitingon, Graetz, Holzer, Schiff, Schiller, Wolfstein, Berlin. Loewe, Alter jüdischer Volkshumor aus Talmud und Midrasch. Gestiftet von Mitgliedern in der Tschechoslowakei. Ein Abdruck aus der Offenbacher Haggadah. Gestiftet von vr. Siegfried Guggenheim, Offenbach a. M. Bamberger, Das Buch Zunz, Widmung von Salman Schocken. Während der Festtafel wurde die Gründung einer Frankfurter Ortsgruppe der »Soncino-Gesellschaft« bekanntgegeben. Am Vormittag des 26. Mai fand in der Stadtbibliothek die Jahresversammlung statt, die der Vorsitzende, Herr Prof. vr. Hein rich Loewe, leitete. Der eigentliche Jahresbericht wurde von dem Schriftführer, Herrn Referendar Hermann Meyer, erstattet, der auch nähere Angaben über die geplanten weiteren Jahresgaben machte. Aus der Versammlung heraus wurde der Wunsch geäußert, den Frei- mann-Marxschen Inkunabel-Codex zu Ende zu führen. Der Vorstand wurde wiedergewählt und außerdem neu die Herren Ministerial rat vr. Hirsch-Stuttgart, Bankier Kroch-Leipzig, vr. Felix Kaufs- mann-Frankfurt a. M. und Julius Werner-Frankfurt a. M. Eine Satzungsänderungs-Kommission wurde gewählt, die eine zeitgemäße Umgestaltung der Satzungen vorbereiten soll. An die geschlossene Mitgliederversammlung schloß sich der eigentliche Festakt an, bei dem Prof. vr. Loewe über »Die Juden als Volk des Buches« und Prof. Freimann über »Die Illustrationen im hebräi schen Buche der Frühzeit« sprachen. Der Vortrag -es Herrn Prof. Freimann war gleichzeitig eine Einführung in die Aus stellung »Das illustrierte hebräische Buch bis zum Ende des 17. Jahr hunderts«, die im Anschluß an den Festakt in der Stadtbibliothek eröffnet wurde. Am Nachmittag des Schlußtages wurde den Tagungsteilnehmern die ganz seltene Gelegenheit geboten, die einzigartige Sammlung des Barons Max von Goldschmidt-Nothschild in seinem Palais zu besich tigen. Mit besonderem Tank und Bewunderung verdient hcrvor- gehoben zu werden, das; der greise Besitzer es sich nicht nehmen ließ, seine Gäste in bewundernswerter Frische durch seine herrlichen Räume zu führen. Den Schluß der Tagung bildete eine Besichtigung bei vr. Siegfried Guggenheim in Offenbach a. M., der seinen zahlreich erschienenen Gästen seine wertvolle Sammlung moderner handge schriebener Bücher und jüdischer Kultgegcnstände, beides aus den Offenbacher Werkstätten, zeigte. K. Wiedererlangte Bibel. — Aus der von der v. Canstcinschen Bibelanstalt in Halle veranstalteten Bibelausstellung wurde im März 1929 (vgl. Bbl. 66 u. 68/1929) ein Exemplar des Neuen Testaments, von Luther übersetzt, Wittenberg 1522 (sog. Septemberbibel) ent wendet. Nach zweijährigen Ermittelungen gelang es jetzt, den Dieb in der Person eines ehemaligen Wächters der Franckeschen Stif tungen ausfindig zu machen, der Liebhaberei für alte Bücher im Ge ständnis angegeben hat. Die wiedcrherbeigeschaffte Bibel ist das wertvollste Stück der Cansteinsammlung. (Höllische Nachrichten.) Deutscher Volksbühnentag. — Der Deutsche Volksbühnentag, der am 27. und 28. Juni in Würz bürg stattfindet, wird auch eine öffentliche Kundgebung umfassen, bei welcher der Sozialpsychologe Pros. Hendrik de Man-Frankfurt, der neue Berliner Generalinten dant Pros. Carl Ebert und Lehrer Sielasf-Stettin als Redner auf- treten. VerkekrSnackrickten. Postabgänge aus Leipzig. — Die Übersicht über die letzten Auf- lieserungsgclcgcnheilcn a> fiir Bricssendnngen, b) siir Pakete aus Leipzig ist nach dem Stande des Sommersahrplans neu ausgestellt worden. Bestellungen nimmt das Postamt C 1 sPostftrahc) ent gegen. Die Übersichten werden auch boi der Postausknnftsstclle, Grim- maischcr Steinweg 1, zum Preise von 3 Nps. siir bas Stilck verkauft. Das Verzeichnis der »Postabgänge nach wichtigen Orten im Ausland« ist »ach dem Sommerfahrplan 1931 neu ausgestellt worden und wird Ende Juni erscheinen. Die Abgabe er folgt kostenlos, 598
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