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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 22, 28. Januar ISIS. Redaktioneller Teil. Bl»rse»Llart s. d. Dljchn. DuchhvndL waren zur Prüfung einfacher Bücherbeslellzetiel mehrere Tage nötig! Bekanntlich Hai eine auf die Abstellung dieses übel- standcs hinzielende Eingabe des Vorstandes des Börsen vereins an den Staatssekretär des Reichspostamtes leider keinen Erfolg gehabt Manche schon im November in Deutsch land aufgegebene Sendungen, darunter auch solche mit Weih- nachtskatalogen, trafen erst nach dem Feste au ihren Be stimmungsorten ein. Glücklicherweise zeigte das Publikum ge nügend Verständnis für diese Schwierigkeiten und sand sich fast durchweg bereit, die Spesen für Telegramme und be schleunigte Sendungen zu tragen. Der Gesamteindruck, den man aus den z. T. ausführ lichen Antworten aus allen Teilen Deutschlands, aus Öster reich-Ungarn und der deulschsprechenden Schweiz von dem Weihnachtsgeschäft im Jahre 1914 gewinnt, laß! sich etwa in folgenden Sätzen zusammenfassen: Fast allgemein setzte das Geschäft verhältnismäßig später als sonst ein, um sich in den letzten Tagen zu einem sehr leb haften Ladenverkehr zu entwickeln. Das Buch in niedriger und mittlerer Preislage beherrschte den Markt, während große und teure Werke nur wenig Liebhaber fanden. Der erzielte Gewinn entsprach aber nur selten der erforderlichen größeren Arbeit, und die Umsätze standen mehr oder weniger hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück. Auffallend be merkbar machte sich die Zurückhaltung der wohl habenderen Kreise, während der Mittelstand mehr Neigung zum Bücherkaufen zeigte als sonst. Obwohl das Weihnachtsgeschäft natürlich keinen festen Maßstab für eine Beurteilung der literarischen Bedürfnisse der großen Masse bietet, da mancher zu Weihnachten ein Buch kauft, der das ganze Jahr über keine Buchhandlung betritt, sollte dieser Hinweis doch nicht unbeachtet bleiben. Wich auch die schwankende Haltung des Publikums sozusagen erst im letzten Augenblicke, so wies das diesjährige Weih nachtsgeschäft doch im allgemeinen ein Resultat aus, das man in Anbetracht der ungünstigen Um stände als zufriedenstellend und durchweg besser als erwartet bezeichnen kann. Dabei wurde die be merkenswerte Beobachtung gemacht, daß sich kleinere Handlungen mit gangbaren Nebenarltkeln (Papier- Waren usw.) oft besser stellten, als große, reine Buch handelsbetriebe. Es zeigte sich auch, daß die Ein wirkung des Krieges auf die literarischen Bedürf nisse des deutschen Volkes sich nicht so ungünstig be merkbar machte, wie man ursprünglich befürchtet hatte. Insofern war das Weihnachtsgeschäft sogar eine an genehme Enttäuschung. Mit der Gewöhnung an den Kriegs zustand und dem Vertrauen auf den Erfolg unserer Waffen hatte sich nach den ersten lähmenden, fast ausschließlich durch das Tages- interesse beherrschten Monaten auch die Freude am Buche wieder eingestellt, die sich in dem zunehmenden Bedürfnisse nach gehalt vollerer Lektüre zu äußern begann. Dem Sensationsbedürfnis war das Streben nach innerer Vertiefung gefolgt. Man er griff die Flucht vor der ewigen Neuigkeitshascherei und suchte nach Lebenswerten in geeigneten Büchern. Der tiefe Ernst der Zeit, die Nähe des Todes, der die Familien umwitterte, verfehlte nicht seine Wirkung auf das Seelenleben des ein zelnen und nötigte ihn zur stillen Einkehr bei den nicht den Tagesbedürsnissen dienenden Schriftstellern. Das große Erlebnis der Zeit führte dazu, sich tiefer in die geschicht lichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Völker zu ver senken, um Ursachen, Zusammenhänge und Wirkungen der Entwicklung bis zur Katastrophe des Weltkrieges genauer, als es aus den Zeitungen möglich ist, zu erkennen. So sand das Publikum den Weg zum Buche und zum Buchhändler. Wir alle wissen, daß nur wenige, die mit dem erforderlichen ernsten Willen diesen Weg beschritten haben, ihn wieder verlassen. Die Art des geistigen Bedürfnisses wechselt vielleicht, aber doch nicht in dem Maße, daß das wertvolle Buch zurück gedrängt wird. Es sprechen im Gegenteil alle Zeichen dafür, daß der Nutzen des guten Buches immer mehr aner kannt wird, sofern es uns nur gelingt, zwischen dieser Art Bücher und dem Publikum eine Brücke zu schlagen. Dazu sind Reklame und Propaganda nicht zu entbehren. Aus unseren Vertrtebsmilteln muß diese Hilfsbereitschaft zur Vermittlung guter Bücher deutlicher als bisher herauskltngen. Wie wir die Beschauer unserer Schaufenster nicht mit einem Vielerlei oder Allzuviel verwirren sollten, so müßten wir auch unseren Käufern die Qual der Wahl nach Möglichkeit dadurch erleichtern, daß wir unseren Katalogen durch Entfernung alles überflüssigen Ballastes eine einfachere und übersichtlichere, zum mindesten stark eingeschränkte Form geben. Zeigt doch der Verlaus dieses Weihnachtsgeschäftes bereits, daß die weniger umfang- reichen Kataloge und die Spezialverzetchnisse den größeren Erfolg gehabt haben. Damit würden wir auf eine Frage unserer Enquete kommen, nämlich: »Wie könnte das Publikum im nächsten Jahre in stärkerem Maße zur Literatur hingefllhrt werden, und was sollte zur Erreichung dieses Zweckes von Sortimentern, Verlegern und buchhändlerischen Organisationen getan werden?« Es hieße den z. T. wertvollen, in den Antworten enthaltenen Anregungen Unrecht tun. sie im Rahmen dieses Artikels mtt- zubehandeln. Da die Frage auch nicht im direkten Zusammen hänge mit unserem Thema steht, so soll ihr eine Sonder behandlung in Gestalt einer selbständigen Artikels zuteil werden. So viel über das allgemeine Ergebnis. Wir möchten bei dieser Gelegenheit nicht versäumen, den zahlreichen Berufs genossen, deren Material uns diese Übersicht ermöglichte, für ihr freundliches, durch etwa zweihundert Zuschriften bekun detes Interesse auch an dieser Stelle unseren aufrichtigen Dank zu sagen. Im einzelnen ergeben sich zwischen den verschiedenen Provinzen und Städten mancherlei Unterschiede, die in der Natur und Lage des Landes sowie in der Art und Beschäf tigung der Bewohner begründet sind. Auch unterscheidet sich natürlich das Ergebnis in den den Kriegsschauplätzen nahe liegenden oder unmittelbar vom Kriege betroffenen Provinzen von den anderen. Wieder anders ist das Bild in Uni versitätsstädten. Auf diese Einzelheiten soll in einer Reihe von Sonderartikeln eingegangen werden, wobei von der Ge legenheit. die Berichterstatter selbst zu Worte kommen zu lassen und manche wertvolle Einzelbeobachtung mitzuteUen, in aus giebiger Weise Gebrauch gemacht werden soll. Llnsere Berufsgenoffen im Felde. I. Deutsche Armee. Neue Folge III. <11 siehe Nr. 12.) Name und Borname: Firma: Dienstgrad «.Truppenteil: Breunung, Albert Carlebach, Albert Deutz, Julius Dresse!, Max Dreyer, Otto Graf, Willi Grebe, Wilhelm HGrunert, Richard" Grunwald, Fritz"") Gude, Alfred Hllhnel, Joh. i. H. Kuhnt'sche Buch handlung in Eisleben Inh.: Ernst Carlebach in Heidelberg Inh.: Fritz Rebsch Rchs. in Guben zuletzt i.H H Meinders in Osnabrück t H George Westeimann in Braunschwelg i H.Karl R Vogelsberg, Veriagsbuchh.tnLeipzig zuletzt i. H. Dietrich Reimer in Berlin zuletzt t. H. Evangel. Veretnsbuchh. in Posen Mitinh. Bruno Meyer LCo.i KönigsbergHPr. Inh.: Julius Gude in Hildesheim i H. N. Simrock, G. m. b. H. tn Leipzig Feldart.-Rgt. Nr. 7». Landst. -Inf. ° Ers.-Bat. Nr. 6 Vizefeldw., Lagerkom- mand Crossen a. O. Vizeselbw. d N. t. 20. bayer. Jns.-Rgt Ers.-Esk. d. 80. Train- Div. Kriegsfr. i. Landw.- Jnf.-Rgt Nr. 138. Oders, d. Res b. d. 2. Rads Komp. d. Kao- Div. »Graf Lippe». Vizefeldw. d. Res. im Gren.-Ngt. Nr. lll. lRegiment unbekannt). Vizefeldw. d. Landst, z. Zt. Laz.-Jnsp. u. Rechn-Kühr. d. Mil.- Gcnesungsh. Salzdet furth u. Schloß Derne burg Ers.-Bat. d. Jns.-Ngts. Nr. 106. ") Gefallen, siehe Personalnachrlchten in Nr. 10. ""> Zurzeit leicht verwundet im Lazarett Zoppot, Lehrcrinnenheim. lll
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