x° 268, 18. November 1927. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. Birlenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11139 Das Märchenhausbuch der deutschen Familie! /«// e//6§« e/r 2 ^ä/rcke/r a-Ftt^/o5§6/r vo/' Die schönsten Märchen der Welt für ^ 365 und l Tag Herausgegeben von Lisa Tetzner / Reich illustriert von Maria Braun 1. Band: Die Märchen des 1.—181. Tages 552 Seiten 2. Band: Die Märchen des 182.—366. Tages 616 Seiten gebunden je M. 15.— /ikerrrrsrrn rn «/er Das Werk ist eine sorgfältige Auswahl aus den Märchen aller Völker und Zeiten, und diese war nur im Verlag Diederichs möglich, der seit vielen Jahren Band um Band seine internationale Märchen-Bibliothek aufgebaut hat. Die eindringlichsten, merkwür digsten dieser Märchen, deren Sammlung und Übersetzung zwei Jahrzehnte lang eine Anzahl von Kenner beschäftigt hat, einmal zu einem Haus- und Volksbuch zusammen- zusiellen, war ein guter Gedanke. Die Herausgeberin war für ihre große Arbeit in be sonderer Weise qualifiziert: Lisa Tetzner ist eine ausgezeichnete Sprecherin, sie ist wohl die beste Märchenerzählerin Deutschlands und hat die Märchen der Weltliteratur immer und immer wieder durchsucht und auf ihre Erzählbarkeit, ihre erzählerische Wirkung hin geprüft. Was an den Zeichnungen Maria Brauns sofort höchst angenehm auffällt, ist die Frische und Kühnheit, mit der sie gerade die originellsten, drolligsten, drastischsten Situationen ausgesucht und dargestellt hat, mit einer nicht ermüdenden Laune und Erzählfreudigkeit. Das Werk verdient es, ein Hausbuch zu werden. />r —6. 7all§6/rck.' Lisa Tetzner G Der Gang ms Leben Erzählung einer Kindheit. / Broschiert M. 3.—, gebunden M. 5.— Daß die Städterin und Arzttochter Lisa Tetzner zu den Kindern der Bauern als „Mär les bas" zog und sozusagen Seelsorge in Volksphantasie üben mußte, versteht man erst, wenn man ihre eigene Kindheitsentwicklung kennt, ein glückliches Aufwachsen als Dorf kind, viel Krankheit und frühes Reifen. Aber alle Schicksale sind in sonnige Güte und Humor getaucht. Wie plastisch deutlich zeichnet sie ihre Großeltern gleich zu Anfang, sie werden zum Typus einer vergangenen Zeit voll bürgerlicher Tüchtigkeit. „Die Heldin ist die reinste Gestalt dessen, was wir unter der neuen Kindheitsdichtung ver stehen. Hier ist Kindheit süße Verschwisterung mit der Umwelt, der Natur und Gottes kindschaft in schlichtester Gegebenheit. Volksdichtung ist geschaffen, die zugleich auch die Witterung für die Weite und Tiefe hat." M. Rockenbach in „Orpli d". Eugen Diederichs Verlag in Jena