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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1931
- Strukturtyp
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- 1931-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1931
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- Deutsch
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X- 140, 20. Juni 1831. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. rso nal n a clrri ckten. 75. Geburtstag. —: Am 20. Juni wird »tko grauck ol<i Ulan« der schwedischen Verlegcrwelt, Herr Karl Otto Bonnier, der Seniorches des Hauses Albert Bonnier in Stockholm, 75 Jahre alt. Der Jubilar trat 1880 als Teilhaber in die im Jahre 1837 ge gründete Firma seines Vaters, Albert Bonnier, ein und ist seit 1909 Leiter dieses altangesehenen Unternehmens, bas er heute noch zu sammen mit seinen Söhnen mit besten Erfolgen betreibt. Einer alten Buchhändlersamilie entstammend, hat Herr Bonnier seit seiner frühesten Kindheit seine Zeit zwischen Büchern verbracht. Die Fachkenntnisse, die er von 1872—74 im väterlichen Geschäft er warb, erweiterte er u. a. durch seine Tätigkeit im Ausland bei K. F. Kochler in Leipzig und Gerold L Co. in Wien. Der Jubilar hat stets gute Beziehungen zum Ausland unterhalte» und oft weite Reisen gemacht. Seine» 75. Geburtstag verbringt er als Dele gierter beim Internationalen Verlcger-Kongrcst in Paris illoyal Monccau Hotel, Avenue Hoche 35). Tie Bedeutung Karl Otto Bonnicrs sür die belletristische Literatur Schwedens ist ausserordent lich groß. Als Chef des hervorragendsten Berlages auf diesem Ge biete war er vielen Autoren ein väterlicher Freund und hat großen Anteil an dein Ruhm manches Dichters. Er stiftete auch den Sti pendienfonds für schwedische Autoren. Fast alle bedeutenden Dichter der Nation erschiene» im Verlag Bonniers, sodaß es heute als eine Ehre gilt, wenn man sür ein Buch die Firma Albert Bonnier als Verleger gewinnt. Selbst hat er sich übrigens als Schriftsteller ersten Ranges durch seine umfang- und inhaltsreiche Monographie: »Bonnicrs, cn bokhandlaresamilj» erwiesen, die für alle Zeiten «ine wichtige Quelle für die literaturgeschichtliche wie auch bibliographische Forschung bleiben wird. Besonders erwähnt sei hier noch, baß Herr Bonnier sein Unternehmen im Lause der Jahre durch den Ankauf von acht andere» Verlagen vergrößert hat. — Der so erfolgreiche Ver- lagsbuchhänbler nimmt natürlich auch innerhalb der Buchhandels- organisationcn seines Landes eine hervorragende Stellung ein. In seinem Privathaus »Aruthuset« im König!. Tiergarten in Stockholm hat der Jubilar eine ansehnliche Porträtgalerie schwedischer Autoren zusammengebracht. Nach einem erfolg- und segensreiche» Leben steht Herr Bonnier heute noch als Beispiel des Fleißes und der Arbeitsfreude seinem Unternehmen vor. Möchte es ihm vergönnt sein, der geistigen Kultur noch viele Jahre eine Stütze zu sein! Jubiläum. — Herr Fritz Richert, Prokurist der Amelang- schen Buch- und Kunsthandlung Eggers L Benecke in Bcrlin- Charlottenburg kan» am 20. Juni aus eine 25sährige erfolgreiche Tätigkeit als Leiter der Leihbücherei genannter Firma zurtickblicken. Er hat es verstanden, durch Tatkraft und Umsicht die ihm unterstellte Abteilung zu beachtlichem Umfang und Ansehen zu entwickeln. Große Anforderungen an seine Selbständigkeit und Arbeitskraft stellte die Kriegszeit, da die beiden Inhaber der Firma mit der Mobilmachung an die Front gingen. Von tiesem Vcranlworlungsgesiihl durch drungen, zeigte sich Herr Richert auch dieser Lage gewachsen, wie er sich überhaupt durch unermüdliche, verständnisvolle Mitarbeit und restlosen Einsatz seiner Persönlichkeit für die Interessen der Firma in guten und bösen Zeiten höchstes Vertrauen und den uneinge schränkte» Dank der Firma erworben hat. An seinem Jubeltagc wird ihm das Ehrenzeichen des Buchhandels verliehen. Mögen dem Jubilar Gesundheit und Arbeitssrische noch viele Jahre erhalten bleiben! SprecksarU Welt-Goethe in Eoethe-Welt-Letter. Aniwort an Herrn Gustav Ruprecht, Güttingen, zur Notiz im Börsenblatt Nr. 120 vom 28. Mai 1031. Die Wclt-Goethe-Ausgabe ist als Dankmal gedacht, das dieWelt errichtet. Denn Goethe gehört der Welt und nicht nur der kleinen Gruppe der Antiqua-Gegner. Es galt deshalb eine Schrift zu schassen, die auf der ganzen Weit lesbar ist, und die gleichzeitig ein topo graphisches Zeitdokument ermöglicht. Daher ist selbstverständlich die Frage der äußeren Gestaltung der Welt-Goethe-Ausgabe von ent scheidender Bedeutung. Wir heutigen Menschen sehen Goethe und sein Werk mit anderen Augen als seine Zeitgenossen: wir sehen schärfer, richtiger, romanlikloser. So interessant das Urteil jener Menschen, die in Goethes Zeit lebten, auch sein mag, wir dürfen keine Rücksicht daraus nehmen. Wir haben der Zeit zu dienen. Der Künstler von heute hat Goethe so zu malen, wie er und die lebendige Umwelt ihn heute empfindet — das ist ein Gleichnis, gilt aber sür die Ausübung seglicher Kunst. Wir hatten hier jüngst die Schau der 50 schönsten Bücher von 1020. Dabei war fcstzustellen, daß nicht weniger als 50 Prozent der prämlierte» Werke mit Typen vergangener Jahrhunderte englischen, niederländischen, italienischen, deutschen Ursprungs gedruckt waren. Das ist im Grunde unerhörtl Den» es leben noch genug, schöpfe rische Kräfte, die ans dem Zeitgefühl, aus dem Formwillen unserer Zeit heraus gestalten, neue Werke schassen, der Kunst unserer Zeit den Stempel aufdrücken. Und Kleukens gehört dazu. Denken Sie an die Judith-, die Pliniustype, die Burtesraktur usw. Die historische Verbildung des letzten Jahrhunderts hat doch gerade genug Schabe» angerichict, sodaß man nun endlich ganz energisch von ihr «drücken muß. Zeitdokumente sollen geschaffen werden! Auch typographisch! Wenden Sie nicht ein, die Grotesk sei wieder eine Augenblicksmode. Bei KleukenS ist ihre sachliche Strenge, ihre Kormenreinheit, ihre Lesbarkeit zeitlos, und ihre Abgeklärtheit entspricht dem Besen Goethes. Man soll nicht vergessen, daß die Gocthe-Welt-Lettcr dank ihrer Formung unserer Zeit sogar schon um ein beträchtliches Stück voraus ist und nicht veralten kann. Man darf einmal der Welt- Goethe-Ausgabe nicht den Vorwurf der Ikonzession an das Kon ventionelle, der rückständigen Nachslihlung, des Historismus machen. Goethe ist keine Ausgrabung. Er ist uns nicht toi, und deshalb soll er vor den Menschen der Gegenwart leben als einer der ihren im Gewände unserer Zeit. Hinzusligen möchte ich »och, daß die angesllhrte bekannte Äuße rung Goethes über die Fraktur bei ihrem Vergleich mit der Gotik ja nur beweist, daß Goethe sie als den Ausdruck einer verflossenen Kunstepoche betrachtet. Auch über die Gotik hat Goethe Tressendes geschrieben, ohne daß cs ihm je eingefallen wäre, gotische Bauten aussühren z» lassen. Wen» man will, kann man jogar entgegen- halten, daß Goethe selbst, der ein Begeisterter der Antike war, den Druck seiner Werke ln Antigua vorgezogen hat. Siehe die herrlichen Drücke Göschens, erschienen ehe Cotta Goethe verlegte. Mainz. Hanns Marxen, Bücherstube Heyman». Nhein-Mainlscher Sungbuchhändlerkrcis Frankfurt a. M. Wie ein Buch entsteht. Ein interessanter Film von der Produktionsstelle eines unserer angesehensten Verleger wird im Rahmen unseres Schulungskurses sür jüngere Gehilfen und Lehrlinge am Dienstag, dem 23. Juni, vor- gcsührt werden. Referent: Alsrcd Weber. Die Veranstaltung sinket abends Punkt US Uhr im Großen Saal der Weidenborn-Mittelschule, Usingerstraße 24, statt. sEndstation der Linie 12, Prüfling.) Für die Neuhinzugckommenen sei ausdrücklich noch erwähnt, daß Hans Köster über den erste» Abend eingehend berichten wird. Wir laden alle Buchhändler — die Herren Chess und ihre Mitarbeiter — herzltchst dazu ein. Die Kursleitung: Alfrcd M. Weber. Ha » s Köster. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachung der Geschäftsstelle des B-V. betr. Mltglte- deraufnahmcn. S. 589. Artikel: Urheberrecht und Verlagsrecht. Von vr. Marwitz. S. 589. Was bringt die Zeitung? S. 590. Eindrücke von einer bibliophilen Amerlkasahrt. Von vr. Anne marie Meiner. S. 590. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 592. Kleine Mitteilungen S. 593—595: Verein Erholungs heim sür deutsche Buchhändler. / Preisausschreiben sür die 0. buchhändlerische Arbeitswoche in Prcrow / 5. deutsch-öster reichische Arbeitswoche der Jungbuchhändler / 7. Buchhändler- Woche des Allg. Deutschen Buchh.-Gchilscn-Verbandes / Aus Italien / Die 50 schönsten Bücher und die Nvrmsormate / Zur Wirtschaftslage im deutschen Papiergewerbe / Prinzipalsklage wegen TarisbruchS / Die Soncino-Gesellschast der Freunde des jüdischen Buches / Wiedererlangte Bibel / Deutscher Volks- blihncntag. V e r k ch r s n a ch r l ch t e n S. 505: Postabgänge aus Leipzig. Person alnachrichte» S. 590 : 75. Geburtstag Karl Otto Bon nier, Stockholm / Jubiläum Fritz Richert, Berlin. Sprechsaal S. 590: Welt-Goethe ln Goethe-Belt-Lctter / Nhein- Mainischcr Jungbuchhändlerkreis Frankfurt a. M. Vcrantmorll. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: DerBiirsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlers,aus Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schristleitung n. Expedition: Leipzig, GertchtSlvegSg iBuchhändierhauö), PostlchlieiIlachSdi/78 596
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