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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1929
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- 1929-01-29
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- 29.01.1929
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X: 24, 29. Januar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhandel. tingen über die Kartei-Organisation der Absatzstatistik in seiner Firma. Bon seinen Erfahrungen mit dem System in der Werbung bei dem Auslandssortiment berichtete ein Herr von der Koehler- Volckmar A.-G. Diese ergänzenden Berichte aus der Praxis waren sehr wertvoll. Sie zeigten übereinstimmend, das; bestimmte wertvolle Auswertungs und Kontrollmöglichkeiten im Gegensatz zur Vertikalkartei hier in der laufenden Sichtbarkeit und besonderen Übersichtlichkeit der Horizontal kartei begründet sind. Übereinstimmend wurde aber auch betont, daß für jeden Betrieb und für jeden Zweck in ihm jeweils die Karteikarte und ihre optische Ausnutzungsmöglichkeit individuell ge schaffen werden muß, und baß die Arbeit an dieser Kartei auch besondere Sorgfalt und gutes Verständnis erfordere. Es wurde dann noch über die Verbindung von Durchschreibebuchführung und Kardex gesprochen. In seinem Schlußwort kennzeichnete Herr Prof. Vr. Menz die rationalisierenden Elemente dieser Sichtkartei, wobei er den Hauptwert in den reichen Kombinationsmöglichkeiten sieht, die das System gestattet. Abschließend besprach Herr Prof. vr. Menz noch die Möglichkeiten einer Einführung beim Sortiment unter be sonderer Berücksichtigung der Anschaffungskosten *). Sch. Der Vortrag »Das Buch als Ware und Wirtschaftsfaktor« von Prof. vr. Menz am 30. Januar im Buchgewerbehaus fällt krank heitshalber aus. Der »Verein der Berliner Buch- und Kunstantiquarc c. V.« hielt am 9. Januar seine Jahreshauptversammlung ab. Nach einer kurzen Gedenkfeier für f Dr. Karl W. Hiersemann erstatteten Vorsitzender und Kassenwart ihre Jahresberichte. Es fand eine Wiederwahl des Vorstandes statt (Fraenkel, Vorsitzender; Mecklenburg, Schriftführer; Löwe, Kassierer), nur wurde neu statt Herrn Prager, der eine Wieder wahl ablehnte, Herr Jolowicz zum Beisitzer gewählt. Der Verein nahm Kenntnis von den Terminen der vom Vorsitzenden zu halten den Vorträge zur Einführung in die Kenntnis des Antiquariats. Ferner wurde beschlossen, das 10. Stiftungsfest des Vereins nach träglich durch ein Festessen mit Ball zu begehen. Die Mitglteder- zahl beträgt unverändert 43 und umfaßte heute, mit ganz geringen Ausnahmen, alle Berliner Antiquariatsfirmen von Bedeutung. Deutsche Ausstellung Gas und Wasser, Berlin. — Vom 19. April bis 21. Juli veranstaltet der Deutsche Verein von Gas- und Wasser fachmännern gemeinsam mit dem Ausstellungs-Messe- und Fremden verkehrsamt der Stadt Berlin eine groß angelegte Ausstellung über die Entwicklung des Gas- und Wasserfachwesens in Deutschland. Sie soll die Verbundenheit dieser Gebiete der Technik mit Volkswirt schaft und Volkswohlfahrt, mit Gesetzgebung und Rechtsprechung, mit Ausbildungswesen, Literatur und Kunst in möglichst neuen Formen und Ideen der Darstellung zeigen. Das gesamte Schrifttum, soweit es sich in diesen weitgesteckten Nahmen einstigen kann, wird von der Polytechnischen Buchhandlung A. Seydel, Ber- l i n, im Aufträge des Vereins der Gas- und Wasserfachmänner ausgestellt werden. Vornehmlich soll die »lebende Literatur« d. h. Standard-Werke und die Erscheinungen der letzten zehn Jahre vom Rohstoff Kohle, über Teerfarbstoffe bis zum Kochbuch »Koche mit Gas«, vom Vorkommen des Wassers in der Natur bis zum Wasser hahn im Haushalt, dem Publikum zur Prüfung und Kauf zur Ver fügung stehen. Interessierte Verleger seien auch auf Seite 760 hin- gcwiesen. Jugendliteratur-Ausstellung. — Mit der Mitgliederversamm- - lung des Badischen Lehrervereins in Freiburg i. Br. zu Ostern dieses Jahres soll eine Ausstellung guter Jugendliteratur für das Alter von 6—18 Jahren verbunden werden. Die Herren Verleger, die geneigt sind, für diesen Zweck Bücher kommissionsweise und ebenso Prospektmaterial zur Verfügung zu stellen, werden namens der Freiburger Buchhändler gebeten, dies baldigst der Firma I. Elch- lepps Buch- und Kunsthandlung, Kaiferstraße 24, mitzu teilen. Besuch der Polkshochschulheime durch Stellenlose. — Die Schrift leitung der »Jungbuchhändler-Rundbriefe« bittet uns um Veröffent lichung des Folgenden: »Im Volkshochschulheim Schloß SaHsenburg bei Frankenberg in Sachsen beginnt am 1. März ein viermonatiger Frauenlehrgang, in dem noch Plätze verfügbar sind. Die Kosten be tragen 40 Tagelöhne bzw. bei Gehaltsempfängern 40/30tel des Mo natsgehaltes. Auskunft und Prospekte durch das Volkshochschulheim Schloß Sachsenburg, Post Frankcnberg/Sa. *) Interessenten können Auskunft oder Prospekte über das Kardex system bei der Berliner Zentrale: Kardex A.-G., Berlin W 8, Behrenstraße 52, oder bei dem Bezirksbüro Leipzig, Barsuß- Gäßchen 2/8, anfordern. Besonders machen wir erwerbslose Buchhändlerinnen auf diesen Kurs aufmerksam, da grundsätzlich die Möglichkeit für Erwerbslose besteht, sich durch einen Antrag von dem Arbeitsamt des Wohnortes an das Arbeitsamt Frankenbcrg bzw. Mittweida llberschreiben zu lassen. Die Erwerbslosenunterstützung wird dann dem Heim als Schulgeld überwiesen und damit würde der Kursbesuch finanziert sein. Die Arbeitsämter werden im allgemeinen solche Anträge wohl wollend behandeln. Sofern jedoch Schwierigkeiten entstehen, wende man sich an das Volkshochschulheim zwecks Regelung. Zugleich machen wir darauf aufmerksam, daß im Volkshochschul heim Dreißigacker in Thüringen ebenfalls am 1. März ein Männerlehr gang beginnt, für den dieselben Bedingungen gelten und für welchen ebenfalls noch Plätze frei sind. Wir empfehlen den Besuch der Kurse deshalb besonders gern, weil bereits zwei Jungbuchhändler: Emil Wetz, Karlsruhe, Boeckh- straße 31, und Otto Preuer, Linz an der Donau (Buchh. Steurer) diese mit bestem Erfolg und größtem Nutzen für die Berufsarbeit ab solviert haben. Beide, ebenso Hanna Röbke, Zerbst in Anhalt, Frauen torplatz 5, sind zu Auskünften gern bereit. Für die Weitergabe dieser Mitteilung sind wir dankbar.« Buchhändlcrverein »Rübezahl« in Breslau. — Weihnachtsfeier im »Rübezahl«! Wie schlägt jedes Kinderherz, wenn es vom Vater hört: nächsten Sonntag findet im »Rübezahl« die Weihnachtsfeier statt, und das Herz der Eltern wird wieder jung, wenn es die Freude der Kinderchen sieht. Für Sonntag, den 13. Januar, hatte der »Rübezahl« seine Mitglieder mit Kind und Kindeskindern zur Weihnachtsfeier unter dem Lichterbaum eingeladen und viele Über raschungen angemeldet. Und sie kamen alle, kaum daß die Räume des Vereinslokals die Erschienenen faßten. Gedichte, Klaviervor träge, Lieder, Märchen wechselten in bunter Reihe, und nachdem die Kleinen in einer Pause mit Schokolade und Kuchen bewirtet worden waren, erschien der Funkkaspcrle und trieb seine tollen Streiche. Und das machte allen große Freude. Die Kleinen freuten sich über den Kasper und die Großen über das unfreiwillige Mit wirken der Kleinen; es war ein spaßiges Zusammenspiel. Nachher wurden die Kinder noch reichlich beschenkt, und auch die Erwachsenen erhielten manche scherzhafte Gabe. Dann gingen die Kinderchen heim und es bildeten sich gemütliche Tafelrunden der Erwachsenen, und auch dem Tanze wurde noch lange gehuldigt. Es war wieder einmal für Klein und Groß ein echtes »Rübezahlweihnachtsfest!«. C. M. Der Buchhandlungsgehilscn-Vcrcin zu Leipzig besuchte das Bahn- postamt. — Ehe man in den Leipziger Hauptbahnhof einfährt, sieht man rechter Hand vom Zuge aus einen anderen Bahnhof, aus dessen acht großen Einfahrtshallen abends ein Lichtermeer strahlt. Das ist das Leipziger Bahnpostamt. Hier werden nicht nur die in Leipzig aufgegebenen Pakete und Briefe verladen, son dern auch die von auswärts kommenden und über Leipzig gehenden Postsachen umgeladen. Es ist, nächst Berlin, die bedeutendste Umschlagstelle der Post für Mitteldeutschland, denn die Dresdener ist kleiner und hat nur Bedeutung für die Tschechoslowakei. Die An lage, die beim Bau des Hauptbahnhofes geschaffen werden mußte, bedeckt einen Raum von 58 000 qm. Hier werden täglich im Durch schnitt 165 000 Pakete bearbeitet, und dazu kommen noch täglich etwa 30 000 Päckchen. Zur Weihnachtszeit schwillt der Verkehr auf täg lich bis 300 000 Pakete aN. Der Hauptraum ist die Packkammer, ein Riefensaal, in den von der einen Seite die Pakete aus den Postwagen der Leipziger Post ämter, von der anderen Seite aus den eingehenden Bahnpostwagen hereinkommen. Sie werden nach 94 Kursen sortiert, und hierzu stehen 864 Handwagen zur Verfügung. Zum Sortieren der Päckchen stehen Beamte zwischen großen Fächern, die sternenförmig angeordnet sind und legen die Päckchen zunächst nach Richtungen. Bei diesem Riesenbetriebe kann es natürlich Vorkommen, daß doch einmal ein Paket auf einen falschen Wagen, ein Päckchen in einen falschen Postsack gerät. Das ist ein Fehler, der einem Menschen passieren kann. Für die Zustellung der Postsache bedeutet das aber einen Zeitverlust von 24 Stunden. Die Wertpakete werden in einem besonderen geschlossenen Raume bearbeitet, ebenso die Sen dungen für das Ausland, die z. B. wegen der Durchgangsgebühr gebucht werden müssen. An die Packkammer schließt sich an der einen Seite die Bahn hofshalle an, wo auf 28 Gleisen 225 Postwagen geladen und entleert werden können. An jedem Gleise stehen die Schilder mit den An gaben über Richtung und Abfahrtszeit, und überall fahren die Handwagen, rollen die hupenden Elektrokarren. So ein moderner Postwagen für die Bricsbeförderung (Kostenpunkt 70 000 RM) ist mit seinen 20 Metern Länge ein ganz respektabler Arbeitsraum. Wenn aber, z. B. in der Richtung Frankfurt a. M., ca. 300 Sack Briefe für Thüringen, Hessen, Rheinland, Saargebiet, Frankreich, Schweiz 119
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