Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1929
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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x° 24, 29. Januar 1929. Redaktioneller Teil. Der Verein Deutscher Schriftgießereien konnte im Dezember vorigen Jahres sein 25jähriges Bestehen feiern. Einem Bericht über die Erinnerungsfeier, die aus diesem Anlaß am 1. Dezember 1928 in Frankfurt a. M. stattfand, und an der auch Vertreter englischer, französischer und spanischer Schriftgieße reien teilnahmen, hoffen wir in einer der nächsten Nummern des Bbl. bringen zu können. Die Arbeitnehmerorganisationen im deutschen Buchdruckgewerbe hatten im verflossenen Jahre wieder eine gute Entwicklung aufzuweisen. Das gilt zunächst von dem im Jahre 1896 gegründeten Deutschen Faktoren - Bund, der die leitenden Angestellten im Buchdruckgewerbe umfaßt. Der 1866 gegründete frei gewerkschaftliche Verband der Deutschen Buchdrucker konnte die Zahl seiner Mitglieder auf über 83 090 steigern, so daß gegenwärtig wohl mehr als 92A sämtlicher Buchdruckergehilfen dieser Organisation angehören. Das vor dem Kriege etwa 14 Mil lionen Mark betragende Verbandsvermögen war während der In flation bis auf wenige unbedeutende Sachwerte verlorengegangen. Gegenwärtig beläuft es sich insgesamt wieder auf mehr als 10 Mil lionen NM. Am 1. Dezember 1928 starb der Erste Vorsitzende dieses Verbandes, Herr Joseph S e i tz-Berlin, der mit großer Umsicht und unbestreitbaren Erfolgen seine Organisation während zehn beson ders schwerer Jahre geleitet hatte. Die kleinere, die christlich-natio nalen Buchdrucker umfassende, im Jahre 1893 gegründete Berufs organisation, der Gutenberg - Bund, zählt rund 3500 Mit glieder; er verfügt gleichfalls über gute Kassenverhältnisse. Nicht minder glücklich haben sich auch die Organisationen entwickelt, in deren Reihen sich das graphische Hilfsarbeiterpersonal vereinigt hat. 6. Pflege der beruflichen Fortbildung. Höchst anerkennenswert sind die Arbeiten, die während des ver flossenen Jahres im Interesse der beruflichen Fortbildung geleistet worden sind; dieses Lob gilt erfreulicherweise sowohl für Arbeit geber wie Arbeitnehmer. Erinnert sei zunächst an die während der Pfingsttage in Köln stattgehabte Zweite deutsche Fach schullehrertagung, wobei wichtige Referate gehalten wurden; es sei besonders der von Studiendirektor I)r. Hauschild (Buch drucker-Lehranstalt zu Leipzig) gehaltene Vortrag ermähnt: »Proble matik und Kritik eines Ausbildungssystems für die graphische In dustrie Deutschlands«. Für die Zukunft von Bedeutung ist auch der auf eine Anregung des inzwischen verstorbenen Herrn Säuber lich zurückzuführende Beschluß des Deutschen Buchdrucker-Vereins, eine besondere Vereins st eile für die Bearbeitung der Fragen des fachlichen Schul- und Bildungs wesens zu schaffet Zum erstenmal seit ihrem Bestehen fand an der M ü n ch e n e r Meisterschule dieses Vereins eine Schlutz- feier für die Absolventen statt, wobei den Schülern auch bedeutet wurde, daß die Münchener Mcisterschule keine Presse sei, in der man jedem, auch dem faulsten Schüler, zu einem guten Zeugnis und zur Absolvierung verhelfe. 28 Schüler kamen zur Entlassung, von denen 13 die Note ll, 13 die Note III und 2 die Note IV er hielten. 15 Absolventen hatten zudem die gesamte Meisterprüfung bestanden: 11 hatten einstweilen nur die Prüfung im theoretischen Teil abgelegt und bestanden. Den 15 Meisterschülern wurde das Meisterdiplom der Gewerbekammer von Oberbayern ausgehändigt. Der beste Schüler, Herr Bernhard Dülfer aus Breslau, wurde zudem mit einem goldenen Siegelring mit eingeprägtem Buch druckerwappen geehrt. Binnen kurzem wird auch die in Leipzig erbaute Lehr- und M e i st e r s ch u l e für das Buchdruck- gcwerbe ihrem Bestimmungszweck übergeben werden. Wenn auch für die M e i st e r p r ü f u u g e u im Buchdruckgcwerbe bestimmte Richtlinien maßgebend sind, sc wird doch hier und da die ungleiche Handhabung und Anwendung beklagt. Auch die Prllfungsergebnisse lassen an einzelnen Orten sehr zu wün schen übrig. Besonders auffällig ist z. B., daß bei der im De zember 1928 im Berliner Buchdruckgewerbe stattgefun denen Meisterprüfung von acht Kandidaten nicht weniger als sechs glatt durchfielen. Das dürfte der dortigen Prüfungskommission denn doch Veranlassung bieten, einmal nachdrücklichst die Gründe zu unter suchen, die zu diesem fast unglaublichen Ergebnis geführt haben. Mit der Heranbildung eines ordentlichen und tüchtigen Nachwuchses wird es allenthalben sehr ernst genommen. Den Eignungsprüfun gen für Lehrlinge sind nun auch Zwischenprüfungen ge folgt, denen man eine besonders große Bedeutung beimißt. In zwei lehrreichen Aufsätzen in der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker« berichtete Herr Bruno M e tz e l, Vorsitzender des Vereins Leipziger Buchdruckerei-Besitzer, über die auf diesem Gebiet in L e i p - z i g gemachten wertvollen Erfahrungen. Im Herrenhaus zu Berlin wurde am 24. September unter ent sprechenden Feierlichkeiten des 25jährigen Bestehens des 116 Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker ge dacht. Die geschäftlichen und fachlichen Beratungen fanden an den beiden nächsten Tagen im Buchdrucker-Verbandshaus (Dreibund straße) statt. 440 Vereine mit 23 000 Mitgliedern gehören gegen wärtig diesem Bildungsverbande an, der folgende Zeitschriften in hoher Auflage herausgibt: 1. »Typographische Mitteilungen«, 2. »Der Graphische Betrieb«, 3. »Der Jungbuchdrucker«. Am 24. Oktober wurde in Frankfurt a. M. eine Graphische Gesellschaft gegründet, die prominente Vertreter der Frankfurter Graphik zu ihren Mitgliedern zählt (s. Bbl. 1928, Nr. 254). Zwischen den Typo graphischen Gesellschaften zu Berlin, Leipzig, München und Stuttgart ist es zu einem Zusammenschluß zwecks gemeinsamer Arbeit und gegenseitigen Austauschs von Vor trägen und Rundsendungen gekommen, wobei die Aufrechterhaltung der Selbständigkeit jeder einzelnen Gesellschaft bestehen bleibt. Daß die Kölner Pressa den Fortbildungsbestrebungen im Buch druckgewerbe unschätzbare Dienste geleistet hat, braucht wohl nicht be sonders betont zu werden. K. ?. Für die buchhandlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig, Gerichtsweg 26, Postschlteß- sach 274/75, zu richten. Vorhergehende Liste s. 1929, Nr. 18. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. I'bo ^msrirau Xew8 Irade Journal. Vol. X, Xo. 12, Deeember 1928. Xow Vork: 1'bo American Xew8 Lompaa^ luc. ^U8 dem lakalt: Der "freie Angestellte. 33. Jahrg., Nr. 2. Berlin. Aus dem Inhalt: Gotthold Ephraim Lessiug. — G. Schmich: Belehrende Werbung, kurviger kür l'apier- und Lebreibwaren. 39. 3g., Kr. 2. Wien. Kucbbiaderei. ^rrbiv kür Kuukreebt. 2. 86., 1. ll. Lerlia: 3uliu8 Lpriager. ^.U8 dem labalt: K. Keugebauer: Die Keebt8aatur 6er Kuadkunkver- amt. 24. 3g., 11. 12. Kerlia: Keimar llobbing. 4" ^Vo^oo^ s?o.'7^0^28. ^bondou V^».'°8mitk L^om^ ^ Enthält u. a. eine Liste »German Best Seilers« mit 32 Büchern verschiedener Gebiete: Kunst und Architektur, Geschichte und Po litik, Gärtnerei, Romane. Der Büchcrmonat. Hrsg, von Karl Rauch. H. 5. Jan./Febr. 1929. Ber lin SW 61: Verlag für Buchwerbung. Aus dem Inhalt: E.Schmäht: Lessing, au die Kritik unserer Zeit. — Lesstug lebt. Kleine Aus lese aus seinen Schriften für heute und morgen. — Hinweis auf Lessingwerkc und Lcssingbücher. — Worte zu neuen Büchern. Oie Keue LürkvrsekLu. 7. 3g., 1. llekt. Hr8g.: Oerkart ?obl. 8er- liu-VVilmer8dork 1: Adalbert 8cbul2 Verlag. ^U8 dem ladalt: 0. 80kl: Kämpkermcbe Kritik, Oottbold Kpkraim De88iag und Kraii2 Nebring. — 2ola uad 8eiu Krem, ^ukreicbuungen von Antworten auk eine Kaguete. — Klemtprem 1928. — 3. 8vrebardt: 8e8okeid6N6 VVeltgeocbicbte. sl1or8t Leköttler.j — 0. 8erg: Kia neuer Kpiker. Ou8tav Kegler. — labal^verreieknm de8 6. 3g. Der Buchhändler. 10. Jg., Nr. 1. Neicheuberg. Aus dem Inhalt: F. Jcsser: Eine kulturgeschichtliche Schöpfung freiwilliger deutscher Selbstverwaltung. sBctr. die »Deutsche Pestalvzztgesellschaft in der Tschechoslowakei«!- — Der Verkäufer. Die Kaekprv88v. 13. 3g., 3anuar 1929. Heidelberg: ^U8 dem ln- balt: Der Kreb88cbadea im Verlegergewerbe. — 3. Hermeter: Die 2wang8li6kerung von 2eit8ckriktea an Kolireibebördea! Die Firma hat an ihre Kundschaft als Neujahrsgabe einen Terminkalender in neuer Art zur Verteilung gebracht. In einem kleinen Kästchen befinden sich auswechselbare Karten mit den Mo natsnamen und den Tagesbezeichnungen. An der Vorderseite des Kästchens sind Ausschnitte angebracht, hinter diese werden die
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