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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1927
- Sprache
- Deutsch
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238, I I. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. auch das Haus in der Osterstratze 88, in dem die Firma noch heute seßhaft ist; sie bezogen es Ende des Jahres 1832. Es war eins der ältesten und stattlichsten Privathäuser Hannovers, das jede Möglich keit zur Erweiterung und Ausdehnung des Geschäftsbetriebes bot. Die Brüder sicherten sich beim Kauf »gutes Fensterrecht« und das umliegende Gelände, das ohne ihre Zustimmung nicht bebaut werden durfte. Durch diese Maßnahme war es späterhin möglich, die Firma durch wiederholten Zubau eigener großer Gebäude zum heutigen Umfang auszudehnen. 1833 gaben die Brüder das erste Hcst ihrer Schriftproben heraus, und 1836 erhielten sie die erste Auszeichnung: vom Gewerbeverein die Bronzene Medaille. Ein Jahr später wur den die Inhaber zu Hosbuchdruckern ernannt. Mit immer größeren Forderungen und Austrägen wuchs die Arbeitskraft der Inhaber, und das Unternehmen vergrößerte sich von Jahr zu Jahr. 1812 trat die zweite Generation in die Firma ei», Friedrichs Sohn Wil helm und Christians Sohn Georg. Im gleichen Jahre konnte be reits die 12. Presse in Tätigkeit gesetzt werden. 1843 nahm König Ernst August die Widmung des von der Firma herausgegebenen Werkes »Die Haupt- und Residenzstadt Hannover« entgegen, nach dem auch der Kronprinz gelegentlich seiner Vermählungsseier eine Gäbe des Hauses Jänecke angenommen hatte. Im gleichen Jahre wurde Christian Jänecke zum Bllrgervorsteher gewählt. Seit 1844 wendet sich das Interesse der Firma dem Zeitungs- vcrlag zu, aus welchem Gebiete sie später so große Bedeutung er lange,, sollte. In der bewegten Zeit des Jahres 1848 wurde ein kleines politisches Blatt »Der Volkssreunü« gedruckt, im gleichen Jahre die »Zeitung slir Norddeutschland«, die bisherige »Bremer Zeitung« übernommen, aus der später der »Hannoversche Kurier« hervorging. Diese Zeitungsunternehmungen machten die An schaffung der neuesten und modernste» Maschinen notwendig. Im Jahre 1860 trat Louis, der jüngere Bruder Wilhelms — dieser war nach mehrjähriger Krankheit einige Jahre vorher gestorben —, nach beendeter Lehrzeit in die väterliche Firma ein. Er hatte eine aus gezeichnete Vorbildung, unter anderm bei Giesecke L Dcvricnt, ge nossen und aus größeren Reisen, so auch in Paris, Wissen und Können erweitert. Schon 1862 mußte er die Nachfolge des Vaters antreten, in diesem Jahre starb Friedrich Jänecke, nach einem an Mühe und Arbeit, aber auch Erfolg reichen Leben. Georg Jänecke, der Sohn Christians, mar besonders dem Zeitungsverlage zugewandt. Er war in der Hauptsache der Leiter der von den Gründern er richteten Zeitungsdruckerei. Aus diesem Zeitungsunternehmen ging unter anderem der Hannoversche Kurier unter Vereinigung mit mehreren anderen Zeitungen hervor, zunächst im Besitz einer Aktien gesellschaft. später, seit dem Jahre 1886 unbeschränkt in den Händen der Firma. Georg Jänecke, dessen eigentliche Lebensarbeit dem Kurier gegolten hatte, starb im Jahre 1903. Sein Nachfolger wurde Or. Max Jänecke, der Mitgrllnder und langjährige Führer des Vereins deutscher Zeitungsverleger. Seine weiten politischen Inter esse», seine vielseitigen persönlichen Beziehungen, Tatkraft und Ge- schäststüchtigkeit brachten dem Blatt weiteres Gedeihen und Auf schwung. Leider konnte er nur wenige Jahre seines Amtes walten, im September 1911 starb auch er. Nachzuholen ist, daß 1877 der zweite Mitgrllnder, Christian Jänecke, im Alter von 74 Jahren ge storben ist. Mit Or. Friedrich Jänecke, dem ältesten Sohn von Louis Jänecke, der heute Alleininhabcr der Firma ist, kam die dritte Gene ration ans Ruder. Nach Abschluß seiner akademischen Studien hatte er im eigenen Betriebe praktisch gearbeitet, hatte in fremden Unter nehmungen weitere Erfahrung gesammelt, so auch als Volontär im Bibliographischen Institut und im Ausland. Seit 1911 rukte die Hauptlast des Unternehmens auf seinen Schultern, insbesondere da auch 1912 Herr Geheimrat Louis Jänecke starb. Während des Krie ges mußte er notwendige Umstellungen der Betriebe vornehmen: es wurden Lebensmittelkarten und Notgeld gedruckt: doch auch seine besondere Sorgfalt galt dem Kurier, dessen Einfluß und Bedeutung in jenen Jakren seinen Höhepunkt erreichte. Den Verhältnissen des Krieges wurde auch sonst in weitgehender Sorge Rechnung getragen. Es wurde ein La arctt für Angehörige der graphischen Gewerbe mit 100 Betten eingerichtet, das den Verletzten entsprechend ihrer Ver wundung Gelegenheit zur Umschulung und Einarbeitung in andere Abarten ihres Berufes gewährte und heute noch in dankbarer Er innerung seiner damaligen Insassen steht. Die soziale Fürsorge und das Verständnis für die Angestellten und Arbeiter haben sich auch in anderer Weise ausgewirkt: eine Invaliden- und Pensionskasse wurde gegründet. Vielleicht ein Zeichen für die Treue und Schaffens freudigkeit und die vorzügliche Zusammenarbeit aller Teilnebmcr ist, daß 39 Arbeiter und Angestellte über 25 Jahre im Hause tätig sind, einer davon über 60 Jahre. Der Buchverlag, der etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat, brachte in der Hauptsache technische Literatur heraus. Ihm galt lange Zeit das besondere Interesse und die Liebe der Inhaber. Unter anderem kam bei Gebrüder Jänecke auch der vierte Band von Karl Georgs Schlagwort-Katalog heraus. Die Verlagsabteilung wurde 1905 abgelrennt und alleiniges Eigentum von Or. Max Jänecke. Auch der Kurier blieb auf die Dauer nicht im Besitz der Firma, er wurde nach dem Kriege losgelöst, doch sind Familienmitglieder an diesem Unternehmen auch heute noch hervorragend beteiligt. Der Werdegang der Firma, deren Inhaber mit Auszeichnungen und Ehrungen aufs reichste bedacht worden sind, spiegelt Entwicklung und Fortschritt von Druck, Buch und Presse im letzten Jahrhundert in beredter Weise wider. Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe. — Die Bücherstube Or. Walter Groß in Charlotten bürg, Berliner Straße 155, veranstaltet einen Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Wir weisen darauf hin, daß Rachbezllge gesetzlich unzulässig sind. Gegenseitiger Urheberschutz zwischen Deutschland, Argentinien, Paraguay und Bolivien. — Die Ratifikation der Übereinkunft von Montevideo, betreffend den Schutz von Werken der Literatur und Kunst, ist deutscherseits erfolgt ss. a. Bbl. 127). Nachdem der Beitritt des Deutschen Reichs zu der Übereinkunft von den Negierungen von Argentinien, Paraguay und Bolivien angenommen worden ist, sind Übereinkunft und Zusatzprotokoll am 1. September 1927 im Ver hältnis zwischen Deutschland und Argentinien sowie Deutschland und Paraguay in Kraft getreten. Das Jnkrasttreten der urheberrecht lichen Vereinbarungen zwischen Deutschland und Bolivien wird in den nächsten Tagen im Reichsgesetzblatt veröffentlicht. Nach dem Vertrag von Montevideo sind Bücher, Broschüren und alle anderen Schristwerke; dramatische und dramatisch-musikalische Werke, choreographische Werke, musikalische Kompositionen mit oder ohne Text; Werke der zeichnenden Kunst, der Malerei, der Bild hauerei, Stiche; photographische Werke, Lithographien, Illustratio nen, geographische Karten, geographische, topographische, architek tonische oder sonstige wissenschaftliche Pläne, Skizzen und Darstel lungen plastischer Art, überhaupt jedes Erzeugnis aus dem Bereich der Literatur, Wissenschaft oder Kunst, das im Wege des Druckes oder sonstiger Vervielsältigung veröffentlicht werden kann, gegen Nachdruck, Übersetzung und Bearbeitung geschützt. Jeder Staat schützt die sremden Werke so lange, als er die einheimischen Werke schützt oder als die Werke im Ursprungslande geschützt werden, wenn die Schutzfrist dort kürzer ist. Gocthc-Gcscllschast Weimar, Ortsgruppe Dresden. — Am ersten Mend des diesjährigen Winter-Programms. Montag, den 17. Ok tober abends h-9 Uhr. Hotel Bristol, liest Erich Ponto: Goethe: Werthcrbries, Von den drei Ehrsüchten (Wanderjahre), Noch ein Wort für junge Dichter; Gottfried Keller: Die Berlocken (Sinn gedichte). Für Angehörige des Dresdner Bucht andels sieben einige Freikarten in der Äkad. Buchhandlung A. Dressei, Bismarckplatz 14, zur Verfügung. Bibliophilcn-Tagnng in Hamburg. — Vom 24.-26. Sep tember hielt die Gesellschaft der Bibliophilen ihre Jahresver sammlung in Hamburg ab. Die Tagung ist glänzend verlausen. Den Auftakt bildete der Empfang im Rathaus am Sonnabend, dem 24. September. Die beiden Bürgermeister Or. Petersen und Or. Schramm sowie Herr Senator Or. de Chapeaurouge ließen sich es nicht nehmen, die Bibliophilen zu begrüßen. Fedor von Zobel titz als Vorsitzender der Gesellschaft sprach den Dank sür die Rede von Bürgermeister Petersen und für den Empfang aus, und die Teilnehmer blieben einige Stunden in angeregtem Gespräch in den schönen Räumen des Rathauses zusammen. Am Sonntag morgen war die ordentliche Generalversamm lung im Vorlesungssaal der Kunsthalle mit anschließendem Vor trag von Herrn Martin Breslauer: »Erinnerungen eines Antiquars« und Besichtigung der Ausstellungen in der Kuusthalle und in den Räumen der Hamburger Stadt-Bibliothek, welch letztere durch einen Vortrag von Direktor Professor vr. Wahl eingeleitet wurde. Beim Festessen im Uhlenhorster Fährhaus, zu dem sich etwa 360 Teilnehmer eingesunden hatten, wurden die Pakete mit den Gaben verteilt und das Mahl durch zahlreiche Reden gewürzt. Erst tu später Stunde sand diese gesellschaftliche Veranstaltung ihren Abschluß. Montag früh hatte die Schriftgießerei Genzsch L Heyse 1219
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